Bilderbuchtag mit Brennholzarbeit

Das war nun wirklich ein Bilderbuchtag. Ich glaube, so schön war es Anfang Oktober selten. Das vermittelt eine gelöste Atmosphäre. Heute Vormittag konnte ich das schon beim Gang übers traditionelle Viezfest feststellen. Angenehm warm, eine intensive, aber milde Helligkeit – wie an einem Hochsommertag, aber nicht so schweißtreibend. Ideal zum Wohlfühlen. Wenn man gleichzeitig in Urlaub wäre, könnte man es sich angenehmer nicht vorstellen. Der Nachmittag dann wieder an der frischen Luft. Wir waren mit der Vorbereitung der Holzbrandsaison beschäftigt. Jetzt ist der Brennholzvorrat wieder gut aufgefüllt, fast vollständig. Eine gute Mischung aus Nadel- und Laubholz, überwiegend Apfelbaum mit gutem Brennwert, und gut abgelagerte Fichte. Wir müssen künftig mehr auf die Dimension der Stücke achten. Denn die Ofentür ist zwar gleich geblieben, aber das schamottierte Innenleben der Ofens ist nach dem Umbau eben doch enger konstruiert. Sehr gespannt bin ich, ob der Heizwert dieses Ofens mit dem des Vorgängers vergleichbar ist. Und wenn er tatsächlich so sparsam verbrennt, wie das der Ofenbauer angekündigt hat, kommen wir vielleicht sogar mit dem jetzt angelegten Brennholzvorrat vollständig durch den Winter.

Ausnahmeseptember

Einfach wunderbar. Eben habe ich die Nachricht aufgeschnappt, dass es einen so warmen September überhaupt noch nicht gegeben hat. Und tatsächlich ist es außergewöhnlich, wie dieser Monat sich entwickelt hat, von unstet fröstelnd bis sonnenreich warm. Die Bäume reagieren darauf ganz unterschiedlich. Meine kleinen Gleditschien hatten es in diesem Jahr sehr schwer. Von ihrem kräftigen Wachstumsschub im Frühjahr abgesehen, hat sich später nicht mehr viel getan. Und nach einer längeren Herbstfärbungsphase im Hochsommer sind mittlerweile die meisten Blätter schon vollständig abgefallen. Das war sonst nie so früh. Andere Arten leben in dieser Witterung förmlich auf. Allen voran unser Feigenbaum, dessen große kräftige Blätter eine ledrige Konsistenz zeigen und nach wie vor Licht auffangen, um es in zuckersüße Früchte zu transformieren. Erst in einigen Wochen werden sie leicht verfärben und dann irgendwann vollständig abfallen. Eine typische Herbstfärbung gibt’s bei den Feigenbäumen aber nicht. Die Blätter halten sich lange und werden dann irgendwann gleich schwarz und unansehnlich. In punkto Herbstfärbung halten wir uns da lieber an die Buchen, Ahorne und Eichen. Auch manche exotische Nadelbäume tragen wunderbare Herbstkleider. Es bedarf aber eines goldenen Oktobers, um diese Färbungen vernünftig ins Bild zu bannen.

Feigenbaumhochzeit

Nochmal 6 Feigen geerntet. Manche sind schon angefressen. Ich weiß nicht, ob von Insekten oder Vögeln. Jedenfalls merken die sehr schnell, wenn die Früchte reif sind. Dann muss man sich beeilen. Ich beobachte das jeden Tag ganz genau und setze dann eine Prioritätenliste auf. Super, wie der Baum so kurz vor dem Fall der Blätter seine Ressourcen mobilisiert und seine ganze Kraft in die Frucht steckt.

Talking Tree

Dieses Projekt ist ganz nach meinem Geschmack. Schade, dass ich selber nicht auf die Idee gekommen bin. Allerdings, der Ansatz des ,,Talking Tree“ ist schon ein sehr spezieller, den man so außerhalb eines wissenschaftlichen Rahmens kaum umsetzen könnte. Jedenfalls finde ich es klasse, wenn ein ganz normaler, wenn auch großer Baum in den neuen sozialen Medien über seine Befindlichkeit, sein Wachstum und seine Erlebnisse berichtet:
Talking-Tree-Homepage
Talking-Tree auf Facebook
Talking-Tree bei twitter

Gute Baum- und Holzzeit

Wieder drei Feigen geerntet. Und morgen folgend drei weitere, die zusammen am Ende eines Astes gewachsen sind. Das macht richtig Spaß, zudem eine schöner als die andere erscheint. Und dann dieses unverhoffte Wärme. Eine gute Zeit auch für das Arbeiten mit Holz. Morgen fädele ich die beiden Lebensbaum-Armbänder ein. Und wer weiß, vielleicht erreiche ich ja dieses Jahr noch das letztjährige Ergebnis. Darüber wird es nicht reichen, bei der Zurückhaltung der letzten Monate. Aber ungefähr dasselbe Niveau wäre auch nicht schlecht.

