Wicken-Elfe

Ein Ausflug über unbekanntes Hunsrückgebiet zu einem interessanten Ofenbauer hat fast den ganzen Tag ausgefüllt. Die Öfen in dem 300 Jahre alten Bauernhaus waren beeindruckend, teilweise schon sauber restauriert. Die meisten aber noch im desolaten Originalzustand, der aber ihr Potenzial und ihre Vorzüge erkennen ließ. Für uns überraschend, dass die antiken Öfen größtenteils viel schmucker und schmäler gestaltet sind, als wir dachten. Kaum einer, der die Höhe unseres italienischen Holzbrandofens erreichen würde. Aber obwohl uns einige der Exemplare, in einer nahe liegenden Scheune waren noch mal ca. 100 alte Öfen zu bewundern, uns sehr gefallen haben, konnten V. und M. sich letztlich aber doch nicht mit dem Gedanken anfreunden, auf unseren vorhandenen zu verzichten. Er wird deshalb umgebaut und in einen Holz sparenden, die Wärme gleichmäßig abgebenden und die Feinstaubbelastung reduzierenden Ofen umgewandelt. Durch den Umbau wird er enorm an Gewicht gewinnen und künftig wohl nicht mehr zum Säubern herausgerückt werden können. Aber er wird in seinem antik anmutenden Gewand eben ein moderner energiesparender Ofen sein. Insofern hat sich der Ausflug heute gelohnt. Skurril, im Ausstellungsraum des Ofenbauers brannte heute ein Ofen. Der Grund: Trotz der Sommerwärme draußen verbreiten die alten Gemäuer dieses Gebäudes eine unglaubliche Kühle, so dass der Ofen nicht ganz nutzlos war. Am Nachmittag konnte ich zumindest noch die Schlussstücke meiner drei aktuellen Armbänder abschließen. Die Restarbeit ist dann für den Start der neuen Woche reserviert. Endlich konnte ich auch meine jüngsten Wicken-Elfen-Bilder durchsehen. Die Qualität ist sehr wechselhaft. Ich habe jetzt aber einige Einstellungen und Perspektiven selektiert, die ich mit Stativ und besonders schönem Wetter nachstellen werde. Dann werden sicher auch einige microstocktaugliche Bilder herauskommen. Einen Eindruck der damit möglichen Szenen vermitteln aber auch schon diese Aufnahmen:

Wicke mit verstecktem Elf

Sonnen-Himmel-Holz

Ein recht erfolgreicher Holz-Arbeitstag. Immerhin habe ich die Perlen für 3 Armbänder bis zum Bohren fertig gestellt. Es fehlen jetzt noch die Schlussstücke, und natürlich das obligatorische Kantenglätten. Eine Arbeit für morgen Nachmittag und Montag. Besonders erfreut bin ich, dass sich der positive Eindruck des Ginkgoholzes bestätigt hat. Auch das Sägen mit der kleinen Kreissäge und das Bohren verliefen problemlos. Und die Perlen selber sehen klasse aus, vor allem die leichte Streifung bei dieser soften weiß-gelben Farbe vermitteln einen leichten und frischen Eindruck. Man glaubt die Sonnen wieder zu finden, die der Baum im Laufe seines Lebens in sich aufgenommen hat und durch die er zum Himmel wachsen konnte.

Gelungener Versuch mit Ginkgoholz

Heute habe ich, da ich ohnehin an der Drechselbank stand, endlich einmal einen Versuch mit dem Ginkgoholz durchgeführt – und war angenehm überrascht. Das Holz, wenn es in Blöcke gesägt ist, wirkt doch sehr leicht und spröde, was man beim Sägen schon feststellen konnte. Insofern hatte ich die Befürchtung, dass es eventuell schlecht berechenbar sein könnte. Aber zumindest das Drechseln hat gut funktioniert. Auch ist die Oberfläche nach dem Feinschliff schön geschlossen und dicht. Eine ganz feine Zeichnung bei einer hellen, weiß-gelblichen Farbtönung. Ich denke, nach dem Ölen wird es gut aussehen. Schwierigkeiten hat der Stab nur noch deswegen gemacht, weil die Abschnitte noch nicht vollständig durchgetrocknet sind. Da ist noch eine Restfeuchte, die beim Abspanen frei wird und zu einem leichten Verziehen führt. Aber das wird spätestens ab dem nächsten Jahr, wenn die Abschnitte gut abgelagert sind, nicht mehr passieren. Insgesamt also habe ich einen guten ersten Eindruck des Ginkgoholzes gewinnen können.

