Schwierige Gleditschienzucht

Jetzt sind es sechs kleine Gleditschien, die die Fensterbank zieren. Ich hoffe, diesen Winter vergesse ich nicht, sie von Zeit zu Zeit zu gießen. Denn ganz ohne Flüssigkeitszufuhr scheint es auch dann nicht zu funktionieren, wenn sie keinerlei Blätter mehr tragen. Und schließlich wollen wir sie im Frühjahr wieder erfolgreich an die frische Luft bringen. Dann kann das neue hoffentlich wachstumsfreundlichere Gleditschienjahr beginnen. Neue Samen von der Gleditschie und dem Efeu haben wir dieses Jahr nicht gesammelt. Ich denke, die Vorräte sind reichhaltig genug. Und mit dem Ziehen kleiner Bäumchen ist das ohnehin so ein Problem. Man weiß nie, ob der steinharte Samenkern tatsächlich keimt oder schlicht gar nichts passiert. Manche, die nicht zu keimen scheinen, können auf der anderen Seite auch erst ein Jahr später kommen. Das ist kaum berechenbar und hängt vermutlich vom Reifegrad der Kerns und davon ab, ob er irgendwie leicht verletzt ist, einen Ansatzpunkt für die Feuchtigkeit der Erde bietet.

Künstlerische Bestandsicherung

In Sachen Zukunftssicherung für meine Stammskulptur am Stausee bin ich heute ein gutes Stück vorangekommen. Glücklicherweise ist die Gemeinde bereit, das Schotterbett zu erneuern, damit das hölzerne Kunstwerk in Zukunft wieder leichter abtrocknen kann. So wird der schleichende Fäulnisprozess sicher gestoppt werden und die Skulptur noch viele Jahre sicher dort stehen können. Es ist ein Jammer, dass das Projekt damals nicht zum Abschluss gebracht werden konnte. Eine Arbeit ist jetzt, fünfzehn Jahr später, gar nicht vorhanden, weil sie abgerissen und auf Grund ihres desolaten Zustands entsorgt wurde. Eine ist einer eher zweckentfremdeten Verwendung zugeführt worden, die noch gerade so akzeptabel ist. Und eine weitere muss wohl mit größerem Aufwand ,,renoviert“ werden. Aber die Entscheidung hat der Künstler. Eine Gelegenheit, alte Verbindungen wieder aufzufrischen.

Vor der Hochzeit der Eibe

Nach einer eher hektischen Phase tritt jetzt wieder etwas mehr Ruhe ein. Vielleicht hält das ja mal ein paar Tage. Gut wäre es, in der Mitte der Eibenperiode, die doch eher zu Stillsein und ruhiger Verwandlung einlädt. Morgen hat sie ihre Hochzeit und die Witterung könnte passender nicht sein. Möge sich der Nebel dennoch zwischendurch lichten und uns um die Mittagsstunden aufwärmen. Dann ist die Zeit des natürlichen Niedergangs, die Übergangszeit zum eigentlichen Winter besser zu ertragen und lädt uns sogar ein, uns auf die neue Jahreszeit auch gemütsmäßig einzustimmen. Aus bunten Herbstlaubbildern ist in diesem Jahr wieder einmal nicht viel geworden. Ich werde die bisherigen Ergebnisse dennoch sichten und vielleicht das eine oder andere Glanzstück darin isolieren.

Differenzen und Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung der Bäume

Wieder nur mit ,,fremden“ Bäumen hatte ich an diesem ungemütlichen Tag zu tun. Eine Auseinandersetzung auf Text- und Bildebene. Aber auch ganz interessant, Differenzen und Gemeinsamkeiten in der persönlichen Beschäftigung mit der Symbolik der Bäume zu beobachten. Die Nähe zum Thema wird der Qualität der Webpräsentation sicher gut tun. Erst am späten Nachmittag kam dann das Licht endlich einmal zum Vorschein und hat uns ca. 2 Stunden wirklich gut getan. Dann kommt sofort wieder die Hoffnung auf einen sonnigen November auf, den wir im Vorjahr zeitweise erleben durften. Mal sehen, wir stehen ja erst am Anfang.

