Weihnachtliche Innovationen

Plötzlich merkt man, dass das Jahr rasend schnell zu Ende geht und Weihnachten tatsächlich schon vor der Tür steht. Denn es sind gerade einmal noch 5 Wochen bis dahin. Wenig Zeit, um endlos viele Projekte zum Abschluss zu bringen und Neues vorzubereiten. Das betrifft die Arbeit genauso wie die Beschäftigung mit dem Weihnachtsfest und der Adventszeit selber. Eine Vorentscheidung ist schon gefallen: Auf den kleinen Weihnachtsbaum am Hauseingang werden wir dieses Jahr verzichten, stattdessen wird ein weihnachtliches Gesteck allein den Eingang zieren. Wie das genau aussieht, wissen wir noch nicht, aber die restlichen Tannenzweige werden sicher das Grundgerüst bilden. Und auch der Adventskranz könnte diesmal kein Kranz, sondern etwas freier Gestaltetes sein. Da haben wir schon einige Überlegungen angestellt und Beispiele angesehen. Ein Vorhaben, das in den kommen 10 Tagen konkretere Formen annehmen muss.

Symbole des Lichts

Interessant und überraschend zugleich: Ein Angebot für frisch geschlagenes Feigenbaumholz aus Spanien. Tatsächlich ist diese Art in Deutschland schwierig zu besorgen, eines meiner Sorgenkinder, wenn man so will, der letzten Jahre. Nur wie sollte ich das logistisch realisieren. Mal sehen, ob ich doch in irgendeiner Form auf das Angebot eingehen kann. Nach der Anzeige in meiner Lieblingszeitschrift rechne ich noch mit einigen Interessenten vor Weihnachten. Eigentlich passen meine Produkte auch gerade in diese Zeit, den unwirtlichen Winter, weil sie die Symbole des Lichts, die verschiedenen Baumarten, in handlicher Form zum Menschen bringen. Auf eine sehr persönliche Art, eben durch die symbolische Vermittlung von Eigenschaften, mit denen Menschen sich in Bäumen wiederspiegeln. Ein sehr schönes Symbolsystem, mit dem ich schon seit vielen Jahren Menschen im deutschsprachigen Europa erreichen kann.

Volkstrauertag

Ein Tag, der im Zeichen der Ruhe und Kontemplation stand. Passend, dass in dieser Zeit auch der Volkstrauertag stattfindet. Die dem Anlass angemessene förmliche und sehr feierliche Veranstaltung ist für mich ein Beispiel für aufrichtiges Gedenken, das wichtige Bögen nachzeichnet, die längere Zeiträume überspannen und damit Wesentliches der nationalen Kultur und Politik einmal Gräben übergreifend zum Thema macht. Wir haben gleichzeitig das Dokumentationsprojekt zu Ms Eltern fast zum Abschluss gebracht. Nur noch ein Erinnerungsstück muss neu ins Bild gesetzt werden. Dann wird das Dokument druckreif sein und rechtzeitig vorliegen. Wie zum Abschluss unserer diesjährigen Baumfruchtsaison habe ich am Nachmittag die drei Wurzelsprosse unseres Feigenbaums entfernt. Jetzt, wo alle Blätter abgefallen und nur noch einige unreife Frostfeigen an den Ästen hängen, macht es keinen Sinn mehr, die neuen Triebe stehen zu lassen. Im neuen Frühjahr wird der Baum hoffentlich schnell wieder zu Kräften kommen. Ich hoffe, dass die Frostschäden nicht groß sein werden und wir ein frühes Frühjahr mit dann schon wachstumsfreundlichen Temperaturen erleben dürfen.

