Unangenehmes verschieben

Ein seltsames, aber immer wieder kehrendes Phänomen: Vor Feiertagen, die Mitten in der Woche liegen und eine verlängertes Wochenende nahelegen, scheinen die meisten Menschen in anderen Sphären zu schweben. Es ist, als ob sämtliche Konsequenz beiseite geschoben, Unangenehmes erst einmal auf die Zeit nach dem Wochenende verschoben wird. Ein wohl ausgeprägtes Bedürfnis nach einer Auszeit, das scheint sich besonders deutlich im Frühling bemerkbar zu machen. Ein Gutes hat das. Es ist dann eher einmal möglich, die landschaftlichen Reize intensiver zu beobachten, denn die Kommunikation ist eher zurückgefahren, die meisten mit sich selbst beschäftigt. Das gibt Raum für die Orientierung in der Landschaft, an den Bäumen, blühenden und grünenden Pflanzen und Tieren. Ich hoffe, diese Feiertagsunterbrechungen legen kreative Potenziale und Energie frei, die anschließend genutzt werden können.

Neue Motivserien sind aufgeschoben

Das Objektivthema lässt mich immer noch nicht los. Ohne dass ich zu einem wirklichen Ergebnis gekommen wäre. Aber solche Dinge wollen auch gut überlegt sein. So warte ich auf den Moment, in dem mir die Entscheidung wirklich schlüssig und richtig erscheint. Die laufenden Projekt halten mich derzeit ohnehin davon ab, neue Exkursionen durchzuführen und meine Motivserien auszubauen. Na ja, auch die Witterung spielt bei der gegenwärtigen Dauerwolkendecke nicht mit. Die Sonne wird sicher zurückkehren und die Bäume werden sich nach dieser Erholungsphase umso wuchsfreudiger, grüner und blühender zeigen. Vielleicht kehrt dann auf breiter Front wieder die gewohnte Aufmerksamkeit für die Wunder der Natur zurück.

Zwischenerholung

Das gegenwärtige Zwischentief bringt den Pflanzen ein wenig Erholung. Für unsere neu eingepflanzten Blumensamen ist das vor allem gut, auch für die Chilis, die schon seit 10 Tagen aufs Keimen warten. Und auch die Bäume werden das Mehr an Wasserzufuhr begrüßen und ihren ohnehin kräftigen Wachstumsschub in den kommenden Wochen gestärkt fortsetzen. Nach dem Arbeitssamstag gestern habe ich selbst ebenfalls die dichte Wolkendecke draußen zum Rückzug genutzt und mich auf aufgeschobene Lektüre konzentriert. Genau der richtige Abschluss dieser Frühlingswoche.

Neue fotografische Möglichkeiten erkunden

In den letzten Jahren war es immer genau diese Jahreszeit, in der ich mit der Vergrößerung meiner Fotoausstattung geliebäugelt habe. So auch dieses Jahr. Es wäre schon schön, das Brennweitenspektrum und damit die Anwendungs- und Motivmöglichkeiten in Richtung Weitwinkel zu erweitern. Denn ich merke schon länger, dass die jahrelange Fokussierung auf Nahaufnahmen die Vielseitigkeit doch einschränkt. Und das Fotografieren im Telebereich ist trotz der guten Erfahrungen mit dem Tamron 150-600mm doch nicht so ganz mein Fall. Demgegenüber gibt es Linsen, die Weitwinkelfunktion mit der Möglichkeit dramatischer Bildeffekte auch im Nahbereich kombinieren. Das könnte für mein Themenspektrum, Naturmakros von Bäumen, Holz- und Oberflächenstrukturen, eine Bereicherung darstellen. Auch könnten inszenierte Motive zur stimmungsvollen Illustration eines Themas damit leichter umgesetzt werden. So ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ich tatsächlich die Gelegenheit ergreife.

