Neue Wandelröschen

Eigentlich ist es jedes Jahr so. Die Menschen sind kurz vor und einige Zeit nach Pfingsten in einer Art Wartehaltung. In der Zeit tut sich nicht so viel. Es ist, als ob der Wechsel der Jahreszeit, der Übergang vom Frühling in den Sommer, auch eine biologische Umstellung mit sich bringt. Der Fluss scheint dann verlangsamt, manchmal auch gestört, bis er irgendwann Wochen später wieder in Gang kommt. Wir haben am Abend die etwas zu hoch in die Kübel gesetzten Wandelröschenstöcke wieder herausgenommen, einiges an Erde entfernt, und wieder neu eingesetzt. Jetzt machen Sie ein viel schöneres Bild, und es sieht auch so aus, dass die radikal beschnittenen Stümpfe bald mit frischen Trieben überdeckt sein werden. dann sieht man nichts mehr von der Misere des Winters. Für die nächste Kälteperiode müssen wir dann Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die Wurzeln dürfen nicht in der Luft schweben, damit das gelegentliche Wässern auch funktioniert. Möglicherweise sind sie diesmal ja tatsächlich vertrocknet.

Spannendes Baumbuch

Mein zwar nicht neues, aber jetzt erst gelesenes Baumbuch von Alex Newman ,,Bäume“ ist wirklich spannend. Die Art der Aufbereitung sticht unter den Büchern, die sich einzelne Arten vornehmen, positiv hervor. Es ist sehr aufgelockert im Layout und setzt klar abgegrenzte inhaltliche Schwerpunkte bei der Symbolgeschichte und Botanik der Arten. Je nach Art unterschiedlich gewichtet, nun, das ist ein gutes Recht des Autors. Und hier und da gespickt mit persönlichen Erinnerungen und Erfahrungen. Das macht es lebensnah und zeigt die große Empathie des Autors gegenüber Bäumen. Schön auch, dass neben den in Europa verbreiteten Arten zwischendurch auch Exoten vorgestellt werden, wie zum Beispiel die Pappelfeigen, die Baobabs oder der Ahuehuete. Kleine Ausflüge in ferne Welten mit ganz anderen klimatischen und kulturhistorischen Hintergründen. Ich bin noch nicht ganz durch. Eine ausführliche Rezension folgt in Kürze.

Zurück zum Grundlegenden

Gut, dass es zwei Feiertage gibt. Dieser alleine wäre zu schnell vorbei gegangen. Und es war ein wirklich ruhiger Pfingsttag. Gut so, auf Massenveranstaltungen bin ich entgegen der Symbolik des Festes nicht unbedingt aus. Dazu war die Witterung auch zu wechselhaft, nicht so gut wie das konstante Klima gestern. Und insofern eine gute Verteilung zwischen Arbeitssamstag und Feiertagssonntag. Ich freue mich, dass meine Wunschbaumseiten offenbar auch an Feiertagen besucht werden. Dabei hoffe ich, die Menschen halten sich auch eine Weile bei den Themen ihrer Wahl auf und klicken nicht gleich weiter. Das ist schwerer einzuschätzen als noch vor einigen Jahren, da die Flut von Informationsangeboten ständig zunimmt und der Kuchen, den sich so viele teilen, immer stärker aufgeteilt wird. Gleichzeitig denke ich, dass die grundlegenden Themenfelder eine längerfristige Chance haben, gerade weil sie diese Beschleunigung ein Stück weit aufheben und insofern wohltuend wirken können. Wenn ich in einem Bereich Zukunft sehen, dann in der Vereinfachung der Kommunikationen, der Beschäftigungen, der Themenbehandlungen, der Darstellungen. Verständlich zu sein und in kurzer Zeit Wesentliches zum Ausdruck zu bringen, ist derzeit das Wichtigste. Am Erfolg in dieser Sache bemisst sich insbesondere der Erfolg virtueller Interaktionen.

Super Gartenarbeitstag

Das war wohl einer der tollsten Frühjahrstage bisher. Mit angenehm warmen, aber nicht zu heißen Temperaturen. Mit etwas Wind, der die Luft in Bewegung hielt. Und mit nahezu wolkenlosem blauem Himmel. Entsprechend super war die Sonnenstundenbilanz. Auch damit wohl einer der besten Tage des Jahres. Nach der Armbandarbeit am Vormittag, habe ich mir die Efeuhecken vorgenommen. Die waren wieder wie verrückt gewachsen und haben jede Menge riesige Blätter ausgebildet. Da war dann einiges zurückzuschneiden. Nie ganz einfach, denn man kann da nicht mit dem Lineal arbeiten, sondern muss die Triebe einzeln kappen. Aber hat der Efeu wieder mehr Luft und kann sich besser verjüngen. Mit unseren Sommerblumen sind wir jetzt auch schon recht weit. M. hat noch zwei neue Stöcke besorgt, da wir mit zweien wenig Glück hatten. Die wurden dann auch ausgetauscht. Und auch hinterm Haus entwickelt sich die Blumenpracht sehr schön. Auch der Ginkgo macht bei diesem Wachstumswetter gute Fortschritte, da können wir jetzt schon Entwarnung geben. Der Feigenbaum allerdings sieht nach wie vor übel aus. Es scheint so, dass er in diesem Winter einen heftigen Rückschlag erlitten hat. Ob er sich nochmal erholen kann, weiß ich derzeit nicht zu sagen. Die wenigen winzigen Triebe ergeben noch kein klares Bild.

