Verlebte Natur

Meine Sonnenstundenschätzung für diesen Monat sollte ziemlich genau hinkommen. Es wird nur unwesentlich mehr sein als erwartet. Das ist wenig erfreulich, macht aber Hoffnung auf einen sonnigen Spätsommer. Und tatsächlich hatten wir ja schon Septembermonate mit wunderbarem Sommerwetter, das mit seiner milden Wärme besonders angenehm empfunden wird. Dennoch: Die Bäume scheinen teilweise schon herbstliche Erscheinungen zu zeigen. Nicht nur bei den kleinen Gleditschien im Garten, auch in der freien Natur scheint alles viel weiter zu sein, als es zu dieser Zeit üblich ist. Der Weißdorn beispielsweise trägt jetzt schon reife, weiche Früchte, ebenso die Ebereschen, deren Blätter schon ganz dunkel und verbraucht wirken. Und auch die übrigen hier weit verbreiteten Sträucher, wie der Liguster, die rote Heckenkirsche und das Pfaffenhütchen machen einen merkwürdig verbrauchten Eindruck. Schade, denn durch die Wetterkapriolen der letzten 4-5 Wochen ist uns mal wieder die eigentliche Hochsommerzeit mit ihren sonst so belebenden Naturelementen verloren gegangen. An den Bäumen kann man solches beobachten und bedauern. Nur ändern können wir es nicht.

Weniger Brennholz

Gott sei Dank. M. und V. haben ihre Ofenaktion hinter sich gebracht. Nun bin ich auf das Ergebnis gespannt, und ob wir im Winter tatsächlich so viel weniger Holz verbrauchen. In dem Fall würden die Brennholzvorräte ja noch eine ganze Weile ausreichen. Und unser kleiner Fichtenwald wird so schnell nicht gelichtet werden. Die neuen Armbänder sind schon vorbereitet. Mal sehen, ob das ein Holzwochenende wird, oder ich mich doch wieder meinen kreativen Projekten widmen werde.

Wetter- und Stimmungshoch erwartet

Unseren roten Weintrauben scheint der Regen gut getan zu haben. Die sind jedenfalls dicker als in den Vorjahren und auch schon zur Hälfte gerötet. Nur das Laub wirkt merkwürdig blass. Das liegt wohl am Alter der meisten Stöcke. Da ist schon seit einigen Jahren ein Rückgang der Wuchsfreudigkeit zu bemerken. Für V. wichtig ist allerdings, wie die Qualität des Weins sein wird, denn davon hängt sein ganzjähriger Getränkevorrat zu den Mahlzeiten ab. Also halten wir noch durch, dieses immer noch trübe Sommerwochenende. Und dann geht’s hoffentlich wieder aufwärts, und mit dem Hoch wird sich auch die Stimmung der Menschen wieder bessern.

Gartenbeobachtungen

Es freut mich sehr, dass mein erster Pflanzversuch mit Chiligewächsen so gut funktioniert. Es zeigen sich immer mehr kleine Schoten an den beiden Pflanzen, die ihre spätere Form schon erkennen lassen. Interessanterweise stehen sie aufrecht und hängen nicht herunter. Ich bin gespannt, wie lange sie noch benötigen werden bis zur Erntereife. Am Feigenbaum tut sich ebenfalls viel, wenn auch nur eine reife Frucht übrig geblieben ist. Die restlichen haben fast alle den gleichen Entwicklungsstand, und der sieht so aus, dass sie noch ziemlich mickrig und knüppelhart sind. Da braucht es noch einige Zeit. Feuchtigkeit werden sie bei diesem dauernassen Wetter ja wohl nun genug bekommen haben. Nur Sonne muss jetzt wiederkehren, und viel Wärme. Und dann wird das schon etwas werden mit dem Früchteertrag.

