Letzte Erledigungen

Dieser letzte Tag des Jahres ist doch noch etwas arbeitsintensiver ausgefallen, als ich es geplant hatte. Verschiedene Kunden haben sich daran erinnert, dass News einzustellen sind. Und die letzten Nachträge in den Geschäftsbelegen waren auch noch vorzunehmen. Jetzt freue ich mich auf einen unaufgeregten Abend. Die nächste Fotoserie habe ich für morgen Vormittag vorgesehen. Bei Tageslicht ist die künstliche Beleuchtung doch noch ein gutes Stück verstärkt und die Ergebnisse fallen einfach noch lichtvoller aus. Und das brauchen alle Weihnachtsmotive, auch wenn der Weihnachtsbaum im Hintergrund seinen goldenen Glanz versprüht. Der Eindruck, wenn man persönlich vor dem Baum steht, der in unvergleichlicher Weise aus dem Dunkel heraus leuchtet, dieser Eindruck lässt sich in der Fotografie nicht wirklich simulieren. Das künstliche Festhalten im Bild folgt anderen Regeln, und sie ist auch eine andere Behandlung des Lichts von Nöten, um im Ergebnis eine weihnachtliche Stimmung zu assoziieren. Wenn ich morgen im Hintergrund die Übertragung des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker höre, wird das Shooting doppelt schön sein.

Beschleunigte Zeit

Dieses Jahr ging rasend vorüber. Ich habe den sicheren Eindruck, dass sich die Zeit tatsächlich beschleunigt. Die Wochen fliegen nur so. Deshalb versuche ich, nicht zu viel Routine einkehren zu lassen. Die Nachbereitung der Eindrücke des Weihnachtsfestes ist meine Lieblingsbeschäftigung für das Jahresende. Überhaupt, Dinge abschließen, zu Ende bringen, klären, aufräumen. Da fällt mir einiges ein, das immer auf dasselbe hinausläuft: Symbolisch abzuschließen, um Raum für Neuanfänge zu schaffen. Das sind natürlich immer Starts auf Grundlage des Erlebten. Mein Weihnachtskartenmotiv für kommendes Jahr ist schon so gut wie sicher. Leider aber taugt es nicht zur Ergänzung meines microstock-Portofolios. Deshalb will ich am Wochenende erneut auf Motivsuche gehen. Solange der Weihnachtsbaum noch steht.

Weihnachtsbaumfriedhof

In den Geschäften findet man noch viel Weihnachtliches. Eigentlich ganz gut, in diesen Tagen ,,zwischen den Tagen“ danach zu sehen, da viele Dekorationsartikel dann günstiger zu haben sind, und man für weihnachtsaffine Menschen auch gute Geschenke für das kommende Jahr finden kann. Einer der eindrücklichsten Beobachtungen des Tages war eine Art Weihnachtsbaumfriedhof mitten im zentralen Marktplatz. Dort hatte man zahlreiche Weihnachtsbäume, wohl aus der Dekoration der Geschäfte, teils noch mit Schleifen bestückt, kreuz und quer übereinander gestapelt. Vermutlich werden sie in den nächsten Tagen abgeholt und, ich gebrauche das Wort in dem Zusammenhang sehr ungern, ,,entsorgt“. Bei facebook bin ich kürzlich auf eine Teilnehmerin gestoßen, die eben dies zum Anlass genommen hatte, sich gegen die Tradition des Aufstellens von Weihnachtsbäumen zu stellen. Sicher, wenn man das so sieht, lauter ,,tote“ Weihnachtsbäume, könnte man auf solche Ideen kommen. Aber wegen punktueller Instinktlosigkeiten auf ein so wichtiges Ritual zu verzichten, wäre sicherlich mit einem echten Kulturverlust verbunden. So tröste ich mich damit, dass die meisten Weihnachtsbäume schon als solche, nämlich mit dieser Bestimmung, angepflanzt und großgezogen werden. Zumindest bei denen, die ich letztlich auswähle, weiß ich, dass sie sich in dieser Rolle wohlfühlen. Und bei der intensiven Beobachtung und aktiven Arbeit mit dem Baum während der ganzen Weihnachtszeit glaube ich auch einen Beitrag zur angemessenen Würdigung dieses starken Symbols zu leisten.

