Regenwässerung

Das ist jetzt endlich mal eine richtig angenehme Sommerwärme. Trocken, über 30 Grad. Das ist recht viel, aber die Luftfeuchtigkeit ist gering, so kommt man nicht so schnell ins Schwitzen. Und wie so häufig: Was für uns angenehm scheint, ist für die Pflanzen nicht so lustig. Die Blüten kommen zwar voll auf ihre Kosten, aber bei solch konstant hohen Temperaturen benötigen sie sehr viel Wasser. Bei unseren Kübelpflanzen reicht da einmal Gießen nicht mehr. Glücklicherweise haben wir bei den Gewittertagen jede Menge zusätzliches Regenwasser aufgefangen. So kann ich auch die Gartenbäume zusätzlich bewässern. Die sind zwar gut und tief verwurzelt und zeigen insofern noch keine Austrocknungserscheinungen. Mir liegt aber daran, dass sie möglichst nicht gestört werden in ihrer Wachstumsfreude und beim Ausbilden ihrer Früchte. Und wenn die Tonnen leer sind, wird das nächste Hitzegewitter sicher wieder fürs Auffüllen sorgen.

Lichtkonkurrenz

V. wird dieses Jahr doch recht viele Nashi-Birnen ernten können. Die Früchte entwickeln sich gut. Und der Baum wuchert vor Blattgrün. Leider sind auch die neuen Asttriebe wieder sehr weit herausgewachsen. Das nimmt unserem Feigenbaum doch einiges an Licht. Deshalb bin ich trotz der vielen anhaltenden Wärme nicht ganz sicher, ob die Zeit noch reicht, die Früchte bis zur Reife zu bringen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn M. nach dem letztjährigen Ausfall für einige Wochen täglich Feigen zu ihren Malzeiten essen könnte. Das wird sich dann aber in Richtung Frühherbst verschieben.

Farbige Landschaftstupfer

Trotz der mäßigen Sonne während der letzten Tage könnte es in diesem Juli doch noch eine sehr gute Sonnenstundenbilanz geben. Im Vergleich mit den letzten 3 Jahren einer der besten Sonnenlichtmonate überhaupt. Ich hoffe sehr, das war es jetzt nicht schon und der Spätsommer gestaltet sich ebenfalls freundlich und stabil. Das wäre ein leichter Übergang von der Urlaubszeit in die produktive Hochzeit des Jahres. Eine Phase, in der man leichter neu starten kann, eher den Mut zum Angehen neuer Projekte verspürt. Jedenfalls beobachte ich das seit langem so. Eine gute Zeit auch, um die Motivwahl von den lichten Blattmotiven in Richtung der Baumfrüchte zu verschieben. Die präsentieren sich und ihre Träger zunehmend farbenfroh und in diesem Jahr auch üppig. Am dominantesten natürlich die Rottöne, zurzeit vor allem bei den Ebereschen und den bereits knallroten und sehr reifen roten Heckenkirschen. Weißdorn- und Pfaffenhütchen früchte sind noch grün. Und auch von den Hagebutten habe ich das rote Mäntlein noch nicht gesichtet. Bald schon werden sich die Farbakzente verstärken, um weitere rote und schwarz-blaue Landschaftstupfer.

Mehr Baumobst

Die neuen abstehenden Triebe der Efeuhecke habe ich am Abend erneut gekappt. Ich erledige das lieber etwas öfters, als dass in längeren Abständen zu viel zusammen kommt. Das kann dann schon mal eine mehrere Stunden währende Arbeit werden. Zu gießen gab’s diesmal nicht so viel, da sich die Feuchtigkeit der Regenschauern im Boden gehalten hatte. Schließlich war den ganzen Tag über Hochnebel und kaum ein direkter Sonnenstrahl hat die Erde berührt. Aber der Sommer wird zurückkommen und die Süße in die Früchte treiben, auf dass wir ab der Zeit des Altweibersommers sicher mehr Baumobst als in den Vorjahren erwarten dürfen.

Gartenszene mit Bäumen

Die Abkühlung hat den ganzen Tag angehalten. Ohne auch nur einen wirklichen Sonnenstrahl. Das hatten wir schon lange nicht mehr, es war dennoch notwendig. Denn die Hitze hatte sich derart eingenistet, dass dieses Ventil einfach notwendig wurde. Wenn ich den Blick in Richtung Garten schweifen lasse, finde ich eine Kulisse vor, die an einen tropischen Regenwald erinnert. Alles überbordend grün, auf dem Höhepunkt der Wachstumsfreude sozusagen. Und der Regen dieser Tage tut das seine, zwischendurch für kräftiges Höhen- und Breitenwachstum zu sorgen, Blüten und erste Früchte sich entwickeln zu lassen. Bei unserem über den Winter so gebeutelten Feigenbaum bin ich zuversichtlich, dass er bis zum Spätherbst noch essbare Feigen hervorbringt. Es sind jetzt schon zahlreiche mittelgroße Früchte zu sehen, die in ca. 2 Monaten soweit sein könnten. M. würde sich freuen. Und nach der Nullernte des Vorjahrs wäre es sicher auch für den Baum selbst ein Erfolgserlebnis. Aber auch wenn es nichts werden sollte. Er scheint die Nachbarschaft von Ginkgo, Nashi und die etwas entferntere Anwesenheit von Stechpalme und Walnussbaum zu mögen. Ein Ensemble, das in den letzten Jahren zu einander gefunden hat und das für mich schon fester Bestandteil der Gartenszene geworden ist.

