Typischer Arbeitssamstag

Jetzt sind die vorbereiteten Abschnitte der Eberesche auch in meinem Speicherlager untergebracht. Den Sommer über konnte sie an der frischen Luft gut antrocknen. Die Restfeuchte werden sie dann dort auch noch verlieren. Und einige Abschnitte habe ich ohnehin einer beschleunigten Trocknung zugeführt, so dass mein akuter Ebereschenmangel nun behoben ist. Nicht ganz so gut sieht es mit den Kiefern aus. Die beiden Äste, die mir V. mitgebracht hat, enthalten ungefähr zur Hälfte verwendbares Material. Die andere Hälfte zeigt zu weite Jahresringe und ist auch zu trocken. Letztlich kann ich das erst wissen, wenn sie gut ausgetrocknet sind. Auch hier habe ich die vielversprechendsten Abschnitte schon ins Endformat gesägt, so dass es mit dem Trocknen schnell gehen dürfte. Ich hoffe nur, dass die spärlichen Vorräte an gut abgelagerten Kiefernkanteln bis dahin ausreichen werden. Im Garten haben wir jetzt fast alles für den Winter vorbereitet. Die kleinen Gleditschien werde ich noch später in sicherheit bringen. Eine letzte Chance, dank Ms Fürsprache, wird die kleine Fichte mit der dreigeteilten Spitze erhalten, die an ihren Ästen schon Flechten angesetzt hat. Ich finde, sie eignet sich an Gartenweihnachtsbaum sehr gut, wirkt gerade wegen der Flechten sehr weihnachtlich. Nur den genauen Standort haben wir noch nicht gefunden. An der bisherigen hat sie immer den Blick auf etwas anderes versperrt. Gut, dass das Wetter so lange gehalten hat. So war dieser typischen Arbeitssamstag gut, um alle Vorhaben noch rechtzeitig umzusetzen.

Materialnachschub

Eine Mammutarbeit. Aber bis zum Abend habe ich die drei jüngsten Armbänder fertiggestellt. So kann ich den Samstagvormittag nutzen, um für Materialnachschub zu sorgen (Kiefer, Eberesche). Da gibt es einiges zu sägen, das dann zum weiteren Trocknen gelagert werden muss. Die Eberesche ist schon fast so weit. Die ganz frisch geschnittenen Kiefernäste dagegen werden eine Weile Trocknungszeit benötigen, bis ich sie verwenden kann. Die Schleifscheibe ist ebenfalls schon durch, so dass ich eine neue aufkleben muss. Ich schätze, alles in allem wird der Vormittag damit belegt sein. Und die anderen kreativen Projekte warten schließlich auch noch. Viel Ruhe wird das Wochenende wohl nicht bringen.

Hölzer mit Seltenheitswert

Beim Durchstöbern alter Schränke kann man so einiges entdecken. M. hat zurzeit mal wieder so eine Aufräumphase. Dabei kamen dann u. a. alte Schulbücher und Hefte aus Grundschulzeiten zum Vorschein. Auch Reste einer auf der Strecke gebliebenen Briefmarkensammlung. Aber auch Plakate, aufgehobene Kalenderblätter und Ähnliches, von dem man einmal dachte, mal müsse es aufbewahren. Weil es einem damals besonders gut gefiel oder beschäftigt hat. Natürlich verschwindet das auf nimmer Wiedersehen und wird dann irgendwann doch Abfall. In solchen Fällen pflege ich aber bestimmtes auszufiltern. Anderes bleibt ohnehin unantastbar, weil es einen bleibenden biografischen Wert hat. Dazu gehören auch vier Regalbretter aus Pitchpine, schwere Böden, die wir garantiert irgendwann für einen anderen Zweck verwenden können. Wie ich eben bie Wikipedia nachlesen konnte, gibt es sogar einen Markt für solche selten gewordenen Kern-Nadelhölzer, so das gebrauchte Hölzer, z. B. Fußbodendielen wiederaufbereitet und erneut genutzt werden. Interessant, vielleicht ist in meiner Hölzersammlung ja auch etwas, was irgendwann einmal Seltenheitswert haben wird.

