Sonnentagserie

So viele Rekordsonnentage hintereinander, ich glaube, das hatten wir noch nicht in den letzten Jahren. Und dabei ist es noch durchaus angenehm. Heute wieder etwas entspannter als gestern, da die unangenehme Schwüle ausblieb. Und so kann man sich natürlich wunderbar in der Landschaft bewegen und das üppige Wachstum der Bäume in hellstem Licht betrachten. Gute Bedingungen für meine derzeitigen Favoritenmotive ,,Holz“ und ,,Oberflächenstrukturen“. Auch mit dem Pancake-Objektiv sind mir in diesem Feld spontan ganz gute Aufnahmen gelungen. Undenkbar bei bedecktem Himmel. Jetzt warte ich allerdings noch auf einen dieser Tage mit Hochnebel und viel Licht, der die ganze Landschaft in ein Lichtzelt verwandelt, in dem keine störenden Schatten mehr auftauchen. Das sind dann die idealen Bedingungen für die Makrofotografie. Hoffen wir auf einen wirklich schönen und angenehmen Sommer, der uns für die letzten Monate entschädigt.

Akklimatisierung

Zwar hält sich das Hoch noch einige Zeit bei uns auf. Aber diese entspannte Frühlingsatmosphäre, die ist heute nicht mehr zu spüren gewesen. In das jetzige Klima mischt sich eine Schwüle, die mit vorüberziehender Bewölkung verbunden ist. Zwischen den Wolken strahlt das Licht aber genauso hell wie an den Vortagen. Wir müssen uns eben erst an den Wechsel verschiedener Varianten schönen Wetters wieder gewöhnen. Und mit uns die Pflanzen, die es scheinbar noch nicht fassen können. Unsere Blumen gedeihen zwar sehr schön, aber den großen Wachstumsschub haben sie noch nicht geschafft. Auch die Südländer unter den Bäumen, z. B. der Feigenbaum, kommen nur langsam zur Hochform. Akklimatisierung ist wohl die Aufgabe der nächsten Wochen. Hoffentlich, denn eine Rückkehr zum Schmuddelwetter des letzten halben Jahres ist uns eigentlich nicht zuzumuten.

Bessere Honigzeit

Die Bienen fliegen jetzt doch endlich, sagt V. Das ist beruhigend, so haben wir wenigstens selbst die Chance, uns für den Rest des Jahres mit Honig zu versorgen. Nun hoffe ich, sie finden auch etwas, vielleicht noch einige verspätete Weißdornhecken. Die meisten am Flussdamm sind bereits abgeblüht, aber vielleicht gibt’s noch etwas in anderen Richtungen. Und dann steht ja auch noch die Akazienblüte aus. Die ist meist ziemlich kurz und allzu oft schnell verregnet. Wenn wir den Regen nun hinter uns gelassen haben sollten, gibt’s auch dafür noch eine Chance. Und später kommen noch Esskastanie und Brombeeren, ohnehin meist die ergiebigste Tracht, weil die Brombeeren am längsten blühen bzw. immer wieder neue Blüten ansetzen. Also, sieht doch insgesamt besser aus mit Honig als im Vorjahr.

Baumfotografie und zeitloser Sinn

Keine Zeit heute für weitere Fotoexkursionen. Aber die nächsten Tage werden noch Gelegenheit dazu geben. Bis dahin vielleicht schon mit einem neuen Hilfsmittel und einigen Erkenntnissen aus den Versuchen am Wochenende. Damit müssten dann eigentlich bessere Ergebnisse zu erzielen sein, auch wenn ich denke, dass das Dazulernen auf diesen technischen Gebieten niemals aufhört. Wichtig ist aber vor allem, die Bildidee in den Fokus zu rücken, die emotionale Qualität im Augenblick der Wahrnehmung ins Foto zu übertragen, in ihm sichtbar zu machen. Damit die symbolische Kraft der Bäume, ihrer Blätter, Blüten, Früchte, der Rinde und ihrer Architektur ungefähr in der Form erkennbar werden kann, in der ich sie selbst aufnehme und reflektiere. Keine einfachen Vorhaben, aber solche, mit denen man manchmal sehr viel zeitloser Sinn zu transportieren ist.

