Ende der Ferienzeit

Das Gewitter war wohl unvermeidlich. Aber wenn es gegen Abend und in der Nacht kommt, kann mich das kaum schrecken. Heute früh haben V. und M. zusammen die Kräuter für die Segnung am morgigen Feiertag gesammelt. Wir haben uns noch nicht entschieden, ob wir hier oder St. G. die Messe besuchen werden. Wenn die Sonne scheint, läge das in der Tradition der vergangenen Jahre. Sehr passend, finde ich, zum Geist dieses Tages. Und der Strauß wird später das ganze Jahr über in der Küche hängen, ohne sich wesentlich zu verändern. Der alte war immer noch schön, wir werden ihn vermutlich verbrennen. Hinaus zu den Bäumen zieht es mich derzeit nicht so sehr. Ich denke aber, dass die Aufbruchsstimmung nach Ende der Ferienzeit allgemein wieder entstehen wird. Und dann werden auch die Spaziergänge wieder fester Bestandteil der Mittagszeit.

Typisch August

Jetzt scheint der Hochsommer doch ein wenig zu kränkeln. Aber eigentlich normal für den August. Ich bin schon froh, dass es wenigstens größtenteils sonnig bleibt. Und Mitte der Woche soll es dann pünktlich zum Feiertag auch wieder trockener sein. Ich bin schon rasend gespannt auf die neue Kamera. Ob sie wohl diese Woche schon eintrifft. Es wäre zu schade, wenn ich keine Gelegenheit mehr hätte, meinem Portfolio wenigstens noch einige neue Baumbilder hinzuzufügen. Außerdem will die neue Technik noch getestet werden. Ein weiteres Spektrum an Möglichkeiten wird sie mir wohl eröffnen. Wenn das auch kreative Impulse vermittelt, bin ich zufrieden.

Ruhesonntag

Ein Erhol- und Kreativtag, nach dem anstrengenden Samstag. Ich bin mit meinen Entwürfen einen gutes Stück vorangekommen. Ansonsten spürt man, dass die Menschen die letzten Phasen ihres Urlaubs genießen. Aber die Ruhe wird sicher bald der großen Geschäftigkeit weichen. Gut so, denn nur Abwarten bringt nichts in Bewegung. Ich hoffe, bis Ende der Woche ist meine neue Kamera da. Dann ist die letzte Gelegenheit die Lichtsaison der Bäume noch in neue Bilder zu gießen.

Gs Grabstein

Wir sind alle ziemlich geschafft. Das war wirklich viel Arbeit. Aber letztlich ist alles gut verlaufen. Gs Grabstein ist wohlbehalten angekommen, es ist uns sogar gelungen, den überschüssigen Granit abzuschneiden. Eine Wicke allerdings hat die Aktion nicht überlebt.. Zukünftig werden wir wohl nur noch zwei an der Stelle platzieren. Gleich anschließend haben wir die erste Vorratsladung Brennholz herantransportiert und gesägt. Einen kleinen Teil hat W. mit nach G. genommen, um seinen Kaminholzvorrat aufzufüllen. Und wenn wir noch einmal eine Anhängerladung sägen, ist auch schon die Holzofensaison vorbereitet. Später im Winter werden wir dann allerdings nachlegen müssen.

Hochsommerentspannung

Ein richtig schöner Sommertag. Und die Menschen hatten alle etwas Entspanntes. Eigentlich bin ich froh, dass an diesem Wochenende einmal keine Holzarbeit ansteht. Obwohl ich diese Beschäftigung gerade in der Jahreszeit sehr liebe, würde es doch mit unseren Vorhaben morgen kollidieren. Und dann wäre zum einen wenig Zeit, zum anderen wäre der Kopf nicht wirklich frei. So genieße ich zusammen mit den anderen die sonnige Hochsommerzeit und hoffe, sie wird im September in einen ebenso schönen Altweibersommer übergehen. Und dann vielleicht noch ein goldener Oktober als Zugabe? Zuviel des Guten fände ich das nicht, nur ein Ausgleich für die lange Durststrecke über den Winter und das Frühjahr.

