Gartenfröhlichkeit

Das Armband war die richtige Arbeit für diesen Tag. Der Großteil war zu Mittag schon erledigt, so dass am Nachmittag nur noch das Kantenschleifen anstand. Trotz der überwiegenden Kühle war es doch schön, an der frischen Luft zu arbeiten. Und die Fröhlichkeit der Amseln ist ohnehin zu dieser Zeit ansteckend. Den Rest der Efeuhecke, der mir beim letzten Mal unzugänglich war, habe ich später auch noch beschnitten. Jetzt ist der Bewuchs wieder so gebändigt, dass die Stabilität insgesamt nicht gefährdet sein dürfte. Bei dem Wetter wird es aber sicher noch 2-3 Mal in diesem Jahr notwendig werden. Egal, der Efeu ist mir sehr wichtig. Ich finde, er macht die Einfahrt schon lebendig. Ohne solche lebenden Elemente würde einfach etwas fehlen. Fast viertel vor Acht abends und die tiefstehende Sonne scheint hier ins Fenster so wunderbar warm und hell, dass ich mich auf den Sonntag und eine hoffentlich stabile Fortsetzung des Frühlings in der kommenden Woche freue.

Alles wächst gut an

Übers Wochenende erst noch einmal etwas kühler, aber dann geht es bestimmt wieder bergauf mit dem Frühlingswetter. Ich hoffe, bei der Armbandarbeit morgen (Feigenbaum) werde ich beim Sitzen nicht frieren. Notfalls packe ich mich gut ein. Und Felix wird mich mit seinem Gesang sicher zwischendurch unterhalten und mich die ansonsten ausgeprägte Ruhe genießen lassen. Nach dem Regen müssten jetzt unsere frisch eingepflanzten Blumen auch kräftig anwachsen und weiter aufblühen. Auch bei den Chilis scheint sich etwas zu bewegen. Ginkgo und Walnussbaum breiten jetzt mit höherem Tempo ihre Blätter aus. Und der Feigenbaum hält sich erstaunlich und konstant gut. Sieht trotz der vielen Schäden richtig gesund aus. Gespannt bin ich, ob die Feigenfrüchte, die jetzt schon am Baum zu sehen sind, weiter wachsen, oder ob es sich um Vorfeigen handelt, die doch sehr bald wieder nutzlos abfallen. Wenn ersteres zutreffen sollte, scheint eine Ernte in diesem Jahr doch sehr wahrscheinlich.

Untypischer Feiertag

Ein 1. Mai, der verschiedener von der Idealvorstellung des Feiertags nicht gewesen sein könnte. Überhaupt kein Frühlingswetter, stattdessen der erste richtige Dauerstarkregen der letzten Wochen. Ich hoffe, damit ist das jetzt auch mal erledigt, nachdem sich alle schon lange über die Trockenheit der Erde und den Wassermangel für die Pflanzen beschweren. Für die Ausflugwilligen war das natürlich heute ein Reinfall. Aber die erzwungene Ruhe hatte natürlich auch etwas für sich. Vielleicht seit längerem einmal wieder Gelegenheit, wirklich feiertägliche Ruhe zu erleben. Und das haben wir dann auch ziemlich ausgenutzt. Die Lektüre am Nachmittag, die sich in meinem Bäume-Planeten-Buch nun tatsächlich mit dem Zusammenhang beschäftigt, war sehr anregend. Das Thema verspricht aber schwierig zu werden. Da sind dann noch einige Ruhetag mehr notwendig, um die neu entdeckten Zusammenhänge so richtig zu durchdringen.

Idealverteilung als Wunsch

Merkwürdige Temperaturwechsel während des Tages kennzeichnen diese Tage. Jetzt zum Ende hin richtiges Aprilwetter. Aber die warmen Anteile daran weisen auch schon in Richtung des Mais, der in den letzten Jahren immer zu den sonnenreichsten Monaten des Jahres gehörte. Insgesamt eine gute Sonnenstundenbilanz für das erste Jahresdrittel. So kann es gerne weitergehen. Wenn die Bäume soviel Licht aufnehmen, wird es wohl auch ein gutes Wachstumsjahr. Ausreichend Feuchtigkeit zwischendurch darf dabei allerdings nicht fehlen, sondern stellen sich über den Hochsommer Hitzeschäden ein. Es ist diese Idealverteilung, die wir und die Pflanzen sich wünschen, und die dennoch nie ganz so eintritt. Hoffen wir auf einen schönes, lichtreiches Restjahr ohne allzu viele Ausreißer und erste Recht ohne Katastrophen auf Grund von Klimaextremen.

