Wetterturbulent

Es erscheinen immer mehr Feigen an unserem nachzüglerischen Feigenbaum. Ob wenigstens die schnellsten davon wirklich reif werden, ist fraglich. Aber es zeigt zumindest, dass sich der Baum erholt hat und neue Kräfte sammelt. Das ist mir fast noch wichtiger, als noch in diesem Jahr Früchte zu ernten. Auch werden die neuen Asttriebe zahlreicher und kräftiger. Das ist sehr wichtig, denn nach den Winterfrösten sind es erfahrungsgemäß vor allem die neuen Triebe, die im Frühjahr als erste ausschlagen. So werden wir hoffentlich das wetterturbulente Jahr 2012 in dieser Form nicht mehr so schnell wiederholt sehen. Das wäre für Pflanzen und Menschen gleichermaßen allzu belastend.

Freude an den Blumen

Jetzt ist es zwar wieder wechselhafter, aber wir haben viel Freude an den Blumen rund ums Haus, die dieses Wetter lieben und die entsprechend gut gedeihen. Auch die Bäume machen jetzt eine gute Entwicklung durch, inklusive unserer Nachzügler-Gleditschien, die, schon tot geglaubt, wieder auferstanden sind und tatsächlich jetzt noch (oder erst) Blätter ausgebildet haben. Damit sind dann unsere Verlust durch den Winter doch nicht so verheerend, wie es im Frühjahr noch aussah. Gleiches gilt für Vs Bienen, die zwar keinen Honig eingebracht haben, sich als Völker dafür aber umso stärker entwickelt haben. Bleibt abzuwarten, wie sie die kalte Jahreszeit diesmal überstehen und wie viele von ihnen in welcher Stärke ins Frühjahr starten können.

Erholsamer Sommermarktausflug

Der Rundgang auf dem Antikmarkt rund um den Kurparkweiher in W. war sehr angenehm. Ein insgesamt sonnenreicher Tag, der aber noch genügend Wolken hatte, um nicht schweißtreibend zu sein. So ist das Schlendern und Stöbern eine Erholung, wie es auch die verschiedenen Bekannten meinten, die wir getroffen haben. Schön auch die gestaltete Landschaft um den beliebten Weiher herum, besonders markant die großen Schneeballsträucher, die in zahllosen direkt am Boden entspringenden Stämmchen beachtliche Maße erreicht haben. Im Sommer mit den roten Früchten einfach ein Blickfang. Nun, die Zahl der Händler scheint auf diesem Markt weiter zurückgegangen zu sein, aber die Qualität ist gleich geblieben. Dennoch haben wir diesmal nichts Spektakuläres entdeckt. Aber auch die eher unscheinbaren historischen Dokumente haben ihren Reiz, den ich sicher für eines der nächsten Vintage-Fotoarrangements verwenden kann.

Ein gutes Stück Sommer

Ein sehr angenehmes Klima zum Arbeiten draußen. Und relativ viel Sonne den ganzen Tag über. So ähnlich könnte von mir aus der ganze Sommer aussehen. Und ich hoffe, wir werden noch einiges davon nach dem Reinfall bisher erleben. Das heißt einen schönen August und einen sonnenreichen Altweibersommer im Anschluss. Und in manchen Jahren ist ja auch der Oktober noch wunderbar. Also es gibt wieder Hoffnung. Die neue Wuchsfreude des Feigenbaums scheint diese Prognose zu bestätigen. Schade nur, den zurzeit aktivsten neuen Mitteltrieb werde ich im Frühjahr wohl kappen müssen, wenn die Krone mittelfristig wieder eine geschlossene Form erhalten soll. Zwei der schon tot geglaubten Gleditschien zeigen übrigens ebenfalls zwar noch winzige, aber doch erkennbare neue Blattknospen. Auch das ein Zeichen, dass wir wohl noch ein gutes Stück Sommer werden nachholen können.