Allmähliche Gesundung

Die bereits eingepinselten Schnittwunden des Feigenbaums werde ich wohl noch einige Male mehr übertünchen müssen. Immer wieder bilden sich feine Risse an diesen Flächen, in die gerne Flüssigkeit eindringen kann. Und das verträgt der Baum langfristig nicht. Da bin ich lieber vorsichtig, denn wir wollen doch, dass er nach seiner allmählichen Gesundung den Winter überlebt. Unerwartet ist, dass sich jetzt sogar noch Früchte bilden, gerade an den neuen Asttrieben. Aber, ob aus denen noch etwas wird?

Grabarbeiten

Nach einem Durchhänger bis zum frühen Nachmittag, ist jetzt der Sommer doch noch zurückgekommen. So konnten wir bereits die Pflanzen von Gs Grab ausgraben und auch die Mutter Gottes schon mitnehmen. Die ließ sich allerdings nicht gut demontieren, weshalb es nicht ganz ohne Beschädigungen funktioniert hat. Auch den Buchsbaum haben wir ausgegraben, der sich ganz schön ins Erdreich versenkt hatte und dessen Wurzeln sich mit denen der anderen Bäume durchflochten hatten. Ich denke aber, dass er an einem neuen Standort gute Überlebenschancen hat. Am Samstag also kommt der Grabstein an die Reihe und die Einfassungen. Aber ich denke, wir kriegen das hin, mit vereinten Kräften.

Wetterturbulent

Es erscheinen immer mehr Feigen an unserem nachzüglerischen Feigenbaum. Ob wenigstens die schnellsten davon wirklich reif werden, ist fraglich. Aber es zeigt zumindest, dass sich der Baum erholt hat und neue Kräfte sammelt. Das ist mir fast noch wichtiger, als noch in diesem Jahr Früchte zu ernten. Auch werden die neuen Asttriebe zahlreicher und kräftiger. Das ist sehr wichtig, denn nach den Winterfrösten sind es erfahrungsgemäß vor allem die neuen Triebe, die im Frühjahr als erste ausschlagen. So werden wir hoffentlich das wetterturbulente Jahr 2012 in dieser Form nicht mehr so schnell wiederholt sehen. Das wäre für Pflanzen und Menschen gleichermaßen allzu belastend.

Freude an den Blumen

Jetzt ist es zwar wieder wechselhafter, aber wir haben viel Freude an den Blumen rund ums Haus, die dieses Wetter lieben und die entsprechend gut gedeihen. Auch die Bäume machen jetzt eine gute Entwicklung durch, inklusive unserer Nachzügler-Gleditschien, die, schon tot geglaubt, wieder auferstanden sind und tatsächlich jetzt noch (oder erst) Blätter ausgebildet haben. Damit sind dann unsere Verlust durch den Winter doch nicht so verheerend, wie es im Frühjahr noch aussah. Gleiches gilt für Vs Bienen, die zwar keinen Honig eingebracht haben, sich als Völker dafür aber umso stärker entwickelt haben. Bleibt abzuwarten, wie sie die kalte Jahreszeit diesmal überstehen und wie viele von ihnen in welcher Stärke ins Frühjahr starten können.

