Gute Zwetschgenernte und Götterbaum-Armband

Fast ein ganzes Fass voll ist es geworden. Am Vormittag haben wir die wunderbare Spätsommersonne genutzt, um auf unserem Obstbaumgrundstück die beiden ertragsreichsten Zwetschgenbäume abzuernten. Danach waren zwar noch nicht alle Zwetschgen gepflückt, aber es fehlt nicht mehr allzu viel. Ich habe die Gelegenheit genutzt und gleich noch einige Fotos von den Zwetschgen, aber auch von den vollkommen überladenen Apfelbäumen des Stücks aufzunehmen. Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie durchzusehen. Aber vielleicht stelle ich einige davon hier in den nächsten Tagen vor. Am Nachmittag habe ich ein lange aufgeschobenes Projekt endlich in die Tat umgesetzt und bin bis zum Abend auch fertig geworden. Morgen kann ich die Perlen aus dem Holz des Götterbaums ölen. In eine paar Tage wird M. dann ein neues Wunschbaum-Armband tragen können. Ich bin sehr gespannt. Die Stäbe hatte ich schon vor Monaten vorbereitet, so dass es heute schneller ging. Das Holz ist zwar hart und spröde, aber auch sehr porös. Zum Bearbeiten deshalb eher schwierig. Ich vermute aber, dass es nach dem Ölbad eine sehr interessante Zeichnung zeigen wird. Damit ist dann auch der Wunschbaum-Shop um eine Auswahlmöglichkeit reicher.

Neue Visitenkarten für Wunschbaum-Shop

Wieder Wochenende. Mal sehen, vielleicht gehe ich jetzt endlich einmal den Stab aus dem Holz des Götterbaums an. Ich bin gespannt, wie sich das Holz bearbeiten lässt. Wäre eine weitere exotische Bereicherung für den Wunschbaum-Shop. Und einige andere Seltenheiten, wie das Redwood, das mir H. mitgebracht hat, liegt ja auch noch bereit. Heute kamen auch die neuen Visitenkarten für den Wunschbaum-Shop. Sind schön geworden. Jetzt kann ich sie wieder guten Gewissens zu den Lieferungen legen, bei den alten hatte die Webadresse nicht mehr gestimmt. Außerdem waren die Armbänder der älteren Machart abgebildet. Also nun auch auf diesem Gebiet alles up-to-date.

Gutes Obst- und Erntejahr

Fast schon tropisch war dieser Tag ausgefallen. So wie viele Hochsommertage im letzten Jahr. Auch wenn das belastend sein kann, ist es mir wesentlich lieber als dieses Suddelwetter der letzten Woche. Zumal man jetzt Hoffnung haben kann, dass der Sommer längerfristig die letzte Chance nutzt, sich zu entfalten. Und die letzten Früchte die Möglichkeit haben, doch noch auszureifen. Ich denke da vor allem an die Feigen, aber auch an unsere roten und weißen Weintrauben und die vielen Äpfel und Zwetschgen auf den Obstwiesen. Wenigstens wird das Jahr als gute Obst- und Erntejahr in Erinnerung bleiben. Und die Sonnenbilanz sollte sich auch noch einigermaßen einrenken.

Expansionsdrang

Der Efeu ist nach den tagelangen Regengüssen und der jetzt zurück gekehrten Sonne mächtig gewachsen. Die neuen Triebe ragen überall heraus, an der Einfahrtsmauer, über der Grotte. Demnächst ist da wohl wieder ein Schnitt angesagt. Ich glaube, die Art mag solche Witterung sehr. Das kommt ihrer eigenen Undefinierbarkeit und Unergründlichkeit nahe. Gleichzeitig steckt etwas Unbändiges dahinter, ein starker Expansions- und Behauptungsdrang. Es ist schön, das zu beobachten, zumal ich bei solchem Beobachten im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder Neues bei einer bestimmten Gehölzart entdecken kann. Damit komplettiert sich jeweils die umfassendere Gestalt immer mehr.

Sehnsucht nach südlichen Gefilden

Der Feigenbaum scheint dem Restsommer noch nicht zu trauen. Es ist so wie im Vorjahr: die halb ausgewachsenen Früchte verbleiben scheinbar regungs- und entwicklungslos am Baum. Sie wollen einfach nicht weiter wachsen und ausreifen. Obwohl die Temperatur doch recht sommerlich ist. Aber es gab eben zuletzt diese langen kühlen Phasen und vor allem viel zu wenig Licht für die Jahreszeit. Der Feigenbaum vergisst wohl seine Herkunft nie. Als ob er eine Sehnsucht zurück in den Süden zum Ausdruck bringen wollte und in Ermangelung vergleichbaren Klimas die Reife verweigerte. Dennoch habe ich eine gewisse Hoffnung, dass mit einem warm-sonnigen Rest-August und einem milden September doch noch etwas aus den vielen halbfertigen Feigen werden könnte.