Unangenehmes verschieben

Ein seltsames, aber immer wieder kehrendes Phänomen: Vor Feiertagen, die Mitten in der Woche liegen und eine verlängertes Wochenende nahelegen, scheinen die meisten Menschen in anderen Sphären zu schweben. Es ist, als ob sämtliche Konsequenz beiseite geschoben, Unangenehmes erst einmal auf die Zeit nach dem Wochenende verschoben wird. Ein wohl ausgeprägtes Bedürfnis nach einer Auszeit, das scheint sich besonders deutlich im Frühling bemerkbar zu machen. Ein Gutes hat das. Es ist dann eher einmal möglich, die landschaftlichen Reize intensiver zu beobachten, denn die Kommunikation ist eher zurückgefahren, die meisten mit sich selbst beschäftigt. Das gibt Raum für die Orientierung in der Landschaft, an den Bäumen, blühenden und grünenden Pflanzen und Tieren. Ich hoffe, diese Feiertagsunterbrechungen legen kreative Potenziale und Energie frei, die anschließend genutzt werden können.

Neue Motivserien sind aufgeschoben

Das Objektivthema lässt mich immer noch nicht los. Ohne dass ich zu einem wirklichen Ergebnis gekommen wäre. Aber solche Dinge wollen auch gut überlegt sein. So warte ich auf den Moment, in dem mir die Entscheidung wirklich schlüssig und richtig erscheint. Die laufenden Projekt halten mich derzeit ohnehin davon ab, neue Exkursionen durchzuführen und meine Motivserien auszubauen. Na ja, auch die Witterung spielt bei der gegenwärtigen Dauerwolkendecke nicht mit. Die Sonne wird sicher zurückkehren und die Bäume werden sich nach dieser Erholungsphase umso wuchsfreudiger, grüner und blühender zeigen. Vielleicht kehrt dann auf breiter Front wieder die gewohnte Aufmerksamkeit für die Wunder der Natur zurück.

Zwischenerholung

Das gegenwärtige Zwischentief bringt den Pflanzen ein wenig Erholung. Für unsere neu eingepflanzten Blumensamen ist das vor allem gut, auch für die Chilis, die schon seit 10 Tagen aufs Keimen warten. Und auch die Bäume werden das Mehr an Wasserzufuhr begrüßen und ihren ohnehin kräftigen Wachstumsschub in den kommenden Wochen gestärkt fortsetzen. Nach dem Arbeitssamstag gestern habe ich selbst ebenfalls die dichte Wolkendecke draußen zum Rückzug genutzt und mich auf aufgeschobene Lektüre konzentriert. Genau der richtige Abschluss dieser Frühlingswoche.

Neue fotografische Möglichkeiten erkunden

In den letzten Jahren war es immer genau diese Jahreszeit, in der ich mit der Vergrößerung meiner Fotoausstattung geliebäugelt habe. So auch dieses Jahr. Es wäre schon schön, das Brennweitenspektrum und damit die Anwendungs- und Motivmöglichkeiten in Richtung Weitwinkel zu erweitern. Denn ich merke schon länger, dass die jahrelange Fokussierung auf Nahaufnahmen die Vielseitigkeit doch einschränkt. Und das Fotografieren im Telebereich ist trotz der guten Erfahrungen mit dem Tamron 150-600mm doch nicht so ganz mein Fall. Demgegenüber gibt es Linsen, die Weitwinkelfunktion mit der Möglichkeit dramatischer Bildeffekte auch im Nahbereich kombinieren. Das könnte für mein Themenspektrum, Naturmakros von Bäumen, Holz- und Oberflächenstrukturen, eine Bereicherung darstellen. Auch könnten inszenierte Motive zur stimmungsvollen Illustration eines Themas damit leichter umgesetzt werden. So ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ich tatsächlich die Gelegenheit ergreife.

Gartensaison ist in Gang gekommen

Das Klima ist prima für die Gartenarbeit. Am Abend haben wir eine Reihe weiterer Blumen eingepflanzt, verschiedene Töpfe, Kästen und Tröge für weitere Pflanzungen vorbereitet und auch schon die Wicken und Sonnenblumen gesetzt. Darauf freue ich mich besonders, da man ihre Vertikalentwicklung so schön im Zeitverlauf beobachten kann und damit das Wachsen bewusster vor Augen hat. Auch die drei überlebenden Gleditschien habe ich umgesetzt, in größere Töpfe, da sie ja inzwischen doch schon bis zu 50 cm hoch sind und der kleine Topf wohl nicht mehr ausreichend war, die zahlreicher und dichter werdenden Wurzeln aufzunehmen. Ich hoffe sehr, sie werden endlich den entscheidenden Wachstumsschub hinlegen, nachdem sie den milden Winter erstmals im Freien überstanden haben. Auch wenn jetzt erst Mal ein wenig Regen kommen soll, die Gartensaison ist doch schon in vollem Gange und es macht uns Freude, uns wieder mehr im Freien aufzuhalten und zu arbeiten.

