Die Feigen reifen in Intervallen

Manchmal geht’s dann sehr schnell. Als ich den Feigenbaum das letzte Mal in Augenschein genommen hatte, war noch keine Veränderung festzustellen. Heute plötzlich zwei wirklich dicke Feigenfrüchte. Dort, wo der Baum der Sonne am stärksten ausgesetzt ist. Die ganze Energie scheint in diese beiden Früchte geflossen zu sein, denn bei den vielen anderen hat sich absolut nichts bewegt. Das ist dieses Jahr eine merkwürdiges Phänomen. Dass nämlich die Fruchtreife immer so plötzlich kommt, und dann aber nur bei einer Hand voll Einzelfrüchten. Natürlich sind wir auch darum froh. Aber je mehr der September seinem Ende zugeht, desto stärker schwinden unsere Hoffnungen, dass der größere Teil der Feigen noch ausreifen könnte.

Abendstimmung im Wald

Einfach keine Zeit mehr gehabt, da mein Rechner neu aufgesetzt wurde. Währenddessen habe ich einen kleinen Spaziergang durch den angrenzenden Wald unternommen. Irgendwie gespenstisch in den Abendstunden, wenn die Tageshitze einer ungleichen Kühle weicht und der Wald so wirkt, als ob die Bäume und übrigen Pflanzen unter sich bleiben wollten.

Herbstthemen

Das ist ein Spätsommer der Extremwendungen. Nahezu jeder Tag ist gegenüber dem vorhergehenden genau umgedreht. Ich schätze, jetzt wäre es genug mit Grau-Grau. Und der Altweibersommer kann beginnen. Der ist gewöhnlich nämlich von Konstanz gekennzeichnet, viel Licht und einer angenehmen, von leichtem Wind begleiteten Wärme. Das könnte dann unseren Feigen die Restsüße einhauchen, die sie benötigen, um ganz auszureifen. Für M. wäre das bei den unangenehmen Prozeduren, die sie in den nächsten Wochen erwartet, eine willkommene Abwechslung. Ich hoffe, es gelingen mir in den nächsten Wochen noch ein paar richtig gute Herbstblätter-Bilder, vielleicht auch noch einige Früchte. Denn danach ist schon bald alles auf Weihnachten eingestellt. Dann beginnt wieder die Suche nach neuen Weihnachtsbaumdekorationen und originellen Darstellungen anderer Weihnachtssymbole.

Späte Früchte

Es freut mich, dass nach längerer Pause einmal wieder eines meiner neuen Fotos bei fotolia angenommen wurde. Die frisch gepflückten Zwetschgen wirken sehr authentisch. Dadurch ermutigt habe ich gleich noch eine Aufnahme vom über und über mit roten glänzenden Früchten beladenen Apfelbaum hochgeladen. Mal sehen, ob es nicht als zu speziell eingeschätzt wird. Auch an der Saar dominieren die überreifen Früchte der Sträucher am Damm. Die Weißdornfrüchte haben inzwischen eine tiefdunkelrote Färbung und eine sehr weiche Konsistenz angenommen. Die Zweige biegen sich unter ihrem Gewicht. In Kombination mit den ersten Herbstlaubfärbungen bewegen wir uns damit in Richtung des herbstlichen Höhepunktes, auch wenn der Herbst eigentlich erst in zwei Wochen beginnt.

Spätsommerspekulationen

Es passt zum Wetterbild dieses Jahres. Heute also wieder einmal Weltuntergang. Ich sehe meine Sonnenstundenbilanz schon wieder schwinden. Und doch weiß ich, dass eine Periode mit ungewöhnlich viel Licht alles wieder ausgleichen kann. Für die kleinen Bäumchen, von denen ich gehofft hatte, sie würden dieses Jahr einen guten Wachstumsschub hinlegen, war es allerdings zu viel des Guten. Die haben schon vor Wochen beschlossen, dass sie einen Teil ihrer jungen Blätter ablegen und die restlichen in Richtung Herbst verfärbt. Und der Feigenbaum wartet immer noch auf eindeutige Signale, die es ihm erlauben, seine letzten Früchte zur Reife zu bringen. Auch das halte ich noch für möglich. Besonders M. bedauert die lange Unterbrechung sehr. Gerne hätte sie über den Hochsommer abends ihre frisch gepflückte Portion Feigen gegessen. Das war bisher aber nur auf wenige Wochen beschränkt gewesen. Die übrigen, und das sind nicht wenige, warten halbreif auf konstantere Wärme, scheinbar ohne sich noch irgendwie weiter zu verändern.

Neue Attraktionen

Ein strahlender Sommertag, aber doch schon deutlich vom Herbst geprägt. Das meinte ich gestern:
Herbstliches Weinlaub
Während die Fruchtbäume ihren Höhepunkt schon überschritten haben, wird anderes interessant. Allen voran der Efeu, der zurzeit schrittweise seine Blüten ausbreitet, eine der letzten Nektarfreuden für hungrige Insekten. Eigentlich gut, dass er so früh an ist. So können wir zu Beginn der Adventszeit auf reife Früchte hoffen. Die wirken in ihrem satten dunkelblau-schwarz auf den Kränzen weitaus dekorativer.