Luxuriöser Background

Die Arbeit am Weihnachtsmotiv hat mich am Nachmittag erneut beschäftigt. Neben den bisherigen Motiven habe ich mir noch eine Zierkerze vorgenommen, bin mit den Ergebnissen aber nicht sehr zufrieden. Immerhin, dem blauen Rentier konnte ich neue, interessante Aspekte abgewinnen. Und mit meinen neuen Beleuchtungseinheiten konnte ich weitere wertvolle Erfahrungen sammeln. Es ist wichtig, dass ich die Präsenz des Weihnachtsbaums nutze. Ohne ihn sind diese Motive nicht vorstellbar. Und er verleiht dem Hintergrund wirklich eine wunderbare goldene Opulenz, die meine neuen Weihnachtsbilder voller, gesättigter, luxuriöser erscheinen lässt. Nun warten noch weitere Motivserien und jede Menge Sortieren und Abwägen, bis die wirklich guten Fotografien herausgefiltert sind.

Weihnacht im Bild

Das blaue Glas-Rentier stand bei meinem heutigen Weihnachtsmotive-Fotoshooting im Zentrum des Interesses. Tatsächlich lässt es das Licht sehr schön durch und passt sich gut in das weihnachtlich geschmückte Ambiente ein. Damit kann ich die Stimmung des Raums gut in Szene setzen. Schade nur, dass das künstlerisch gestaltete Objekt vielleicht nicht jedem auf den ersten Blick als Rentier und damit als Weihnachtssymbol erkennbar sein wird. Ich hoffe, die richtige Perspektive auszuwählen, um die Deutlichkeit zu verbessern. Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Objekte, mit denen ich mich in den folgenden Tagen versuchen will. Vor allem eine der opulenten Weihnachtsbaum-Anhänger hat es mir angetan. Es wird eine Herausforderung sein, ihn wirklich scharf zu fokussieren und dennoch so viel Umgebungsinformation einzufangen, dass es deutlich auf den Weihnachtsbaum verweist, an dem es hängt. Die neuen Beleuchtungseinheiten sind mir bei diesen Versuchen eine große Hilfe. Ich schätze, dass vieles ohne sie nur bei sehr günstigen Außenlichtverhältnissen möglich wäre. Das wird mich auch bei anderen Objektaufnahmen unabhängiger von der Witterung machen.

Neue Dekoweihnachtsbäume

Eigentlich hatte ich meine Sammlung von Dekorationsweihnachtsbäumen ja vorläufig abgeschlossen. Aber die etwas verspätete Bescherung heute mit J. und W. hat mir dann doch noch zwei neue gebracht: Eine Spieluhr mit einem zusammensteckbaren bemalten Weihnachtsbaum aus Holz, an dem kleine Figürchen hängen. Und einen Windlichtweihnachtsbaum aus patiniertem Blech. Der ist gut geeignet für den Außenbereich, am besten für den Eingang. Denn das Licht wird durch eine Glasröhre geschützt. Und er ist auch groß genug für diesen Zweck. Im nächsten Jahr wird er dort sicher zum Einsatz kommen. Und in dieser Weihnachtszeit haben wir ihn neben weiteren Dekoartikeln auf dem Wohnzimmerboden im platziert. Also doch noch kein Ende in Sicht. Allmählich bekomme ich allerdings Platzprobleme. Wohin nur mit all den Artikeln während des Jahres. Schade, nun sind die Feiertage schon zu Ende. Ich freue mich aber auf die Zeit der Raunächte, in denen man gut von der Alltagsroutine Abstand nehmen und das Jahr verabschieden kann.