Zeit zum Experimentieren und Querdenken

Sommer-Herbst-Winter. So ungefähr könnte man die Eindrücke in punkto Wetter in diesen Tagen beschreiben. Ähnlich verrückt habe ich das selten erlebt. Und man weiß gar nicht mehr, was man denken soll. Gewöhnungsbedürftig. Und doch kann man sich eigentlich nicht wirklich daran gewöhnen. Aber auch eine gute Zeit zum Experimentieren und Querdenken. Auch zum Aufnehmen fremder Kreationen, was vielfach anregend sein kann. Dennoch freue ich mich auf die Holzarbeit am Wochenende, wenn ich mir die eher selten bearbeitete Hainbuche und die Linde vornehmen kann. Dann soll, passend dazu, auch die Sonne wieder da sein. Hoffentlich auch die Wärme. Schon allein, damit die Feigen reifen.

Baumschnitt-Theorien

In der Frage, wie mit dem Stamm- und Astwachstum bei jungen Bäumen umzugehen ist, gehe ich nie mit V. konform. Seine konstante Vorstellung: Bei allen Bäumen und jeder Situation soll man Verzweigungen vermeiden, sprich eine Astgabelung gleich wegschneiden, damit der Baum seine ganze Kraft in den einen vertikalen Trieb steckt. Das ist natürlich oft richtig, aber meines Erachtens nicht für jeden Baum. Auch kann es sinnvoll sein, die überschüssigen Äste erst noch zu belassen, um den Blättern die Gelegenheit zu geben, viel Sonnenlicht einzufangen und den Baum kräftig zu machen. Später lässt sich das dann immer noch entscheiden. Aber bei den kleinen Gelditschien tut mir das zu leid, zumal sie eine arttypische Form entwickeln und die Bäume jetzt schon wie Verkleinerungen des späteren Erwachsenen wirken. Sie sollen noch viel Licht tanken, über den Sommer, und dann werden sie auch den Winter gut überstehen.

Pfaffenhütchen und Geigenbau

Das war ein Tag, der ganz von meiner Leidenschaft für Hölzer geprägt war. Ein Geigenbauer aus München hat sich danach erkundigt, ob ich Pfaffenhütchenholz zur Verfügung stellen kann. Er benötigt das seltene Material zur Herstellung einer Viola nach historischem Vorbild. Und schön, ich konnte ihm da weiterhelfen. Nebenbei sah ich die Informationen aus der Baumliteratur bestätigt, dass solch exotische Arten in früheren Zeiten nicht selten für anspruchsvolle Kreationen mit Holz verwendet wurden. Heute ist das kaum mehr vorstellbar. Ich weiß aus eigener Rechercheerfahrung, dass bestimmte Hölzer im Handel einfach nicht zu erhalten sind. So ist meine Sammelleidenschaft der ausgefallenen Art auch in heutigen Zeiten nicht ganz ohne Bedeutung. Am Nachmittag dann eine neue Bestellung. Die Kombination von Hainbuche und Linde ist ebenfalls neu. Ich bin gespannt, wie die beiden Hölzer sich ergänzen. Kein Wunder, es war ein sonniger Tag, und das zieht die Beschäftigung mit Naturmaterialien meiner Erfahrung nach immer mit sich. Auch hier eine Bestätigung meiner langjährigen Beobachtungen.

