Tröstliche Weihnachtskultur

Es war ein ruhiger erster Weihnachtsfeiertag, den wir in dieser Eigenschaft in uns aufnehmen durften. Bei der wohligen Wärme des Holzbrandofens fühlen wir uns bei diesem nassen und zu milden Winterwetter sehr wohl. Und die weihnachtlichen Lichter helfen, das Dunkel zu überstrahlen. Bei der Heiligen Messe am Vormittag konnten wir sehen, wie aufmerksam die Menschen das Weihnachtsfest wieder wahrnehmen. Da hat sich im Zuge des Krisenerlebens der letzten Jahre tatsächlich etwas in Richtung von mehr Innerlichkeit bewegt. Das ist tröstlich und kann auch Impulse geben für das Verarbeiten dieses Jahres in der Zeit zwischen den Jahren und zum Start in das neue.

Impression zum 1. Weihnachtstag 2022

Ein anderer, aber stimmungsvoller Heiliger Abend

Relativ spät sind wir von dem Besuch bei V. in der Klinik zurückgekehrt. Ein etwas anderer Heiliger Abend als wir uns ihn wünschen würden, aber insgesamt ist es so doch besser, ohne das hätten wir sicher nicht zur Ruhe gefunden. Obwohl größtenteils getrennt durften wir doch einen stimmungsvollen Heiligen Abend verbringen, an dem wir aneinander in feierlicher Andacht denken konnten. Die erste Impression unsres diesjährigen Weihnachtszimmers habe ich schon am Vormittag einfangen.

Fotografische Impression von Heilig Abend 2022

Vom Dunkel ins Licht: Eine Andeutung des Heiligen Abends

Adventskalender 2022: Blatt zum 23. Dezember

Bei dem Motiv, das ich für diesen Vortag des Heiligen Abends im Adventskalender ausgewählt habe, scheint sich die Stille der Heiligen Nacht anzudeuten. Es ist, wie wenn der bevorstehende Tag mit dem wenigsten Tageslicht des ganzen Jahres aus einer inneren Quelle erleuchtet wird. Jetzt wo ich es vor mir sehe, scheint mir die Auswahl intuitiv sehr passend, denn es braucht tatsächlich ein bewusstes Zurücknehmen und ein Still-Werden-Wollen, das sich in unserer stets geschäftigen Welt so einfach und von selbst nicht einstellt. Aber es ist eben auch eine Ankündigung, in der sich der Weihnachtsbaum von innen heraus ganz langsam illuminiert, um am Heiligen Abend sich selbst und die ganze Szene um ihn herum in strahlenden Lichterglanz zu verwandeln. Ich denke, das morgige letzte Motiv des Kalenders bringt diesen Symbolgedanken auch ganz gut zum Ausdruck.

Eine Hinwendung zum Grundlegenden der Weihnacht

Adventskalender 2022: Blatt zum 22. Dezember

Der Besuch bei V. in S. hat nach dem zweiten Mal schon fast Routinecharakter erhalten. Aber natürlich ist das ermüdend, zumal man den weiteren Verlauf kaum voraussagen kann. Wir hoffen jedenfalls, an Heilig Abend wieder zusammen sein zu können, auch wenn das Thema dann noch nicht wirklich abgeschlossen sein kann. Die Eindrücke rund um diese Weihnachtszeit und den Umgang mit Weihnachten sind für mich in dieser Saison ganz eigentümlich, aber konstant geblieben. Ich stelle eine wieder stärkere Hinwendung zum Traditionellen und vor allem zum eigentlichen Sinn der Weihnacht fest. Das Gerede von der Kommerzialisierung und dass man sich unter Erwachsenen nichts mehr schenkt u. s. w. ist, nachdem es jahrelang das Gespräch dominiert zu haben scheint, mittlerweile fast ganz verklungen. Man versteht und schätzt das Atmosphärische und verbindet damit etwas Echtes und Wünschenswertes. Das muss sich nicht immer an typischen Weihnachtssymbolen wie dem Weihnachtsbaum, dem Adventskranz oder den eher neuzeitlichen Weihnachtbräuchen und -ritualen festmachen. Das Grundlegende, Weihnachten als Geburtsfest, als Fest der Hoffnung und des kulturübergreifenden Zusammenhalts, als Fest der Erinnerung an einen wie auch immer gearteten gemeinsamen geistigen Ursprung zu begreifen, ist wieder stärker in den Bewusstseinen verankert. Das ist es, was mir an Weihnachten 2022 vor allem auch später noch in Erinnerung bleiben wird.

