Ausgefüllt mit Holzarbeit

Ich hätte nicht erwartet, dass mich die Armbänder während des Novembers derart in Atem halten. Das war wieder ein vollständig mit Holzarbeit ausgefüllter Samstag, an dem ich ein gutes Stück weitere gekommen bin. Und eines ist auch schon komplett fertiggestellt. Aus dem frischen Ebereschenholz dieses Jahres, von dem mir inzwischen glücklicherweise bereits abgetrocknete Kanteln zur Verfügung stehen. Ich hatte den Nachschub gerade noch rechtzeitig organisiert, so dass nie ein wirklicher Engpass entstanden war. Nächste Woche geht’s dann weiter, mit einem Lebensbaum-, einem Kombinations- und zwei Baumkreis-Armbändern in unterschiedlicher Zusammensetzung. Eigentlich war das wieder genau die richtige Beschäftigung, denn in der Landschaft draußen gibt’s zurzeit nicht viel Erbauliches, solange die Sonne ihr Licht hartnäckig verweigert.

Kopfablage

Ein Webprojekt, das sich unter anderem dem persönlichen Erleben der Bäume widmet. Mit dem schönen Titel ,,Kopfablage“, welcher die Suchmaschinen aufmischt, indem er der bisher dominanten Assoziation ,,Möbelstück“ eine ganz andere Facette hinzufügt. Im Kern ein persönliches Webtagebuch mit Gedanken, meist in lyrischer Form festgehalten, aus mehreren Jahrzehnten. Und sicher eines, das eine umfangreiche Fortsetzung finden wird. Für mich spannend sind natürlich die Baumtexte, Prosa und Lyrik, Blogbeiträge und künstlerische Arbeiten, hier Ideengestaltung genannt, die häufig Holz verwenden und die Kunst in der Natur suchen und finden. Da finden sich einige Parallelen zu meinen Wunschbaum-Projekten und – wie schön – der Wunschbaum hat in der Kopfablage auch schon einen Anklang gefunden: www.kopfablage.de/wunsch/. Sowie umgekehrt sich ein Baum-Text aus der Kopfablage bereits unter den zeitgenössischen Baumgedichten auf wunschbaum.de findet: www.wunschbaum.de/baum-gedichte/hanseller_floth.html.

Zwischen Ruhe und Hektik

Viel Arbeit in dieser unschönen Jahreszeit. Aber allmählich lichtet sich das Gewirr an Parallelem und die Zeichen stehen auf Handwerksarbeit. Auf die muss ich mich jetzt konzentrieren, denn Anfang Dezember stehen wieder andere Dinge außer der Reihe an, und die Adventszeit beginnt. M. war heute wieder stundenlang mit Winterdekorationen beschäftigt. Aus den Tannenzweigen von Frau S. hat sie Gestecke für die leeren Blumentröge zusammengestellt, die ab sofort die Einfahrt zieren. Und später werden verschiedene Gestecke für den Hauseingang, die Wohnung und vielleicht auch Gs Grabstein folgen. Das meiste in puncto Weihnachten steht erst noch bevor. Aber ich freue mich darauf, hoffe nur, wir finden die Zeit, uns mit Ruhe und ohne die übliche Hektik dieser fünften Jahreszeit zu widmen. Vielleicht funktioniert es ja dieses Jahr.

Zeitlose Vegetationssymbolik

Angeblich stehen wir unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets. Davon war heute allerdings nichts zu spüren. Stattdessen schleicht die Kälte so richtig in einen herein. Ein Wetter, wie gemacht, um sich eine Erkältung zu holen. Bin gespannt, wann ich von H. höre, dass er meine Arbeiten in dem Galerieraum arrangiert hat. Auch wieder so eine winterliche Variante der Beschäftigung mit der Baumsymbolik. Es bleibt spannend abzuwarten, ob diese älteren skulpturalen Fassungen meiner baumsymbolischen Formen auch heute noch Menschen erreichen können. Es müsste möglich sein, denn gerade diese Auswahl finde ich wirklich zeitlos, da sie vegetabile Grundformen und Grundvorstellungen umsetzen.

Anknüpfungen

Ein alter Freund aus meiner Zeit in B. hatte seinen Besuch für den Nachmittag angekündigt. Es ist schön, anlässlich eines aktuellen Ausstellungsprojekts an diese frühere Zusammenarbeit anzuknüpfen. Interessant, dass sich die Anklänge an frühere künstlerische Arbeit zurzeit häufen, nachdem das einige Jahre lang eher kein Thema mehr war. Vielleicht macht es jetzt wieder Sinn und die ganz andersgearteten Erfahrungen der letzten Jahre waren notwendig, um das alte Interesse mit neuem, vielleicht zeitgemäßem Sinn zu füllen. Wie immer kann ich das wohl erst viel später richtig einordnen, wenn die Dinge sich entwickelt haben und ein Rückblick möglich ist.