Neuer Versuch zur Gleditschienaufzucht

Also gibt’s doch noch eine weitere Gleditschie. Ich hatte M. vor einigen Wochen danach gefragt und sie hatte behauptet, mehr als diese fünf gebe es nicht. Tatsächlich hatte sich die sechste aber an anderer Stelle versteckt bzw. wir hatten sie wohl im Sommer dort platziert und dann irgendwie vergessen. So gibt es doch eine gewisse Aussicht, dass wir im Frühjahr mit einigen stabilen Bäumchen einen neuen Anlauf in Sachen Gleditschienaufzucht starten können. Dann aber müssen wir uns um eine vernünftige Düngung Gedanken machen. Die kleinen Bäume sind nämlich seit Jahren nur minimal stärker geworden. Es muss also an der Erde und ihren Nährstoffen liegen. Wenn das in dem reduzierten Tempo weiterginge, würden wohl nie richtige Bäume daraus. Vielleicht sollten wir vorab auch einmal einen Fachmann nach der richtigen Behandlung fragen.

Zeit der Reflexion

Ich denke, das war der bisher trübeste Tag des Jahres. Und da es gleichzeitig ein Brückentag war, scheint selbst die virtuelle Welt wie ausgestorben. Wenn ich nicht gerade an einem Webprojekt arbeiten würde, das sich in großen Teilen um einen persönlichen Zugang zu den Bäumen dreht, hätte ich wohl kaum verwertbaren Stoff für diesen Eintrag. Es scheint so, als ob die Natur ganz weit weg ist, sich schon von diesem Jahr verabschiedet hat. Dabei fällt mir im Moment ein, dass ja die Zeit der Eibe gerade heute beginnt und am 7. November ihren Höhepunkt hat. So eingeordnet ist das sogar ein der Zeit sehr gemäßes, weil typisches Wetter, das den Rückgang des Lebendigen aus dem Landschaftsbild begleitet. Ungesund auch für uns Menschen, die wir uns immer mehr in die Häuser und in uns selbst zurückziehen. Eine gute Zeit aber für Reflexionen, nicht nur über die Bäume.

Trister Allerseelentag

Schade, zu dem Messebesuch heute Abend ist es leider nicht mehr gekommen. M. ging es seit der Mittagszeit nicht so gut, und so ist der ganze Tag so ausgefallen, wie es das extrem trübe und nasskalt regnerische Wetter heute im Außen widerspiegelte. Kaum ein Blick auf die verbliebenen Blumen und Bäume des Gartens war da möglich. Geschweige denn ein Spaziergang über den Saardamm. Auch der für morgen geplante Ausflug nach T. muss ausfallen. So war der Arbeitseinsatz am Nachmittag eigentlich genau die richtige Beschäftigung für diesen unwirtlichen Allerseelentag. Ich hoffe, am Wochenende wenigstens zwischendurch in der Lage zu sein, den Friedhof bei Sonnenschein zu besuchen.

Ungewohntes Allerheiligen

Es war das erste Mal, dass ich den Friedhof an Allerheiligen besuchte, ohne Gs Grab dort besuchen zu können. Den Grabstein sehe ich zwar fast täglich, da wir ihm ja einen festen Platz in unserem Garten reserviert haben. Aber die Erinnerung an die Grabstätte vor Ort ist eben doch noch frisch, und irgendwie ist da auch gedanklich eine Lücke geblieben. Das brach liegende Gräberfeld haben wir dennoch am Abend besucht. Es war schon fast ganz dunkel. Und M. war um diese Tageszeit auch zum ersten Mal mit mir gegangen. Wir haben dann einfach ein Grablicht entzündet und es an der ehemaligen Grabstelle auf die Erde gestellt. Ein weiteres Licht, das Angehörige am vormaligen Nachbargrab ebenfalls platziert hatten, haben wir neue angezündet, nachdem es vom nachmittäglichen Regen gelöscht worden war. Mir schien es, dass Gs Gegenwart im Schein des kleinen Grablichts immer noch an diesem Ort zu vergegenwärtigen ist, dass das nicht von einer Umrandung aus Stein abhängig ist. Möge das Licht lange brennen, im Schutz der Hainbuche, die ihre Zweige darüber ausbreitet. Und wenn nicht, werden wir es in den Folgetagen erneuern.