Der hellste Tag seit langem

Das war ein wunderbar heller Tag. An unserem Standort der sonnenreichste seit August 2009. Das ist tröstlich nach so viel Düsternis und Regen, was einen schon fast verzweifeln ließ. Den langen Spaziergang am Nachmittag habe ich deshalb sehr genossen. Auch die fotografischen Experimente, die mich der neuen Technik wieder ein Stück näher gebracht haben. Am beeindruckendsten an diesem strahlenden Tag fand ich die Heckenrosen mit ihren leuchtend weißen Blüten. Nun bin ich gespannt, wie sich der Juni weiter entwickelt. Der Einstand war schon mal nicht schlecht.
Heckenrosen

Das Licht ist zurück

Dass zumindest in unserer Ecke Deutschlands die Sonne endlich wieder mehrere Stunden zum Vorschein kam, ist doch ein ermutigendes Zeichen zum Beginn des Juni. Das bedeutet bessere Laune bei den Menschen, wie ich heute Nachmittag auf einer Festveranstaltung feststellen konnte. Außerdem mehr Mut und Elan, neue Projekte anzugehen. Und natürlich, mehr Gelegenheiten, die Bäume in natura und im Bild festzuhalten. Letzteres ist bei mir während der Woche zwar meist auf die Mittagsstunde konzentriert und außerdem auf den Sonntagnachmittag. Aber das ist ausreichend, um den Kopf zwischendurch freizumachen, an der Präsenz der Bäume und anderen Pflanzen teilzuhaben und vor allem ihre Veränderungen im Lauf der Jahreszeiten zu beobachten – und mich immer wieder beeindrucken zu lassen. Das Licht, das jetzt zurückgekommen zu sein scheint, ist die unbedingte Voraussetzung dafür.

Motivationsschub

Meine Holzarbeit werde ich morgen Vormittag zum Abschluss bringen können. Und dann warten noch einige Erledigungen. Es sieht fast so aus, dass wir ,,einen Hauch von Sommer“, wie es eine Nachrichtensprecherin genannt hat, ab Sonntag endlich erleben dürfen. Dann werde ich die Energie der Sonne in meine Fotoprojekte einfließen lassen, aber sicher auch für die virtuellen Projekte nutzen. Bei denen spielt die Motivation, vor allem der Auftraggeber, eine große Rolle. Ich hoffe sehr, dass eben diese bald beflügelt wird. Mit dem verzögerten Wachstum der Bäume werden auch wir Menschen dann endlich in dieses ungewöhnlich verlaufende Jahr hineinwachsen.

Bildtests

Meine Experimente dauern an, denn ich habe noch lange nicht alle Eigenschaften im Zusammenspiel von Body und Objektiv kennengelernt. Immerhin haben sich am Nachmittag, in lichten Witterungsphasen, verschiedene Gelegenheiten ergeben, die in Richtung meiner Arbeitsthemen ,,Holz“ und ,,Bäume“ gingen. Dabei konnte ich einmal mehr bestätigt sehen, dass es bei Makros vor allem auf eine ruhige Hand ankommt.
Flechtzaun
Flechtzaun
Hainbuchenzweig
Pfaffenhütchenblüte

Zwischen guter Technik und Bildidee

Unglaublich, wie viele sich mit der Fotografie als Hobby beschäftigen. Bei der Recherche in puncto gute Objektive entdecke ich immer mehr Menschen, die sich auf diesem Gebiet bewegen – und offensichtlich jede Menge von der Technik verstehen. Hätte ich nicht gedacht. Dabei ist es interessant zu sehen, dass sich die Empfehlungen letztlich auf wenige Profi-Objektive konzentrieren, die sich nach Ansicht vieler über einen längeren Zeitraum für typische Aufnahmesituationen: Porträt, Landschaft, Makro bewährt haben. Für Canon sind das natürlich ausgerechnet die aus de L-Serie, mit entsprechend saftigen Preisen. Aber ich denke, ein wirklich gutes ist sinnvoller als mehrere, mit denen man eigentlich keine überzeugenden Ergebnisse erzielen kann. Kompromisse machen da wenig Sinn, wenn man eine bestimmte Bildvorstellung umsetzen will. So hoffe ich, dass mir in diesem Sommer für mein Themenfeld ,,Bäume“, ,,Holz“ und ,,Objekte“ mit der neuen Technik besonders gute Aufnahmen gelingen. Und dass die Bildideen und günstigen Lichtsituationen zahlreich sein werden.

