Verdrängte Eindrücke

Seltsam. Gewöhnlich führt mich beim Besuch bei J. und W. in G. der erste Weg in den Garten, zu den beiden Ebereschen. Diesmal bin ich erst spät auf die Idee gekommen. Vielleicht war wir andere Dinge im Kopf hatten, die dominanter waren. Vielleicht aber auch, weil die Früchte zurzeit noch grün sind und ihr leuchtendes Rot noch nicht ausgebildet haben. Auch sind bei näherem Hinsehen weniger Fruchtstände zu beobachten als sonst, die aber sind sehr schön und üppig ausgebildet. Bald schon wird das eng zusammenstehende Baumpaar den optischen Mittelpunkt des Gartens ausmachen und dann sicher auch wieder zunehmend die Vögel anlocken. Ichwünsche J. und W. viel Freude an ihrem Garten, den schönen Bäumen und vielen blühenden Blumen, die den Sommer am eigenen Haus so schön und lebendig werden lassen.

Ein Gespräch über Bäume

Ein Gespräch über Bäume, das ich so lange nicht geführt habe. Der Baumfreund ist Gärtner und hat vor allem einen botanischen, handwerklichen und technischen Zugang zum Thema. Aber auch das kann natürlich interessant sein. Ich werde mich daran erinnern, wenn ich gute Tipps zum Düngen bestimmter Arten oder zur gezielten Schädlingsbekämpfung benötige. Damit kennt er sich gut aus. Und vielleicht sagt ihm ja die Wunschbaumseite auch etwas, als eine auf Symbole bezogene Ergänzung seiner Baumperspektiven

Vögel als starke Symbolwesen

Komme kaum vor die Tür in diesen Tagen. Das hat in puncto Kontinuität auch sein Gutes, aber ich erkenne schon eine Art Erholungsdefizit. Vielleicht ist der Feiertag kommende Woche eine geeignet Auszeit. Danach geht’s mit dem aktuellen Projekt auch schon in die Schlussphase. Viel Arbeit also davor und danach. Schön, dass die Verbindung zur Jahreszeit trotzdem nicht abreißt. Der wunderbare Gesang der Amseln, die sich gerade während der Regenschauern besonders wohlfühlen, tut einfach gut. Wenn sie auf einem der Pfosten oder auf dem Ginkgo sitzen, sind sie in ihrem Element und erfüllen den gesamten Gartenraum mit einer Art Leichtigkeit. Vögel sind eben ganz besondere Tiere, die ähnlich wie die Bäume als sehr starke spirituelle Symbole auf uns wirken.

Zukunftspläne für Gleditschien

Die kleinen Gleditschien machen sich dieses Jahr sehr gut. So musste ich bei dem größten der drei übrig gebliebenen sogar eine längere Stütze anbringen. Ich hoffe, das Wachstum wird noch etwas andauern, damit die Bäumchen stabiler werden, bevor irgendwann dann doch ein strengerer Winter kommt. Bei der Mühe, die wir uns mit der Aufzucht gegeben haben, wäre es doch schön, wenn wenigsten diese drei überleben und kräftig werden würden. Ein Problem wird später allerdings der Standort. Im Garten wird sich wohl kein geeigneter Platz mehr finden. Vielleicht haben die Bäume ja am Bienenhaus eine Chance. Aber für den Versuch müssen sie erst noch sehr viel stärker werden.

Ungewöhnliches Stammwachstum

V. meinte, die Wuchsform des Walnussbaums sei normal. Da bin ich mir allerdings nicht so sicher. Der Stamm ist schon ungewöhnlich, gleich dick von unten bis zum Kronenansatz. Dabei ist der Baum für sein junges Alter schon sehr hoch. Eigentlich ein Wunder, dass er beim starken Wind noch keinen Schaden genommen hat. Die Krone breitet sich jetzt allmählich, aber noch sehr zögerlich aus. Bisher geht auch die eher in die Höhe und zeigt kaum Tendenzen, sich schirmartig auszubreiten. Aber bis zum Spätsommer wird er seiner Nussbaumnatur sicherlich schon ein Stück näher gekommen sein.