Archivarbeiten

Ganz schön heftig. Außer zum Blumengießen dem obligatorischen Gartenbäumebesuch habe ich mich heute kaum vor die Tür gewagt. Ich schätze, das war der bisher heißeste Tag dieses Jahres. Aber es gab auch sonst genug zu tun. Zum Beispiel mit meinen 10 Archivkisten, die ich inzwischen vollständig befüllt habe, die eine Hälfte mit Ms Sachen und die andere mit eigenen. Dafür mussten andere weniger gut stapelbare und unterschiedlich große Kartons entsorgt werden. Anders wäre die Maßnahme kein Gewinn gewesen. Immerhin konnte ich in den letzten Monaten die Übersicht über meine Arbeitsmittel und Informationsmaterialien deutlich verbessern und gleichzeitig pflegeleichter gestalten.

Jahreszeitenwunsch

Das gleiche Bild wie an den Vortagen: Bis zum frühen Nachmittag bewölkt mit Hochnebel. Und dann sorgt die Hitze für tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. Da fühlt sich besonders der Efeu wohl. Schon wieder sind überall neue abstehende Triebe zu sehen, so dass ich demnächst wieder die Schere bemühen muss. Und bis zum Herbst wird sich diese Wuchsfreudigkeit sicher nochmal öfters bemerkbar machen. Gut so, denn dieses Aufbäumen der Vegetation haben wir so lange in diesem Jahr vermisst. Allerdings würde ich mir jetzt einmal wieder angenehm warme und nicht so schweißtreibende Hochsommertage wünschen. Einen August, der uns mit konstantem Sonnenschein versorgt und später in einen milden Altweibersommer übergeht. Das wäre mein gegenwärtiger Jahreszeitenwunsch.

Ginkgo-Stütze

Der Ginkgo kommt von heute Abend an mit nur noch einer Anbindung aus. Die Stütze aus Stahlstab und Aluminiumrohr-Verlängerung wird er zwar noch eine Weile benötigen. Aber der Stamm ist im unteren Abschnitt bereits so stark, dass die Verbindung an der Stelle eigentlich keinen Sinn mehr macht. Nur noch weiter oben bleiben Stamm und Stütze verbunden, so dass auch starker Wind keine Gefahr sein kann. Ein Verfahren, das in den vergangenen Jahren hervorragend funktioniert hat und zudem auch optisch unauffälliger ist als die sonst übliche dreiteilige Stütze mit der Anbindung über Bastseile. Ich bin recht zuversichtlich, dass der Baum in 2-3 Jahren ganz alleine Wind und Wetter standhalten kann. Der höchste im ganzen Garten ist er heute schon.

Nicht ungetröstet

Das subtropische Klima lässt inzwischen auch unsere Weinreben üppig wachsen. Die Triebe sind lang, das Laub satt grün und großblättrig. Auch die Trauben hängen jetzt schon in ungefähr der Hälfte ihrer endgültige Größe noch grün an den Reben. Ideale Wachstumsbedingungen in dieser Zeit des Jahres, besonders wenn es zwischendurch diese Gewitterregen gibt. Nur später im Herbst müssen dann noch schöne trockene Indian Summer-Tage nachkommen, welche den Früchten ihre Reife und dem Wein seine besondere Süße verleihen. Mit Bezug auf diese Vegetationsbeobachtungen würde ich derzeit mit einem Zitat aus dem Werk von Johannes Kühn sagen: ,,Ganz ungetröstet bin ich nicht.“

Recycling-Kunststoff


Ich bin froh, dass meine jüngsten Recycling-Kunststoff-Bilder bei fotolia angenommen wurden. Dieses Motiv, das ich vor etwa zwei Jahren schon einmal aufgegriffen hatte, fasziniert mich. Eine Mischung zwischen aktueller Nachhaltigkeitsdiskussion und Kindheitserinnerung. Ein spielerisches Element ist sicherlich auch dabei. Einen wirklichen Gegensatz zu meinen sonst bevorzugten Naturstrukturen sehe ich nicht. Offenbar sehen das die Hersteller solcher Platten, aus denen Abfallbehälter für den öffentlichen Raum hergestellt werden, ähnlich. Denn sie werden inmitten einer gestalteten Naturlandschaft platziert. Und man stört sich nicht wirklich daran. Vielmehr sieht man in den bunt getupften als Altkunststoffen recycelten Platten, die den Bäumen des Flussdamms gegenüberstehen, eine ernsthafte Anstrengung in Richtung Ressourcenschutz und Energiesparen. Themen, die allgemein positiv besetzt sind, gerade unter uns Deutschen. Deshalb finde ich solche auf den ersten Blick etwas primitiv wirkenden Werkstoffe aus flüchtig verschmolzenen Kunststoffen auch nicht peinlich. Sie verkörpern in ihrer charmanten Unvollkommenheit vielmehr die ersten und gerade deshalb wohl überzeugendsten Ansätze des zeitgenössischen Recyclinggedankens.

