Langsam gewachsene Kiefer

V. hat mir heute einen Kiefernast mitgebracht. Der gehörte zu einem etwa 30 Jahre alten Baum. Und da er noch ziemlich dünn ist, muss er langsam gewachsen sein. Darum ging es, denn die Schwierigkeit bei allen Nadelhölzern ist, dass sie sich zu kleinen Perlen mit 7 mm Durchmesser nur dann vernünftig verarbeiten lassen, wenn die Jahresringe sehr eng stehen. Alles andere führt zu unberechenbaren Ergebnissen. Das Problem habe ich für die Fichte und die Zypresse schon vor einiger Zeit gelöst. Die griechische Zypresse aus Hamburg ist gleichmäßig gewachsen und stark mit ätherischen Ölen durchtränkt, und die Fichte stammt aus einer österreichischen Bergregion, ein echtes Tonholz. Nur Kiefernholz in dieser Qualität ist eben nicht leicht zu beschaffen. Seit wir nicht mehr ganz so viel und vielfältiges Brennholz machen, habe ich keinen Nachschub mehr und die Quellen sind inzwischen fast vollständig versiegt. Ich hoffe, das frische Material ist brauchbar und ich kann es zumindest nach einer Trocknungsphase für den Zweck verwenden. Denn Kiefer wird recht häufig angefordert.

Wintergefahr für den Feigenbaum

Den Feigenbaum werde ich wohl vor Beginn der richtig kalten Winterzeit noch einmal genau unter die Lupe nehmen müssen. Die vielen Schnittstellen, die beim Zurückschneiden entstanden waren, sind doch ein gefährlicher Ansatzpunkt für Pilze. Außerdem löst sich an den Rändern die Rinde vom Holz, so dass noch leichter Wasser eindringen und die Rinde dann bei Frost absprengen kann. Da hat auch das mehrfache Einpinseln mit künstlicher Baumrinde nicht viel genützt. Ich werde es wohl noch einige Male wiederholen müssen, um die Gefahr zu bannen. Aber natürlich ist es für den Baum mit seiner tropischen Herkunft ohnehin immer schwierig, den Winter schadlos zu überstehen. Ich hoffe nur, es treten nicht erneut so schwere Schäden auf wie im Vorjahr. Er hat einfach viel zu lange gebraucht, um sich davon zu erholen. Und essbare Feigen wird es auch keine mehr geben. Die vielen noch grünen und schon recht groß gewachsenen kamen zu spät, um noch ausreifen zu können.

In Kommunikation mit den Bäumen

Ein aufgeregter Tag, an dem sich M. nicht wohl gefühlt hat. Sehr vieles, auch das, kann mit der Witterung, gewissen Veränderungen der Atmosphäre zu tun haben. Wahrscheinlich ist es das, was Rudolf Steiner als das Einatmen der Erde bezeichnet. Wir fühlen uns gerade jetzt stärker zur Erde hin gezogen, entfernen uns mit dem weniger werdenden Licht von der Ausdehnung und Weite des Kosmos, in den die Erde über die Frühlings- und Sommermonate ausatmen konnte. Und wir mit ihr. Und diese Umstellung kann zumindest vorübergehend belastend sein. Ähnlich muss es den Bäumen gehen, die in ihrem saftigen Grün, dem Blühen und Fruchten ihre Hochzeit erleben und für uns sichtbar ausstrahlen. Sie schenken uns damit quasi die hellen Jahreszeiten, prägen wesentlich unsere Vorstellung von Frühling, Sommer und Herbst. Bevor sie sich in ihrer kahlen, nackten Form selber in die Erde zurückziehen, ihre gesamten Energiereserven in Stamm und Wurzeln zusammenziehen. Wieder so eine Spiegelung. Wir sind uns meist gar nicht bewusst, wie sehr wir in unserem Naturerleben in Kommunikation mit den Bäumen stehen.

Godene Aussichten

Wandermarkierung auf dem Saardamm

Recht gewöhnungsbedürftig ist sie schon, die neue Kamera. Dennoch ist die riesige Pixelanzahl beeindruckend, und auch die Übersichtlichkeit der Menüführung. Ich werde noch einige Zeit benötigen, um sie in allen möglichen Einstellungen zu testen. Erst dann werde ich wissen, ob sie als Zweitkamera taugt, und für welche konkreten Verwendungen. Die ersten Freilandaufnahmen, die ich auf dem kurzen Spazierweg heute mit M. machen konnte, sind schon mal ermutigend. Sogar im Makrobereich lassen sich offenbar vernünftige Ergebnisse erzielen. Ich hoffe, die kommenden Tage bescheren uns noch goldene Aussichten. Das wäre gut für die ausstehenden Testreihen.

Geeignete Vorlagen

Ziemlich pausenlos ging die Holzarbeit heute voran. Leider war die Planung nicht anders möglich, so dass ich trotzdem das aktuelle Projekt nicht abschließen konnte. Schiebt sich die Fertigstellung an den Anfang kommender Woche. Schade, aber es lässt sich eben nicht immer alles perfekt steuern. Ich hoffe, die verschiedenen Vorhaben der nächsten Wochen gut koordinieren zu können. Und wenn dann noch etwas Zeit abfallen sollte, freue ich mich auf das Austesten meiner neuen Kamerasysteme. Ein hoffentlich noch goldener Oktober würde dann auch in puncto Herbstlaubfärbung geeignete Vorlagen liefern.