Holzarbeit und Lichterfahrung

Die neuen Armbänder sind jetzt auch schon fertig. Apfelbaum und Ulme. Zwei schöne, in ihrer jeweiligen Art ausdrucksstarken Bäume und Hölzer. Die Arbeit an den Bändern ist über die Sommermonate eine Freude, weil ich sie überwiegend im Freien realisieren kann. Dann geht vieles leichter von der Hand, was bei klirrend kalten Temperaturen eine größere Energieaufwendung erfordert. Von den Tücken der künstlichen Beleuchtung unter Lichtstrahlern einmal abgesehen. Und die Bäume wie das Holz leben eben in ihrer Kernsymbolik vom Licht und der Sonne. Insofern ist die Arbeit am Holz im Sommer am stimmigsten. In den dunklen und kalten Monaten ist sie auf ihre reine Symbolik reduziert. Das Lebendige kommt dann aus der Erinnerung und der Erfahrung der vergangenen warmen Monate.

Kulturkonsum

Ein schöner Musicalabend, der eine ganze Reihe bekannter Nimsgern-Kompositionen zusammen gebracht hat. Die Atmosphäre dort am Strandbad ist schon einzigartig. Für die Künstler allerdings ist das nicht einfach, so im Freien. Auch der Applaus scheint dann in der weiten Landschaft zu zerlaufen. Aber ich hatte trotzdem den Eindruck, dass alle zufrieden waren. Vor allem kann man die Gedanken einmal in ganz andere, eher ungewohnte Richtungen lenken. So ein Kulturkonsumieren ist eben weniger anstregend als selber einen Beitrag zu leisten. Bei solchen Ereignissen bin ich dann meiner ersten Arbeitsstelle wieder ein Stück näher gerückt – und weiß genau, dass eine Fortsetzung damals keinen Sinn gemacht hätte. Heute vielleicht wieder, aber dann unter ganz anderen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Meine Baum-Skulptur steht immer noch am Seerundweg. Und sie hat sich in diesen 12 Jahren kaum verändert. Mein Gott, 12 Jahre ist das schon her, unglaublich. Mein Konzept damals ging jedenfalls auf, mittlerweile ist sie regelrecht mit der Landschaft verwachsen. Nur die beiden Kirschbäume mit den dicken Stämmen, die stören eben doch die Rezeption. Ich bin sicher, die Robinien-Baum-Skulptur wird diese beiden Bäume noch überleben.

Anstrengungen zur Entschleunigung

Am Wochenende will ich ein weiteres Baumgedicht in meine Sammlung aufnehmen. Das wunderbare Gedicht von Rilke über die fallenden Blätter im Herbst. Wie alles von diesem Dichter sehr anrührend und unglaublich sprachgewaltig. Ich denke, diese Inhalte sprechen auch längerfristig die Baumfreunde an, weil sie einfach zeitlos sind und in der richtigen Situation mehr bewirken können als theoretisch differenzierte Inhalte. Die haben natürlich auch ihre Berechtigung. Aber wir leben eben in einer Zeit, die beschleunigt und einem immer schnelleren Rhythmus unterworfen erscheint. Ich versuche dem Rechnung zu tragen und gleichzeitig das zu vermitteln, worum es eben auch geht: Die Entschleunigung, also das Gegenteil, die der Beschäftigung mit der Symbolik der Bäume entspringen kann und von der lebendigen Verbindung zwischen dem Wesen der Bäume und dem von uns Menschen lebt.

Lichtpause

Es scheint den ganzen Tag schon ein Gewitter vor der Tür zu stehen. Aber es kommt nicht wirklich. Und irgendwie wirkt die Atmosphäre so, als ob der Sommer schon wieder zumindest eine Sonnenpause einlegen möchte. Schade, man hatte sich schon wieder an die Dauersonne gewöhnt. Eine Erholung möglicherweise für die Pflanzen und Bäume. Aber eher belastend für uns Menschen. Ich freue mich, dass selbst in dieser Ferienzeit einige auf Wunschbaum & Co aufmerksam werden und meine verschiedenen daran anknüpfenden Initiativen unterstützen.