Gutes Klima für die Holzarbeit

Die Arbeit am Holz macht bei diesem Wetter wirklich Freude, weil es nicht zu warm ist, und trotzdem die meiste Zeit sonnig. Das tut gut, besonders am Wochenende. So bin ich auch gut vorangekommen. Die Stäbe sind schon gedrechselt und die Perlenabschnitte sind schon gesägt und geschliffen – Ginkgo und Feigenbaum sind es diesmal. Schöne, fein gezeichnete Hölzer, deren Anmutung mit der ihrer Bäume korrespondiert. Morgen also auf jeden Fall noch Bohren und die Feinarbeit an den Haupt- und Schlussstücken. Vielleicht ist morgen Abend das ganze Projekt dann auch abgeschlossen. Gutes Timing soweit. Und ich freue mich schon auf den Erholungspart am Sonntag auf dem Antik- und Trödelmarkt in W..

Vogelnetze über Weinreben

Wieder ein ganz passabler Tag, mit einigen schönen Sonnenabschnitten. Wir haben die Netze über alle Weinreben gespannt. V. hatte die Befürchtung, dass die Amseln den Trauben allzu sehr zusetzen könnten. Sie sehen jetzt schon auf die größtenteils noch grünen Früchte aus. Mir gefällt das ja nicht so gut, denn ein Teil der Netze ist blau und die anderen giftig grün. Das verschandelt natürlich den gesamten Blick in den Garten. Ich hoffe dennoch, dass uns noch viele Stunden im Garten vergönnt sein werden in diesem Jahr. Den störenden Anblick der Netze versuche ich dann zu verdrängen.

Schlehdornfrucht

Frühe Früchte des Schlehdorns

Es kommt eher selten vor, dass der Schlehdorn um diese Zeit schon so viele und pralle Früchte trägt. In manchen Jahren wurden sie auch schon früh von den Vögeln vertilgt. Aber der Regen der letzten Wochen hat sie schnell wachsen lassen, und sie hängen auch zahlreicher als gewöhnlich an den Zweigen der Sträucher. Mal sehen, wenn sie zu Beginn des Winters noch vorhanden sind, dann werden wir sie vielleicht einmal wieder sammeln, zum Ansetzen.

Entspannte Sommerzeit

Die Spaziergänge sind in diesen Tagen entspannt. Nicht zu heiß, etwas Wind, und zunehmende Farbtupfer von Baumfrüchten in der Landschaft, die gut tun. Eigentlich eine schöne Sommerzeit, wenn es nicht gerade regnet. Ich erinnere mich an die Fiesta Latina, die wir meist im August rund ums Kunstzentrum veranstaltet haben. Das war Klasse, vor allem weil die Besucher ohnehin schon oder noch in Urlaubsstimmung waren. Dann wirkte alles gelöster als zu normalen Arbeitszeiten. Wie über die ganze Zeit des Kunstsommers hinweg. Schön war das, weil ich arbeitend die Menschen beim Kreativurlaub Machen kennenlernen konnte.

Unvergleichliche Pfaffenhütchen

Die Pfaffenhütchen scheinen den verregneten Sommer bisher gut vertragen zu haben. Zwar sind sie noch etwas blass, mit ausgebleichten Blättern. Aber die Form der Früchte ist sagenhaft. Interessant und noch nie zuvor so gesehen: An allen Sträuchern sind einige Hütchen besonders groß gewachsen, sie stechen geradezu hervor, da sie ungewöhnlich groß, fast doppelt so dick wie die umgebenden sind. Es scheint so, dass es die ersten waren, die gewissermaßen einen Vorsprung mitbrachten. Und das Übermaß an Regen hat sie dann noch praller gemacht. Ich hoffe, dass sie nach einer längeren Trockenperiode und viel Sonne auch zu ihrer zwischen Rosa und Magenta changierenden Farbigkeit finden, die im späteren Kontrast zum knall-orangefarbenen Samenkern für mich in der Welt der Sträucher unvergleichlich ist.