Weihnachten im Zeichen der Ruhe und Erinnerung

Ein sehr ruhiger und wirklich besinnlicher 1. Weihnachtstag ist uns in diesem Jahr beschert worden. Selten habe ich das Leuchten des Weihnachtsbaums als so strahlend, warm und edel wahrgenommen. Und die Ruhe der Heiligen Nacht haben wir uns auch an diesem folgenden Festtag bewahrt. Für mich war die erste durchgehende Lektüre der Briefe von Ms Mutter, meiner Großmutter, das eindrücklichste Erlebnis dieses Tages. Ich wollte sie endlich einmal in chronologischer Reihenfolge und vollständig lesen, um diese Vergangenheit, an der ich nicht teilhatte besser zu verstehen. Das Buch, so wie wir es zusammengestellt haben, macht dies sehr leicht. Und auch wenn mir dabei ein kleiner Sortierungsfehler aufgefallen ist. Ich bin froh, dieses Kapitel unserer Familiengeschichte in den letzten Monaten näher kennen gelernt zu haben. Und ich teile Vs Wehmut, wenn er an Ms Mama denkt. Es wäre sicherlich eine Bereicherung gewesen, hätten wir sie kennenlernen dürfen. V. sagt, er hätte sich sicherlich gut mir ihr verstanden. Ich bin mir sicher, mir wäre es genauso gegangen.

Festliche Gottesdienstatmosphäre

Im Altarraum der Kirche waren in diesem Jahr gleich vier Weihnachtsbäume aufgestellt. Die beiden größeren zu Seiten des Hochaltars waren diesmal nicht hoch wie sonst. Dafür waren aber weiter vorne, an der vorderen Linie des Raums zwei zusätzliche kleinere Bäume zu sehen. Auch sonst war die Kirche wunderbar weihnachtlich geschmückt und der Kirchenchor sang mit Unterstützung einer Solistin. Schön war auch, dass für heutige Verhältnisse viele Menschen die Christmette besuchten. So war die weihnachtliche Festlichkeit und die besondere Atmosphäre der Heiligen Nacht zu spüren und bestimmte die Stimmung des Gottesdienstes. Ein schönes Erlebnis an diesem Heiligen Abend.

Wenn das Geisteslicht ersprießt

So, ich glaube jetzt habe ich tatsächlich alle dringenden Pflichten für dieses Jahr hinter mich gebracht. Die kommenden Feiertage mögen nun endlich einmal etwas Muße, Ruhe und die Gelegenheit zur Kontemplation geben. Wenn das über Weihnachten nicht gelingt, wann dann? Eben habe ich den Weihnachtsgruß von 2006 wieder in den Kopf meiner Seite über den Weihnachtsbaum eingefügt. Er enthält ein Zitat aus Rudolf Steiners Text über den Weihnachtsbaum. Ich denke, diese kleine Mitschrift eines Vortrags Steiners vom 21. Dezember 1909 ist die richtige Lektüre für den morgigen Heiligen Abend, ,,wenn die stärkste Dunkelheit herrscht“ und wenn in den ,,Tiefen, in die wir uns zurückgezogen haben, das Geisteslicht ersprießt“. Ich freue mich schon sehr darauf, den Weihnachtsbaum dann durchgängig in seinem Lichterglanz und seinem ganzen Strahlen und Funkeln betrachten zu können.

Wendepunkt und Lichtzuwachs

Die Nach- und Aufräumarbeiten waren nicht minder aufwendig. Aber am Nachmittag sah es überall schon fast wieder wie zu ,,normalen“ Zeiten aus. So viele positive Rückmeldungen zur gestrigen Feier haben M. sehr gefreut. Und später kamen dann noch etliche nachträgliche Glückwünsche und zum Anlass passende Besuche. Deutlicher als zurzeit kann sich die dunkelste Zeit des Jahres nicht mehr bemerkbar machen. Da kommt tatsächlich den ganzen Tag über kaum ein Strahl durch die dichte düstere Wolkendecke. Aber wie immer ist im Extrem auch der Wendepunkt enthalten. Und so freuen wir uns auf ab jetzt schon wieder länger werdende Tage. Eine Vorausschau, die beim Anblick des beleuchteten Weihnachtsbaums nicht schwer fällt.