Konstantes Blühen

Schön, dass das Blühen jetzt so konstant ist. V. freut sich besonders, da die Bienen in diesen Tagen wie von Sinnen Honig nach Hause bringen. Etwas Regen zwischendurch wäre zwar noch besser, aber zu viel davon kann die Blüte natürlich auch gefährden. Ich hoffe, dass auf diesem Wege eine ordentliche Frühtracht zusammenkommt und Vs ganze Bemühungen auch endlich wieder fruchten. Heute habe ich mich wieder an einem Makro der Weißdornblüte versucht, aber die Bilder noch nicht durchgesehen. Es ist sehr schwer, diese kleinen Blüten anschaulich und technisch einwandfrei festzuhalten. Morgen stelle ich die besten Ergebnisse hier vor.

Grüne Frühlingslandschaft

So viele Anknüpfungspunkte nach den Feiertagen haben mich heute ganz und gar vom Mittagsspaziergang abgehalten. Immerhin bei der Fahrt in die Stadt konnte ich sehen, dass der Frühling nicht mehr wegzuradieren ist. Die Baumlandschaft hat sich jetzt so entwickelt, dass sich das Blühen und Grünen bei immer mehr Arten überschneidet und im Gesamten das Bild einer grünen Landschaft vermittelt. Wenn dann noch die Sonne durchkommt, sind die Menschen gleich in ganz anderer Stimmung. Ich hoffe, das wird zu ihrer Gesundung beitragen und dazu, dass Kommunikationen wieder flüssiger und produktiver zu gestalten sind. Das wäre nach den Erfahrungen der letzten Monate ein Segen.

Baumblütenimpressionen zu Ostern

Frühlingshafte Baumblütenimpressionen
Frühlingshafte Baumblütenimpressionen
Frühlingshafte Baumblütenimpressionen
Das Licht dieser Ostertage hat die Symbolik des Festes sehr schön untermalt. Denn die Landschaft zeigt sich sehr frühlingshaft. Gerade in den letzten beiden Tagen sind neue Blüten hinzugekommen. Heute konnte ich neben den in voller Blüte stehenden Weiden vor allem die Kätzchen des Nussbaums und die schönen weiß-rosafarbenen Weißdornblüten beobachten. Nun ging es also doch schon schneller mit dem Weißdorn. Erfahrungsgemäß in unserer Gegend eine der besten Honigweiden. So hoffe ich, dass der Ertrag gut ausfallen wird. Nicht nur wegen des Honigs selbst, auch um Vs in den vergangenen Jahren doch gewachsenen Frust wegen seiner Verluste endlich einmal in gegenteiliger Richtung aufzulösen.

Eine phänomenologische Sicht der Bäume

Ein Ostersonntag ganz nach meinem Geschmack: Ruhig, ohne Hektik, einfach den Feiertag wirken lassen und seine Bedeutung im Bewusstsein halten. Die Sonne am früheren Vormittag hat auch perfekt gepasst, leider ist sie dann für den Rest des Tages einer dauerhaften Wolkendecke gewichen. Ich denke, auch M. und V. haben diesen ruhigen Feiertag genossen und freuen sich mit mir auf die Verlängerung. J. und W. haben ihr vermisstes Nest nun doch noch gefunden, auch für sie eine willkommene Auszeit und für W. Gelegenheit, der alten Heimat eine Stippvisite abzustatten. Ich freue mich, meine Lektüre der ,,Bäume und Planten“ fortgesetzt und diesen phänomenologisch geprägten Text über das Wesen bestimmter Baumarten gelesen zu haben, die in den sieben Säulen des abgebrannten Goetheanums repräsentiert waren. Die sehr an die Steinersche Art der Betrachtung und des tiefen Erlebens natürlicher Prozesse und Wesen erinnernde Darstellung beeindruckt mich sehr. Vielleicht werde ich aus dieser Systematik eine neue Art Holzarmbänder entwickeln, die wiederum ein Ganzes abdecken, ähnlich wie der Baumkreis.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.