Sägetag

Ich hätte nicht gedacht, dass die Sägearbeiten fast den ganzen Tag beanspruchen. Aber tatsächlich war der Vormittag schon mit dem Brennholz ausgefüllt. Und am Nachmittag bin ich zum einen die Weißdornabschnitte und zum anderen meine bereits angetrockneten Holunderstücke angegangen. Letztere sind jetzt an ihrer letzten Lagerstätte angekommen. Und der Weißdorn hat sich als sehr ergiebig herausgestellt. Ich habe die Stücke zunächst etwas größer gelassen und will sie nur dann weiter teilen, wenn sich ein zu starkes Reißen abzeichnen sollte. Um der Gefahr vorzubeugen, habe ich sie diesmal besonders sorgfältig und mindestens 5-6 Mal ins Wachsbad getaucht. Mehr geht nicht mehr. Ich freue mich darauf, Ende des Jahres den Weißdorn wieder unter den Wunschbaumarmbändern anbieten zu können.

Wieder genug Weißdorn

Der Efeu wuchert fröhlich weiter, so dass ich gezwungen war, noch ein wenig nachzuschneiden. Nach der arbeitsreichen Woche freue ich mich auf die Sägearbeiten, die wir uns vor morgen vorgenommen haben. Eine erste Ladung Brennholz für den Winter. Das Gute ist, dass nicht nur Fichte darunter ist, auch einige für den Holzbrand geeignetere Bäume sind auch darunter. Bei der Gelegenheit will ich auch die drei Abschnitte vom Weißdorn aufsägen und wachsen, damit sie langsam trocknen können. Ich freue mich sehr, dann genügend Material zu haben, um demnächst den Weißdorn unter meinen Wunschbaum-Armbändern regulär anbieten zu können. Zuletzt hatte ich die Auswahl ausgeklammert, da mir das letzte Stück ausgegangen war.

Erste Maulbeeren

Vom V-Newsletter ist künftig wohl nur noch in Ausnahmefällen viel zu erwarten. Nachdem das etwa zwei Jahre lang richtig spannend war, fällt die Auswahl seit der Umstellung des Systems sehr mager aus und ist vor allem völlig unspezifisch. Die Behauptung, sie orientiere sich an der eigenen Bestell- und Rezensionshistorie, stimmt schlichtweg nicht, wie eigentlich alle Teilnehmer immer wieder berichten. So bleibt das Verfahren unbegreiflich, und die kleine Erwartung, ab und zu auch mal wieder etwas beurteilen zu dürfen, das im Interessengebiet liegt, zum Beispiel Fotografie oder Grafiksoftware. Am Abend habe ich mit V. meinen Maulbeerbaum besucht. Er ist seit dem Vorjahr tatsächlich enorm gewachsen, hat vor allem seine Krone ausgebreitet, die jetzt schon bis über den Zaun reicht. Für einen so jungen Baum mit noch so schmalem Stamm ist das außerordentlich. Am schönsten ist natürlich, neben dem kräftigen Wachstum, dass er zum ersten Mal viele Früchte trägt. Die sind zwar noch klein, aber dafür umso zahlreicher. Sie schmecken nur leicht süß, mit einer ganz feinen grün-säuerlichen Note. Direkt vom Baum gegessen macht das einfach Freude. Vielleicht werden die Maulbeeren ja noch größer, wenn der Baum älter geworden ist. Gegenwärtig freue ich mich einfach, dass er sich so prächtig entwickelt hat.

Nachträgliche Auflösung

Es ist schön, dass die unangenehme Erfahrung mit einem nicht zahlungswilligen Armbandbesteller vom Frühjahr nun doch noch so eine Art Auflösung gefunden hat. Von dem Herrn habe ich zwar nie mehr gehört, aber eines der beiden Armbänder haben wir jetzt in ein Geschenk umgewandelt. Ms Freundin, die es zum Geburtstag erhalten wird, hat eines der Hölzer tatsächlich als Lebensbaum. So macht es sogar inhaltlich Sinn. Und sehr schön und dekorativ ist die Kombination von Tanne und Kaukasischer Walnuss ohnehin. Das andere werde ich einfach selbst tragen oder als Demonstrationsobjekt verwenden.

Projektabschluss

Nun habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass für diesen Tag ein Eintrag in meinen Aufzeichnungen fehlt. Dabei hätte ich schwören können, einen Text geschrieben zu haben. Genau kann ich mich aber nicht erinnern. So bleibt mir nur, den Eindruck von gestern zu rekonstruieren. Der Tag stand unter dem Eindruck eines Projektabschlusses. Eines, das monatelang brachlag und nun zu Ende gebracht werden konnte. Bei Besuch des Kunden wegen einer letzten Korrektur konnte ich eine seiner neuen künstlerischen Arbeiten sehen, die demnächst ebenfalls auf der neuen Seite gezeigt werden soll. Wie verschiedenes von ihm wieder eine Kombination von Holz und Stein. Eine schöne Arbeit, die mir Anlass geben wird, in Kürze einmal selbst vernünftige Nahaufnahmen zur Verwendung auf der Seite zu erstellen. Damit könnte ein Weg aufgezeichnet werden, die Qualität der Abbildungen zu verbessern und damit auch der Website insgesamt eine dem Gegenstand angemessenere Anmutung zu verleihen.