Themenverschiebungen

Der Indian Summer hält, was er in den vergangenen Tagen versprach. Einfach traumhaft, und die Temperatur bewegt sich auch schon wieder in Richtung sommerlich. Obwohl die Atmosphäre natürlich eine ganz andere ist. Die Menschen sind dennoch schon auf Herbst und sogar Winter eingestimmt. Ich sehe es daran, dass sich allmählich die Nachfrage nach Microstock-Material von der Natur in Richtung Weihnachten verschiebt. Ich hoffe, dass dieses Jahr meine neueren Weihnachtsdekorationsfotos in den Vordergrund gespült werden und eine Chance erhalten. Das Nachzügler-Dekorationsengelbild hat es schon geschafft und liegt jetzt schon an 6. Stelle in meiner Bestenliste. Es lohnt sich eben doch, bei Serien das atmosphärische Optimum anzustreben.

Frühherbstlicher Trödelmarkt und eine neue Sammelleidenschaft

Das Sonntagswetter war wie gemacht für den Trödelmarktausflug. Und so haben auch alle Besucher es sichtlich genossen, inmitten der vielen Stände zu flanieren und nach schönen, interessanten oder auch skurrilen Dingen Ausschau zu halten. Ein entspanntes Fest unter freiem Himmel. Ein Highlight aus meiner Sicht: Die beiden Stände mit antiquarischen Postkarten vom Anfang des 20. Jahrhunderts. M. und ich sind beide inzwischen ganz begeistert vor allem von den kolorierten Karten, welche Menschen abbilden. Grußkarten meistens, zu Feiertagen, zum Geburts- oder Namenstag, oder für Kinder oder Liebende. Alle sind sie von einer plastischen Abbildungsqualität und eine ausdrucksstarken Gestik der Abgebildeten gekennzeichnet, auch von einer aufwändig inszenierten Kulisse. Richtige kleine Kunstwerke. Ein eindeutiges Thema habe ich für diese neue Sammelleidenschaft noch nicht gefunden. Aber vorstellen könnte ich mir Weihnachtsmotive, vor allem solche, die Pflanzen mit weihnachtlicher Symbolik und Christbäume abbilden. Aber dafür muss ich auf spezialisierte Sammlerbörsen gehen, die ein noch engeres Themenspektrum abbilden. Immerhin: Zwei Motive zu dieser Themensammlung habe ich schon gefunden. Vor einigen Wochen schon eine Schlittenszene mit Kind, wobei das Kind Stechpalmenzweige in Händen hält. Und heute eine Liebesgrußkarte, die den Baum der Liebe, die Linde, in den Mittelpunkt stellt ,,Unter dem Lindenbaume“. Glücklicherweise sind beide auch gut erhalten und mit dem mir am attraktivsten erscheinenden Mattdruck realisiert. Ich bin sehr gespannt, was sich aus diesem neuen Interessengebiet noch so alles entwickeln kann.

Meditative Arbeit im Freien

Ein ziemlich langer Arbeitstag. Aber schön, um diese Jahreszeit draußen arbeiten zu können. Man kann die letzten wirklich warmen Tage so am besten genießen. Auch wenn die Aufmerksamkeit dem Handwerklichen gilt, sind der Garten, der blaue Himmel, die Geräusche der Tiere doch ein wunderbarer Rahmen. Dann hat solche Arbeit etwas Meditatives. Ganz fertig geworden bin ich mit den neuen Armbändern (Hainbuche und Eberesche) nicht, da ist noch etwas weniger als eine Stunde Fortsetzung notwendig. Auch das wird bei den tollen Wetteraussichten leicht fallen. Mal sehen, ob ich es morgen neben den zwei geplanten Ausflügen noch schaffe.

Herbst- Tag- und Nachtgleiche

Ein wunderbarer Spätsommertag, der den Beginn des astronomischen Herbstes einleitet. Aber eigentlich ist es doch schon ein Herbsttag gewesen, nur eben einer, der von diesem wunderbar warmen Licht des Indian Summer geprägt war. Das schöne ist, dass es so noch bis in die nächste Woche hinein bleiben soll. Das finde ich gut, auch wenn wir diese Phase eher 2 Wochen früher erwartet hätten. Aber dieses Jahr ist sowieso alles anders als gewohnt. Ich freue mich sehr, dass meine Naturfotografien bei fotolia jetzt wieder mehr Resonanz finden. Darunter auch solche, die bisher eher im Hintergrund dümpelten. Andere sind dagegen etwas zurückgetreten. Da scheint Bewegung drin zu sein. Auch das erfreulich, denn so bekommen einmal andere auch sehr gute Motive eine Chance, und es konzentriert sich nicht mehr alles nur auf eine eng eingegrenzte Auswahl.