Außenarbeit und harmonische Klänge

Es ist gut, dass das Wochenende wieder besseres Wetter bringen soll. Dann kann ich morgen im Freien weiterarbeiten. Das ist für die kunsthandwerkliche Arbeit viel besser als im Keller bei künstlichem Licht. Leider bin ich viel zu lange mit anderen Projekten aufgehalten worden, so dass mein Zeitplan nicht ganz aufgegangen ist. Ich hoffe dennoch morgen den größten Teil realisieren zu können. Immerhin sind die vier Stäbe ganz gut gelungen, sogar der Problemfall Lärche. So freue ich mich auf die Arbeit im immer noch grünen Garten, mit Blick auf die erst in Ansätzen welkenden Bäume. Im Ohr der Klang unserer verschiedenen Windspiele, die in diesen Tagen gar nicht mehr still werden wollen und sich doch so angenehm mit der Geräuschkulisse der verschiedenen Bewohner des Gartens, v. a. der Vögel, harmonieren.

Harte und weiche Hölzer

Die vier Stäbe für die aktuelle Armbandarbeit sind schon erstellt. Das ist schon mal gut, denn von der Qualität der Stäbe hängt der ganze Rest ab. Eine interessante Mischung von Hölzern. Zwei Weiche, nämlich Linde und Tanne, ein hartes, nämlich Ahorn, und dann noch Lärche, die irgendwo dazwischen liegt und gerade deshalb schwer zu bearbeiten ist. In ihr wechseln sich nämlich harte und sehr weiche Lagen ab. Ganz schwierig, dabei einen runden Querschnitt zu realisieren. Im Ergebnis allerdings wirkt es sehr dekorativ und energiegeladen. Ich bin sicher, auch die Perlen werden das ausstrahlen. So hoffe ich, dass für die übrigen Arbeitsschritte das Wetter wieder wechselt und ich die letzten Sitzungen im Freien haben kann. Die Kellerzeit kommt noch früh genug.

Prächtige Gartenbäume

Ein erholsamer Ausflugs- und Besuchs-Feiertag, der besseres Wetter brachte als erwartet. So konnten wir in Js und Ws Garten sitzen und die zeitweise wärmenden Sonnenstrahlen genießen. Vielleicht gibt es in diesem Jahr nicht mehr so viele Gelegenheiten dazu. Die Bäume des Gartens haben sich seit meinem letzten Besuch prächtig entwickelt. Besonders das Ensemble aus Walnussbaum und Edelkastanie im Vorgarten gefällt mir sehr gut. Bei sind sehr schön in Form geschnitten. Der schon große Nussbaum ist von dem über den Gehweg hängenden Ast befreit und bildet eine weitgehend ausbalancierte Krone. Und den kleinen Kastanienbaum haben sie im unteren Stammabschnitt beschnitten und ihm dadurch erstmals eine richtige Baumform verliehen. Er drohte nämlich, sich in eine Art Busch zu verwandeln. So ist er sicher weiter entwicklungsfähig und wird sich bald schon zu einem stattlichen Baum mit kräftig grünen Blättern, ersten Früchten und breit gefächerter Krone auswachsen. In der Zusammenschau mit dem Nussbaum wird das in einigen Jahren ein wunderbares Fruchtbaumpaar abgeben. Auch die Ebereschen des Hintergartens sind schön kräftig geworden. Die Stützen benötigen sie zwar noch, aber allzu viel wird ihnen nicht mehr passieren können. Die schwächere hat im Übrigen die stärkere im Stammumfang schon fast aufgeholt. Es scheint so, dass sie beschlossen haben, im Gleichklang zu wachsen, um irgendwann zum als Einheit wahrgenommenen Duo-Baum mit einem strahlend weißen Blütenmeer im Frühjahr und leuchtend roten Früchten im Sommer zu werden.

Beitrag zum christlichen Lebensbaum noch nicht erschienen

Der Sammelband mit Beiträgen zur Kulturlandschaft des Warndt ist anscheinend immer noch nicht erschienen. Schade, er war zuletzt für den August angekündigt worden. Ich hoffe, dieses Jahr wird noch etwas daraus. Wäre doch schön, wenn mein Text zum christlichen Lebensbaum, der als kulturgeschichtlicher Zwischentext gedacht ist, endlich auch einmal in einem Buch gelesen werden könnte. Die ausführlichere Langform des Textes ist zwar ohnehin auf wunschbaum.de zu lesen und kann auch als pdf von Interessierten heruntergeladen werden. Die Einbettung in zahlreiche vor allem naturwissenschaftlich motivierte Buchbeiträge ist aber doch etwas anderes. Ich bin sehr gespannt, wie er sich unter so viel andersartigen Inhalten behaupten kann.