Schöner arbeitsreicher Sommer

Das war doch mal ein schöner Auftakt für den Juli. Endlich mal durchgehend so etwas wie Sommerklima. Und auch nicht zu heiß, so dass sich draußen Bewegen auch noch angenehm wirkt. Das motiviert, jedenfalls nach einer kurzen Gewöhnungsphase, und so ging die Arbeit heute auch sehr gut von der Hand. Mit einigen Ansatzpunkten für weitere Projekte. Es sollte mich wundern, wenn das nicht ein arbeitsreicher Sommer wird. Gut so, denn das Arbeiten während des Hochsommers habe ich immer sehr gemocht, auch schon zu Ks Zeiten und erst Recht während meiner Zeit in B. Wenn der Sommer dann stabil ist, werden die Menschen sich auch wieder mehr mit den Bäumen und ihrer Symbolik beschäftigen. Derzeit sind sie noch zu stark abgelenkt. Es bedarf einer Art Konzentration und Ruhe, um den Bäumen und dem, was sie uns bieten können, gerecht zu werden.

Gespannte Erwartung

Immer noch eine Art Übergangszeit, aber man spürt, dass der Sommer zurückkommen wird. V. schwärmt von der Aktivität seiner Bienen, die solches Wetter offenbar lieben, das lässt jetzt zumindest gute Erträge erwarten, immerhin. Beim Spaziergang heute habe ich ausnahmsweise mal auf den Fotoapparat verzichtet. Es gibt kaum reizvolle Motive. Vielleicht die noch grünen Zapfen der Erlen, ja, das wäre etwas gewesen. Aber man muss natürlich auch die richtige Stimmung mitbringen. Und die ist zurzeit einfach nicht klar genug. An ,,klaren“ Tagen kann man auch gute Ergebnisse erzielen. So war das eher ein Garten-Wochenende mit viel Ruhe, ein wenig Gartenarbeit und einer Art gespannter Erwartung in Bezug auf die kommende Woche.

Vielleicht endlich Sommer

Nun ist auch der Efeu an unserer Grotte geschnitten. Beim letzten Mal bin ich nicht mehr dazu gekommen. Unglaublich, wie diese Art zu dieser Jahreszeit wächst, sie ist kaum zu bremsen. Nun ist unsere Biotonne schon wieder randvoll und kann nur noch mit dem ganzen Körpergewicht Vs noch weiter komprimiert werden. Ein bisschen Gartenarbeit tat gegen Nachmittag dann doch gut. Aber der ganze Tag zuvor war wieder von dieser unklaren Witterungslage bestimmt, der einem die Schläfrigkeit eingibt. Ich hoffe sehr, dass mit dem Monatswechsel endlich der Sommer wiederkehrt und wir in unserem jahreszeitlich normalerweise begünstigten Tatendrang nicht weiter gedämpft werden. V. ist jetzt auch in Sachen Honig wieder etwas zuversichtlicher. Und tatsächlich, die Bienen fliegen jetzt wie wild, und den ersten essfertigen Honig dieses Jahres konnten wir auch endlich kosten. Allerdings sind bereits die Esskastanien am Blühen, bei uns hier traditionell die letzte Blüte. In diesem Jahr könnte sie allerdings noch von der Brombeerblüte überholt werden, die sich mindestens noch ca. 3 Wochen wird halten können.

Holz und Naturillustration

ch hoffe, das wird jetzt mal das vorläufig letzte Schmuddelwetter-Wochenende werden. Es ist wieder Zeit fürs Fotografieren, denn nur im Sommer sind bestimmte Available Light-Fotos im Nahaufnahmenbereich wirklich erfolgversprechend. Und die Stärken natürlichen Lichts zu nutzen, ist immer noch die beste Chance für ausdrucksstarke Fotos. Vor allem das Holzstrukturthema würde ich noch gerne weiterspinnen. Bei jeder Durchsicht von Zeitschriften entdecke ich zahllose Werbegestaltungen oder redaktionelle Beiträge, die zur Illustration Fotos mit Holzstrukturhintergründen verwenden. Tatsächlich gehört es zu den Hintergründen, vor denen man so ziemlich alles überzeugend präsentieren kann. Es wirkt dann einfach wie selbstverständlich und lebensnah. Wieder einmal haben wir den Bäumen einiges zu verdanken, wenn es um das Begreifbarmachen des Natürlichen geht.

