Vorarbeiten

Schöner als erwartet und vorhergesagt war dieser Arbeitssamstag. Die neuen Armbänder sind fertig. Und die Blumenkübel mit frischer Erde aufgefüllt und bereitgestellt. Die Blumen selber haben wir noch nicht besorgt, da die Nachfröste angesagt sind. Da ist es wohl geschickter, sie erst Anfang der Woche zu besorgen und dann einzupflanzen. Das dürfte nicht mehr der größte Aufwand sein. Glücklicherweise war die letztjährige Erde noch ganz gut, so dass wir weniger frische Pflanzerde benötigt haben, als wir erwartet hatten. Ich hoffe, der Sonntag wird auch wieder sonnig und uns gelingt einmal wieder ein längerer Spaziergang. Dann besuche ich meine Lieblingsbäume und -sträucher und sehe mir an, wie weit der Frühling in ihnen schon zum Ausdruck kommt.

Felix die Amsel

Die Arbeit draußen an den verschiedenen Armbändern aus Weide, Kastanie und Ulme hat bei diesem schönen Wetter Spaß gemacht. Und so schöne Unterhaltung hatte ich dabei selten. Die unermüdliche Amsel, die unsere Garten und die benachbarten Grundstücke zu ihrem Lieblingsrevier erkoren hat, hat mich den ganzen Tag über mit ihrem Gesang erfreut. Selbst jetzt, wo ich das Tagebuch schreibe, ist sie noch ganz in ihrem Element. Die immer wiederkehrenden Gesangspassagen habe ich im Laufe des Tages mehrmals mit meinem Voice-Rekorder aufgenommen. Wenn ich die Aufnahmen abspiele, ist der arme Vogel ganz irritiert. Aber ich halte mich damit künftig zurück, um ihn nicht weiter zu ärgern. Einen Namen hat er auch schon. M. hat ihn ,,Felix“ getauft, da er so begeistert singt, dass man ihn unbedingt für einen glücklichen Vogel halten muss.

Brüchige Witterung

Seltsam, es ist so warm geworden, dass man den schnellen Anstieg nur schlecht verträgt. Und doch hält sich die Intensität der Sonne in Grenzen. Insgesamt war das bisher ein sehr schlechter Sonnenmonat. Es kann eigentlich nur noch besser werden. Aber wenn ich den völlig kahlen Feigenbaum sehe, und den nicht minder kahlen Ginkgo, dann habe ich nicht sehr viel Grund, allzu optimistisch zu sein. Es wäre immerhin schön, wenn diese Witterung eine längere Zeit anhalten würde. Damit man die Jahreszeit als solche auch wahrnehmen kann. Und damit die Bienen endlich ihre Arbeit machen können. Immerhin draußen arbeiten ist jetzt möglich. Das ist doch sehr angenehm, bei natürlichem Licht und der nachmittäglich wärmenden Sonne im Rücken.

Nutzername ohne Fans

Künftig werden die Nutzernamen für Facebook-Seiten wohl schrittweise auch unabhängig vom Erreichen der 25-Fans-Marke wählbar sein. Beim Baumtagebuch war es jedenfalls heute schon möglich. Das ist gut, denn die Seite ist hoch frequentiert, immer noch. Umso dringender erscheint mir ein Relaunch. Nur ist das in Bezug auf die technische Umsetzung eine aufwändige Angelegenheit. Deshalb ziehe ich mich noch. Aber vielleicht werde ich mit einem grafischen Entwurf beginnen und die Grundstruktur der Programmierung festlegen. Die Datenbankanbindung fürs Archiv könnte dann eigentlich auch noch später folgen.

Lovely Wood

In der Gärtnerei haben wir schon mal über das diesjährige Angebot an Sommerblumen gesehen. Aber aussuchen werden wir sie erst am Wochenende. Hoffentlich spielt dann das Wetter auch einigermaßen mit. Anders macht das Einpflanzen nicht allzu viel Freude. Das allmähliche Füllen meines ,,Lovely-Wood“-Boards bei Pinterest macht Spaß. Ich stoße immer wieder auf spannende und teilweise unglaubliche kunsthandwerkliche und auch industriell gefertigte Objekte aus Holz. Für einiges davon gibt es Entsprechungen in meinen eigenen Arbeiten, die ich ebenfalls eingefügt habe. Ich denke, das Interesse an dem Naturmaterial Holz und seiner unersetzbaren Ausstrahlung ist groß. Bin gespannt, wie mein Pinboard in einigen Wochen aussehen wird.