So stellt man sich Frühling vor

Es war wieder wunderschön, draußen zu arbeiten. Diesmal bei moderaten, angenehmen Temperaturen und durchgängigem Sonnenschein. So stellt man sich Frühling idealerweise vor. Und zu Pfingsten passt das perfekt, anders als in manchem Vorjahr. So gibt es nach dem heute geschleuderten ersten Honig immerhin die Chance, dass die arbeitsfreudigen Bienen sich gleich anschließend auf die aufkommende Akazienblüte stürzen. Zu warm dürfte es nicht sein. Und verregnen werden sie wohl auch so schnell nicht. Morgen noch der Abschluss der Eiche-Buche-Kombination und des Baumkreisbandes. Und dann können die Feiertage kommen.

Betrübte Imkereiaussichten

Ein gutes Klima zum draußen Arbeiten. Jedenfalls wenn man sich in geschützten Bereichen aufhält. Direkt in der Sonne ist es natürlich weniger angenehm, weil immer noch ziemlich kühl. Der Ginkgo fängt jetzt endlich an, seine Blätter erkennbar aufzufalten. Jetzt dürften ihm die Blaumeisen nicht mehr viel anhaben können und er kann sein Wachstum endlich wieder fortsetzen. Und beim Feigenbaum kann man sehr wenige grüne Sprosse erkennen. Das wird aber noch eine Weile dauern. V. ist ziemlich betrübt, weil die Frühtracht dieses Jahr extrem spärlich ausfallen wird. Morgen will er den ersten Honig holen. Aber bei nur wenigen starken Völkern ist leider nicht viel zu erwarten. Und bevor die Akazien blühen, wird auch nichts mehr hinzukommen. Hoffentlich sind die neu hinzugekauften Völker in einem Monat so weit, dass wenigsten die Brombeerblüte ergiebiger sein wird. Es wäre allzu schade für all die Bemühungen, die er das fast das ganze Jahr über anstellt.

Verrückter Vogel

Ausnahmsweise einmal ein holzfreier Tag. Und kaum ein Blick auf die Bäume. Aber morgen muss es weiter gehen. Sonst wird’s schwierig bis zum Wochenende und den Feiertagen. Unterdessen wächst unsere Gewissheit, dass mit Felix ein verrückter Vogel unser Gelände zu seinem Hauptrevier gemacht hat. Jedenfalls scheinen die bei Vögeln üblichen Motive für übermäßige Gesangsaktivität für ihn nicht zutreffend zu sein. Mal sehen, wie das noch anhält, und ob seine Unermüdlichkeit tatsächlich konstant bleibt.

Hoffnung für den Feigenbaum

Ich glaube, am Feigenbaum tatsächlich den Ansatz eines ersten Triebs gesehen zu haben. An einem der ganz jungen letztjährigen Ästchen. Das ist nicht selten, dass die jungen Äste, so verdorrt sie auch aussehen mögen, als erste neu austreiben. Tatsächlich kann ich mir nicht vorstellen, dass der Baum als ganzer völlig erfroren sein könnte. Allerdings dauert es in diesem Jahr extrem lang. Ich glaube, das haben wir in der Form bisher noch nicht erlebt. Also ein Hoffnungsschimmer, dass der Baum weiter wachsen kann. Wenn er auch bei einem so späten Start höchstwahrscheinlich seine Früchte nicht mehr wird bis zur Reife bringen können. Aber wichtig ist uns, dass der Baum in Kreis seiner Baumgenossen des Gartens seine Rolle weiter spielen und sich entwickeln kann. Mit Frostschäden müssen wir bei mediterranen Arten eben immer rechnen.

Mehr Konstanz

Für einen Einundzwanziger war das heute aber nichts. Dieses Hochnebelwetter ist nicht meine Sache. Und ich glaube auch nicht die verschiedener Bäume. Jedenfalls tut sich bei unseren Gleditschien nicht viel. Und der Feigenbaum rührt sich überhaupt nicht. Der Ginkgo will zwar, tut sich mit seinen jetzt neu gekommenen kleinen Blättchen noch schwer. So als ob er sich nicht trauen würde. Außerdem picken die Meisen ständig an dem jungen Blattgrün herum, was die Sache noch weiter zurückwirft. Also bleibt es schwierig mit diesem Frühling, der so gar nicht dem Vorgänger ähnelt. Was wir brauchen, ist mehr Konstanz. Das täte Pflanzen, Tieren und Menschen gut.