Warme Lärche

Sehr schön eigentlich, die streifige Struktur des Lärchenholzes. So überlege ich es mir noch einmal, ob ich die Art aus meinem Angebot entfernen soll oder nicht. In jedem Fall müsste ich Nachschub geeigneter Abschnitte besorgen, was nicht ganz einfach ist. Denn der große Härteunterschied zwischen Früh- und Spätholz macht die Bearbeitung außerordentlich schwierig. Da muss man von dem Ideal eines kreisrunden Querschnitts wegkommen. Wenn man die Mühe auf sich nimmt, ist das Ergebnis aber sehr überzeugend. Ungefähr so überzeugend wie ältere Kirchenbänke, die häufig aus Lärche gezimmert sind. Der hohe Harzanteil verleiht dem Holz eine außerordentliche Wärme, Dichte und Lebendigkeit. Im nächsten Jahr will ich wieder neue Arten ins Programm aufnehmen. Ein Ansatz wäre die Ausweitung der Fruchtbaumhölzer. Mirabelle z. B. wartet noch darauf, einmal ausgetestet zu werden. Außerdem kommt unbedingt noch die Stechpalme dazu. Wäre zwar passender vor Weihnachten gewesen. Aber dazu werde ich leider nicht mehr rechtzeitig kommen.

Gefährdete Traditionspflege

Vom Umzug habe ich dieses Jahr kaum etwas mitbekommen. Außer einem einzelnen Kind mit Mutter, das mit einer elektrisch beleuchteten Laterne wohl auf dem Weg dahin war. Wenn man am Martinstag Gesprächen zwischen Erwachsenen zuhört, merkt man, dass eigentlich jeder mit diesem Tag Gedanken an die eigene Kindheit verbindet. Und es schwingt immer etwas Wehmütiges dabei mit, so als ob man dieser Zeit nachtrauert. Und sich gleichzeitig freut, dass wenigstens diese Tradition erhalten geblieben ist und auf heutige Kinder eine vergleichbar Faszination ausübt. Allerdings, ganz vergleichbar ist es dann doch nicht. Bei meinem letzten Besuch beim Martinsfeuer vor einigen Jahren musste ich feststellen, dass das Ritual außerordentlich lieblos abgespult wurde, mit Brandbeschleuniger und Feuerwehr etc.. Ein Pferd war gar nicht zu sehen, das Feuer brannte ratz-fatz herunter. Und kurz danach war auch schon alles vorbei, die Leute schon so gut wie verschwunden. Schade eigentlich, dass äußerlich fortgesetzte Traditionen in der sinnhaften und atmosphärischen Wahrnehmung dann doch Federn lassen. Ich denke, da ist noch viel an Reflexionsarbeit und Aufbereitung der Kulturgeschichte notwendig, wenn solche Bereiche langfristig nicht der Sinnentleerung zum Opfer fallen sollen. Die Arbeit am Holzarmband war genau das Richtige für diesen Freitagnachmittag. Und morgen werde ich das Wunschbaum-Armband abschließen können. Ein schöner und einmal wieder abwechslungsreicher Wochenausklang.

Verspätete Weihnachtssaison

Schön, jetzt finden meine Weihnachtsmotive doch wieder mehr Interessenten. In den Vorjahren war das um diese Zeit des Jahres immer so. Deshalb hoffe ich, dass in 2011 die Saison eher später eingesetzt hat und sich das ganze nach hinten verschiebt. Das Gute daran: Mit den weihnachtlichen Fotografien geraten auch übrige Motivserien stärker in den Blick. So war heute sogar ganz jahreszeitenuntypisch ein frühlingshaftes Baumzweigfoto dabei, neben meinem Adventskranzengel und dem Adventskranzschaukelpferd. Die Favoriten der Vorjahre scheinen abgehängt, andere Fotos erhalten jetzt eine neue Chance. Und damit wächst auch meine Motivation, das Thema Makrofotografie generell weiter auszubauen. Die Recherche zu den dafür geeigneten Techniken gehört deshalb zu meinen aktuellen Freizeitunternehmungen.

