Kulturkonsum

Ein schöner Musicalabend, der eine ganze Reihe bekannter Nimsgern-Kompositionen zusammen gebracht hat. Die Atmosphäre dort am Strandbad ist schon einzigartig. Für die Künstler allerdings ist das nicht einfach, so im Freien. Auch der Applaus scheint dann in der weiten Landschaft zu zerlaufen. Aber ich hatte trotzdem den Eindruck, dass alle zufrieden waren. Vor allem kann man die Gedanken einmal in ganz andere, eher ungewohnte Richtungen lenken. So ein Kulturkonsumieren ist eben weniger anstregend als selber einen Beitrag zu leisten. Bei solchen Ereignissen bin ich dann meiner ersten Arbeitsstelle wieder ein Stück näher gerückt – und weiß genau, dass eine Fortsetzung damals keinen Sinn gemacht hätte. Heute vielleicht wieder, aber dann unter ganz anderen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen. Meine Baum-Skulptur steht immer noch am Seerundweg. Und sie hat sich in diesen 12 Jahren kaum verändert. Mein Gott, 12 Jahre ist das schon her, unglaublich. Mein Konzept damals ging jedenfalls auf, mittlerweile ist sie regelrecht mit der Landschaft verwachsen. Nur die beiden Kirschbäume mit den dicken Stämmen, die stören eben doch die Rezeption. Ich bin sicher, die Robinien-Baum-Skulptur wird diese beiden Bäume noch überleben.

Anstrengungen zur Entschleunigung

Am Wochenende will ich ein weiteres Baumgedicht in meine Sammlung aufnehmen. Das wunderbare Gedicht von Rilke über die fallenden Blätter im Herbst. Wie alles von diesem Dichter sehr anrührend und unglaublich sprachgewaltig. Ich denke, diese Inhalte sprechen auch längerfristig die Baumfreunde an, weil sie einfach zeitlos sind und in der richtigen Situation mehr bewirken können als theoretisch differenzierte Inhalte. Die haben natürlich auch ihre Berechtigung. Aber wir leben eben in einer Zeit, die beschleunigt und einem immer schnelleren Rhythmus unterworfen erscheint. Ich versuche dem Rechnung zu tragen und gleichzeitig das zu vermitteln, worum es eben auch geht: Die Entschleunigung, also das Gegenteil, die der Beschäftigung mit der Symbolik der Bäume entspringen kann und von der lebendigen Verbindung zwischen dem Wesen der Bäume und dem von uns Menschen lebt.

Lichtpause

Es scheint den ganzen Tag schon ein Gewitter vor der Tür zu stehen. Aber es kommt nicht wirklich. Und irgendwie wirkt die Atmosphäre so, als ob der Sommer schon wieder zumindest eine Sonnenpause einlegen möchte. Schade, man hatte sich schon wieder an die Dauersonne gewöhnt. Eine Erholung möglicherweise für die Pflanzen und Bäume. Aber eher belastend für uns Menschen. Ich freue mich, dass selbst in dieser Ferienzeit einige auf Wunschbaum & Co aufmerksam werden und meine verschiedenen daran anknüpfenden Initiativen unterstützen.

Produktiver Sommertag

Was soll ich sagen: Wieder ein wunderbarer Tag. Obwohl alle, die unterwegs waren, unter der Schwüle stöhnten. Mit ist es so dennoch lieber als grau-in-grau, nass und kalt, wie wir es zuletzt erlebt haben. Mit meinen SEO-Maßnahmen bin ich heute ein gutes Stück weitergekommen. Mal sehen, ob ich es nach weiteren Anstrengungen mit wunschbaum.de irgendwann auf den Pagerank 4 schaffe. Das wäre ein großer Erfolg.

Der Sonne ausgesetzt

Das Blumengießen gehört in diesen Hochsommertagen zur angenehmen Routine am Abend. Die Bäume sind da schon genügsamer, zumindest die im Garten. Beim mittäglichen Gang über den Saardamm aber ist mir aufgefallen, dass die Sträucher und Bäume in freier Flur ziemlich unter der Wärme leiden. Obwohl wir doch einige Zeit intensiven Regens und nicht allzu hoher Temperaturen hinter uns haben, lassen die meisten ihre Blätter verdächtig hängen. So als ob sie kurz vor dem Austrocknen stünden. Ich hoffe, sie werden keinen Schaden nehmen und sich in den kühlen Nächten und kurzzeitigen Regenschauern die erforderliche Abkühlung und den Feuchtigkeitsnachschub holen, den sie brauchen. Insgesamt aber genieße ich die Sonne. Es ist schön, ihre Anwesenheit zu spüren, weniger sich schweißtreibend unter ihr zu bewegen. Da beneide ich die nicht, die andauernd unter freiem Himmel und weitgehend ungeschützt arbeiten.