Gartensaison ist in Gang gekommen

Das Klima ist prima für die Gartenarbeit. Am Abend haben wir eine Reihe weiterer Blumen eingepflanzt, verschiedene Töpfe, Kästen und Tröge für weitere Pflanzungen vorbereitet und auch schon die Wicken und Sonnenblumen gesetzt. Darauf freue ich mich besonders, da man ihre Vertikalentwicklung so schön im Zeitverlauf beobachten kann und damit das Wachsen bewusster vor Augen hat. Auch die drei überlebenden Gleditschien habe ich umgesetzt, in größere Töpfe, da sie ja inzwischen doch schon bis zu 50 cm hoch sind und der kleine Topf wohl nicht mehr ausreichend war, die zahlreicher und dichter werdenden Wurzeln aufzunehmen. Ich hoffe sehr, sie werden endlich den entscheidenden Wachstumsschub hinlegen, nachdem sie den milden Winter erstmals im Freien überstanden haben. Auch wenn jetzt erst Mal ein wenig Regen kommen soll, die Gartensaison ist doch schon in vollem Gange und es macht uns Freude, uns wieder mehr im Freien aufzuhalten und zu arbeiten.

Konstantes Blühen

Schön, dass das Blühen jetzt so konstant ist. V. freut sich besonders, da die Bienen in diesen Tagen wie von Sinnen Honig nach Hause bringen. Etwas Regen zwischendurch wäre zwar noch besser, aber zu viel davon kann die Blüte natürlich auch gefährden. Ich hoffe, dass auf diesem Wege eine ordentliche Frühtracht zusammenkommt und Vs ganze Bemühungen auch endlich wieder fruchten. Heute habe ich mich wieder an einem Makro der Weißdornblüte versucht, aber die Bilder noch nicht durchgesehen. Es ist sehr schwer, diese kleinen Blüten anschaulich und technisch einwandfrei festzuhalten. Morgen stelle ich die besten Ergebnisse hier vor.

Grüne Frühlingslandschaft

So viele Anknüpfungspunkte nach den Feiertagen haben mich heute ganz und gar vom Mittagsspaziergang abgehalten. Immerhin bei der Fahrt in die Stadt konnte ich sehen, dass der Frühling nicht mehr wegzuradieren ist. Die Baumlandschaft hat sich jetzt so entwickelt, dass sich das Blühen und Grünen bei immer mehr Arten überschneidet und im Gesamten das Bild einer grünen Landschaft vermittelt. Wenn dann noch die Sonne durchkommt, sind die Menschen gleich in ganz anderer Stimmung. Ich hoffe, das wird zu ihrer Gesundung beitragen und dazu, dass Kommunikationen wieder flüssiger und produktiver zu gestalten sind. Das wäre nach den Erfahrungen der letzten Monate ein Segen.

Baumblütenimpressionen zu Ostern

Frühlingshafte Baumblütenimpressionen
Frühlingshafte Baumblütenimpressionen
Frühlingshafte Baumblütenimpressionen
Das Licht dieser Ostertage hat die Symbolik des Festes sehr schön untermalt. Denn die Landschaft zeigt sich sehr frühlingshaft. Gerade in den letzten beiden Tagen sind neue Blüten hinzugekommen. Heute konnte ich neben den in voller Blüte stehenden Weiden vor allem die Kätzchen des Nussbaums und die schönen weiß-rosafarbenen Weißdornblüten beobachten. Nun ging es also doch schon schneller mit dem Weißdorn. Erfahrungsgemäß in unserer Gegend eine der besten Honigweiden. So hoffe ich, dass der Ertrag gut ausfallen wird. Nicht nur wegen des Honigs selbst, auch um Vs in den vergangenen Jahren doch gewachsenen Frust wegen seiner Verluste endlich einmal in gegenteiliger Richtung aufzulösen.

Eine phänomenologische Sicht der Bäume

Ein Ostersonntag ganz nach meinem Geschmack: Ruhig, ohne Hektik, einfach den Feiertag wirken lassen und seine Bedeutung im Bewusstsein halten. Die Sonne am früheren Vormittag hat auch perfekt gepasst, leider ist sie dann für den Rest des Tages einer dauerhaften Wolkendecke gewichen. Ich denke, auch M. und V. haben diesen ruhigen Feiertag genossen und freuen sich mit mir auf die Verlängerung. J. und W. haben ihr vermisstes Nest nun doch noch gefunden, auch für sie eine willkommene Auszeit und für W. Gelegenheit, der alten Heimat eine Stippvisite abzustatten. Ich freue mich, meine Lektüre der ,,Bäume und Planten“ fortgesetzt und diesen phänomenologisch geprägten Text über das Wesen bestimmter Baumarten gelesen zu haben, die in den sieben Säulen des abgebrannten Goetheanums repräsentiert waren. Die sehr an die Steinersche Art der Betrachtung und des tiefen Erlebens natürlicher Prozesse und Wesen erinnernde Darstellung beeindruckt mich sehr. Vielleicht werde ich aus dieser Systematik eine neue Art Holzarmbänder entwickeln, die wiederum ein Ganzes abdecken, ähnlich wie der Baumkreis.