Weißdornrot

Dieser Mariä Himmelfahrtstag war seit langem wieder ein schöner, weitgehend sonniger Sommertag. Die gesegneten Kräutersträuße sehen allesamt wunderbar aus. Zwei haben wir schon aufgehängt, einmal in der Küche, und dieses Jahr neu: noch einen in der Diele, so dass wir ihn jeden Tag im Blick haben. Beim Abendspaziergang sind mir im Licht der tief stehenden Sonne vor allem die Rottöne der Baumfrüchte ins Auge gefallen, die zu dieser Tageszeit wunderbar leuchten. Vor allem der Weißdorn ist dieses Jahr enorm stark und berauscht einen geradezu mit seiner Fruchtfülle und Farbenpracht.

Reife Früchte des Weißdorns

Reife Früchte des Weißdorns

Reife Früchte des Weißdorns

Reife Früchte des Weißdorns

Reife Früchte des Weißdorns

Reife Früchte des Weißdorns

Reife Früchte des Weißdorns

Gutes Kräuterjahr

M. hat am Abend sehr schöne Kräutersträuße gebunden. Die Gräser, Kräuter und Zweige hatte sie zusammen mit V. in den letzten Tagen gesucht. Und kurz zuvor hatte ich ihr auch noch einiges mitgebracht, was ich auf meinem Abendspaziergang aufstöbern konnte. Das Ergebnis sind 3 sehr schöne Sträuße, die wir morgen zur Segnung mit in die Kirche nehmen können. Einer wird später das ganze Jahr über in der Küche hängen, einen werden J. und W. für ihre Wohnung bekommen, und der dritte wird wohl in einem anderen Raum bei uns Platz finden. Zumindest in dieser Hinsicht können wir uns dieses Jahr nicht beschweren. Der eher tropisch-verregnete Sommer hat die Kräuter kräftig und vielfältig wachsen lassen. Und wie ich in den letzten Einträgen ja schon festgestellt habe, gerade die Früchte, allen voran das Baumobst sind ja auch ungewöhnlich ertragreich. Ein kleiner Trost für einen ansonsten weitgehend ins Wasser gefallenen Sommer.

Üppige Obstbaumfrucht

Es scheint so zu sein, dass die Obsternte in diesem Jahr extrem üppig ausfallen wird. Die Äpfelbäume, Zwetschgenbäume, Mirabellenbäume und auch die vielen Frucht tragenden Sträucher ächzen gewissermaßen unter der Last ihrer Früchte. Für V. bedeutet das, dass er in Hochform ist. Denn alles, was seine eigenen Fruchterträge betrifft, kann ihn zu wahren Höchstleistungen und einer gewissen Begeisterung führen. Das allerdings kann der Rest der Familie nur bedingt nachvollziehen. Vor allem, weil es in so großem Gegensatz zu seinem sonstigen Verhalten steht. Wie auch immer. Leckeren frischen Zwetschgen-, Mirabellen- und Apfelkuchen esse ich natürlich selber auch gerne. Schade nur, dass die Jahre so unterschiedlich sind und die Ernte einmal total ausfällt und sich ein anderes Mal im Übermaß zeigt. Sieht so aus, dass vor allem für V. und M. ziemlich anstrengend Wochen deswegen bevorstehen.

Abschied vom Sommer

Vs gestern gekochte Marmelade aus einer Mischung von Nashi und Brombeere ist wieder gut gelungen. Mit leckerem Anisgeschmack versehen und nicht zu süß. So kann er mit der diesjährigen Ernte und seinen Ergebnissen daraus doch zufrieden sein. Jetzt wird außerdem der Nashibaum nicht mehr ganz so viel Schatten auf unseren Feigenbaum werfen. Gut so, denn die wenige Sonne, die in diesen Hochsommertagen zur Erde dringt, sollte den Baum doch auch möglichst erreichen. Anders können die vielen schon halb ausgereiften Früchten nichts mehr reif werden. Denn die Aussichten machen wenig Mut. Selbst der Wettersprecher meinte gestern Abend, dass es mit dem Sommer wohl eher nichts mehr wird in diesem Jahr.

Krisengesellschaft

Nun sind die drei Armbänder auch eingefädelt. Eine dezente, aber gerade deswegen starke Kombination ist das: Hainbuche und Eberesche. Und sicher auch bei den realen Trägern eine spannende Partnerschaft, die nicht ganz ohne Gegensätze auskommen dürfte. Die Atmosphäre unter den Menschen ist doch noch sehr vom Sommer geprägt. Eine Art Stillstand, eine Mischung zwischen Unsicherheit, Abwarten und Gelassenheit schwingt bei allem mit, was man an Kommunikationen und Präsentationen derzeit beobachten kann. Die Unbestimmtheit ist dabei so groß, dass selbst Krisen mit einer gewissen Gleichgültigkeit aufgenommen werden. Möglicherweise weil sie sich häufen und wir uns eigentlich in wechselnden Schwerpunkten ständig in der Krise befinden. Was in den 90ern die Risikogesellschaft genannt wurde, kann man heute als Krisengesellschaft sehen. Stellt sich nur die Frage, wohin das eigentlich führt, welche Richtung uns diese Erfahrung vorgibt. Aber auch die ist zurzeit nicht wirklich erkennbar.