Austauschprozesse auf Umwegen

Viele neue Projekte stehen mir in den nächsten Wochen bevor. Eine Mischung aus redaktionellen Arbeiten, Kunsthandwerk und eher grafischen Anteilen. So habe ich kaum Zweifel, dass der Rest des Jahres wie im Flug vorübergehen wird. Wegen der handwerklichen Projekte werden die Bäume auf keinen Fall zu kurz kommen. Es ist so, als ob sie sich gerade in der unwirtlichsten Zeit des Jahres auf Umwegen Raum verschaffen und den Dialog mit uns Menschen suchen. Sie tun dies indirekt, über die Kommunikationen, die wir anlässlich ihrer Präsenz und symbolischen Kraft führen. Und über die zahlreichen Spiegelungen, die wir im Bild des Baumes an uns selbst durchführen. Im Winter haben solche Austauschprozesse auf symbolischen Umwegen vielleicht eine größere Bedeutung als in der grünenden Zeit, in der die körperliche Präsenz der Bäume so stark dominiert.

Ein wenig mehr Licht

Das trübe Wetter scheint den Aufenthalt im www zu befördern – und die Sehnsucht nach dem Grün der Bäume und anderen Pflanzen. Denn das verschwindet in gleichem Maße aus dem Bild der Landschaft, wie die Tage lichtärmer, nasser und ungemütlicher werden. Und dann finden die Menschen öfter als sonst zum Wunschbaum und seinen Botschaften, die sich rund um die Symbolik der Bäume drehen. Ich freue mich über das Interesse und darüber, dass die virtuelle Präsenz der Bäume ein wenig mehr Licht in diese Novembertage bringen mag.

Silberglanz-Dekoration

Fast schon dachte ich, die Weihnachtsbäume seien vollständig aus der vorweihnachtlichen Dekorationsästhetik verschwunden. Aber dann haben wir einem der zahlreichen Wohnaccessoir-Geschäften in T. doch noch zwei kleine silbern glänzende Weihnachtsbaumsymbole gefunden. Die will M. zusammen mit einer ebenso glänzenden Rentierfigur als Tischschmuck während der Adventszeit verwenden. Mit waren diese kleinen Teile schon vor M. aufgefallen, da ich gerade diesen spiegelnden Silberglanz sehr mag. Vor einigen Jahren hatte ich schon einmal wie glasiert wirkende flache Deko-Weihnachtsbaum-Anhänger gefunden, die ich seitdem zusammen mit meiner großen Sammlung an Filz-; Holz- und Keramikanhängern zum festlichen Schmücken meines Arbeitszimmers heraushole. Überhaupt war das für diesen trüb-verregneten Tag genau der richtige Ausflug. Mit ganz interessanten Beobachtungen, da man bestimmte Typen von Menschen eigentlich nur in solchen Umgebungen trifft. Schön, dass es jetzt noch einen wirklichen Erholungstag gibt. Ich freue mich darauf.

Weihnachtstrends

Ziemlich viel Routinearbeit hat mich in dieser Woche aufgehalten. Na ja, bei dem Wetter ist das vielleicht nicht ganz so verkehrt, wenn auch nervtötend. Jedenfalls freue ich mich auf das Wochenende und einen Ausflug, dessen Ziel noch nicht ganz feststeht, spätestens morgen früh aber festgelegt wird. Bei der Gelegenheit hoffe ich, erstmals für dieses Jahr einen Überblick über die diesjährigen Weihnachtsdekorationstrends zu gewinnen. Zwar hat mich das meiste in den beiden Vorjahren nicht so begeistern können. Zwischendurch tauchen aber immer wieder wirklich besondere Gestaltungen rund um die zentralen Symbole ,,Weihnachtsbaum“, ,,Weihnachtspflanzen“ und ,,Engel“ auf. Das sind manchmal aufwändig und mit wertvollen Materialien gefertigte Gegenstände. Manchmal sind es aber Pfennigartikel aus dem Ramschregal, die der weihnachtlichen Ästhetik neue interessante Facetten hinzufügen oder so was wie aktuelle Trends offenbaren. Eine der Fragen, die sich eigentlich immer stellt ist die nach der dominierenden Farbigkeit: Golden, silbern oder rotglänzend? Nach Jahren von eher transparenter und weißer Dominanz beim Schmücken unseres Weihnachtsbaums bin ich im Vorjahr wieder auf den goldenen Schmuck zurückgekommen. Auch weil wir eine größere Zahl goldglänzender Kugeln zur Verfügung haben. Letztlich hängt es aber auch von der Form und Farbe des Baums selber ab, welches Schmuckkleid ihm am besten steht. Das ist immer wieder eine große Herausforderung.

