Aufgabenreiche Weihnachtszeit

Das war ein ziemlich langer Holztag. Drei Armbänder am Nachmittag fertiggestellt. Viel mehr ist an einem Tag nicht zu schaffen. Und morgen geht’s weiter, mit spannenden Hölzern und einer interessanten Zusammenstellung. Also die Zeit bis Weihnachten ist wahrlich mit Aufgaben angefüllt. Es freut mich, dass ich trotzdem zwischendruch Freude am Hören weihnachtlicher Musik oder am Lesen weihnachtsbezogener Texte habe. Diese Fähigkeit habe ich mir erhalten. Und ich hoffe, sie wird nie verloren gehen.

Wandelröschendiskussionen

M. hat sich heute wieder über meine Weigerung beklagt, die beiden Wandelröschenstöcke zurückzuschneiden. Eben weil es ihrer Vorstellung widerspricht, bis wann bestimmte Gartenarbeiten spätestens erledigt sein sollen. Dabei geht es mir doch nur darum, die Stöcke so gut wie möglich für das neue Frühjahr vorzubereiten. Ich denke aber, dass der Winter nun doch langsam Einzug hält. Die Witterung ist kaum noch herbstlich zu nennen, von den Temperaturen manchmal abgesehen. Inzwischen schleicht sich diese typische Winterkälte in einen hinein. Ein Zeichen, dass der Jahreswechsel nicht mehr weit ist. Insofern wird der Schnitt nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wenn die Blüten jetzt tatsächlich abfallen und die Blätter tatsächlich schlapp machen, dann ist der richtige Zeitpunkt, auch um die gestützten Sträucher in ihr Winterkellerquartier zu bringen.

Eine Kondensation des Lichts

Die Arbeit mit Holz ist doch nicht das Schlechteste für diese Jahreszeit. Sonst bringe ich Holz ja eigentlich mit Licht und Sonne in Verbindung. Und dann ist gerade das Arbeiten draußen natürlich schöner. Aber es symbolisiert eben auch das Licht, stellt quasi eine Kondensation des Lichts dar. Und so kann das handwerkliche Arbeiten mit Holz das Licht wieder zurückholen, ein Stück der helleren Jahreszeit lebendig werden lassen. Wenn diese Symbolik auch den späteren Trägern offensichtlich wird, dann ist die Intention des Wunschbaum-Shop-Projekts voll und ganz verwirklicht. Dass sich gerade so kurz vor Weihnachten viele wieder davon angesprochen fühlen, finde ich besonders motivierend.

Ruhepol Adventsonntag

Inzwischen sondiere ich schon mögliche Motive für meine diesjährige Weihnachtsmotive-Fotoserie. Da kommt einiges in Frage, z. B. der Adventskranz mit Paillettenaufsatz und weißer Kerze. Oder Rudolf, unser Plüsch-Rentier, vor weihnachtlichem Hintergrund, versteht sich. Auch eine Neuauflage des Glasweihnachtsbaums habe ich mir vorgenommen. Dabei will ich diesmal nur den oberen Teil ins Bild bringen, da die Spiegelungen des unteren eher störend wirken und die Form der Weihnachtsbaumsilhouette und die sich darin spiegelnden und durchscheinenden Farben noch deutlicher hervortreten. Denn unmittelbare Aussage ist immer besser, gerade im Bereich von Symbolmotiven. Ansonsten genieße ich die Ruhe der Adventssonntage. Bevor die Wochentage die eigentlich unvermeidliche Unruhe der Vorweihnachtszeit wieder zum Vorschein bringen.

Vertrauen in den Zyklus des Natürlichen

V. hat ganz tolle mit Flechten bewachsene Zweige gefunden. Zusammen mit den künstlichen Glitzerzweigen sind sie eine wunderbare Weihnachtsdekoration, die Freude macht. Wir hatten im letzten Jahr schon ähnliche, die waren aber weniger verästelt. Diese hier sind viel attraktiver, wirken in ihrem filigranen Aufbau sehr natürlich. Und tatsächlich standen sie ja auch vor wenigen Tagen noch im Freien. Eine schönere Weihnachtssymbolik kann man sich kaum vorstellen als dieses Hereinholen des Gewachsenen in einer Jahreszeit, in der das Dunkel zunehmend dominanter wird. Auch wenn diese Zweige vermutlich schon vorher abgestorben waren, wirken sie wie Sinnbilder der jahreszeitentypischen Vegetation. So steht eben manchmal das Tote für die Hoffnung auf Leben, das Farbreduzierte für die bunten Farben des Frühlings, der dem unwirtlichen Winter folgt. Es ist so, als ob die Fülle und Farbigkeit in der Kargheit und im Grau verborgen liegt. Es braucht nur unser Vertrauen in den unerschütterlichen Zyklus des Natürlichen.