Gartenaussichten

Nun habe ich die Schaukel zum zweiten Mal gestrichen. Auch wenn die Oberfläche des Eisengestänges jetzt ziemlich holprig wirkt, strahlt die Schaukel doch wieder in ihrem ursprünglichen Weiß. Ein durchaus erfreulicher Anblick und ein echter Gewinn für die kommende Gartensaison. Am meisten wird natürlich V. sie nutzen, aber im Blickfeld haben wir alle sie. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die übrigen Sitzgelegenheiten und dass es noch etwas beständiger und wärmer wird. Dann wird der Blick in Richtung der blühenden und grünenden Bäume und Sträucher, später auf die Sommerblumen und Weinreben von einer bequemen Sitzposition aus möglich sein.

Hoffnungsvoller Karfreitag

In der etwas klimabegünstigteren Ecke von Rheinland-Pfalz, in der J. und W. zu Hause sind, ist die Baumblüte schon etwas weiter. Dort blüht bereits der Weißdorn, der bisher hier noch keine Blütenknospen erkennen lässt. Für V. und die diesjährige Honigernte ist es allerdings von Vorteil, wenn sich das bei uns etwas verzögert zeigt, da die Völker erst im Laufe des Sommers erstarken. Ich glaube, der Wetterkundige, der vor einigen Monaten einen verregneten Sommer vorausgesagt hat, wird nicht Recht behalten. Das Frühjahr ist schon stabiler, als wir das zuletzt gewohnt waren. Und ich glaube, dass sich ein ebenso erfreulicher Sommer anschließen wird. Insgesamt hatte dieser Karfreitag nicht die bedrückende Ausstrahlung, die er seiner Bedeutung entsprechend tatsächlich häufig in klimatischen Außen gezeigt hat. Es war einer, der für mich die Hoffnungssymbolik des Osterfestes bereits vorwegnehmen konnte, diese latent bereits ins ich trug. Ich wünsche mir viele solcher Karwochen, auch in übertragener Bedeutung außerhalb der Osterzeit.

Apfelblüte als Frühlings- und Ostersymbol

M. hat heute wohl die letzten Grußkarten aufgebraucht, die wir noch auf Lager hatten. Es waren Apfelblüten- und Heckenrosenfotografien, die ich vor Jahren bereits habe auf Fotopapier abziehen lassen. Einige davon haben wir heute überlebt, was gut war, denn die Hasenkarten sind uns inzwischen ausgegangen. So konnten die frühlingshaften Motive aus der Natur die Rolle der österlichen Symbolbringer übernehmen. Im Fall der Heckenrosenblüte war das zwar nicht ganz korrekt, da die ja eigentlich erst im Hochsommer blüht, aber die Lichtstimmung der Fotografie passt doch sehr gut auch zum Frühling. Nun werde ich das Grußkartenlager wohl auffüllen müssen. Genügend schöne Fotogrundlagen habe ich zur Verfügung. Nur eine Auswahl muss noch getroffen und die einzelnen Formate müssen eben noch ausgedruckt werden. Ich bin froh, dass ich neben diesen Grüßen anlässlich des Osterfestes auch eine Reihe wichtiger Agenturprojekte weiterentwickeln oder auf den Weg bringen konnte.

Toller Sonnentag

Das war der bisher beste Sonnentag. Es macht Freude, bereits um die Mittagszeit die gute Sonnenstundenquote zu sehen und von daher auf den Verlauf des ganzen Tages zu schließen. Morgen wird sich dieses schöne Lichtwetter noch fortsetzen und dann werden wir wohl, als ob es der Symbolik mehr bedurft hätte, am Karfreitag einen eher wechselhaften, weniger lichtreichen Tag erleben. Die Bäume werden das so bereitwillig aufnehmen wie die Sonne dieser Tage, denn etwas mehr Feuchtigkeit wird das Wachstum, das Austreiben, Blätter und Blüten Bilden natürlich beschleunigen. Für die Landwirtschaft ist es erst recht von Vorteil. So freue ich mich nach dem hoffentlich kurzen Intermezzo auf eine Rückkehr des Frühlings an den Osterfeiertagen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.