Unvergleichlich kommunikative Feiertagsatmosphäre

Wie immer an Ms Geburtstag haben wir heute einen sehr kommunikationsreichen Tag mit vielen Besuchen erlebt. Da wurde die Vorweihnachtszeit von ihrer zwischenmenschlichsten Seite offenbar, und die weihnachtliche Atmosphäre mit dem eindrucksvollen Weihnachtsschmuck rund um den beleuchteten und geschmückten Weihnachtsbaum konnte erstmals mit vielen geteilt werden. An diesen Tagen laufen alle Fäden zusammen, weil fast jeder kurz vor Eintritt in die wirklich stille Zeit, eigentlich eine zeitlose Phase rund um die Weihnachtsfeiertage, eintritt und man sich auf einmal auf Gemeinsames und für viele Bedeutungsvolles besinnt. Vergleichbar sind diese Erfahrungen eigentlich mit nichts anderem im Verlauf auch des Feiertagsjahres.

Den entspannenden Geist der Weihnacht atmen

Das Ereignis gehört nicht gerade zu dem, was man sich kurz vor Weihnachten wünscht, aber letztlich war es notwendig und ist die beruhigendere Alternative, wenn man es im Gesamten betrachtet. So steht auch diese Weihnachtszeit für uns wieder im Zeichen des Gesundheitlichen und wird insofern im besten Falle auflösend und entspannend ihre nicht nur symbolische Wirkung entfalten können. Ich bin sehr froh, dass wir die weihnachtliche Stimmung mit viel Zeitaufwand und Intensität in den letzten Wochen für uns und alle Besucher so schön vorbereiten konnten und jetzt mit Ms Geburtstag und den nachfolgenden Feiertagen den Geist der Weihnacht in würdiger Umgebung atmen können. Und ich freue mich fast wie ein Kind, die Lichter am und rund um den Weihnachtsbaum dann auch im unmittelbaren Umfeld der Feiertage selbst auf mich wirken zu lassen.

Sich der Weihnacht angemessen annähern

Ein seit zwei Jahren nicht mehr realisiertes Traditionstreffen in S. konnte ich heute einmal wieder wahrnehmen. Damit ist ein weiteres Stück von Normalität zurückgekehrt, wenn man das so nennen kann. Zwar an einem anderen Ort als gewohnt, aber doch in vertrauter Atmosphäre verlaufend, war das ein ganz guter Auftakt zum Abschluss des Arbeitsjahres. Trotz des Rituals aber kann ich mich noch nicht zurücklehnen, zu viele angefangene und nicht einfach aufzuschiebende Aufgaben sind noch zu verarbeiten oder zumindest für die Fortsetzung im neuen Jahr vorzubereiten. So hoffe ich, dass es in diesen letzten Tagen vor Weihnachten nicht zu arbeitsam ausfällt und wir uns im gleichen Schritt und angemessen den Feiertagen nähern können. Einige heute eingetroffene Grüße und Rückmeldungen von Bekannten und Freunden haben mir das wahrscheinlicher gemacht.

Eindrücke des vierten Advents

Fotografisches Weihnachtsstillleben zum 4. Advent

Das war ein intensiver vierter Advent, nicht nur wegen des spektakulären Endspiels der Fußballweltmeisterschaft. Tatsächlich hatte ich einen gefüllten Aufgabenplan an diesem Tag, der vielleicht etwas zu gefüllt ausgefallen war. Jedenfalls habe ich zwar das meiste davon realisieren können, aber doch nicht alles. Gut so, denn ansonsten hätte der Tag seinen vorweihnachtlichen Stimmungscharakter eingebüßt. Ich bin sehr froh, unter anderem meine digitalen Weihnachtsgrüße an diesem vierten Advent übermittelt zu haben, illustriert in den meisten Fällen durch eines meiner neuen Weihnachtsfotografien aus der letzten Saison, nämlich dem, bei dem der Deko-Rentierschlitten mit vier brennenden Adventskerzen im Vordergrund vor dem weihnachtlich ausgeschmückten Wohnzimmer inklusive Weihnachtsbaum zu sehen ist. Ich hatte dieses Motiv auch M. als Leinwanddruck zum Geburtstag geschenkt, weswegen es im Nachbarraum auch schon seit Beginn der Adventszeit mit zu unseren vorweihnachtlichen Eindrücken beiträgt. Und es ist passenderweise das heutige Motiv in dem Adventskalender, den ich schon vor Beginn der Adventszeit einer Reihe lieber Menschen geschickt hatte. Es ist schön, dass wir in dieser Weihnachtssaison zwischen dem 4. Advent und Heilig Abend fast eine ganze Woche haben. Eigentlich ist es so eine maximal lange Weihnachtszeit.