Herbstzeichen

Die Feigen sind immer noch grün. Und die Baumblätter färben sich jetzt ziemlich schnell. Dabei herrscht zurzeit noch ein Mix von Grün und Gelb vor, wie ein Verbleichen, das z. B. bei den Gleditschien schon vor Wochen eingesetzt hat und jetzt bei vielen anderen Arten zu beobachten ist. Die Baumfrüchte dagegen sind praller denn je. Die starken Regenfälle der letzten Wochen sind wohl dafür verantwortlich, dass besonders die Früchte bei Weißdorn, Schleedorn und Ebereschen besonders dominant wirken. Möglicherweise eine gute Zeit für erste Herbstblätter und -früchte-Fotografien. Es ist ohnehin Zeit, meine Microstock-Portfolios einmal wieder zu vergrößern.

Neuer alter Holzofen

Irgendwie skurril, und doch passend an diesem lichtlosen Tag, der an Winter erinnert hat. Am Abend ist vereinbarungsgemäß der Ofenbauer aus dem Hunsrück gekommen und hat uns unseren Holzofen gebracht. Der ist jetzt mit Schamott ausgemauert und mit einer ordentlichen Luftführung ausgestattet. Mit anderen Worten: Künftig wird er im Winter seine Wärme gleichmäßig abgeben, ruhig brennen und nur noch einen Bruchteil der Holzmenge schlucken, die er bisher benötigt hat. Dann können wir die Brennholzfrage wieder entspannter angehen und müssen nicht 2-3 Mal im Winter die Vorräte auffüllen. Jedenfalls hat der Probebrand am Abend gut funktioniert und einen guten Eindruck von der Funktionsweise und Handhabung vermittelt. Eigentlich schade, dass wir noch Sommer haben.

Altweibersommer kommt

Ich denke, wir werden noch einen Altweibersommer erleben. Denn das Wochenende wird wieder durchgehende Sonne bringen, einer guter Auftakt. Im Schnitt sind die 2. und 3. Septemberwoche noch einmal von spätsommerlicher Wärme und verhältnismäßig viel Licht geprägt. Irgendwo habe ich gelesen, dieser Ausdruck ,,Altweibersommer“ kommt daher, dass sich zu dieser Zeit besonders viele Spinnenweben zeigen, die vom Nachttau glänzend an das Haar alter Frauen erinnern sollen. Eine solche Assoziation hatte ich noch nicht, aber solche traditionellen Ausdrücke sind trotzdem spannend, weil man ahnt, es stecken Geschichten und gelebte Erfahrungen dahinter. Eben habe ich an den Fotografien der beiden jüngsten Partner-Armband-Sets gearbeitet, die ich morgen meiner Beispielliste hinzufügen kann. Und oben, in meinem Vorratslager, warten noch zahlreiche neue Hölzer darauf, zu einem Musterarmband verarbeitet zu werden: Stechpalme, Mirabelle, Redwood. Eine ziemlich bunte Auswahl. Sehr gerne würde ich auch Palo Santo anbieten, aber es ist mir bisher nicht gelungen, qualitativ hochwertiges, sprich harzgesättigtes Material in ausreichender Menge aufzutreiben. Vielleicht irgendwann. Damit wäre dann der Grundstein für eine neue Produktreihe ,,Heilige Hölzer“ gelegt.

Neues Erfolgsbild

Der kleine Stammquerschnitt mit dicker Borke hat einige Zeit benötigt, um bei fotolia auf aussichtsreicher Position zu erscheinen. Aber jetzt zeichnet sich ab, dass das Motiv zu meinen bisher erfolgreichsten gehören wird. Irgendwann wird es in die Nähe meines einsamen Favoriten vorstoßen, der vollständigen Baumscheibe aus Kiefer. Gegenüber dieser hat es aber die Besonderheit, dass eben auch die Borke als Wachstumselement sehr dominant ist. Eine zusätzliche Bedeutungskomponente.

Mensch-Baum-Charakterbild

Ms neues Armband aus Götterbaumholz sieht auch getragen richtig gut aus. Ein Beweis mehr dafür, dass zunächst problematisch und eher unscheinbar wirkende Hölzer sehr attraktive Seiten zeigen können, wenn sie in Perlenform verarbeitet wurden und geölt sind. Dann kommt häufig eine wunderbare Mikrostruktur zum Vorschein, die lebendig wirkt und einiges von der Anmutung des lebenden Baums in Erinnerung ruft, von dem es stammt. Das ist dann der Idealfall. Umgekehrt kann es natürlich auch sein. Manche Obsthölzer beispielsweise können in Form von Brettern oder zum Möbel großflächig verarbeitet eine super Ausstrahlung haben. Und wenn sie in Form von gerade einmal 7 mm im Durchmesser großen Perlen verarbeitet sind, diese Ästhetik vermissen lassen. Aber natürlich geht es bei den Produkten des Wunschbaum-Shops nur sekundär um die Schönheit. Die Menschen möchten vor allem eine symbolisches Zeichen mit sich tragen, das die Eigenschaften des Baums in sich trägt und das jeweilige Mensch-Baum-Charakterbild vor Augen ruft.