Langsam gewachsene Kiefer

V. hat mir heute einen Kiefernast mitgebracht. Der gehörte zu einem etwa 30 Jahre alten Baum. Und da er noch ziemlich dünn ist, muss er langsam gewachsen sein. Darum ging es, denn die Schwierigkeit bei allen Nadelhölzern ist, dass sie sich zu kleinen Perlen mit 7 mm Durchmesser nur dann vernünftig verarbeiten lassen, wenn die Jahresringe sehr eng stehen. Alles andere führt zu unberechenbaren Ergebnissen. Das Problem habe ich für die Fichte und die Zypresse schon vor einiger Zeit gelöst. Die griechische Zypresse aus Hamburg ist gleichmäßig gewachsen und stark mit ätherischen Ölen durchtränkt, und die Fichte stammt aus einer österreichischen Bergregion, ein echtes Tonholz. Nur Kiefernholz in dieser Qualität ist eben nicht leicht zu beschaffen. Seit wir nicht mehr ganz so viel und vielfältiges Brennholz machen, habe ich keinen Nachschub mehr und die Quellen sind inzwischen fast vollständig versiegt. Ich hoffe, das frische Material ist brauchbar und ich kann es zumindest nach einer Trocknungsphase für den Zweck verwenden. Denn Kiefer wird recht häufig angefordert.

Wintergefahr für den Feigenbaum

Den Feigenbaum werde ich wohl vor Beginn der richtig kalten Winterzeit noch einmal genau unter die Lupe nehmen müssen. Die vielen Schnittstellen, die beim Zurückschneiden entstanden waren, sind doch ein gefährlicher Ansatzpunkt für Pilze. Außerdem löst sich an den Rändern die Rinde vom Holz, so dass noch leichter Wasser eindringen und die Rinde dann bei Frost absprengen kann. Da hat auch das mehrfache Einpinseln mit künstlicher Baumrinde nicht viel genützt. Ich werde es wohl noch einige Male wiederholen müssen, um die Gefahr zu bannen. Aber natürlich ist es für den Baum mit seiner tropischen Herkunft ohnehin immer schwierig, den Winter schadlos zu überstehen. Ich hoffe nur, es treten nicht erneut so schwere Schäden auf wie im Vorjahr. Er hat einfach viel zu lange gebraucht, um sich davon zu erholen. Und essbare Feigen wird es auch keine mehr geben. Die vielen noch grünen und schon recht groß gewachsenen kamen zu spät, um noch ausreifen zu können.

In Kommunikation mit den Bäumen

Ein aufgeregter Tag, an dem sich M. nicht wohl gefühlt hat. Sehr vieles, auch das, kann mit der Witterung, gewissen Veränderungen der Atmosphäre zu tun haben. Wahrscheinlich ist es das, was Rudolf Steiner als das Einatmen der Erde bezeichnet. Wir fühlen uns gerade jetzt stärker zur Erde hin gezogen, entfernen uns mit dem weniger werdenden Licht von der Ausdehnung und Weite des Kosmos, in den die Erde über die Frühlings- und Sommermonate ausatmen konnte. Und wir mit ihr. Und diese Umstellung kann zumindest vorübergehend belastend sein. Ähnlich muss es den Bäumen gehen, die in ihrem saftigen Grün, dem Blühen und Fruchten ihre Hochzeit erleben und für uns sichtbar ausstrahlen. Sie schenken uns damit quasi die hellen Jahreszeiten, prägen wesentlich unsere Vorstellung von Frühling, Sommer und Herbst. Bevor sie sich in ihrer kahlen, nackten Form selber in die Erde zurückziehen, ihre gesamten Energiereserven in Stamm und Wurzeln zusammenziehen. Wieder so eine Spiegelung. Wir sind uns meist gar nicht bewusst, wie sehr wir in unserem Naturerleben in Kommunikation mit den Bäumen stehen.