Dicke Feigen

Der Sommer stellt uns vor eine gewaltige Geduldsprobe. So zäh hätte ich mir sein Comeback nicht vorgestellt. Aber immerhin. Die heutige, Feigenernte bestand aus zwei besonders dicken Exemplaren, eine davon sah so aus wie die, die man sonst nur im Gemüsegeschäft sieht. Jetzt ist nur noch eine weitere reife Frucht am Baum zu sehen, die in ca. 2 Tagen fällig sein dürfte. Danach werden wir wohl einige Wochen warten müssen, bis die nächste so weit sind. Schade, dass es nicht gleichmäßiger voran geht. Aber wir sind doch überfroh, dass die Früchte sich überhaupt entwickelt haben. Und wenn der August noch richtig warm und sonnig werden sollte, wird unsere Ernte sicher um einiges üppiger ausfallen.

Neue Schwerpunkte

Wie ich vorausgesagt habe. Der Sommer scheint zurück zu kommen. Und das ist gut so, denn viele haben sich gerade diese Tage für ihren Urlaub reserviert. Wäre ja zu schade, wenn sich daraus nichts machen ließe. Und die äußerliche Ruhe ist auch ganz gut, wenn es darum geht, neue Ansätze zu verfolgen, Kreatives zu entwickeln, und Neues experimentell auszutesten. Auf wunschbaum.de freue ich mich derzeit über jeden neuen Fan, und auch über die Wünsche. Scheint so, dass sich das Internet beständig verändert und neue Schwerpunkte setzt. Das immer wieder zu beobachten, mitzugestalten und für professionelle Kommunikation zu nutzen, ist eine echte Herausforderung.

Die magischen Bäume in Afrika

Die Rezension des Buchs von Thomas Pakenham über die ,,Magischen Bäume in Afrika“ ist mir sehr leicht von der Hand gegangen. Wie immer, wenn mich ein Buch wirklich überzeugt und gefesselt hat. Ich hoffe, die Leser auf wunschbaum.de und der entsprechenden facebook-Präsenzen werden dem Hinweis folgen. Ansonsten ein Tag, der frostiger kaum noch hätte sein können. Und doch kündigt sich eine Besserung an. Hoffen wir, der Sommer kehr zurück und rettet die Sonnenbilanz des ansonsten grottenschlechten Hochsommermonats Juli 2011.

Feigen und magische Bäume

Heute waren 2 weitere Feigen erntereif. Diesmal noch etwas dicker als die letzten. Die richtigen prallen Exemplare stehen aber noch aus – wahrscheinlich in 1-2 Tagen. So muss ich die Hoffnung auf einen warmen und hellen Sommer noch nicht ganz aufgeben. Endlich bin ich dazu gekommen, das prima Buch von Thomas Pakenham über die Magischen Bäume in Afrika zu rezensieren. Nur zum Abtippen bin ich noch nicht gekommen. Eine Arbeit für den Sonntagvormittag, inklusive verschiedener Postings, die sich darauf beziehen lassen. Ach ja, auch mit meiner Englisch-Lektüre bin ich ein Stück weiter gekommen. Man braucht für alles einfach die nötige Ruhe.

Sommer auf den Kopf gestellt

Wieder einer dieser trüben Tag, die einfach nicht in den Hochsommer passen. Man weiß nicht mehr, was man denken soll. Als ob alles auf den Kopf gestellt wäre. Einen so frostigen Höhepunkt des Sommers habe ich jedenfalls noch nie erlebt. Seltsamerweise scheint das den Pflanzen bisher noch ganz gut zu bekommen. Das Grün wirkt satt, die Blätter der Bäume kräftig. Und doch wirkt es so, als ob der Herbst vor der Tür steht. Alles viel zu früh, wie auch Vs Imkerei, deren Hauptsaison jetzt schon abgeschlossen wird. Etwa einen Monat vor der sonst üblichen Zeit. Ich hoffe, die Bienen vertragen das, ich meine die lange Zeit bis zum nächsten Frühjahr ohne natürliche Tracht.

Die Serie geht weiter

Es sieht ganz danach aus, dass ich das Baumtagebuch die nächsten Wochen über mit Feigen-Ernte-Meldungen füllen kann. Heute haben wir wieder 2 diesmal ziemlich dicke Feigen entdeckt und gepflückt. M. ist begeistert. Und wir alle überrascht, denn vor einigen Tagen sah es noch gar nicht danach aus. Wir dachten, die wachsen wieder zahlreich an und werden dann aber nicht reif. Jetzt muss man tatsächlich genau hinsehen, denn die reifen Exemplare verstecken sich nicht selten zwischen den vielen großlappigen Blättern. Und es wäre ein Jammer, sie zu übersehen. So freue ich mich auf die Feigenbaumerlebnisse der kommenden Wochen. Und auf eine hoffentlich üppige Bilanz.