Gemischte Honigerwartungen

Nun ist es doch noch ein wenig mehr Honig geworden. Und V. hofft, in den kommenden Wochen die Vorräte noch weiter auffüllen zu können, so dass wir wenigstens selbst genug bis zur nächsten Saison haben. Das ist ja schon besser als gar nichts, so wie wir es leider in 2012 erlebt haben. Das wichtigste ist ohnehin, dass die Bienen selbst überleben und nicht jedes Mal dieser zermürbende Neuanfang notwendig ist. Ich rechne schon noch mit den Brombeeren, vielleicht auch ein wenig Esskastanie. Und demnächst wird der Sommer doch auch wieder zurückkehren, jedenfalls wenn die Siebenschläfer-Regel nicht aufgehen sollte.

Fehlende Energiezufuhr

Die Fernsehmoderatorin hat es ganz treffend ausgedrückt: Bisher hatten wir einen langen Winter, gar keinen Frühling, und der Sommer bestand aus wenigen besonders schwül-heißen Tagen. Der Rest bleibt undefinierbar, in jedem Fall aber unpassend zur jeweiligen Jahreszeit, oder zu dem, was früher einmal eine Jahreszeit war. Man kann sich ernsthafte Sorgen machen, dass die Verwässerung des gewohnten Jahreszeitenzyklus sich auf die Selbstwahrnehmung von uns allen auswirken könnte. Denn der Spiegel im natürlichen Außen ist meiner immer wieder gemachten Erfahrung nach sehr wichtig für Motivation, Körpergefühl und das Gefühl angemessener Zeitaufteilung. Dies wird zurzeit kaum genährt, es ist, als wenn die von außen gewohnte Energiezufuhr meist ausbleibt und man alles aus sich selbst herausholen muss. Darin fehlt es uns an Erfahrung und Übung. Und wahrscheinlich kann das auf Dauer auch gar nicht funktionieren. Dieser Austausch und ein gewisses Gleichgewicht mit dem, was wir Natur nennen, gehört einfach zu unserem Leben. Ein Dilemma, wenn eine Seite nicht mitspielt.

Frustserie

Ich fürchte, V. hat in puncto Honig schon fast alle Hoffnung verloren. Tatsächlich ist es derzeit wegen des kühlen und regnerischen Wetters, aber vor allem wegen des mangelnden Sonnenscheins kaum zu erwarten, dass viele Bienen zu den Robinien-, Linden- und Brombeerblüten finden. Bei den Brombeeren ist das nicht ganz so tragisch, da deren Blüte sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Deshalb könnte es noch ein wenig Honig geben, auch von den zuletzt blühenden Esskastanien. Aber insgesamt ist die Bilanz doch sehr enttäuschend. Nach der ohnehin erschreckenden Schwächung der Völker, die sich wieder einmal über Winter eingestellt hatte, jetzt auch noch so eine ungünstige Witterung. Da kann ich nur hoffen, wegen des Eigenbedarfs an Honig und Vs Motivation, dass sich diese Frustserie nicht noch in die Folgejahre verlängert.

Zeitlose Baumsymbolik

Wieder eine positive Rückmeldung zu einem jüngsten Armbandprojekt. Das finde ich besonders erfrischend, wenn tatsächlich auch spontane Reaktionen kommen. Ein unmittelbar geäußerte Zufriedenheit ist ein gut Motivation, eine Arbeit in der bewährten Art fortzusetzen. So begleiten mich die verschiedenen Baumarten regelmäßig. Und die wechselnden Wünsche bezüglich einzelner Arten oder Kombinationen verschiedener bringt enorm viel Abwechslung, lässt mich die Symbolik immer wieder reflektieren und mit der stetig wachsenden Erfahrung anreichern. Ein zeitloses Thema, das alle Krisen in Wirtschaft und Gesellschaft ungerührt hinter sich lässt.

Optische Baummarke

Bei unserem Ginkgo werde ich vorerst bei der Stützmethode bleiben, die in den letzten Jahren so erfolgreich war. Der Baum benötigt noch diese Hilfe, gerade bei den starken Winden der letzten Wochen. Ohne diese Stabilisierung wäre er wohl schon längst entwurzelt oder abgebrochen worden. Aber irgendwann wird er es auch ohne das schaffen. Spätestens dann wird ihm kein anderer Baum des Gartens mehr in Höhe übertreffen können. Denn er ist jetzt schon etwas höher gewachsen als sein Nachbar, der sehr viel stabilere Nashi-Birnenbaum. Und auch die Stechpalme, in einer Ecke des Gartenareals stehend, entwickelt sich prächtig und hat eine ziemlich üppige Krone entwickelt. Auch scheint der Befall mit diesem Insekt, das ich nicht genauer bezeichnen kann, in diesem Jahr nicht so stark ausgefallen zu sein. Viele Blätter sind zwar wieder gelb geworden und bald darauf abgefallen oder von mir abgepflückt worden. Aber auf der anderen Seite wachsen mindestens genauso viele nach. Sicher wird dieser Baum bald einer der optischen Orientierungsmarken des Gartens bilden.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.