Nashi gegen Feigenbaum

V. hat heute seine Nashis geerntet. Recht hat er zwar, wenn er immer wieder auf den reichen Ertrag verweist. Tatsächlich sind die Blüten der Nashibirne ziemlich unempfindlich gegen frostige Temperaturen. Anders kann man wohl nicht erklären, dass sie eigentlich immer überleben und der Baum später reiche Frucht bringt. Eigentlich hätte ich auch nichts dagegen. Aber der Baum ist eben schon älter und sehr ausladend geworden, ungeachtet der Tatsache, dass V. ihn jedes Jahr stark zurückschneidet. Er gewinnt trotzdem zunehmend an Höhe und nimmt dem nebenstehenden Feigenbaum damit von einer Seite viel Licht. Das ist insbesondere im Frühjahr, wenn es darum geht, dass die Feigen einen ersten Wachstumsschub machen, ein Problem. Na ja, dieser Mini-Konflikt wird wohl noch Jahre andauern. Vielleicht freuen sich die beiden Bäume ja auch darüber, dass jeder seinen ganz besonderen Fürsprecher unter den Menschen hat. So kommen sie beide auf ihre Art zum Recht.

Licht, Schönheit und Symbolik der Bäume

Ich hoffe, der Sommer kehrt jetzt zurück. Wir haben jetzt endgültig genug von dieser an November erinnernden Witterung. Währen M. fleißig an ihrem Sommerkräuterkranz bindet, für den sie die am Wochenende gesammelten Rainfarnblüten als Highlight und Lavendelblüten zum Auffüllen verwendet. Ich bin gespannt, wie die Kombination letztlich aussieht. Auf jeden Falle ein zur Jahreszeit passendes Arrangement, das zudem gut riecht. Es wäre schön, wenn das Sonnengelb des Rainfarns nach dem Trocknen erhalten bliebe. Und natürlich der betörende Duft des Lavendels. Während ich an meinem aktuellen Webprojekt arbeite, ist das Interesse an wunschbaum nicht eingeschlafen. Ich glaube aber, es wird mit der spätsommerlichen Sonne noch größer werden. Die Menschen denken vor allem bei Sonne an die Bäume und alles, was sie uns genährt vom Licht an Schönheit und Früchten liefern. Im Winter rücken sie dann eher bezüglich ihrer Symbolik in den Fokus, das sind dann gute Voraussetzungen, Aufmerksamkeit für die textlichen Inhalte der Seite zu gewinnen.

Symbolische Brücken

Die Hainbuche macht immer wieder größere Mühe, so hart, wie sie ist. Aber das Holz hat Charakter, genau wie der Baum, von dem es stammt. Und so ist das Ergebnis immer sehr eindrucksvoll, schwer, glatt und mit einer undefinierbaren grau-grün-braunen Farbigkeit und streifigen Mikrostruktur. Nach dem Ölen entfaltet es seine ästhetische Besonderheit und setzt sich dann deutlich dunkler von seinem frisch bearbeiteten Aussehen ab. Für das Partner-Armband ist das ein Gewinn, denn so ist der Kontrast zur Eberesche umso deutlicher, der ansonsten eher schwach ausgefallen wäre. Ich freue mich, dass die Menschen über meine Armbänder ihren Bezug zu den Bäumen intensivieren und immer mit sich tragen können. Die Bezüge sind vielfältig, sei es in ihrem Umfeld oder eben eher symbolisch über den Lebensbaum. So wird über das Holz eine Brücke zur Symbolik und die Natur des Baum-Mensch-Verhältnisses geschlagen. Eine Ausformung meines Wunschbaum-Projekts, das mir immer noch sehr sympathisch ist.

Trödelmarktwetter

Es ist, als ob die Sonne alle paar Tage uns hilft, diesen ansonsten kaum glaubwürdigen Sommer irgendwie zu überstehen. Um gleich danach wieder in das nass-kalt-trübe Einerlei überzugehen. Immerhin, passend zum heutigen großen Trödelmarkt hat es das Wetter gut mir uns gemeint. Denn nach dem üblichen Sonne-Wolken-Wechsel des Vormittags, war der Nachmittag fast sommerlich, mit anhaltendem Sonnenschein und allerdings kühlem Wind. Dennoch, das Trödelmarkt-Bummel-Erlebnis war möglich, auch wenn einige Händler, in Erwartung des Regens der Vortage, erst gar nicht erschienen sind. Schade, dadurch ist uns sicher der eine oder andere Eindruck entgangen. Aber als gemütlicher Entdeckungsbummel war es doch sehr schön. Zumal es dort auch landschaftlich reizvoll ist, rund um den Kurparkweiher, teilweise auf Holzstegen über dem Wasser, auf den gewundenen Wegen des mit Bäumen besäumten Kurparks. Auf den Wegen jede Menge entspannungshungrige Menschen, die eine Begeisterung für alte Sachen aufbringen. Und so ist auch für mich wenigstens ein kleines Weihnachtsgeschenk für M. dabei aufgetaucht. Schön, wenn man sich später daran erinnern kann, wo man die Teile gefunden hat.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.