Die vielleicht schönste Aufgabe des Jahres

Mit den Vorarbeiten gestern war das Schmücken des Weihnachtsbaums heute eine entspannte Sache, die dennoch den halben Tag in Anspruch genommen hat. Vielleicht die schönste Aufgabe des ganzen Jahres, dem Baum langsam in seine Rolle als Symbolbaum zu verhelfen und uns damit das Glanzstück der weihnachtlichen Dekoration zu bescheren, ohne das die Stimmung der Weihnachtszeit eine andere wäre. Natürlich durften wir die schon früher in uns aufnehmen, in Form der vielen Lichter vor allem, die wir an der Tür, am Baum vor dem Haus an Schränken und im Fenster installiert haben. Aber an die emotionale Symbolkraft des Weihnachtsbaums kommt all das nicht heran, auch nicht unser in diesem Jahr außergewöhnlicher Adventskranz. Ich freue mich sehr, dass er jetzt in seiner ganzen Pracht dasteht und uns bis ins neue Jahr hinein begleiten wird.

Der Weihnachtsbaum ist aufgestellt und beleuchtet

Die Projektarbeit hat mich heute zwar länger in Beschlag genommen, als ich es geplant hatte. Aber trotz des späten Beginns ist es mir doch noch gelungen, den Weihnachtsbaum reinzuholen, in seinem Ständer gerade aufzustellen, mit der obligatorischen Nylonschnur an der Decke festzuspannen und vor allem die drei konventionellen Christbaumkerzenketten zu arrangieren. Letzteres ist immer wieder eine größere Herausforderung, weil die Ketten jeweils unterschiedliche Anzahl von Kerzen haben und eine auch noch geschlossen ist, was das Anbringen nicht gerade erleichtert. Ich bin aber froh, dass mir das trotz der nicht unerheblichen Breite des Baums ganz gut gelungen ist. Und der Baum an sich macht die stattliche Figur, die schon bei seiner Auswahl abzusehen war. Auch mit der Höhe und dem untersten Astkranz knapp oberhalb des Ständers hat funktioniert. Das ist eine gute Grundlage für das eigentliche Schmücken, dem ich mich morgen widmen will. Das macht dann richtig Spaß. Sicherheitshalber will ich noch Ersatzbirnchen für die alten Ketten besorgen, denn einige der Einzelbirnen leuchten nur noch schwach, müssen deshalb wohl besser ausgewechselt werden. Und es wäre auch schade, wenn einzelne inmitten der Weihnachtszeit ausfallen oder gar die ganze Kette zum Erlischen bringen würden.

Der Weihnachtsbaum liegt im Trockenen

Den Weihnachtsbaum habe ich zumindest schon einmal unter Dach gelegt, damit er nicht noch einschneit oder nass wird über Nacht. Denn ich will ihn morgen ins Haus holen. Dann soll er möglichst schnell auftauen und seine Äste in die normale Position senken. Und ich hoffe, auf jeden Fall auch die Lichterketten nach dem Aufstellen anbringen und arrangieren zu können. Damit das Schmücken am Samstag in einem Rutsch möglich ist. Das ist immer die Kür, während die Vorarbeiten eher technischen Charakter haben. Ich bin bei all der Techniklastigkeit in der Arbeit der letzten Monate sehr froh, mich bei der traditionellen Gelegenheit einmal ganz dem Symbolischen im Zusammenhang der Weihnachtszeit widmen zu können.