Erholsamer Sommermarktausflug

Der Rundgang auf dem Antikmarkt rund um den Kurparkweiher in W. war sehr angenehm. Ein insgesamt sonnenreicher Tag, der aber noch genügend Wolken hatte, um nicht schweißtreibend zu sein. So ist das Schlendern und Stöbern eine Erholung, wie es auch die verschiedenen Bekannten meinten, die wir getroffen haben. Schön auch die gestaltete Landschaft um den beliebten Weiher herum, besonders markant die großen Schneeballsträucher, die in zahllosen direkt am Boden entspringenden Stämmchen beachtliche Maße erreicht haben. Im Sommer mit den roten Früchten einfach ein Blickfang. Nun, die Zahl der Händler scheint auf diesem Markt weiter zurückgegangen zu sein, aber die Qualität ist gleich geblieben. Dennoch haben wir diesmal nichts Spektakuläres entdeckt. Aber auch die eher unscheinbaren historischen Dokumente haben ihren Reiz, den ich sicher für eines der nächsten Vintage-Fotoarrangements verwenden kann.

Ein gutes Stück Sommer

Ein sehr angenehmes Klima zum Arbeiten draußen. Und relativ viel Sonne den ganzen Tag über. So ähnlich könnte von mir aus der ganze Sommer aussehen. Und ich hoffe, wir werden noch einiges davon nach dem Reinfall bisher erleben. Das heißt einen schönen August und einen sonnenreichen Altweibersommer im Anschluss. Und in manchen Jahren ist ja auch der Oktober noch wunderbar. Also es gibt wieder Hoffnung. Die neue Wuchsfreude des Feigenbaums scheint diese Prognose zu bestätigen. Schade nur, den zurzeit aktivsten neuen Mitteltrieb werde ich im Frühjahr wohl kappen müssen, wenn die Krone mittelfristig wieder eine geschlossene Form erhalten soll. Zwei der schon tot geglaubten Gleditschien zeigen übrigens ebenfalls zwar noch winzige, aber doch erkennbare neue Blattknospen. Auch das ein Zeichen, dass wir wohl noch ein gutes Stück Sommer werden nachholen können.

Gutes Klima für die Holzarbeit

Die Arbeit am Holz macht bei diesem Wetter wirklich Freude, weil es nicht zu warm ist, und trotzdem die meiste Zeit sonnig. Das tut gut, besonders am Wochenende. So bin ich auch gut vorangekommen. Die Stäbe sind schon gedrechselt und die Perlenabschnitte sind schon gesägt und geschliffen – Ginkgo und Feigenbaum sind es diesmal. Schöne, fein gezeichnete Hölzer, deren Anmutung mit der ihrer Bäume korrespondiert. Morgen also auf jeden Fall noch Bohren und die Feinarbeit an den Haupt- und Schlussstücken. Vielleicht ist morgen Abend das ganze Projekt dann auch abgeschlossen. Gutes Timing soweit. Und ich freue mich schon auf den Erholungspart am Sonntag auf dem Antik- und Trödelmarkt in W..

Vogelnetze über Weinreben

Wieder ein ganz passabler Tag, mit einigen schönen Sonnenabschnitten. Wir haben die Netze über alle Weinreben gespannt. V. hatte die Befürchtung, dass die Amseln den Trauben allzu sehr zusetzen könnten. Sie sehen jetzt schon auf die größtenteils noch grünen Früchte aus. Mir gefällt das ja nicht so gut, denn ein Teil der Netze ist blau und die anderen giftig grün. Das verschandelt natürlich den gesamten Blick in den Garten. Ich hoffe dennoch, dass uns noch viele Stunden im Garten vergönnt sein werden in diesem Jahr. Den störenden Anblick der Netze versuche ich dann zu verdrängen.

Schlehdornfrucht

Frühe Früchte des Schlehdorns

Es kommt eher selten vor, dass der Schlehdorn um diese Zeit schon so viele und pralle Früchte trägt. In manchen Jahren wurden sie auch schon früh von den Vögeln vertilgt. Aber der Regen der letzten Wochen hat sie schnell wachsen lassen, und sie hängen auch zahlreicher als gewöhnlich an den Zweigen der Sträucher. Mal sehen, wenn sie zu Beginn des Winters noch vorhanden sind, dann werden wir sie vielleicht einmal wieder sammeln, zum Ansetzen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.