Godene Aussichten

Wandermarkierung auf dem Saardamm

Recht gewöhnungsbedürftig ist sie schon, die neue Kamera. Dennoch ist die riesige Pixelanzahl beeindruckend, und auch die Übersichtlichkeit der Menüführung. Ich werde noch einige Zeit benötigen, um sie in allen möglichen Einstellungen zu testen. Erst dann werde ich wissen, ob sie als Zweitkamera taugt, und für welche konkreten Verwendungen. Die ersten Freilandaufnahmen, die ich auf dem kurzen Spazierweg heute mit M. machen konnte, sind schon mal ermutigend. Sogar im Makrobereich lassen sich offenbar vernünftige Ergebnisse erzielen. Ich hoffe, die kommenden Tage bescheren uns noch goldene Aussichten. Das wäre gut für die ausstehenden Testreihen.

Geeignete Vorlagen

Ziemlich pausenlos ging die Holzarbeit heute voran. Leider war die Planung nicht anders möglich, so dass ich trotzdem das aktuelle Projekt nicht abschließen konnte. Schiebt sich die Fertigstellung an den Anfang kommender Woche. Schade, aber es lässt sich eben nicht immer alles perfekt steuern. Ich hoffe, die verschiedenen Vorhaben der nächsten Wochen gut koordinieren zu können. Und wenn dann noch etwas Zeit abfallen sollte, freue ich mich auf das Austesten meiner neuen Kamerasysteme. Ein hoffentlich noch goldener Oktober würde dann auch in puncto Herbstlaubfärbung geeignete Vorlagen liefern.

Außenarbeit und harmonische Klänge

Es ist gut, dass das Wochenende wieder besseres Wetter bringen soll. Dann kann ich morgen im Freien weiterarbeiten. Das ist für die kunsthandwerkliche Arbeit viel besser als im Keller bei künstlichem Licht. Leider bin ich viel zu lange mit anderen Projekten aufgehalten worden, so dass mein Zeitplan nicht ganz aufgegangen ist. Ich hoffe dennoch morgen den größten Teil realisieren zu können. Immerhin sind die vier Stäbe ganz gut gelungen, sogar der Problemfall Lärche. So freue ich mich auf die Arbeit im immer noch grünen Garten, mit Blick auf die erst in Ansätzen welkenden Bäume. Im Ohr der Klang unserer verschiedenen Windspiele, die in diesen Tagen gar nicht mehr still werden wollen und sich doch so angenehm mit der Geräuschkulisse der verschiedenen Bewohner des Gartens, v. a. der Vögel, harmonieren.

Harte und weiche Hölzer

Die vier Stäbe für die aktuelle Armbandarbeit sind schon erstellt. Das ist schon mal gut, denn von der Qualität der Stäbe hängt der ganze Rest ab. Eine interessante Mischung von Hölzern. Zwei Weiche, nämlich Linde und Tanne, ein hartes, nämlich Ahorn, und dann noch Lärche, die irgendwo dazwischen liegt und gerade deshalb schwer zu bearbeiten ist. In ihr wechseln sich nämlich harte und sehr weiche Lagen ab. Ganz schwierig, dabei einen runden Querschnitt zu realisieren. Im Ergebnis allerdings wirkt es sehr dekorativ und energiegeladen. Ich bin sicher, auch die Perlen werden das ausstrahlen. So hoffe ich, dass für die übrigen Arbeitsschritte das Wetter wieder wechselt und ich die letzten Sitzungen im Freien haben kann. Die Kellerzeit kommt noch früh genug.