Bäume pausenlos

Ein echter Ruhetag. Da konnte mich auch das Radspektakel nicht aus dem Haus locken. Aber solche Phasen müssen eben auch sein. Ansonsten bereite ich mich gedanklich auf die Holzarbeiten der kommenden Woche vor. Es wird wieder arbeitsintensiv werden. So sind die Bäume eigentlich pausenlos in meiner Nähe.

Holz- und Gartenarbeit

Ein ganz schön anstrengender Tag. Aber ich habe meinen Plan erfüllt. Nach der vielen Holzarbeit dann noch in letzter Minute, nämlich vor dem großen Regenguss, die Farne auf Gs Grab gesetzt. Wir hatten uns doch wieder für den Bodendecker entschieden und sind nach Mittag kurz zur Baumschule, um einige Pflänzchen zu kaufen. Es ist jetzt zwar eine etwas andere Farnart, aber der Eindruck ist doch ähnlich. Wir hoffen, es wird schnell zusammenwachsen. Das Oval in der Mitte wirkt nämlich nur dann eindrucksvoll und stimmig, wenn der Farn seine Grenzen bildet. Na ja, mit viel Sonne und so viel Regen wie in den letzten Tagen könnte das was werden. Jetzt sind wir erst mal erledigt, endlich Feierabend.

Frühlingsenttäuschung

Wir hatten uns eigentlich auf den Frühling gefreut. Und Tage wie der gestrige Feiertag gaben ja auch Anlass dazu. Aber wenn es 24 Stunden später wieder ins Gegenteil umschlägt, kalt, nass, düster und ungemütlich wird, dann kommen schon Zweifel auf, ob das dieses Jahr mit der Jahreszeit noch etwas werden kann. V. ist vor allem wegen der Bienen ziemlich besorgt. Denn wenn es jetzt in der schon überschrittenen Hochzeit der Weißdornblüte schon wieder dauernd regnet, ist diese Tracht bald schon verloren. Und Weißdorn ist eben für unsere Gegend hier eine der wichtigsten und ertragreichsten Quellen. Das ist schon jammerschade. Da kann auch die handwerkliche Arbeit draußen nicht ablenken, denn man spürt ja die Kälte und den Wind in sich hineinkriechen. Wo es doch so schön sein könnte im Wonnemonat. Ich hoffe jetzt noch auf einen schönen Sommer.

Gartenträume

Was für ein toller Sonnentag. Zwar zeitweise etwas kühl, aber in dieser Mischung hervorragend geeignet für einen Feiertagsausflug. Und bei den Gartenträumen war entsprechend auch wieder die Hölle los. Das Interesse der Menschen am Thema Garten scheint ungebrochen und ständig zunehmend zu sein. Jedenfalls stand den meisten, die nach dem Rundgang wieder zu ihren Autos zurückgingen der Stolz über den Erwerb ihrer Pflanzen ins Gesicht geschrieben. Und wir selber haben zwar die erhofften Chilipflänzchen diesmal nicht bekommen. Dafür hat M. sich aber zwei verschiedene Strauchrosenstöcke ausgesucht. Bei einigen Ausstellern habe ich auch Bäumchen gesehen, Ginkgos, Feigenbäume und sogar Olivenbäume. Aber für letztere, so schön sie auch sein mögen, sehe ich in unseren Breiten außerhalb eines Gewächshauses oder Wintergartens leider keine Chance. Wieder zuhause haben wir die zusammen mit J. und Ws mitgebrachten Sommerblumen im Garten verteilt eingepflanzt. Js Spezialität. Darunter sind auch Wicken, die in wenigen Wochen die Haltestäbe unserer Elfenköpfe emporklettern werden. Und verschiedene andere Kletterpflanzen. Wenn es jetzt noch wärmer wird, kann das Wochenende endlich dem Wonnemonat gerecht werden.

Schwierige Hölzer

Wieder recht schwierige Hölzer waren heute zu bearbeiten. Aber die Stäbe sind letztlich, mit einigem Aufwand, gut geraten. Feigenbaum-Olivenbaum, eine schöne Kombination, die ich vor einigen Monaten schon einmal realisiert habe. Daneben Buche, die recht selten verlangt wird, Eberesche, ein häufig gewünschter Baum, und Ahorn, dessen seidigen Glanz ich besonders mag. Morgen eine Zwangspause wegen des Feiertags. Aber die Gartenträume sind auch immer wieder schön, und jeder Feiertag sowieso. Am Freitag und Samstag geht’s dann weiter. Ich hoffe, möglichst weit, denn kommende Woche warten schon die nächsten Projekte.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.