Gute Feigenqualität

Jede frisch geerntete Feige ist eine Freude für mich. Obwohl ich sie selber gar nicht verspeise. Aber die Früchte nach dieser langen Latenzphase so prall und reif werden zu sehen, ist einfach schön. So kann ich derzeit täglich ein prächtiges Exemplar ernten und M. als Beilage zum Abendessen servieren. Und wenn der Altweibersommer, zwar verspätet, aber dafür umso schöner ausfällt, sehe ich gute Chancen, dass zumindest ein größerer Teil der zahlreichen halbreifen Früchte noch zur vollen Reife kommen kann. Schließlich haben wir auch schon öfter wunderbare goldene Oktober erlebt. Insgesamt also ein mittelmäßiges Feigenjahr, was die Zahl der geernteten Früchte betrifft, aber ein sehr gutes im Hinblick auf ihre hervorragende Qualität.

Baum- und Waldmärchen

Jetzt sehe ich es erst, das war ein Einundzwanzigster. Dann ist es kein Wunder, dass ich so gut mit meinem aktuellen Projekt vorangekommen bin. Das Wetter hat dazu beigetragen, aber sicher auch die Aura der Zahl. Heute habe ich mir einen Band mit Baum- und Waldmärchen bestellt. Kürzlich hatte ein Wunschbaumbesucher danach gefragt und ich konnte ihm nicht weiterhelfen. Aber es gibt tatsächlich Sammlungen von Märchen mit genau diesem Themenschwerpunkt. Nun bin ich gespannt, inwieweit die symbolischen Aspekte der Bäume darin Berücksichtigung finden. Außerdem wartet noch andere, spirituell orientierte Literatur darauf, am Wochenende konsumiert zu werden. Um diese Jahreszeit macht das wieder Freude. Und später, in der Vorweihnachtszeit, wird die Zeit zunehmend knapp. Auch verschieben sich dann meine Schwerpunkte wieder in Richtung anthroposophischer Texte.

Berührungspunkte

An den schnellen Rechner kann man sich gewöhnen. Dann wird später das Arbeiten mit dem alten vermutlich an die Nerven gehen. Jedenfalls fördert es enorm die Ruhe und reduziert Ablenkungen durch Geräusche auf ein Minimum. Gut, dass die Schreibtischarbeit auf diese Art sich dem ruhigen Sich-Einlassen in Mitten der Natur ein Stück weit annähert. Nur die Richtung der Verarbeitung von Erlebnissen ist umgekehrt. Nicht das Außen, die Bäume, Sträucher und Landschaften, stoßen die kreativen Prozesse an, sondern ein Mix aller Lebenserfahrungen, u. a. aus der Beobachtung von Natur, aber auch aus der Kommunikation und sozialen Verbindungen. Es ist schön zu beobachten und sich bewusst zu machen, dass alles scheinbar Gegensätzliche bei großzügiger Betrachtung und weitem Blickwinkel Berührungspunkte zeigt und letztlich auf ein und dieselbe Quelle zurückzuführen ist.

Neue Bilder fürs Portfolio

Dieser Tag stand einmal wieder im Zeichen der Technik. Aber jetzt scheint endlich wieder alles gut zu laufen. So werde ich mich wieder meinen Projekten widmen können. Und da ist nebenbei auch einiges für wunschbaum.de und wunschbaumshop nachzutragen. Ich hoffe ja immer noch, dass es mir gelingt, in diesem etwas vorgezogenen Herbst neue Fotos von herbstlicher Laubfärbung zu machen. Die neuerlich gute Resonanz meiner Microstock-Portfolios macht mir wieder mehr Lust auf eine Ausweitung. Natürlich: Die Sonne muss mitspielen und die bunten Farben in ihrer ganzen Intensität offenlegen. Am liebsten natürlich transparent. Das werden die besten Bilder, also am besten, wenn sie noch nicht ganz von den roten Blattfarbstoffen dominiert sind.

So gut wie Urlaub

Am Abend war es wieder da. Dieses wunderbar warme Licht des September, das für diese Zeit des Jahres charakteristisch ist. Wenn sich jetzt für wenigstens zwei Wochen überwiegend sonnige Tage mit kühlen Nächten und kurzem Hochnebel am Morgen mischen, dann haben wir den klassischen Altweibersommer, den ich doch lieber als Indian Summer bezeichne. Aber auch der Nachmittag war schon sehr angenehm, zwar kühl und mit etwas Nieselregel, aber irgendwie auch gemütlich. Vor allem wenn man inmitten einer pittoresken mittelalterlichen Kleinstadt sitzt und sich warmen Apfelstrudel mit Vanilleeis einverleibt. Die von Umwegen gezeichnete Fahrt dorthin war genau das richtige für diesen Tag. Eine leicht abenteuerliche Erkundungsfahrt durch noch nie gesehene kleine Ortschaften, die allesamt wie ausgestorben wirkten, kein Mensch auf den Straßen. Dazwischen weite Feldlandschaften, begrenzten von grünen Waldflächen. Besonders wenn man von einer Anhöhe her kommt, öffnen sich wunderbare Blicke auf das weite Saartal. Erholsame Aussichten, die auch beim Einheimischen so gut wie Urlaub wirken.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.