Prächtige Gartenbäume

Ein erholsamer Ausflugs- und Besuchs-Feiertag, der besseres Wetter brachte als erwartet. So konnten wir in Js und Ws Garten sitzen und die zeitweise wärmenden Sonnenstrahlen genießen. Vielleicht gibt es in diesem Jahr nicht mehr so viele Gelegenheiten dazu. Die Bäume des Gartens haben sich seit meinem letzten Besuch prächtig entwickelt. Besonders das Ensemble aus Walnussbaum und Edelkastanie im Vorgarten gefällt mir sehr gut. Bei sind sehr schön in Form geschnitten. Der schon große Nussbaum ist von dem über den Gehweg hängenden Ast befreit und bildet eine weitgehend ausbalancierte Krone. Und den kleinen Kastanienbaum haben sie im unteren Stammabschnitt beschnitten und ihm dadurch erstmals eine richtige Baumform verliehen. Er drohte nämlich, sich in eine Art Busch zu verwandeln. So ist er sicher weiter entwicklungsfähig und wird sich bald schon zu einem stattlichen Baum mit kräftig grünen Blättern, ersten Früchten und breit gefächerter Krone auswachsen. In der Zusammenschau mit dem Nussbaum wird das in einigen Jahren ein wunderbares Fruchtbaumpaar abgeben. Auch die Ebereschen des Hintergartens sind schön kräftig geworden. Die Stützen benötigen sie zwar noch, aber allzu viel wird ihnen nicht mehr passieren können. Die schwächere hat im Übrigen die stärkere im Stammumfang schon fast aufgeholt. Es scheint so, dass sie beschlossen haben, im Gleichklang zu wachsen, um irgendwann zum als Einheit wahrgenommenen Duo-Baum mit einem strahlend weißen Blütenmeer im Frühjahr und leuchtend roten Früchten im Sommer zu werden.

Beitrag zum christlichen Lebensbaum noch nicht erschienen

Der Sammelband mit Beiträgen zur Kulturlandschaft des Warndt ist anscheinend immer noch nicht erschienen. Schade, er war zuletzt für den August angekündigt worden. Ich hoffe, dieses Jahr wird noch etwas daraus. Wäre doch schön, wenn mein Text zum christlichen Lebensbaum, der als kulturgeschichtlicher Zwischentext gedacht ist, endlich auch einmal in einem Buch gelesen werden könnte. Die ausführlichere Langform des Textes ist zwar ohnehin auf wunschbaum.de zu lesen und kann auch als pdf von Interessierten heruntergeladen werden. Die Einbettung in zahlreiche vor allem naturwissenschaftlich motivierte Buchbeiträge ist aber doch etwas anderes. Ich bin sehr gespannt, wie er sich unter so viel andersartigen Inhalten behaupten kann.

Der Herbst dauert hoffentlich noch lange an

Viel Sonne heute noch. Aber es sieht so aus, als ob der nächste Wetterumbruch schon wieder bevorsteht und wir einen eher mäßigen Feiertag erleben. Na ja, es ist ohnehin nur ein gesetzlicher. Wir werden ihn nutzen, um nach langem einmal wieder J. und W. in G. zu besuchen. Bin gespannt, wie sich die Gartenbäume dort über den Sommer entwickelt haben. Schade nur, dass die schönste Zeit für die Gartenimpressionen jetzt schon vorbei ist. Und der Winter kann so endlos lang werden. Ich hoffe sehr, dass uns das diesmal erspart bleibt, der Herbst sich lange noch hinzieht und wir einen frühzeitiges Frühjahr erleben, wie in 2011. Das wäre gut, vor allem für die empfindlicheren Bäume, die einfach mehr Anlaufzeit benötigen.

Versöhnlicher Septemberausklang

Immerhin, das Vorjahresergebnis der Sonnenstunden habe ich gegenüber dem Vorjahres-September gehalten und vielleicht minimal übertroffen. Dabei hätte es viel besser ausfallen können, wenn es Mitte des Monats nicht diesen Einbruch gegeben hätte. Aber so ist das eben in den letzten Jahren, es geht extrem hin und her und am Ende gleicht es sich wieder aus. Dennoch werden wir die ungewöhnliche Sonnenbilanz von 2011 wohl so schnell nicht noch einmal erreichen. So richtig ist der Herbst im Landschaftsbild noch nicht angekommen. Die Wechsel zwischen kühlen Nächten und zeitweise lichtstarken Tagen werden das Chlorophyll aber jetzt nach und nach aus den Blättern der Bäume treiben und die verschiedenen Arten werden das jahreszeitentypische Bild abgeben. Ob der Oktober ,,golden“ wird, bleibt abzuwarten. Dazu bedarf es einer länger anhaltenden Hochdruckperiode, die den Eindruck des intensiv Leuchtenden vermittelt, wie es sich aus der Reflexion der warmen Farben des welkenden Baumlaubs ergibt.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.