Maulbeerbaum-Blickfang

Richtig tolles Frühsommerwetter. Und das Blumengießen am Abend macht mir jetzt schon viel Spaß. Das ist wie ein entspannender Ausklang des Tages. Die Gießwassertanks sind dank der langen Regenfälle der letzten Wochen gut gefüllt. Jetzt kann die Blumen- und Bäume-Hochzeit ruhig so weitergehen. V. berichtet, dass der Maulbeerbaum die letzten Nachfröste nicht gut vertragen hat. Die ersten zarten Blatttriebe sind wohl erfroren. Das war im letzten Jahr schon so, später haben sie dann einen zweiten Anlauf genommen. Der Baum hat sich dennoch prächtig entwickelt. Ich hoffe, dass er nach dem gründlichen Rückschnitt Anfang des Jahres noch stärkere Äste ausbildet und sich nicht mehr ganz so extrem verzweigt. Denn dieser Baum könnte sich trotz des klimatisch nicht gerade günstigen Standorts sehr schön entwickeln und irgendwann sicher den Blickfang des schmalen Grundstücks bilden.

Gartenfreuden

Einfach ein schöner Frühlingssonntag, dessen Ruhe ich gerne in mir aufgenommen habe. In die Landschaft hat es mich eher nicht gezogen, aber mit M. zusammen habe ich am Vormittag noch etwas im Garten gearbeitet, den Efeu erneut geschnitten, ein paar Blumen eingepflanzt und anschließend endlich die Sitzgarnituren heruntergeholt. Jetzt können die Mittagessen und Kaffeerunden am Nachmittag draußen beginnen. Der Garten ist überhaupt ab dieser Jahreszeit am schönsten, wenn es immer grüner wird und das Licht durch dieses Grün gefiltert wird. Wenn die Bäume ihre Kronen stärker ausbilden und voluminöser werden. Wenn die Vögel sich gegenseitig mit ihrem Gesang zu überbieten versuchen. Dann macht es einfach Freude, sich um das Haus herum zu bewegen, vor allem wenn es keine zwingenden Aufgaben zu erfüllen gilt.

Ein Garten mit Palmen und Feigen

Das Problem von Herr M. konnte ich am Vormittag leider nicht lösen, aber zumindest näher eingrenzen. Ich habe die Sache weitergegeben und hoffe, er wird bald wieder normal arbeiten können. Bei der Gelegenheit konnte ich aber seinen Garten bewundern, der wirklich schön angelegt ist. Der Eyecatcher sind natürlich die beiden Palmen, die vor Jahren immer vor dem Haus standen. Daneben eine erst kürzlich erworbene Feige und zwei kleinere, die aber wohl auch schon unter den Winterfrösten gelitten haben und ziemlich zerrupft aussehen. Daneben viel Gemüse und Kräuter, die wir bei uns noch nie angepflanzt haben. Aber das ist eine gute Anregung, es eben doch mal zu versuchen. Die überschüssigen, eigentlich für Geranien angeschafften Schalen wären dafür doch ganz gut geeignet. Wir werden sie aber auf dem Boden platzieren müssen. Eine geeignet Aufhängung ist leider nicht verfügbar.

Fotografie als kleinster gemeinsamer Nenner

Das mit dem Knubbel ist zwar zunächst gelöst, aber ich kann eben nicht sicher sein, ob es so bleibt. Eine gewisse Unsicherheit, wie so häufig in dieser Zeit. Die Fotografie beschäftigt mich bei meiner Arbeit immer mehr und häufiger, auch wenn ich meist nicht selbst aktiv werde. Es scheint so, als ob sie den kleinsten gemeinsamen Nenner in der Kommunikation über Gestaltungsfragen darstellt. Fast jeder meint, sich dazu äußern zu können. Und die jeweiligen Meinungen klingen meist kompromisslos. Ein vortreffliches Thema also, um sich zu streiten, wenn man will. Aber auch gut, denn so ist eine gewisse Basis geschaffen. Ich muss aber immer wieder klar machen, dass die fotografische Illustration nur eines unter vielen Gestaltungselementen darstellt. Werbung in eigener Sache sozusagen, auch wenn das häufig nicht ankommt. In eigener Sache zu fotografieren ist zurzeit kaum möglich. Aber die richtig schönen Sonnentage kommen ja erst noch. Vielleicht eine Gelegenheit, endlich die Holzstrukturreihe fortzuführen.