Rückblickhitze

Die Wärme reichert sich gewissermaßen an in der Luft. Damit nähern wir uns der Situation wie vor etwa zehn Jahren, als wir hier den deutschlandweiten Hitzerekord von über 40 Grad hatten. Ich erinnere mich an diese Zeit, als ich zur Mittagszeit vor die Tür des Altbaus trat, in dem ich damals arbeitete, und im ersten Moment dachte, gegen eine zähflüssige unsichtbare Mauer zu stoßen. Die berüchtigte stehende Luft, die war an diesen Tagen tatsächlich spürbar. Der folgende Spaziergang fiel dann schneller und kürzer aus als gewöhnlich und hatte das kühlende Dach eines Spitzahorns zum Ziel, unter dem ich mich so weit abkühlen oder austrocknen konnte, dass der Rückweg überstehbar war. Im Haus selbst mit seinen dicken alten Mauern war es mehrere Wochen der Hitzewelle lang sehr angenehm. Bis die Wärme auch dieses Mauerwerk durchdrungen hatte und dann die Arbeitstage weniger entspannend wurden. Aber so weit muss es ja diesmal nicht kommen. Zumindest für die Nacht sind Schauern angesagt. Hoffentlich, denn unsere Gießwasservorräte sind weitgehend aufgebraucht und V. hat das verschmutzte Restwasser aus dem Becken gepumpt, um dem Rasen und den Gartenpflanzen einmal eine kräftige Dusche zu gönnen. Das muss also jetzt wieder ausgefüllt werden. Eine Nacht Regen wäre da nicht schlecht.

Markteindrücke

Beim monatlich stattfindenden Antikmarkt in S. waren es wieder einmal die Bäume, in dem Fall die um den großen Marktplatz gruppierten knorrigen Platanen mit ihren zwar kleinen Kronen, aber großflächigen Blättern, die Händlern und Besuchern viel Schatten spendeten. Bei prallem Sonnenschein eine Wohltat und auch die Voraussetzung, einen solchen Markt mit Genuss besuchen zu können. Schade nur, den Stand mit der sagenhaften Sammlung von Knöpfen habe ich zwar gefunden. Beim mitgebrachten Objektiv hatte ich mich zuvor allerdings verschätzt. Es war mit dem Makro nicht möglich, die Knopfsammlungen frontal von oben zu fotografieren. So sind leider keine überzeugenden Ausschnitte entstanden. Und auch mit meinem zweiten Vorhaben, dem Auffinden alter Handschriften auf ungefaltetem vergilbtem Schreibpapier war ich leider nicht erfolgreich. Ein handschriftliches Kochbuch wäre nicht schlecht gewesen, vor allem eine einzelne Seite, die eingelegt war, da auf ihm zum einen die Schrift sehr schön geschwungene Federstriche zeigte und zum anderen die vorhandene Linierung des Papiers fast nicht erkennbar war. Aber der Preis war einfach zu hoch. So werde ich bei kommenden Märkten mein Glück erneut versuchen.

Seeblick unter Linden

Eine sehr schöne Wiederholung des Open Air-Erlebnisses vom Vorjahr. Diesmal war das Wetter unübertroffen gut. Die Jacke war bis in die Dunkelheit hinein nicht notwendig. Und transporttechnisch waren wir diesmal wesentlich besser vorbereitet. Das Beste: Der Standplatz. Fast identisch mit dem Vorjahr, nur etwas seitlich mit noch besserem Blick auf die Bühne und vor allem im schattigen Schutz zweier Linden. Deren Zweige rahmten von oben herabhängend zwar auch den Bühnenblick etwas ein, aber Orchester und Dirigent waren dennoch gut zu sehen. Ein wirklich schöner Abend, der mit einbrechender Dunkelheit an atmosphärischer Dichte noch wachsen konnte. Wesentlich dafür ist sicherlich die idyllische Lage am See und die zwar künstliche, aber doch landschaftsarchitektonisch sehr ansprechende Gestaltung des Freiluft-Freizeitzentrums.

Tropisches Klima

Allmählich scheint der Sauerstoffgehalt in der Luft geringer zu werden. Man merkt es daran, dass die Menschen immer lethargischer werden. Eine nicht so schöne Begleiterscheinung des unverhofft intensiven Hochsommers. Tropisches Klima, das bisher den Bäumen gut zu bekommen scheint. So hoffe ich, dass wir morgen Abend im Schatten der Bäume eine atmosphärische und entspannende Konzertveranstaltung erleben werden, von ihrer Energie etwas abzapfen können. Ganz besonders freue ich mich auf den Sonntag, der hoffentlich von positiven Eindrücken und Ruhe geprägt sein wird.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.