Ausnahmefall Weihnachtsbaumleuchten

Puh, war das ein anstrengender Tag! Aber M. hatte eine schöne Geburtstagsfeier und ihren Freundinnen und einigen weiteren Bekannten und Verwandten. Wie ich höre, hat es allen sehr gut gefallen. Die Atmosphäre zuhause, der Brunch, der Besuch des Nikolaus. Und auch der Weihnachtsbaum. Auch wenn keiner ihn direkt erwähnt hat, konnte man die Bewunderung erspüren. Als ich, als die Gäste schon zu Tisch saßen, die Beleuchtung eingeschaltet hatte, konnte ich nicht umhin mich zu entschuldigen. Dass das eigentlich nicht erlaubt sei, wir aber dem Anlass entsprechend eine ,,Sondergenehmigung“ dafür hätten. Mit Blick auf das unwirtliche Regenwinterwetter draußen, hat man mir dann auch stillschweigend die Erlaubnis erteilt.

Weihnachtsglanz und Seelenverbindung

Wir haben schon lange nicht mehr eine so umfangreiche Einladung vorbereitet. Aber der 70. Ist natürlich ein besonders Datum. Inzwischen ist Land in Sicht, bevor morgen der eigentlich anstrengende Part ansteht. Ich hoffe, wir werden alle bis zum Abend bei Laune bleiben. Es freut mich besonders, dass unser Weihnachtsbaum dieses Jahr so viele verschiedene Menschen um sich herum hat. Da hatten es die letztjährigen sehr viel ruhiger. Ich glaube aber, dieses Exemplar fühlt sich in der Rolle wohl, die es ausfüllt, nämlich goldenen Glanz abzustrahlen und mit seiner Opulenz den Raum auszufüllen. Ich bin sicher, das wird einen wesentlichen Teil zum Gelingen der Feier beitragen. Denn wer, wenn nicht der Weihnachtsbaum, vermag es, die Seelen der Menschen über Grenzen hinweg in ihrem gemeinsamen Ursprung zu verbinden.

Zur Vollendung hin ausgerichtet

Der Anfang dieser letzten Adventswoche hat schon gezeigt, dass die Menschen auf Feiertag eingestellt sind. Sie scheinen schon in einer anderen Welt, setzen schon Prioritäten, was unbedingt in diesem Jahr zum Abschluss zu bringen ist, und was nicht. Ich bin froh, dass wir das Hauptsymbol dieses Abschlusses, den Weihnachtsbaum bereits fertig vorbereitet haben, sogar mit beleuchteter Krippe, nachdem die heilige Familie zwei Jahre lang im Dunkeln gesessen hatte. Aber es ist wichtig, dass er erst am Heiligen Abend in seiner ganzen Pracht erleuchtet. Deshalb habe ich mir gestern auch nur die Krippenbeleuchtung alleine angesehen. Besonders schön finde ich dieses Jahr, dass der Baum in seiner Gold-Ästhetik selbst ohne Lichter bereits aus sich heraus einen wunderbar vollen Goldglanz ausstrahlt. Ich glaube, dieser Baum war tatsächlich zum Weihnachtsbaum bestimmt. Mit diesem Schmuck fühlt er sich sichtlich wohl. Es scheint, dass sein ganzes Wachsen auf diese Vollendung hin ausgerichtet war. Das Gefühl hatte ich nicht immer so deutlich wie bei unserem diesjährigen Weihnachtsbaum.

Der Weihnachtsbaum als seelischer Archetypus

Die Treffen mit alten Bekannten und Partnern während der Vorweihnachtszeit haben etwas Erfrischendes. Man bezieht sich auf gemeinsam Erlebtes und schließt gleichzeitig symbolisch mit den Erlebnissen des Jahres ab. Ob die Wünschen, sich künftig wieder häufiger zu sprechen, immer fruchten, ist eine andere Frage. Solche Rituale im Umfeld des Weihnachtsfestes sind für mich etwas Notwendiges. Es ist so, als ob man sonst die Möglichkeiten kultureller Kommunikation nicht vollständig nutzen würde. Und es begegnen einem dabei eben die universellen Symbole, die jeder versteht. Eben deshalb ist ein Gespräch über den Weihnachtsbaum mit fast jedem Menschen möglich. In dem Moment merkt man, dass es eben doch noch Dinge gibt, die man nicht umständlich und mühsam erklären muss. Die zu den seelischen Archetypen gehören, die wir alle einfach mitbringen, und die später mal mehr, mal weniger umfangreich individualisiert und aktualisiert werden.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.