Vorblick aufs Jahresende

Ein versöhnlicher Ausklang des Oktobers. Auch wenn wir einige Sonnenstunden weniger hatten als im Vorjahr. Ich hoffe, das gleicht sich am Jahresende wieder aus, z. B. durch fehlenden Schnee. Wichtige Neuerungen habe ich noch in diesem Jahr realisieren können, so bleibt für den Rest des Jahres hoffentlich noch Zeit für etwas Ruhe, das Entwickeln von Plänen und ein wenig Rück- und Vorausblick. Ich finde das gerade in der Adventszeit wichtig, die jetzt nicht mehr lange auf sich warten lässt. Merkwürdig, in den Vorjahren war schon Mitte Oktober und gerade jetzt zum Beginn des Novembers das Interesse an weihnachtlichen Motiven auf den verschiedenen Microstock-Plattformen besonders groß. In diesem Jahr scheint das wie ausgestorben. Nur vereinzelte Downloads bisher. Gerade die Erfolgsmotive der Vorjahre scheinen in der Versenkung verschwunden zu sein. Vielleicht liegt es aber auch an wechselnden Stimmungslagen und daran, dass die Menschen diesmal nicht so früh dran sind mit dem großen Thema ,,Weihnachten“. Auch wenn es in der Vorweihnachtszeit wahrscheinlich nichts mehr wird mit neuen Bildern, hoffe ich doch zwischen den Tagen wirklich gute neue Weihnachtsbilder realisieren zu können. Mit weihnachtlichen Dekorationen, Makros vom Weihnachtsbaum, weihnachtstypischen Lichtstimmungen und anderen weihnachtlichen Symbolen. An der Ausrüstung dürfte es diesmal nicht scheitern. Und mit den kompakten Kameras wird auch das Ablichten des gesamten Weihnachtsbaums sicher kein Problem mehr darstellen.

Beispielsammlung von Hölzern

Eine schöne Kombination zweier Hölzer: Esche und Zürgelbaum. Zwei kraftvolle Bäume sind der Gegenstand meiner gegenwärtigen Mutter-Kind-Arbeit. Und wenn für die Esche ein dunkles Kernstück genommen wird, ergibt sich zudem ein schöner Hell-Dunkel-Kontrast. Ich freue mich auf die restlichen Aufträge in diesem Jahr und bin gespannt, welche Kombinationen noch so auf mich warten. Jede neue ist spannend und erweitert meine Sammlung von Beispielen.

Herbstarbeiten

Wieder so ein Keller-Arbeitstag, genauer gesagt Nachmittag. Aber draußen hat mich auch nichts von dieser Arbeit abgehalten. Der komplette Gegensatz zu gestern, grau, trüb und ziemlich kalt. Morgen noch so ähnlich, und dann werden wir wohl in der Wochenmitte wieder einen richtig sonnenreichen Herbsttag erleben. Vielleicht wieder eine Gelegenheit, die begonnene neue Serie von Herbstlaubbilder zu erweitern. Oder am Feiertag, sofern er noch genügend Licht mit sich bringen wird. Eines müssen wir noch hinterm Haus erledigen: Die beiden Wandelröschenstöcke müssen noch geschnitten und dann in den Keller zum Überwintern gebracht werden. Hoffentlich kriegen wir das diesmal besser hin. Vom letzten Winter hat sich der größere der beiden kaum mehr erholt und hat es erst ganz spät geschafft, fast zu alter Stärke zurückzufinden.

Eisiger Wintertag

Die gestrige Einschätzung war richtig. Denn heute hat der Winter schon richtig zugeschlagen. Schnee hat es bei uns zwar noch nicht gegeben, aber einen eisigen Wind, der mich dazu veranlasst hat, gleich drei Pullover übereinander zu ziehen. Am Vormittag haben wir die Garage zu umgeräumt und gesäubert, dass unsere neuen Gefährte dort problemlos Platz finden werden. Das war nicht ganz einfach, müsste aber so funktionieren, ohne dass wir auf die zahlreichen Maschinen und Werkzeuge an gewohnter Stelle verzichten müssen. Das ist vor allem für die Drechselbank und die anderen Holz verarbeitenden Werkzeuge von Bedeutung. Denn immer alles von anderen Orten heranschleppen ist nun wirklich keine gute Lösung. Am Nachmittag gings an zwei neue Stäbe für die aktuellen Armbänder. Und gesägt habe ich sie auch schon. Weil es so frostig war, habe ich vorsichtshalber unsere fünf Mini-Gleditschien, die Überlebenden, ins Haus gebracht. Sie werden auf der Fensterbank mit viel Licht in einem unbeheizten Raum überwintern. Dann hoffentlich, ohne Schaden zu nehmen.

Sonne und Holz

Ziemlich müde, und am Wochenende noch viel zu tun. Ich werde versuchen zwischendurch die Gleditschien in Sicherheit zu bringen. Denn jetzt kommen die richtig kalten Nächte. Hoffentlich fallen wenigstens die Tage noch hell und sonnig aus. Dann würde die handwerkliche Arbeit mehr Freude machen, wenn ich schon die meiste Zeit im Kellerraum verbringen muss, wegen der Außentemperaturen. Dann ist es immer schon, wenn die Sonnenstrahlen bis nach unten dringen. Unbedingt notwendig für die Arbeit am Holz.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.