Die Bäume sind kahl

Heute habe ich doch noch einige Feigen vom Baum gepflückt. Nachher werde ich sie aufschneiden und sehen, ob sie genießbar sind. Aber natürlich ist die Saison vorbei. Alle Bäume, mit Ausnahme der immergrünen, sind jetzt kahl und trotzen der nächtlichen Kälte. Ich hoffe, dass wenigstens tagsüber die Sonne gegen Wochenende hin zurückkehrt. Dann geht die Arbeit umso leichter von der Hand, oder durch den Kopf. Ein wenig Handarbeit vor Weihnachten wäre schön. Dazu muss die gegenwärtige Flaute auf diesem Gebiet aber ein Ende finden.

Weihnachtssymbole und Weihnachtsfiguren

Nun zeigt sich doch wieder ein stärkeres Interesse an den Weihnachtsmotiven. Ich dachte schon, die Weihnachtssaison wäre diesmal verschlafen worden. Aber es sind die neueren Fotografien, die jetzt weiter nach vorne rutschen. Und die früheren Stars scheinen in der Versenkung verschwunden. In den Ladengeschäften dagegen ist alles absolut auf Weihnachten eingestellt. Heute haben wir dann auch das vor einigen Tagen entdeckte Blaue Rentier erworben. Zum Glück, denn davon war wiederum nur noch ein Exemplar übrig geblieben. Außerdem habe ich verschiedene Figurinen gesehen, welche die Gestalt der heiligen Lucia verkörpern. Sehr schön, aber etwas zu teuer. Und natürlich, wie sollte es anders sein, gab es auch neue Weihnachtsbaumplastiken. Besonders schön war eine aus Glas, bestimmt 50 cm hoch. Leider war der Schnee in Form dieses Glitzerstaubs aufgetragen, und der hält nicht fest, rieselt bei Berührung gerne herunter. Na ja, ich hoffe, die kommenden Wochen werden meine Sammlung um einige kleinere Exemplare bereichern. Insgesamt sieht es aber so aus, dass die Sammlung schon an ihre äußere Grenze gestoßen ist und nicht mehr sehr viel wachsen wird.

Hochzeit der Eibe

Nun, dies ist ja tatsächlich der Mittelpunkt der Eibenphase, die sich vom 3. bis 11. November erstreckt. Da verwundert es nicht, dass sich der November von seiner typischen Seite zeigt. Und die Dunkelheit und Lichtarmut den Tag bestimmt. Ich habe auch schon andere 7. November erlebt, z. B. mit viel Sonne und bei Kälte. Aber dieser drückt die Symbolik der Zeit am deutlichsten aus. Einen Zustand schwebend zwischen Leben und Tod. Oder besser die Anmutung desselben. Es ist wie eine Einstimmung auf den Winter, der sich selbst dann durchaus strahlend zeigen kann. Der Übergang ist es, der das Gemüt bewegt. Ich verbinde diese Umstände nicht nur mit der Eibe, sondern auch bei den Sternzeichen mit dem Skorpion, bei den Planeten mit dem Pluto, und bei den Heilsteinen beispielsweise mit dem Schneeflockenobsidian. Es ist eine Zeit, die man mit einer gewissen Anstrengung durchqueren muss, aus der man dann aber in gewisser Weise gereinigt hervorgehen kann. Eine Art spiritueller Exerzitien. So will ich mich dieser Zeit stellen und ihre Chancen erkennen.

Vergangenheitsarbeit

Mit dem Dokumentationsvorhaben zur Familiengeschichte sind wir jetzt schon recht weit. Noch einige Feinarbeit, dann müssten wir zum Abschluss kommen. Darüber hinaus hat diese Arbeit einige Anstöße gegeben, einige weitere Kapitel der Vergangenheit in Bildform aufzuarbeiten. Das heißt, sehr viel Material zu sichten und zu sortieren. Einiges davon hat M. bei dieser Gelegenheit schon vorweggenommen. Aber ich denke, das ist erst der Anfang. Es wäre schade, wenn es bei ungeordneten Fotografien bliebe, die später niemand mehr richtig zuordnen könnte. Ich hoffe deshalb, dass wir den Faden bald wieder aufgreifen werden. Am Nachmittag haben wir einmal etwas Abstand genommen und den Mittelaltermarkt in M. besucht. Eine schöne Auszeit inmitten des Parks mit den vielen teils exotischen Bäumen. Ein tolles Ambiente für einen solchen Markt, im Umkreis des alten Turms, eines der ältesten Sakralbauten unserer Region.