Reizvolle Kontraste

Es ging doch ganz gut voran mit meiner heutigen Holzarbeit. Immerhin sind schon alle Perlen auf Länge gebracht. Morgen also Bohren, Feinarbeit und Schleifen, ein tagfüllendes Programm. Und es macht Spaß, besonders wenn die Hölzer/Bäume unterschiedlichen Charakter haben und man sehr schön mit den Kontrasten arbeiten kann. Bei der Kombination Eiche & Weide ist das zweifellos der Fall. Eine kontrastreichere Paarung kann man sich kaum vorstellen. Interessanterweise spiegelt sich dies schon auf der Oberfläche: hell-dunkel, weich-hart, amorph-strukturiert. Natürlich stellt das auch besondere Herausforderungen an die handwerkliche Technik und die ständige Anpassung an die Erfordernisse und Eigenarten des jeweiligen Materials. Aber die kenne ich inzwischen in- und auswendig. Insofern eher eine Routine, deren Reiz von der Wechselhaftigkeit der Hölzer und ihrer immer wieder neuen Kombinationen rührt.

Symbollichter

Nach dem untypisch freundlichen November jetzt ein düsterer Start in den Dezember. Der Winter scheint sich nun doch durchzusetzen. Beim morgen- oder abendlichen Blick vors Haus geben die beleuchteten Weihnachtsdekorationen ein Stück des Lichts zurück, das wir aus der Natur nun vermissen. Der grüne Dekoweihnachtsbaum mit dem Drahtgerüst, der Textilfaserbespannung und den LED-Leuchten funkelt durchs Fenster und erinnert so machen passierenden Autofahrer daran, dass Weihnachten nicht mehr weit ist. Für uns eine Zeit der Ruhe, die gegen Ende aber eher hektisch ausfallen dürfte. Wenn nämlich gewisse Geburtstagsfeierlichkeiten zum Fest fast nahtlos übergehen und besondere Anforderungen an die Kommunikation über Familiengrenzen hinweg stellen.

Winter lässt warten

Mal wieder ein Rekordmonat. Diesmal war es die für die Jahreszeit absolut untypische Trockenheit, die den November von allen zuvor beobachteten unterschied. Und mit Blick auf die beiden letzten Jahre war der November auch deutlich sonniger, ungefähr ein Drittel mehr Sonnenlicht hat uns erreicht und dem Monat einiges von seiner traditionellen Tristesse genommen. Wer weiß, was nun der Dezember noch an Überraschungen bringt. Wir haben ja auch schon ziemlich sonnige Wintermonate erlebt. Würde mich nicht wundern, wenn ein solcher wieder vor der Tür steht. Seltsam, das Wandelröschen konnten wir immer noch nicht zurückschneiden, da die Blätter nach wie vor nicht vertrocknet sind. Ein Zeichen dafür, dass doch noch einiges an Flüssigkeit im Astgehölz steckt. Ich warte deshalb lieber noch etwas ab, bis man wirkliche Frostwirkungen an den Blättern bemerkt. Dann wird sich der Strauch wohl endgültig in den Winter verabschieden. Und dann habe ich auch keine Bedenken, dass genügend Nährstoffe im Wurzelstock gespeichert wurden, um im Frühjahr vor dem ersten Austreiben wieder direkt zur Verfügung zu stehen.

Ungeahnte Eindrücke

Ein weiterer Tag im Zeichen der Vorbereitung auf Weihnachten. Nahezu alle Grußkarten für mich und den Rest der Familie sind jetzt erstellt. Aber ich bin sicher, es werden noch einige Nachproduktionen nötig sein. Diesmal habe ich mich ganz auf das eine Motiv, den Glasweihnachtsbaum konzentriert. Je länger ich Varianten auf Grundlage dieses Bildes ausprobiert habe, desto mehr ist mir diese Fotografie ans Herz gewachsen. Sie interpretiert den Geist der Weihnacht in einer ganz frischen, farbenfrohen Weise. Gefällt mir sehr gut. Und ich weiß, dass es auch von anderen so wahrgenommen wird. Ein guter Grund, in dieser Richtung in dieser Weihnachtssaison weiter zu arbeiten. Vielleicht sogar noch einmal mit diesem Glasbaum. Hoffentlich aber mit einer ganzen Reihe neuer Objekte, die das Weihnachtsfest um weitere ungeahnte Eindrücke bereichern.

Gute Bilanz

Mein Arbeitszimmer ist nach dem gestrigen Weihnachtsarrangement wirklich sehr gemütlich. Vor- und hinter mir überall Weihnachtsbäumchen. Da glitzert und funkelt es von allen Seiten. Und im übrigen Wohnbereich ist es ähnlich. Schön, dass die Adventszeit gerade erst begonnen hat. Mit dem Ausdrucken der Grußkarten gibt’s zurzeit noch einige Probleme, wieder einmal eine Nachwirkung des neuen Betriebssystems, das alle möglichen Inkompatibilitäten nach sich zieht. Drei neue Armbänder kann ich morgen einfädeln. Und das Jahr ist noch nicht zu Ende. Eigentlich eine gute Bilanz, nicht nur bei den Sonnenstunden.