Die erste reife Feige

Dieser Abend gibt Hoffnung, dass der Sommer zurückkehren könnte. Die ersten länger anhaltenden Sonnenstrahlen seit Tagen. Und dann noch das Highlight des Tages. Nach dem Blumengießen habe ich beim obligatorischen Inspizieren des Feigenbaums festgestellt, dass nicht nur einige der ersten Feigen zu beachtlicher Größe angewachsen sind. Eine sehr kleine und hutzlige war doch tatsächlich schon so reif, dass ich sie pflücken musste, sie wäre sonst von alleine abgefallen. M. hat sie eben geteilt, und im Inneren zeigte sich dunkel rot gereiftes Fruchtfleisch, das zudem noch süß schmeckte. Damit haben wir das Ergebnis des Vorjahres schon übertroffen. Damals nämlich ist im Spätherbst nur eine Feige übrig geblieben, die einen Versuch wert war. Und die war sauer. Wenn nur die Hälfte der gerade anwachsenden zur Reife gelangt, werden wir nach dem Ausfall endlich wieder ein gutes Feigenjahr erleben.

Neues Ginkgo-Wunschbaum-Armband kommt

Morgen kann ich das erste Ginkgo-Wunschbaum-Armband einfädeln. Ich freue mich schon darauf, es öffentlich zu machen. Dazu habe ich heute schon einen kurzen Text für die Startseite des Wunschbaum-Shops geschrieben, der sich auf die einmalige Stellung der Art unter den Bäumen und ihre starke Symbolik bezieht. Fehlt eigentlich nur noch das freigestellte Foto des Armbandes. Ich bin eigentlich sicher, dass es Interessenten anziehen wird, einfach weil viele den Ginkgo und seine Reize kennen und zumindest ausschnitthaft von seiner botanischen Alleinstellung und seiner Rezeption in der Kunstgeschichte gehört oder gesehen haben. Schön daran ist für mich auch, dass das Holz eine warme und angenehm helle Oberfläche zeigt, die sich am Handgelenk wird gut tragen lassen.

Landwirtschaftliche Argumentationen

Wieder musste ich die Gleditschien heute vor dem Ertrinken retten. Das Ganze scheint kein Ende nehmen zu wollen. Aber die Landwirte und V., der in seiner Argumentation bisweilen an einen solchen erinnert, werden sich freuen, dass der Boden sich wieder richtig mit Flüssigkeit anreichern konnte. Nun darf das aber nicht zur Regel werden, sondern die Wärme und das Licht müssen zurückkehren. Schließlich wollen wir nicht, dass der Hochsommer völlig ins Wasser fällt.

Gegensatz und Ausgleich

Seltsamer Tag mit einem ständigen Hin- und Her des Wetters. Sommer stellt man sich gemeinhin anders vor. Und schlimmer noch, es soll noch einige Tage so weiter gehen. Hoffen wir, dass wir in unserer Ecke hier verschont bleiben von allzu viel trübem Himmel und Kälte. Heute musste ich schon das Wasser aus dem Aufbewahrungsbecken der kleinen Gleditschien entfernen, sonst wären sie darin geschwommen. Schlecht, wo sie doch eher Trockenheit bei viel Sonnenlicht bevorzugen. Bei den Früchten hätten wir jetzt eigentlich genug Feuchtigkeit. Da fehlt es dann an Wärme und anhaltendem Sonnenschein. Manchmal kann man ja solche Bauernregeln aufstellen: Wenn es jetzt so schlechtes Wetter gibt, in der eigentlichen Hochphase des Sommer, wird es vermutlich im Spätsommer umso schöner. Ich beobachte solche Ausgleichsentwicklungen häufig. Es ist so, als ob selbst in der Natur alles von Gegensatz und Ausgleich getragen wird.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.