Herbst bei den Bäumen

Nach dem ebenso hochsommerlichen wie arbeitsreichen Tag gestern war das einmal wieder ein echter Sonntag zum Ausruhen. Irgendwie war das auch nötig. Und die plötzlich gedämpfte Witterung passte perfekt dazu. Für das Dorffest war es eigentlich ideal. So hatten die Leute nichts anderes zu tun, und der Aufenthalt fiel weniger schweißtreibend aus. Wenn ich an solchen Tagen meine kleinen Gleditschien betrachte, ist der Herbst bei den Bäumen schon längst angekommen. Einzelne tragen fast gar kein Laub mehr. Und die anderen sind zur Hälfte schon herbstlich gelb verfärbt. Und auch bei den Früchten unseres Feigenbaums ist schon wieder Stillstand eingetreten. Sie bewegen sich nicht von der Stelle, obwohl wir doch sowohl Sonne und Wärme als auch Feuchtigkeit satt erlebt haben. Aber die südlich orientierten Fruchtbäume scheinen da anderen Kriterien zu folgen. Anscheinend bevorzugen sie mehr Konstanz und dulden keine ständigen Ausreißer. Bleibt die Hoffnung, dass ein milder September wenigstens einen Teil der Früchte doch noch bis zur Reife begleitet.

Der große Sägetag

Dieser Tag war einmal wieder vollständig dem Wägen gewidmet. Es war einiges aufzuarbeiten: Die Anfang des Jahres in Blöcke und Bretter gesägten Ginkgo-Abschnitte mussten begradigt werden. Ebenso die bei derselben Gelegenheit in Duisburg erhaltenen Rotdornabschnitte. Beide Sammlungen habe ich dann noch auf den Speicher getragen und sorgfältig zum weiteren Trocknen aufgestapelt. Damit wäre das Kapitel für die nächsten ca. 2 Jahre auch erledigt. Am Nachmittag habe ich mir dann noch die Feigenbaumabschnitte vorgenommen. Die hatten zuvor ca. 1,5 Jahre getrocknet. Und da es relativ schmale Stücke waren, sind sie jetzt auch wirklich trocken. Die konnte ich deshalb gleich in Stäbe zerlegen. Sehr viel Filigranarbeit war das, denn die meisten waren so schmal und verzogen, dass ich große Mühe hatte, noch brauchbare Stäbe daraus zu gewinnen. Bei den etwas breiteren habe ich versucht, 2 Stäbe herauszuarbeiten. Denn wer weiß, wann ich wieder an geeignetes Feigenbaumholz heran komme. Das war ja in den letzten Jahren das am schwierigsten zu beschaffende Holz. Jedenfalls, jetzt am Ende des Tages, kann ich mit meinem Vorrat an sauber auf Länge geschnittenen Kanthölzern doch zufrieden sein. Die werden wohl den Bedarf der nächsten 2-3 Jahre decken. Und dann geht die Suche eben weiter. Ws Zierkirschenabschnitt und die verwendbaren Teile des kleinen Kirschlorbeerstrauchs habe ich bei der Gelegenheit auch noch mitgesägt und anschließend gewachst. Eine interessante Entdeckung konnte ich bei dem Holz des Kirschlorbeers machen: Es riecht nach dem Aufsägen ganz intensiv nach Bittermandel, wie Kuchenaroma. Mal sehen, ob ich in der Baumliteratur irgendetwas Erhellendes zu dieser Beobachtung finden kann. Das war anstrengend, also Feierabend.

Neues Götterbaum-Armband

Wunschbaum-Armband aus Götterbaum-Holz
Nun ist der Wunschbaumshop um ein Wunschbaum-Armband reicher. Heute habe ich das neue Armband ,,Götterbaum“ dort eingestellt. Und M. kann das Musterarmband endlich tragen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, zeigt sich die Oberfläche am Ende doch sehr tragefreundlich, glatt und vor allem sehr schön strukturiert und zudem mit diesem schönen Kristallschimmer versehen. Ähnliches, nur in anderer Färbung kann man beim Zürgelbaum beobachten. Und tatsächlich, beide Bäume sind auch in natura Lichtbäume, strahlen Helligkeit ab und demonstrieren in ihrem So-Sein, dass sie eigentlich in südlichere Gefilde gehören, woher sie letztlich auch stammen. Schön, dass wir uns auf diese Weise die Lichtbäume in die gemäßigten Breiten holen können und ihre strahlende Exotik erleben dürfen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.