Der Herbst dauert hoffentlich noch lange an

Viel Sonne heute noch. Aber es sieht so aus, als ob der nächste Wetterumbruch schon wieder bevorsteht und wir einen eher mäßigen Feiertag erleben. Na ja, es ist ohnehin nur ein gesetzlicher. Wir werden ihn nutzen, um nach langem einmal wieder J. und W. in G. zu besuchen. Bin gespannt, wie sich die Gartenbäume dort über den Sommer entwickelt haben. Schade nur, dass die schönste Zeit für die Gartenimpressionen jetzt schon vorbei ist. Und der Winter kann so endlos lang werden. Ich hoffe sehr, dass uns das diesmal erspart bleibt, der Herbst sich lange noch hinzieht und wir einen frühzeitiges Frühjahr erleben, wie in 2011. Das wäre gut, vor allem für die empfindlicheren Bäume, die einfach mehr Anlaufzeit benötigen.

Versöhnlicher Septemberausklang

Immerhin, das Vorjahresergebnis der Sonnenstunden habe ich gegenüber dem Vorjahres-September gehalten und vielleicht minimal übertroffen. Dabei hätte es viel besser ausfallen können, wenn es Mitte des Monats nicht diesen Einbruch gegeben hätte. Aber so ist das eben in den letzten Jahren, es geht extrem hin und her und am Ende gleicht es sich wieder aus. Dennoch werden wir die ungewöhnliche Sonnenbilanz von 2011 wohl so schnell nicht noch einmal erreichen. So richtig ist der Herbst im Landschaftsbild noch nicht angekommen. Die Wechsel zwischen kühlen Nächten und zeitweise lichtstarken Tagen werden das Chlorophyll aber jetzt nach und nach aus den Blättern der Bäume treiben und die verschiedenen Arten werden das jahreszeitentypische Bild abgeben. Ob der Oktober ,,golden“ wird, bleibt abzuwarten. Dazu bedarf es einer länger anhaltenden Hochdruckperiode, die den Eindruck des intensiv Leuchtenden vermittelt, wie es sich aus der Reflexion der warmen Farben des welkenden Baumlaubs ergibt.

Winterholz

So früh waren wir eigentlich noch nie an mit dem Wintervorrat an Brennholz. Aber der Tag war dafür wie gemacht. Endlich einmal wieder Sonne, zumindest phasenweise, auch wenn die Wolken immer wieder vorbeizogen und vorübergehende Kühle brachten. Diesmal hatten wir die schweren Holzklötze, mit denen wir den Vorratshaufen abgrenzen, ziemlich weit nach vorne gezogen, so dass ein gewaltiger Raum zu füllen war. Mit einer Anhängerladung war es dann auch nicht getan, zumal wir noch etwas abgezweigt haben, um es J. und W. am kommenden Feiertag als Kaminholz mitzubringen. Mit der zweiten etwas kleineren Ladung aber konnten wir den Haufen dann größtenteils auffüllen. Der restliche Raum war für das Anmachholz reserviert, das V. schon seit längerem sammelt und in extra Säcken verstaut hat. Damit haben wir den größeren Teil unserer Wintervorbereitungen schon erledigt. Später gilt es dann noch, die verschiedenen Pflanzen und Bäumchen in Sicherheit zu bringen. Besonders bei den Gleditschien gehe ich dieses Jahr auf Nummer sicher. Die haben den letzten Winter im Freien nicht gut überstanden.

Neue Chance für Baummotive

Es scheint bergauf zu gehen. Zumindest das Licht nimmt zu, auch wenn man das an der allgemeinen Stimmung noch nicht ablesen kann. Und ich hoffe, dass es übers Wochenende trocken bleibt. Ich würde nämlich die heute eingetroffene Kamera allzu gerne testen, am besten gleich in der Landschaft. Denn die Freiluftfotografie ohne Stativ ist natürlich der Härtetest. Da bin ich sehr gespannt, wie sich das Gerät bewährt und ob meine Baummotivserie eine erneute Chance erhält. Na ja, das hängt immer auch an der Bildstabilisierung, und dafür wären bildstabilisierte Objektive doch von Vorteil. Vielleicht ein Projekt fürs kommende Jahr. Bis dahin habe ich Zeit, die Handhabung und die Möglichkeiten der Kamera ausgiebig zu studieren.

Vor der blattlosen Zeit

Das Novemberwetter hält konstant an. Man glaubt es kaum. Nichts mehr von Altweibersommer und auch noch nichts vom goldenen Oktober zu sehen. Beim Blick aus dem Fenster tropft es von den Bäumen, alles ist feucht und ungemütlich. Immerhin das Blumengießen können wir uns sparen. Ich glaube, die Menschen haben sich damit abgefunden, dass die Zeit des Rückzugs gekommen ist und igeln sich ein. Eine ganz merkwürdige Stille und Unbeweglichkeit hat sich breit gemacht. Vielleicht wird das erst nächste Woche aufgelöst. Und dann ist hoffentlich auch mein neuer Apparat da, damit ich die letzten Motive vor Beginn der blattlosen Zeit im Bild festhalten kann.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.