Abteiparkeindrücke

Ein richtig schöner Sommertag, wie er im Buche steht. Da haben sich die Händler des Antikmarktes gefreut. Kein Wunder, dass diesmal noch mehr Besucher zu sehen waren als sonst ohnehin immer schon. Eine kleine Errungenschaft, die viel Freude macht, sind eine Reihe von alten Grußpostkarten zum Geburtstag und zum Schulanfang. Erstaunlich, wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Porträts fotografisch festgehalten und inszeniert wurden. Vor allem die Technik der partiellen Kolorierung hat es mir angetan, und die ungeheuere Plastizität der Gesichter und Figuren. Ich denke daran, die eine oder andere davon für eigene Grüße zu verwenden. Ich klebe sie dazu einfach auf einen Karton, so dass sie wieder verwendbar sind. Obwohl, eigentlich sind sie fast zu schade dafür. Mal sehen. Gleich im Anschluss bin ich wegen des tollen Lichts in den Park nach M. gefahren und habe dort Blatt- und Blütenmotive festgehalten. Einige sind mir in der Form zuvor noch nicht gelungen. Für eigene Illustrationszwecke bestens geeignet. Nur microstocktauglich ist leider keines davon. Mit am beeindruckendsten in diesem Park sind die Strauchkastanien, die zurzeit ihre üppigen Blütenkerzen aufgestellt haben. Und natürlich die Blüte des Tulpenbaums, die mich immer wieder beeindruckt, weil sie so orchideeartig wirkt. Ein paar andere Motive waren auch noch zu finden:

Blüte der Strauchkastanie

Blüte des Trompetenbaums

Blätter des Tulpenbaums

Rinde der Platane

Sommerlicht und Naturfotografie

Der Juli wird bestimmt ein überwiegend sonniger Monat. Wie schon in den Vormonaten kristallisiert es sich dieses Jahr heraus, dass die erste Hälfte immer am lichtreichsten ausfällt und es gegen Ende einen Durchhänger gibt. Hoffen wir, dass der im Juli noch länger auf sich warten lässt. Heute war es noch etwas zu wechselhaft. Aber morgen Nachmittag wird eine gute Gelegenheit bieten, in meine sommerlichen Baumblätter-Fotografien einzusteigen. Ich darf das nicht versäumen. Nicht, solange das Licht so strahlend ist. Und in Sachen Naturfotografie war ich in diesem Jahr sträflich nachlässig. Da muss wieder mehr Disziplin und Systematik hinein. Und schließlich wartet ja auch noch das große Thema ,,Holz“ darauf, konkretisiert und in seine Facetten aufgelöst zu werden.

Hochzeit für Vegetationsbeobachtung

Ein ganz guter, wenn auch wechselhafter Start in den Hochsommermonat. Ich hoffe, er wird sich seinen Namen auch verdienen. Der sonst so lichtreiche Juni ist jedenfalls ungewöhnlich trübe ausgefallen. Das kann doch so eigentlich nicht weitergehen. Ich finde, in dieser Zeit des Jahres ist das Beobachten von allem, was wächst, am allerschönsten. Das Grün ist am grünsten, und man sieht überall entweder Blüten oder schon erste Früchte. Auch die Blumen erfreuen sich der Sonne und zeigen die schönsten Farben. Inzwischen bin ich ganz zuversichtlich, dass wir dieses Jahr wieder ein paar Dutzend Feigen ernten können. Mehr werden es wohl nicht, da derzeit die meisten der entstehenden Früchte noch nicht sehr weit gereift sind. Die jetzt noch ganz kleinen werden es sicher nicht mehr rechtzeitig schaffen. Die anderen möglicherweise schon. Jedenfalls wenn der Sommer lange währt und bis in den September hinein reicht.

Skurrile Gleditschienbäumchen

Die kleinen Gleditschien genießen förmlich die Sonne. Und sie haben skurrile, unregelmäßige Wuchsformen entwickelt. Die winzigen Stämmchen, kaum dicker als ein Streichholz, wachsen fast zickzackförmig in die Höhe. In Kombination mit den Dornen, die einige der Bäumchen schon tragen, wirkt das exotisch. Aber sie scheinen sich wohl zu fühlen. Und bei ungefähr der Hälfte bin ich mir auch sicher, dass sie den Winter überstehen werden und im kommenden Sommer einen weiteren kräftigen Wachstumsschub hinlegen werden.