Vor dem Wechsel in den Weihnachtsfeiertagsmodus

So viele Aufgaben sind vor Weihnachten noch zu erfüllen. Es scheint kein Ende zu nehmen. Und doch konnte ich einiges schon abschließen, um Freiraum für weitere Projekte zu schaffen, die jetzt schon ihren Schatten oder besser ihr Licht bis weit ins neue Jahr hinein werfen. Immerhin wird der letzte Arbeitstag dieser Woche wesentlich von eher angenehmen Kommunikationsroutinen ausgefüllt sein. Auch denke ich daran, am Freitag den Weihnachtsbaum zumindest schon ungeschmückt aufzustellen, damit ich mich in Ruhe dem Beleuchten und Schmücken widmen kann. Und dann wird die letzte Vorweihnachtswoche mit vielem gleichzeitig angefüllt sein. Ein wichtiger Geburtstag wenige Tage vor dem Feiertag, letzte Weihnachtsgrußsendungen und Vorbereitungen auf die Feiertage selbst. Aber auch die Projektarbeit ist in dieser Woche noch nicht abgeschlossen, so dass es ein ziemlich kurzfristiges Wechseln in den Weihnachtsfeiertagsmodus sein wird.

Letzte Gartenarbeit bei tiefem Frost

Ich hoffe, unser Weihnachtsbaum wird den Frost dieser Tage und Nächte gut überstehen. Am Freitag wollte ich ihn im Haus aufstellen und schonmal die Lichterketten arrangieren. Aber mindestens einen Tag zuvor werde ich ihn wohl unter Dach holen, damit er nicht noch mehr Feuchtigkeit aufnimmt, die dann bei Raumtemperatur erst verdunsten muss. Wenn es aber gefroren bleibt, könnte es eine Weile dauern, bis sich die Äste nach dem Aufschneiden des Netzes in ihre normale Position gesenkt haben. Jedenfalls waren wir bei unserer letzten wirklichen Gartenarbeit für dieses Jahr, dem Nachpflanzen einiger Wintergewächse in unseren Pflanztrögen, sehr erstaunt, wie fest die Erde um die Wurzeln herum festgefroren war. Und bei den kleinen Heidekraut-Plänzchen war tatsächlich der ganze Blumentopf wie ein Eisbecher eingefroren. Sie sitzen jetzt in frischer Erde, so hoffe ich, dass sich tagsüber dieses Eis wieder auflöst. Nur bei den beiden Geldbäumchen habe ich die Befürchtung, dass sie die Minustemperaturen der letzten Nächte nicht gut weggesteckt haben. Wir hatten tatsächlich versäumt, sie vorher rein zu holen.

Die Tradition des Weihnachtsbaum-Aussuchens erfolgreich fortgeführt

Ich bin sehr froh, heute einen schönen Weihnachtsbaum gefunden zu haben. Den Zeitpunkt habe ich genauso gewählt wie in den Vorjahren, am ersten Montag, nachdem mein Lieblingshändler den Verkauf gestartet hat. Wie immer war die Auswahl bei der Kategorie Weihnachtsbaum, die ich vorziehe – nämlich 2,55 m hoch, ausladend und mit einer gleichmäßigen Astarchitektur bis in die Spitze, möglichst auch dicht gewachsen – nicht sehr groß. Aber der erste, den ich beim Durchsehen als geeignet befunden habe, war letztlich auch der richtige. Dieser Händler hat einen wirklichen Bezug zu den Weihnachtsbäumen und nimmt sich deshalb auch Zeit bei Kunden, die einen bestimmten Baum suchen. So war er auch diesmal bereit, mir einige weitere Exemplare auszupacken, denn die waren noch in ihre Netze eingebunden. Das waren auch ganz schöne Bäume, aber im Vergleich hat der zuerst gefundene dann doch noch einige Pluspunkte mehr. Schwer ist er und einen breiten Raum wird er im Weihnachtszimmer einnahmen, so wie ich es am liebsten habe. Und dass er auf einer Seite, wie die meisten Weihnachtsbäume, eine kleine Lücke, nicht ganz so dicht gewachsene Seitenäste hat, wird man später nicht bemerken. Diese Seite drehe ich zur Ecke. Geschmückt wird er dann sicher ein sehr schöner Weihnachtsbaum werden.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.