Jahreszeitliche Überlegungen

Für die Feiertags- und Jahreswechselurlauber ist das Wetter eigentlich ideal. Sie haben wenig Anlass, an die bevorstehende Arbeitsroutine zu denken und können sich einfach zu Hause einigeln. Tatsächlich scheint der Winter auch längerfristig von der schmuddeligen, wenig winterlichen Seite zu zeigen, und erst spät zur Hochform auflaufen. So ähnlich wie im Vorjahr, was nicht gut war für das Wachstum der Bäume und anderen Pflanzen. Denn dann benötigen sie unglaublich lange, bis sie neue Triebe und Blüten ausbilden, so dass sich das Frühjahr immer mehr in Richtung des Sommers verschiebt. So hoffe ich sehr, dass die richtig kalten Tage nicht zu spät kommen. Das wäre nicht gut vor allem für die empfindlicheren Spezies, wie unseren Feigenbaum, der bereits extrem gebeutelt wurde. Da ist es mir schon lieber, wenn die Kälte gar nicht mehr wiederkehrt und der Frühling frühzeitig Einzug hält.

Neue Weihnachtsmotive kommen an

Das ist Klasse. Alle acht neuen Weihnachtsmotive, die ich aus meinen verschiedenen Serien ausgewählt und angeboten hatte, wurden bei depositphotos angenommen. Das ist eine schöne Bestätigung. Nun bin ich gespannt, ob die Adventskranzmotive, die Faltengeldekoration und vor allem die Aufnahmen des Weihnachtssterns vor dem Hintergrund des Weihnachtsbaums auch bei den größeren, nämlich bei fotolia, iStockphoto und dreamstime akzeptiert werden. Vor allem der Weihnachtsstern wäre mir wichtig, da ich ein Bild vergleichbarer Art bisher noch nicht eingereicht hatte, ich es aber sowohl inhaltlich als auch bezüglich seiner Komposition und der technischen Umsetzung für außerordentlich gelungen halte. Es bleibt abzuwarten, ob die Bildredakteure das ähnlich sehen.

Pflanzen als Kommunikationsmittel

Es war wieder schön, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu verfolgen. Für M. ist es mit das schönste Erlebnis des Jahres, und das gleich zu Beginn. Mir geht es ähnlich. Die feierliche Atmosphäre dort und die perfekte Inszenierung in Verbindung mit parallel gezeigten Filmbeiträgen sind schon klasse. Aber mindestens so eindrucksvoll ist für mich immer wieder unseren eigenen Weihnachtsbaum. Besonders an so regnerisch-trüben Tagen wie diesem Neujahrstag strahlt er eine Wärme und ein tiefgründig spürbares Geheimnis aus, das unvergleichlich ist. Es wäre schön, wenn M. am Samstag ihren Geburtstag nachträglich feiern könnte. Dann stünde der Baum noch an seinem Platz, bevor er nach dem Dreikönigstag weichen wird. Eine Anregung für meine diesjährige Arbeit mit den Holz-Symbol-Armbändern war am Nachmittag die Lektüre des Romans ,,Die verborgene Sprache der Blumen“ (The Language of Flowers) von Vanessa Diffenbaugh. Eine sehr eindrucksvolle Thematisierung der nicht immer ganz eindeutigen Bedeutungszuweisungen einzelner Pflanzenarten, meist von Blumen im viktorianischen Zeitalter, in dem über bewusst ausgewählte Blumengeschenke nichtsprachliche Botschaften übermittelt wurden. Vielleicht sollte ich für die Baumarten die Bedeutungen in Form sprachlicher Äquivalente doch stärker in den Vordergrund stellen. Ich scheute mich bisher, da eben keine eindeutigen Zuordnungen jederzeit möglich sind und eigentlich nur ein Spektrum aufgezeigt werden kann. Wird das nicht den einen oder anderen verunsichern? An dem Thema muss ich noch eine Weile arbeiten.

Die gemeinsamen geistigen Wurzeln wiederfinden

Zum Jahresabschluss wurden in der Kirche unter anderem wieder Weihnachtslieder gespielt und gesungen. Und tatsächlich reicht für das Bewusstsein der meisten Christen Weihnachten bis zum Dreikönigstag. Auch die Weihnachtsbäume und geschmückten Krippen wirken zu dieser Zeit noch passend. Ich erfreue mich selber jeden Abend, besonders in der ganz stillen Zeit vor dem Schlafengehen, am Anblick unseres Baums, der mir in seiner ganzen strahlenden Erhabenheit dann ganz alleine zu gehören scheint. Dabei ist er doch immer ein Gemeinschafts- und Gemeinsamkeitssymbol, das uns an die gemeinsamen geistigen Wurzeln erinnert, diese Gemeinsamkeit in uns weckt, die gewöhnlich nur schemenhaft im Alltag sicht- und wahrnehmbar wird. So ist es mir immer ein Wunsch, dass der Geist und die seelische Wirkung der Weihnachtszeit ihre positive Energie auf das übrige Jahr überträgt und uns auf diese Weise immer begleitet und unterstützt, in frohen wie in schwierigen Zeiten.