Winterschäden an Gehölzen

Es blieb uns nichts anderes übrig, als die beiden Wandelröschen ganz zurückzuschneiden. Zwar hat sich herausgestellt, dass die Hauptäste noch Saft hatten. Alle abzweigenden Ästchen waren aber offenbar abgestorben. Um später wieder einen schönen kugeligen Aufbau zu haben, mussten wir dann auch die Hauptäste kappen. Sonst würde das unbegrünte Gehölz später immer sichtbar sein. Mit dem Feigenbaum kann ich derzeit noch nichts anstellen, da noch keinerlei Triebe erkennbar sind. Das muss ich abwarten. Erst dann kann ich ihn wieder in Form bringen. Die Verluste werden dieses Jahr wohl ziemlich heftig sein. Und wegen der starken Verzögerung rechne ich auch nicht mehr mit einem nennenswerten Ertrag an Früchten. Wenn wir überhaupt welche sehen. Schade, aber die hier nicht heimischen Gehölze fallen den kalten Wintern eben immer wieder zum Opfer.

Fragwürdige Baumliteratur

Ein Ausruh-Sonntag. Und leider zu nass und unbeständig, um einen längeren Spaziergang zu wagen. So ist mein Außenkontakt zu den Bäumen heute auf den Besuch der Gartenbäume beschränkt geblieben. Und ansonsten habe ich mir die Darstellung einzelner Baumarten in einem Buch über den Zusammenhang zwischen Baumdeutung und Tarot angesehen. Vieles davon kennt man aus der einschlägigen Baumliteratur über die Symbolik, Kulturgeschichte und Botanik der Bäume. Auch die Verbindung zu Tarot ist durchaus nicht abwegig und ganz gut dargelegt. Einiges kommt im Detail aber allzu locker flockig und teilweise auch falsch daher. Wenn z. B. beim Ahorn mit keinem Wort erwähnt wird, dass es Spitz-, Berg- und Feldahorne gibt, die sich ja auch schon äußerlich stark unterscheiden. Oder wenn die Robinie einfach, ohne gesonderten Hinweis, mit dem landläufigen Namen ,,Akazie“ genannt wird, obwohl echte Akazien hierzulande gar nicht wachsen. An solchen Stellen zeigt sich dann doch, dass ein gutes Buch über Bäume auf umfangreiche Recherche nicht einfach verzichten kann. Ansonsten gerät es einfach zu trivial und dann auch irgendwie beliebig.

Zeit des Vogelgesangs

Gegen Abend wird’s jetzt so, wie es eigentlich den ganzen Tag über sein müsste. Für Anfang Mai. Dann macht es Freude, im Garten zu sitzen oder etwas dort zu arbeiten. Man kann die Gesänge der Vögel bewundern, die zu dieser Jahreszeit am eindrucksvollsten und intensivsten zu hören sind. Und man hat Freude an dem wunderbaren Licht, wenn die Sonne denn einmal durchkommt. Die Pflanzen sind an solchen wechselhaften Tagen geschont und tanken etwas Sonne, wenn sie können. Aber richtiges frühlingshaftes Wachsen ist so noch nicht möglich. Gerade die Bäume, denen wir aus der Erfahrung der Vorjahre eine gewisse Robustheit nachsagen konnten, sind eher schlecht durch den Winter gekommen. Traurig vor allem, dass von den neuen kleinen Gleditschien, so wie es jetzt aussieht, nur drei überhaupt überlebt haben. Knospen sind auch bei denen derzeit nur zu erahnen, aber sie werden noch neue Triebe bekommen. Bei den übrigen ist wohl nichts mehr zu erwarten.

Manchmal schon wie Sommer

Zeitweise war es heute richtig angenehm warm. So eine Wohlfühlwärme, die schon fast in Richtung Sommer ging. Und dann kommen doch wieder der Regen und die ungemütliche Kälte. Wir haben es also noch nicht so ganz geschafft. Gut ist das für die Blumen und Baumblüten, die auf diese Art nicht so schnell verblühen. Und wahrscheinlich auch für die Bienen, die den Nektar besser loskriegen. Nur Sonne muss eben gleichzeitig dabei sein, wenn das wirklich ertragreich werden soll. Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Pinterest-Board über Holzstrukturen

Ein weiterer Meilenstein in meiner Social Media-Welt: Das erste Board bei Pinterest
. Ich habe die wunderbaren Strukturen verschiedener Hölzer zum Thema genommen und bin sicher, einiges an Material hierzu zusammentragen zu können. Dazwischen werden dann einige eigene Arbeiten einen Platz finden. Und verschiedene andere Sujets schweben mir schon vor, z. B. Weihnachten, Ostern, Photografie, Webdesigns u. ä.. Bin gespannt, wie sich das entwickelt und welche Synergien sich mit den übrigen Plattformen herstellen lassen. Die Idee einer objekt- bzw. produktbezogenen Aufbereitung und Interaktion scheint mir jedenfalls ziemlich spannend. Und es fordert durchaus auch die Kreativität heraus. Denn man kann neben den Bildern auch hier Textkommentare und natürlich die Links zu den Quellen hinterlegen.