Die unauffällige Blüte des Pfaffenhütchens

Blüte des Pfaffenhütchens
Mit der alten Technik wäre so etwas wohl kaum festzuhalten gewesen. Denn die unscheinbaren Blüten des Pfaffenhütchens sind mit einem nicht so gezielt einzugrenzenden Fokus nicht vernünftig ins Bild zu setzen. Der steuerbare Punktfokus in Kombination mit dem guten Makroobjektiv macht es aber möglich, eine der Blüten im Vordergrund scharf zu stellen und damit einen Eindruck zu vermitteln, der dem in der realen Beobachtungssituation sehr nahe kommt. Ich freue mich schon auf die nächsten hoffentlich lichtreichen Sonntagsnachmittage, an denen ich mir für solche und ähnliche Aufnahmen die nötige Zeit lassen kann.

Inspirierte Momente

Schade, die Weißdornblüten sind während der letzten Tage verregnet. In frischem Zustand, und nur dann sind sie wirklich sehenswert, werde ich sie in diesem Jahr nicht mehr ablichten können. Dabei wäre das ein sehr schönes Testmotiv für das Makro gewesen. Ich werde mich jetzt wohl mehr in Richtung Blätter und Holzstrukturen orientieren müssen. Oder wenn es jetzt wieder trüber werden sollte, auf die Indoor-Objektfotografie. Da habe ich noch so einige Ideen auf Lager und warte nur noch auf die richtigen Zeitpunkte. Denn auch solche vermeintlich trockenen Projekte wollen inspiriert sein. Ich meine, die richtige Vorbereitung und die Stimmung während der Shootings sieht man den Ergebnissen an. Eigentlich sind ohne, dass alles stimmt, auch keine wirklich guten Resultate zu erwarten. Auf möglichst zahlreiche inspirierte Momente!

Individualität und Ewigkeit

Wenn der Frühling in der kommenden Woche nicht endlich den Durchbruch schafft, dann weiß ich auch nicht mehr. Irgendwann muss doch auch mal das Extreme seinen Ausgleich finden. Ich freue mich jedenfalls auf meine ersten Sommer-Baum-Fotografien und auf das Einfangen des Lichts, so es denn endlich durchkommen wird. Heute bin ich dann auch zur Rezension der Baum-Biografie von David Suzuki und Wayne Graves gekommen. Sie ist ähnlich positiv ausgefallen wie die bisher veröffentlichten Einschätzungen anderer Leser, grenzt den Text aber stärker von der üblichen Baumliteratur ab. Denn ich denke, dass sich dieses bemerkenswerte Buch über den Lebenslauf eines Baumindividuums tatsächlich das schafft, was Hermann Hesse 1919 als Leistung der Bäume selbst herausgestellt hat: Ihre Fähigkeit im Individuellen das Ewige zu repräsentieren.

Erste Objektivtests

Detail aus einem Brennholzstapel
Für den Ausflug heute Vormittag hat es das Wetter gut mit uns gemeint. Man spürte, dass die Menschen ganz glücklich waren, endlich einmal wieder Licht zu sehen und durch die Sonne gehen zu dürfen. Leider war der Nachmittag zu unbeständig für eine längere Exkursion. So konnte ich das neue Objektiv nur im Garten testen. Und sehe schon nach den ersten Versuchen seinen guten Ruf bestätigt. Tatsächlich liefert es eine sehr schönes Bokeh. Die Abbildungsleistung und Schärfe fokussierter Bereiche ist sagenhaft. Und auch die Bildstabilisierung scheint sich ganz positiv auszuwirken. Den Härtetest muss es natürlich erst noch bestehen, beim Freihandfotografieren draußen in der Landschaft. Na ja, bei Regen kann ich immerhin auch schonmal seine Eignung in der Objektfotografie ausprobieren. Das verspricht spannend zu werden.

Neue Chance für Available Light Fotos

Na endlich einmal wieder ein wenig Sonne. Zumindest ein durchschnittlicher Tag, so dass wir uns doch allmählich der Durchschnittsmarke an Sonnenstunden nähern. Sieben Tag vor dem Monatsende. Ich hoffe, es stabilisiert sich weiter und nächste Woche wird endlich wieder Fotografieren in der Landschaft möglich sein. Bei gutem Licht, so dass ich mein neues Makroobjektiv ausgiebig testen kann. Besonders auf das Bokeh und den Bildstabilisator bin ich sehr gespannt. Und ob das meine zuletzt schwierig gewordene Available Light -Fotografie wieder aktivieren wird. Das könnte meine Sammlung an Blättern, Blüten und Früchten durch qualitativ hochwertige Aufnahmen erweitern.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.