Neue Eindrücke der Vorweihnachtszeit

Nun steht sie wieder, meine Weihnachtsbäume und Weihnachtsschmuckgalerie. Diesmal ging mir das Arrangieren der zahlreichen Figürchen, Anhänger, Spieluhren und anderen Dekoutensilien sehr leicht von der Hand. Und die Verteilung im Raum gefällt mir gut, ebenso wie unser ungewöhnlicher Adventskranz und die vielen kleinen Weihnachtsschmuckstücke, die M. zur festlichen Gestaltung unseres Wohnbereichs verwendet. Eigentlich ist da jedes Jahr ein wenig anders. Schön, so können wir das Fest in seiner anregenden Universalität immer wieder bewusst wahrnehmen, ohne in dumpfe Routinen abzutauchen. Ich wünsche mir für diese Weihnachtssaison noch eine ganze Reihe neuer Eindrücke, um in der Symbolik der Vorweihnachtszeit neue, der Zeit gemäße Facetten erkennen und kreativ verarbeiten zu können.

Natürlicher Adventschmuck

Bis zum Abend konnten wir den größten Teil unserer Adventschmuckarrangements abschließen. Einige Kleinigkeiten haben wir auf morgen verlegt. Das wichtigste war wieder: Der Kranz für Gs Grab, diesmal ein gekaufter, den M. aber sehr schön zusätzlich mit Mistelzweigen und Efeufrüchten geschmückt hat. Im Ergebnis ist er dem vollständig selber gebundenen sehr ähnlich. Und auf dem Bett aus Tannenzweigen, das wir schon für Allerheiligen angelegt hatten, ergibt sich ein stimmiges Bild. Dann der Adventskranz. Die Basis ist auch ein gekaufter Kranz. Als M. den Paillettenkranz herunter brache, hatte ich die Idee, ihn auf den Kranz aus Immergrün zu drapieren. Damit bleibt der natürlich Grund sichtbar, löst sich zu allen Seiten aber in einem Glitzermeer auf. Wir fanden das spontan ansprechend. Außerdem zieren nur noch vier weiße Filzanhänger in Tannenbaumform diesen ganz ungewöhnlichen Adventskranz. Statt der üblichen vier Kerzen werden wir nur eine mächtige in die Mitte stellen. Das ist schlüssiger. Die Symbolik der vier Adventstage werden wir parallel mit unserem vierteiligen Rentierkerzenhalter berücksichtigen. Dann müssen wir es nur noch schaffen, beide so zu positionieren, dass man sie zusammen im Blick haben kann. Auch Ms weihnachtliches Gesteck aus Nadelbaumzweigen (Tanne und Zypresse) ist wieder sehr gut gelungen. Ich habe die zwei großen Lichterketten um die Zweige gewickelt, so dass es jetzt draußen wunderbar glitzert. In die Mitte noch das kleine Rentiersymbol aus Korbgeflecht und im Vordergrund einige frisch geschnittene Mistelzweige mit weißen Beeren. Ein sehr schönes Gesteck, das jedem Besucher die vegetative Symbolik der Weihnacht in plastischer Form vor Augen führt.

Weihnachtsglasbaum

M. hat schon einiges an weihnachtlicher Dekoration für den 1. Advent arrangiert. Ich hoffe, das kann in diesem Jahr einmal ruhiger ablaufen, für sie ein Test, die Dinge etwas gelassener anzugehen. Und bis Weihnachten gibt es sukzessive ohnehin noch vieles zu tun. An den Feiertagen möchte ich dann nach Möglichkeit, wieder die besondere Atmosphäre der weihnachtlichen Symbolik in neuen Fotografien festhalten. Idealerweise steht am Ende erneut eine Reihe von Weihnachtsfotos, die ich im kommenden Jahr für die Weihnachtsgrüße verarbeiten kann. Der letztjährige Dekoweihnachtsbaum aus Glas ist mir sehr ans Herz gewachsen. Eine Variante, die nur den oberen Teil berücksichtigt und damit die Formensymbolik noch augenfälliger macht, ist nun die Grundlage für verschiedene Versionen meiner Weihnachtskarte 2011.

Sommerlicher Schlafapfel

Krafthölzer

Gleich drei kraftvolle Hölzer verarbeite ich zurzeit: Eibe, einer meiner eigenen Lebensbäume, Esskastanie und Walnuss, mein zweiter Lebensbaum. Das macht natürlich Freude. Das orangerot des Eibenholzes mit seiner amorphen Struktur, Elastizität und lebendigen Zeichnung, der Ferrari unter den Hölzern, wie es Mauro Corona ausgedrückt hat. Und dann das braun-grau-schwarz gezeichnete Walnussholz mit seiner dichten Unergründlichkeit. Es ist diesmal als Partner-Armband mit der Esskastanie kombiniert, ebenfalls ein Kraft- und Fruchtbaum, dessen Porigkeit in geölter Form eine außerordentlich dekorative Oberfläche hervorbringt, welche die Mächtigkeit und symbolische Kraft des Baumes wiederspiegelt. Eine Arbeit zwar überwiegend im Keller und künstlichen Licht, bei dieser Jahreszeit unvermeidlich, aber dennoch sehr nah an der besonderen ästhetischen Qualität und symbolischen Stärke natürlicher Hölzer in ihrer Artzugehörigkeit.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.