Spätfolgen der Kälte

Wieder so ein Tag, an dem erst der Nachmittag den Frühling auferstehen lässt. Unsere Zweifel nehmen zu, dass unsere Lieblingsgehölze sich nach dem strengen Winter erholen könnten. Der Feigenbaum macht noch keinerlei Anstalten, frische Triebe zu entwickeln. Der Ginkgo hat es noch nicht geschafft, sich von dem Schock der erfrorenen ersten Blätter zu erholen. Und auch bei den Wandelröschen tut sich nichts. Lediglich die immergrünen Bäume, wie Efeu, Stechpalme und Buchs wirken wieder recht frisch. Aber auch an denen, vor allem am Efeu, hat die Kälte ganz schön gewütet. Möge der Sommer verträglicher für die Pflanzen werden.

Frühlingszeichen am 1. Mai

Ein ruhiger, ganz unaufgeregter 1. Mai, dessen Temperaturen erwarten lassen, dass der Frühling sich durchsetzen wird. Man kann es jetzt ganz deutlich an den Bäumen und Sträuchern erkennen, die alle gleichzeitig grünen und blühen. Der Weißdorn hat während der letzten beiden Tage erst seine ersten Blüten aufgefaltet. Und die der Roten Heckenkirsche und des wolligen Schneeballs kann man auch schon erkennen. Gleichzeitig geht die Apfelblüte an manchen Bäumen schon ihrem Ende entgegen. Ebenso die Blüte der Traubenkirschen. Wenn jetzt die Bienen nichts einbringen, dann kann es eigentlich nur noch an den Wolken liegen. Richtig Sonne wäre eben besser. Aber eben auch nicht zu intensiv, denn dann hält die Blüte nicht so lange. Es ist immer die gesunde Mischung, die gute Erträge bringt. Sorgen machen wir uns derzeit um die Wandelröschen. Beide scheinen die Überwinterung nicht gut überstanden zu haben. Nur wenige neue Triebe haben sich aus der Wurzelbasis heraus gebildet. Alles andere wirkt wie abgestorben. Wir warten noch eine Woche ab. Wenn sich dann nichts gerührt hat, müssen wir wohl alles kappen. In der Hoffnung, dass die Sträucher einen neuen Anfang machen.

Maibaumtradition

Seltsamer April, aber jetzt können wir uns wenigstens auf den 1. Mai-Feiertag freuen. Auf dem Heimweg von B. konnte ich einige Männer beobachten, die gerade dabei waren, einen Maibaum vom Waldrand abzutransportieren. Sicher wird auch bei uns auf dem Schulplatz wieder eine dünne Birke mit Wipfelkranz aufgestellt. Ich hoffe, der Link unter facebook auf meinen Maibaum-Text hat einige Traditionsbewusste zum Lesen animiert. Das Interesse und die Anerkennung für solche kulturellen Traditionen scheint mir jedenfalls manche Zweifel an der Vertretbarkeit der zugehörigen ,,Baumopfer“ zu überwiegen.

Frühjahrsfortschritte und Schäden

Den Nachmittag konnten wir dann heute doch noch draußen verbringen. Und damit hatte sich die gestrige Gartenreinigungs- und Aufräumarbeit auch schon gelohnt. Es tut gut, wieder frische Luft einatmen zu können, ohne sich gleich spazierengehend in der Landschaft zu bewegen. Aber auch dazu hatte ich heute Gelegenheit. Es macht Spaß, wieder täglich zu beobachten, wie weit welche Bäume und sonstigen Pflanzen in ihrem Frühjahrswachstum schon gekommen sind. Weniger erfreulich allerdings die Schäden, die sich z. B. erneut beim Feigenbaum jetzt schon zeigen. Und auch beim Ginkgo, den ich bisher für unverwüstlich hielt. Aber kurz, nachdem er seine ersten zarten Blättchen ausgebildet hatte, die noch ganz winzig waren, musste ein böser Nachfrost ihnen den Rest gegeben haben. Jedenfalls wachsen sie nicht weiter und sind herbstlich gelb verfärbt. Ich hoffe nur, er schafft einen baldigen Neuanfang und benötigt nicht zu lange, bis er wieder kräftige grüne Blätter tragen und Licht sammeln kann.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.