Schwierige Gleditschienzucht

Jetzt sind es sechs kleine Gleditschien, die die Fensterbank zieren. Ich hoffe, diesen Winter vergesse ich nicht, sie von Zeit zu Zeit zu gießen. Denn ganz ohne Flüssigkeitszufuhr scheint es auch dann nicht zu funktionieren, wenn sie keinerlei Blätter mehr tragen. Und schließlich wollen wir sie im Frühjahr wieder erfolgreich an die frische Luft bringen. Dann kann das neue hoffentlich wachstumsfreundlichere Gleditschienjahr beginnen. Neue Samen von der Gleditschie und dem Efeu haben wir dieses Jahr nicht gesammelt. Ich denke, die Vorräte sind reichhaltig genug. Und mit dem Ziehen kleiner Bäumchen ist das ohnehin so ein Problem. Man weiß nie, ob der steinharte Samenkern tatsächlich keimt oder schlicht gar nichts passiert. Manche, die nicht zu keimen scheinen, können auf der anderen Seite auch erst ein Jahr später kommen. Das ist kaum berechenbar und hängt vermutlich vom Reifegrad der Kerns und davon ab, ob er irgendwie leicht verletzt ist, einen Ansatzpunkt für die Feuchtigkeit der Erde bietet.

Künstlerische Bestandsicherung

In Sachen Zukunftssicherung für meine Stammskulptur am Stausee bin ich heute ein gutes Stück vorangekommen. Glücklicherweise ist die Gemeinde bereit, das Schotterbett zu erneuern, damit das hölzerne Kunstwerk in Zukunft wieder leichter abtrocknen kann. So wird der schleichende Fäulnisprozess sicher gestoppt werden und die Skulptur noch viele Jahre sicher dort stehen können. Es ist ein Jammer, dass das Projekt damals nicht zum Abschluss gebracht werden konnte. Eine Arbeit ist jetzt, fünfzehn Jahr später, gar nicht vorhanden, weil sie abgerissen und auf Grund ihres desolaten Zustands entsorgt wurde. Eine ist einer eher zweckentfremdeten Verwendung zugeführt worden, die noch gerade so akzeptabel ist. Und eine weitere muss wohl mit größerem Aufwand ,,renoviert“ werden. Aber die Entscheidung hat der Künstler. Eine Gelegenheit, alte Verbindungen wieder aufzufrischen.

Vor der Hochzeit der Eibe

Nach einer eher hektischen Phase tritt jetzt wieder etwas mehr Ruhe ein. Vielleicht hält das ja mal ein paar Tage. Gut wäre es, in der Mitte der Eibenperiode, die doch eher zu Stillsein und ruhiger Verwandlung einlädt. Morgen hat sie ihre Hochzeit und die Witterung könnte passender nicht sein. Möge sich der Nebel dennoch zwischendurch lichten und uns um die Mittagsstunden aufwärmen. Dann ist die Zeit des natürlichen Niedergangs, die Übergangszeit zum eigentlichen Winter besser zu ertragen und lädt uns sogar ein, uns auf die neue Jahreszeit auch gemütsmäßig einzustimmen. Aus bunten Herbstlaubbildern ist in diesem Jahr wieder einmal nicht viel geworden. Ich werde die bisherigen Ergebnisse dennoch sichten und vielleicht das eine oder andere Glanzstück darin isolieren.

Differenzen und Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung der Bäume

Wieder nur mit ,,fremden“ Bäumen hatte ich an diesem ungemütlichen Tag zu tun. Eine Auseinandersetzung auf Text- und Bildebene. Aber auch ganz interessant, Differenzen und Gemeinsamkeiten in der persönlichen Beschäftigung mit der Symbolik der Bäume zu beobachten. Die Nähe zum Thema wird der Qualität der Webpräsentation sicher gut tun. Erst am späten Nachmittag kam dann das Licht endlich einmal zum Vorschein und hat uns ca. 2 Stunden wirklich gut getan. Dann kommt sofort wieder die Hoffnung auf einen sonnigen November auf, den wir im Vorjahr zeitweise erleben durften. Mal sehen, wir stehen ja erst am Anfang.

Neuer Versuch zur Gleditschienaufzucht

Also gibt’s doch noch eine weitere Gleditschie. Ich hatte M. vor einigen Wochen danach gefragt und sie hatte behauptet, mehr als diese fünf gebe es nicht. Tatsächlich hatte sich die sechste aber an anderer Stelle versteckt bzw. wir hatten sie wohl im Sommer dort platziert und dann irgendwie vergessen. So gibt es doch eine gewisse Aussicht, dass wir im Frühjahr mit einigen stabilen Bäumchen einen neuen Anlauf in Sachen Gleditschienaufzucht starten können. Dann aber müssen wir uns um eine vernünftige Düngung Gedanken machen. Die kleinen Bäume sind nämlich seit Jahren nur minimal stärker geworden. Es muss also an der Erde und ihren Nährstoffen liegen. Wenn das in dem reduzierten Tempo weiterginge, würden wohl nie richtige Bäume daraus. Vielleicht sollten wir vorab auch einmal einen Fachmann nach der richtigen Behandlung fragen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.