Radikale Umschwünge

Gut, die Wassertanks haben sich jetzt wieder etwas aufgefüllt. Die Pflanzen konnten eine hitzefreie Pause einlegen, und wir Menschen unseren Gedanken hinterher hängen. Das reicht dann aber auch wieder. Und ich freue mich schon mal auf einen sonnigen Juli, der die Lebensgeister hoch hält und meine Sonnenenergiebilanz weiter verbessert. Anders als V. immer wieder behauptet, entwickeln sich die Feigen doch, wachsen beständig in die Dicke. Und es kommen kontinuierlich neue dazu. Natürlich können die nur dann essbar reif werden, wenn der Hochsommer kräftig warm und sonnig ausfällt. Und das halte ich durchaus für möglich. Auch wenn wir uns immer wieder auf radikale Umschwünge gefasst machen müssen.

Wachstumswetter

Noch einmal ein sehr guter Sonnentag. So ist die Bilanz für Juni doch noch einigermaßen gerettet. Auch wenn es nicht mit dem Vorjahr vergleichbar ist. Es scheint, Mai und Juni verhielten sich vergangenes und dieses Jahr genau umgekehrt. Die Abkühlung morgen wird alle Lebewesen wieder durchschnaufen lassen. Aber bitte, es soll doch mit dem Sommer weitergehen. Wir wollen kein Zurückfallen in den Herbst mehr. Den Bäumen bekommt dieses Wechselhafte gut. Genug Feuchtigkeit und genug Sonne eigentlich ideal. Und auch V. kann ganz zufrieden sein, mit seiner Honigernte, die doch wesentlich besser ausfällt als zuletzt. Und noch ist die Saison nicht zu Ende. Es dürfte noch einiges von Esskastanien und Brombeeren zu erwarten sein.

Bienenhausbesuch

Am Vormittag habe ich es gerade noch rechtzeitig zum Bienenhaus geschafft. V. hatte seine Arbeit gerade abgeschlossen. Aber es ging mir ja um die frischen Waben. Und so konnten wir eine bei gutem Licht in Position bringen. V. hat einige Bienen dazu bewegen können, darauf herumzukrabbeln. Bei dem Gewusel war es natürlich recht schwierig zu fokussieren. Ich denke aber, dass doch noch einige gute Aufnahmen dabei sind. Vor allem die Bilder von V. selbst, wie er mit voller Montur eine Wabe in Händen hält, sind wider Erwarten sehr gut gelungen. Zumindest eine dieser Aufnahmen werde ich hoffentlich für microstock-Zwecke verwerten können. Immer wieder schön ist ein Rundgang zwischen den Bäumen des Bienenhausgrundstücks. Der Maulbeerbaum hat sich nach mehreren Frösten nun doch soweit erholt, dass er wieder voll begrünt ist und kräftige Blätter ausgebildet hat. Mit Früchten, schätze ich, wird es allerdings wieder einmal nichts. Und am Eingang war ich positiv vom Schnurbaum überrascht, der schon erstaunlich hoch gewachsen ist und einen kräftigen Stamm ausbildet. Leider nur ist der ziemlich krumm gewachsen. Vielleicht richtet sich das mit den Jahren ja noch von selber. Ein sehr schöner, wenn auch heißer und deshalb anstrengender Sommertag.

Nuancen von Grün

Die Lektüre von Ausschnitten aus Werken von Christa Wolf, veröffentlicht unter dem Titel ,,Nuancen von Grün“, war genau das Richtige für diesen überwiegend schönen Sommertag. Man konnte heute den Garten genießen, und das Wachsen und Grünen der Pflanzen und Bäume bewundern. So wie die Autorin, wenn sie die Landschaften, die Grünnuancen von Feldern, Wiesen und Wäldern aus einer sehr eindrücklichen emotionalen Perspektive beschreibt. Dieser bebilderte Band hat mir Lust gemacht, die Bücher der Autorin im Original kennen zu lernen, die mir bisher noch nicht begegnet sind. Es ist eine Art von Natur- und Selbstbeobachtung, die der meinen sehr nahe kommt. Und Naturbeobachtung passt eben wunderbar in die Sommermonate, wenn die Vegetation auf ihrer Hochphase angekommen ist.

Fruchtkapriolen

So, jetzt kommt er wieder zurück. Wir haben den Sommer so sehr vermisst, nach diesem novemberartigen Witterungseinbruch. Am meisten erschreckt mich, dass die kleinen Bäumchen schon gelbliche Blätter tragen. So als ob sie das Jahr schon hinter sich hätten und sich auf den Winter vorbereiten wollten. So extrem hatte ich das zuvor noch nicht erlebt. Und die Feigen? Nachdem der Baum schon vor 6 Wochen ein Dutzend richtig dicke Früchte ausgebildet hat, stagniert das Fruchtwachstum dieser ersten Früchte weitgehend. Kleinere kommen allmählich nach. Fraglich ist nur, ob sie es bis zum Herbst schaffen, groß und reif genug zu werden. Wohl nur, wenn der Sommer seinen Namen verdienen wird.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.