Lebenswerter Höhepunkt des Sommers

Seltsam, das leuchtende Rot der gewöhnlichen und wolligen Schneeballsträucher sind die markantesten Attraktionen der Baumlandschaft in diesen Tagen. Denn die Ebereschenfrüchte und die Hagebutten sind noch nicht ganz so weit. Dabei war der Spaziergang anregend, bei so viel Sonne und angenehmen Temperaturen bei etwas erfrischendem Wind. Dann ist alles ist ein sanftes Licht getaucht, und der Sommer scheint tatsächlich an seinem lebenswerten Höhepunkt angekommen. Erfahrungsgemäß bringt der August wieder mehr Wechselhaftigkeit und markiert den Übergang zur Zeit der Fruchtreife. Kurz darauf ist dann die Atmosphäre von dem Gefühl des Rückgangs geprägt. Ein Rückgang, der mit dem kürzer Werden der Tage einhergeht.

Erholungstag

Ein Erholungstag von der Hitze. Ganz gut so, denn so konnte ich Ruhe die Musterarmbänder fertig stellen, deren Perlen jetzt nach dem Ölbad jedes für sich optisch reizvoll wirken. Bin gespannt, ob sich jemand für diese Arten interessiert. Die Robinie werde ich wohl selbst tragen. Die beiden anderen werde ich verschenken. Der Rechner ist im Inneren ebenfalls vom Staub befreit. Damit habe ich alle meine Arbeitsvorhaben umgesetzt. Jetzt freue ich mich auf einen Sonntag, der hoffentlich viel Sonne bei gemäßigten Temperaturen bringt. Und wieder mal Zeit zum Lesen.

Holzarbeit trotz Hitze

Die Bremse hält an. Dennoch bin ich die Schlussphase in der Arbeit an meinen drei Musterarmbändern angegangen. Morgen folgt noch das Kantenglätte für Stechpalme und Robinie. Und dann können die Perlen erst einmal einige Tage trocknen, bevor ich sie einfädele. Ich freue mich schon darauf, die drei neuen Arten im Wunschbaum-Shop zu ergänzen und auch über Social Media vorzustellen. Und natürlich bin ich gespannt, wann die erste Bestellung für eines davon kommt.

Hitzebremse

Ich hoffe, die Bäume kommen mit der Hitze zurecht. Aber wahrscheinlich ist das so, schließlich haben wir auch Wochen ständigen Regens hinter uns. Nur anhalten dürfte das nicht allzu lange. Bei solchen Temperaturen ist mir selbst das ruhige handwerkliche Arbeiten draußen irgendwie zu viel. Ich hoffe, bis morgen Nachmittag hat es sich etwas abgekühlt. Dann gehe ich die drei Musterbänder aus Rotdorn, Robinie und Stechpalme noch einmal an. Es stehen noch die Schlussstücke an, und das gesamte Bohren bei der Robinie. Samstag wäre dann Gelegenheit fürs Kantenglätten. Dann kann ich wieder einmal neue Armbänder in die Kollektion aufnehmen. Denn es ist wichtig, dass auch dieses Projekt in Bewegung bleibt.

Pflanzensommer

Beim Gießen ist mir wieder aufgefallen, wie schön die Wandelröschenstöcke doch wieder neu gewachsen sind. Im Frühjahr sah es ja fast so aus, als ob sie vollkommen erfroren wären. Aber nach dem radikalen Rückschnitt sind sie doch wieder gekommen und bilden jetzt sogar wieder Blüten, der jüngere allerdings größere als der ältere und stärkere. Da die Blüte aber bis spät ins Jahr hineinreicht, bin ich optimistisch. Sie werden sicher noch stärker und ausladender, und dann nimmt die Blühfreude auch wieder zu. In der Landschaft nimmt jetzt das Fruchtrot der Sträucher zu. Besonders schön und jetzt schon leuchtend sind die Fruchtstände des Gemeinen Schneeballs:

Fruchtstand des gemeinen Schneeballs

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.