200 Feigen

Heute habe ich die allerletzten Feigen gepflückt. Es sind zwar noch mehr am Baum, aber die restlichen sind bestimmt nicht mehr zu genießen. Diese Restsammlung können wir probeweise zumindest aufschneiden, um nachzusehen, ob sie ausgereift sind. Und wenn nur die Hälfte in Ordnung sein sollte, dann haben wir es in diesem Jahr tatsächlich auf gut 200 Feigenfrüchte gebracht. Das ist eine ehrgeizige Zielvorgabe für die Folgejahre. Aber natürlich haben wir das nicht in der Hand. Der Baum muss sich wohlfühlen in seiner Haut und in dem Wettermix, das immer unberechenbarer wird, eine Umgebung vorfinden, die ihm gemäß ist. Ich hoffe, das wird auch 2012 so sein.

Erstes Herbstleuchten

Es kommt alles so spät in diesem Jahr. Das für den Oktober sonst so typische Herbstleuchten der Baumblätter konnte ich heute in ausgeprägter Form zum ersten Mal wahrnehmen. Und das Anfang November. Ich hoffe, dass das Wochenende wieder etwas sonnigere Abschnitte beschert. Dann könnte ich mich auf den Weg machen, um wenigstens einige aktuelle Herbstfotografien mitzunehmen. Es wäre schade, wenn ich mit diesem Motivfeld in diesem Jahr ganz leer ausginge.

Letzte Akzente

Die Sonne hat uns heute den Rücken gekehrt. Und gleichzeitig dazu scheint man sich in sich selber zurückziehen zu wollen. Kaum etwas zog mich heute ins Freie. Ich hoffe dennoch, dass der November weitere sonnige Abschnitte mit sich bringt. Damit sich nicht erneut einer dieser strengen, kalten und nicht mehr aufhörenden Winter entwickelt. Jetzt wo er fast kahl geworden ist, werden die Frostschäden an unserem Feigenbaum wieder deutlicher sichtbar. Vielleicht werde ich ihn bei schönerem Wetter an den betreffenden Stellen nochmal mit Baumbalsam einpinseln. Ich hoffe, so wird er den Frost besser verkraften und an seine Hochzeit in diesem Jahr anknüpfen können. Bald werden auch die anderen Bäume alle Blätter verloren haben. Dann wird uns die Landschaft nicht mehr vieles an farbigen Akzenten anbieten können.

Allerseelen

Grab an Allerseelen

Der Friedhof ist an Tagen wie diesem an ganz besonderer Ort der Stille und des Gedenkens. Dann sieht man, dass die Grabkultur und das Gedenken an liebe Verstorbene immer noch einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Obwohl die Welt im Gesamten ein anderes Gesicht zu entwickeln scheint. Aber das wichtige kommt eben zumindest an Feiertagen an die Oberfläche, und wirkt von da aus nach. Auch auf solche, denen die Gedanken an die innige Verschickung von Leben und Tod eher fremd sind. Interessant, moderne Entwicklungen der Gartenkultur halten jetzt auch auf den Gräbern Einzug. Nur weiß ich nicht, ob das Auslegen des Grabs mit einer dicken Schicht Rindenstücke als Gestaltungselement gedacht ist, oder ob es eher die Pflegeleichtigkeit erhöhen soll. Ich nehme einfach einmal das erstere an. An diesem Tag, der allen lieben Seelen gewidmet ist.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.