Das geistige Licht

Es ist einer der ruhigsten Jahresausklänge, an die ich mich erinnern kann. Tatsächlich scheint es, dass alle Menschen gleichzeitig die Zeit zwischen den Jahren nutzen, um den Arbeitsalltag und die Routinekommunikation einmal auszusetzen. Das ist ebenso überraschend wie ermutigend. Man könnte darin eine Tendenz zu mehr Spiritualität oder zumindest ein Kontemplationsbedürfnis erkennen. Sicher bin ich mir darin allerdings nicht. Vielleicht ist es auch einfach nur der günstigen Verteilung der Feiertage zu verdanken, die uns in diesem Jahr einen erweiterten 8-Tages-Feiertagsblock bescheren. Ich finde das aber gut und freue mich daran, die unverhoffte Situation zu beobachten. Im stillen Betrachten unseres Weihnachtsbaums wird mir selber am deutlichsten bewusst, was wir in diesen kürzesten Tagen des Jahres am ehesten erreichen können: Das geistige Licht aus unseren eigenen Tiefen hervorstrahlen lassen, das der Baum in so wunderbarer Weise symbolhaft vor Augen führt.

Weihnachtsstern

Die weihnachtlichen Symbolpflanzen gehören zu den spannendsten Fotomotiven, die ich kenne. Aber es ist auch eine größere Herausforderung, die richtige Komposition, die optimalen Perspektiven und Belichtungseinstellungen zu finden. Heute war es der Weihnachtsstern, den ich im Zusammenhang mit dem Weihnachtsbaum sehen wollte. In der Serie waren einige stimmige Aufnahmen, welche diese weihnachtliche Pflanze vor dem Hintergrund des Weihnachtsbaums mit der besonderen Lichtatmosphäre der geschmückten Wohnstube in Verbindung brachten.

Weihnachtsstern

Weihnachtsstern

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ein schöner Ausflug heute. So zwischen den Jahren hat das bei uns Tradition. Danach ist mein Bedürfnis nach dieser Art von Großstadterlebnis aber auch für längere Zeit gedeckt. Immerhin, ein kleiner Glasweihnachtsbaum ist mir aufgefallen. Er wird meine Sammlung erweitern. Und viele andere schöne Dinge, die man nicht unbedingt braucht, haben wir daneben auch noch entdeckt. Es ist dieses Entdecken, was so viel Freude macht. Und natürlich der schlichte Tapetenwechsel. Ich hoffe, das wird uns auch noch in den folgenden Tagen gelingen. Wenn nicht jetzt, wann dann!

Tannengrün und Weihnachtsschmuck

Der Adventskranz hat mir heute keine Ruhe gelassen. Es waren viele Perspektiven und Belichtungsvarianten durchzuspielen. Daraus habe ich schließlich eine Reihe sehr atmosphärischer Bilder selektiert. Mein gegenwärtiger Favorit, nicht zuletzt, weil das Tannengrün als Vordergrundelement zusammen mit den Schmuckelementen wesentlicher Motivbestandteil ist:

Nahaufnahme des Adventskranzes

Symbol des Menschenlichtes

Es ist schön, dass wir die Weihnachtsfeiertage feierlich erleben durften. Nach dem Hochamt am Vormittag war die Lektüre der beiden vor Weihnachten 1910 und 1911 von Rudolf Steiner gehaltenen Vorträge über das Weihnachtsfest für mich eine wunderbare Erfahrung an diesem Festtag. Im zweiten dieser Vortragsmitschriften ,,Weihnachten – ein Inspirationsfest“ heißt es, den Grundgedanken des Vortrags über den Weihnachtsbaum von 1909 aufgreifend und nun auf das Fest selbst bezogen: ,,So dürfen wir das Weihnachtsfest auf unsere Seele wirken lassen als ein Inspirationsfest, als ein Fest, das uns den Gedanken des Menschenursprungs in dem heiligen göttlichen Menschenursprungskind so wunderbar vor die Seele führt. Jenes Licht, das in der heiligen Nacht, als Symbol des Menschenlichtes, an seinem Ursprung selber uns erscheint, jenes Licht, das uns in den neueren Zeiten die Lichter des Weihnachtsbaumes symbolisieren: es ist zugleich, richtig verstanden, das Licht, das uns die besten, stärksten Kräfte für unsere nach dem wahren, echten Weltenfrieden, nach der wahren, echten Weltenbeseligung, nach der wahren, echten Weltenhoffnung strebenden Seele geben kann.“ Welche unglaublich dichte, von einer tiefen Wahrheit gesättigte Darstellung dessen, was uns das Weihnachtsfest bedeuten kann. Am Abend habe ich erneut versucht, dieses Licht in einigen Fotografien zumindest ansatzweise einzufangen, um es bei anderer Gelegenheit zur Illustration des weihnachtlichen Gedankens und Wahrnehmens verwenden zu können.