Produktiver Sommertag

Was soll ich sagen: Wieder ein wunderbarer Tag. Obwohl alle, die unterwegs waren, unter der Schwüle stöhnten. Mit ist es so dennoch lieber als grau-in-grau, nass und kalt, wie wir es zuletzt erlebt haben. Mit meinen SEO-Maßnahmen bin ich heute ein gutes Stück weitergekommen. Mal sehen, ob ich es nach weiteren Anstrengungen mit wunschbaum.de irgendwann auf den Pagerank 4 schaffe. Das wäre ein großer Erfolg.

Der Sonne ausgesetzt

Das Blumengießen gehört in diesen Hochsommertagen zur angenehmen Routine am Abend. Die Bäume sind da schon genügsamer, zumindest die im Garten. Beim mittäglichen Gang über den Saardamm aber ist mir aufgefallen, dass die Sträucher und Bäume in freier Flur ziemlich unter der Wärme leiden. Obwohl wir doch einige Zeit intensiven Regens und nicht allzu hoher Temperaturen hinter uns haben, lassen die meisten ihre Blätter verdächtig hängen. So als ob sie kurz vor dem Austrocknen stünden. Ich hoffe, sie werden keinen Schaden nehmen und sich in den kühlen Nächten und kurzzeitigen Regenschauern die erforderliche Abkühlung und den Feuchtigkeitsnachschub holen, den sie brauchen. Insgesamt aber genieße ich die Sonne. Es ist schön, ihre Anwesenheit zu spüren, weniger sich schweißtreibend unter ihr zu bewegen. Da beneide ich die nicht, die andauernd unter freiem Himmel und weitgehend ungeschützt arbeiten.

Abteiparkeindrücke

Ein richtig schöner Sommertag, wie er im Buche steht. Da haben sich die Händler des Antikmarktes gefreut. Kein Wunder, dass diesmal noch mehr Besucher zu sehen waren als sonst ohnehin immer schon. Eine kleine Errungenschaft, die viel Freude macht, sind eine Reihe von alten Grußpostkarten zum Geburtstag und zum Schulanfang. Erstaunlich, wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Porträts fotografisch festgehalten und inszeniert wurden. Vor allem die Technik der partiellen Kolorierung hat es mir angetan, und die ungeheuere Plastizität der Gesichter und Figuren. Ich denke daran, die eine oder andere davon für eigene Grüße zu verwenden. Ich klebe sie dazu einfach auf einen Karton, so dass sie wieder verwendbar sind. Obwohl, eigentlich sind sie fast zu schade dafür. Mal sehen. Gleich im Anschluss bin ich wegen des tollen Lichts in den Park nach M. gefahren und habe dort Blatt- und Blütenmotive festgehalten. Einige sind mir in der Form zuvor noch nicht gelungen. Für eigene Illustrationszwecke bestens geeignet. Nur microstocktauglich ist leider keines davon. Mit am beeindruckendsten in diesem Park sind die Strauchkastanien, die zurzeit ihre üppigen Blütenkerzen aufgestellt haben. Und natürlich die Blüte des Tulpenbaums, die mich immer wieder beeindruckt, weil sie so orchideeartig wirkt. Ein paar andere Motive waren auch noch zu finden:

Blüte der Strauchkastanie

Blüte des Trompetenbaums

Blätter des Tulpenbaums

Rinde der Platane

Sommerlicht und Naturfotografie

Der Juli wird bestimmt ein überwiegend sonniger Monat. Wie schon in den Vormonaten kristallisiert es sich dieses Jahr heraus, dass die erste Hälfte immer am lichtreichsten ausfällt und es gegen Ende einen Durchhänger gibt. Hoffen wir, dass der im Juli noch länger auf sich warten lässt. Heute war es noch etwas zu wechselhaft. Aber morgen Nachmittag wird eine gute Gelegenheit bieten, in meine sommerlichen Baumblätter-Fotografien einzusteigen. Ich darf das nicht versäumen. Nicht, solange das Licht so strahlend ist. Und in Sachen Naturfotografie war ich in diesem Jahr sträflich nachlässig. Da muss wieder mehr Disziplin und Systematik hinein. Und schließlich wartet ja auch noch das große Thema ,,Holz“ darauf, konkretisiert und in seine Facetten aufgelöst zu werden.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.