Weihnachtsgesteck vor Weihnachtsbaum am 2. Weihnachtstag 2012

Weihnachtscharme und Feiertag

Weihnachtliche Tischdekoration
Diese künstlichen Bäume um das beleuchtete LED-Winter-Haus waren nur ein Detail unseres weihnachtlichen Besuchs bei J. und W.. Ganz sicher war es diesmal Merlin, der den Gesprächsrahmen prägte und alle mit seinem kindlichen Charme erfreute. Bliebe er doch immer so klein, war meine spontane Reaktion. Und ich glaube, die anderen wünschten sich es auch. Mögen die besonders feierliche Atmosphäre und die große Aufmerksamkeit während seiner ersten Tage des Aufenthalts bei J. und W. sich prägend auf seine Entwicklung auswirken. Für uns alle sind es seit langem die ersten Tage, die wirklich einmal Feiertag sein konnten. Ich wünsche uns, dass wir diese Zwischenphase noch bis ins neue Jahr erleben und unsere Gedanken, Wahrnehmungen und Wünsche auf einen guten Übergang ins neue Jahr ausrichten können.

Das Licht des Heiligen Abends

Weihnachtsbaumdekoration an Heilig Abend 2012
An diesem Heiligen Abend konnten wir wirklich einmal zur Ruhe kommen. Auch wenn es immer viel vorzubereiten gibt, fürs traditionelle Abendessen und wegen des Besuchs bei J. und W. für den ersten Weihnachtstag. Aber das ging doch ziemlich ohne Eile. So haben wir den Abend mit der Christmette eingeleitet, haben dann die Pasteten gegessen und uns anschließend Zeit für die Bescherung gelassen. Vor dem Messgang habe ich die wunderbare Ausstrahlung unseres Weihnachtsbaums in Nahaufnahmen festgehalten. Die Atmosphäre an Heilig Abend ist in meinen Augen immer besonders. Deshalb versuche ich auch an diesem Abend einige Eindrücke einzufangen. Am schönsten fand ich diesen neuen Engel-Anhänger, den meine Patentante M. zusammen mit einem Weihnachtsgruß geschickt hatte. Er fängt das Licht des Baums ein und strahlt es wieder nach außen. Welch schönes Symbol.

Weihnachtliche Lichter

Eine schöne Abfolge. Der vierte Advent und tags darauf gleich der Heilige Abend. Dieser Adventssonntag war zwar ziemlich mild, vom Morgen an. Aber die Lichtarmut zeigte uns doch die Hochzeit des Winters an. So wird es auch ohne Schnee und Eis sicher nicht schwerfallen, den Geist der Weihnacht zu atmen. Es war gleichzeitig der Tag, an dem wir das Arbeitsjahr weitgehend zum Abschluss bringen konnten. Die Tage zwischen den Tagen werden Ausflügen und vor allem Kontemplation gewidmet sein. Das muss einfach sein. Vielleicht werden auch noch eine Reihe neuer Weihnachtsbilder entstehen, mit Zweigen immergrüner Bäume und weihnachtlichen Lichtern. Wäre sehr schön, wenn das gelingt.

4. Advent 2012

Ende der Vorbereitungen

Jetzt sind wir auch mit den Geschenken so ziemlich durch. M. ist glaube ich am meisten erleichtert darüber. Und da Heilig Abend dieses Jahr so praktisch am Wochenanfang liegt, haben wir auch noch was vom Wochenende, bevor die Feiertage sich daran anschließen. Meine Weihnachtsbaumsammlung wird diesmal wohl nur in Form einer kleinen Auswahl zum Einsatz kommen. M. hat schon Recht, ich bin einfach schon zu spät an damit. Deshalb werde ich wohl vor allem die Exemplare aus Glas hervorholen und auf dem Glasregal platzieren. Vielleicht noch den einen oder anderen Samt-und-Pailletten-Baum. Aber dann ist es auch schon genug. Schließlich will ich das mit der Besinnlichkeit auch tatsächlich noch erleben. Und dazu gehört eben auch Kontemplation und Ruhe, was irgendwann ein Ende der Vorbereitungen voraussetzt. Die anderen Weihnachtsbaumsymbole mögen es mir verzeihen.

Kein Weltuntergang zum Winterbeginn 2012

An Ms Geburtstag ist der Weltuntergang nicht passiert. Und auch eine Zeitenwende konnte ich nicht feststellen. Das war bei den Mayas dann wohl doch anders gemeint. Allerdings waren heute alle ziemlich abwesend, haben sich nur telefonisch in Verbindung gesetzt und konsequent den persönlichen Besuch vermieden. Das habe ich in der Form noch nie erlebt. Vielleicht liegt es am Freitag vor Heilig Abend, oder vielleicht sind es aber doch Anzeichen einer beginnenden Umbruchzeit. Wie auch immer. Zum Zur-Ruhe-Kommen war das ja eigentlich ganz gut geeignet, auch wenn ich mit dem Aufarbeiten, Zu-Ende-Bringen und Aufräumen immer noch nicht ganz durch bin. Zumindest lässt sich das dann weitgehend ungestört erledigen. Der Weihnachtsbaum gehört bei so wenig Besuch dann auch uns ganz allein. Ein Grund mehr, ihn ausführlich im Bild festzuhalten, mit allen Lichtern, die er trägt und aller Opulenz, die er ausstrahlt.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.