Kein Wunder

Sollte ich an diesem Tag tatsächlch den Tagebucheintrag verpasst haben? Ich bin mir nicht sicher, es könnte auch sein, dass ich den Eintrag aus irgendwelchen Gründen nicht gespeichert habe. Jedenfalls war das ein unspektakulärer Tag, der sehr stark von der konzentrierten Arbeit an Webprojekten geprägt war. Bei der geschäftigen Atmosphäre, der ich überall begegne, wundert es mich eigentlich nicht, wenn derzeit das Interesse am Thema Bäume untergründig wirkt. Es wird wieder auftauchen, aber die Menschen benötigen jetzt ein Vertrauen, das sie aus ihrer Naturerfahrung in dieser Zeit offenbar nicht gewinnen können.

Sommerblumeneinkauf

Nun konnten wir die Sommerblumen doch schon früher besorgen, da mein Treffen am Nachmittag kurzfristig abgesagt wurde. Das war auch von Vorteil, denn jetzt ist noch eine große Auswahl sehr schöner Blumen mit in diesem Jahr wunderbaren Farben zu haben gewesen. Am Samstag wäre es dafür wohl schon etwas zu spät gewesen. So können wir sie schon vor dem Wochenende einpflanzen und schon bald an schönen Farben und Farbkombinationen erfreuen. Da die Wachstumsbedingungen in den letzten Wochen so günstig waren, werden sie sicher diesmal auch schneller anwachsen und sich ausbreiten. Alles eben etwas früher in diesem Jahr. Die Bäume werden parallel ebenfalls einen Schritt nach vorne tun, so dass auch die späteren Arten, wie z. B. der Walnussbaum bald über ihre Kronenblätter Energietanken können. Dann ist die Gartensaison endgültig angekommen.

Routine und Kreatives

Wieder dieses Wechselhafte, aber die sonnigen Abschnitte verlängern sich zunehmend zwischen den Regenschauern. So sehe ich einem freundlichen Wochenende entgegen. Bis dahin gibt’s jede Menge Arbeit zu erledigen. Routine und Kreatives in hoffentlich abwechslungsreicher Mischung. Ich freue mich jetzt schon auf die Zeit, wenn der Arbeitsstau abgebaut ist und ich den spannenden Projekten wieder mehr Muße widmen kann. Die Ergebnisse sind dann individueller und vielleicht auch besser. Ich sehe viele Relaunches eigner Webpräsentationen vor meinem geistigen Planungsauge, darunter auch den Wunschbaum. Nur wann ich das alles realisieren könnte, das kann ich derzeit noch nicht vorhersehen.

Aufschwung fürs Wünschen

Ein Tag mit verregnetem Vormittag und aufgelockertem Nachmittag. Die Wende wird erst am Mittwoch kommen und bis dahin wirkt das Wetter eigentlich motivierend, denn die Konzentration auf die Konzept- und Textarbeit ist hoch. Es freut mich, voranzukommen und die verschiedenen Projekte parallel auf hohem Niveau ausführen zu können. Schön auch, dass sich beim Wunschbaum nach langer Zeit einmal wieder etwas bewegt. Wieder mehr Wünsche erreichen mich jetzt, was zuletzt fast eingeschlafen schien. So ist das Thema des Wünschens wohl doch noch nicht veraltet, vielmehr gibt so etwas wie Konjunkturwellen des Wünschens. Ein neuer Aufschwung scheint jetzt bevorzustehen.

Durchwachsener Sonntag und eine kurze Begegnung

Eine schöne Messe und ein ebenso erheiternder Blick auf den alten Baumbestand im privaten Anwesen der v. Bs. So hatte dieser klimatisch durchwachsene Sonntag einen Höhepunkt, der in Erinnerung bleiben wird. Die sehr kurze Begegnung mit dem alten Schulkollegen war da noch das Unspektakulärste. Der Rest des Tages war von dem Versuch geprägt, Energie für die nächste Woche zu tanken. So richtig hat das nicht funktioniert, aber ich hoffe durch den Wetterwechsel in der Wochenmitte einen verspäteten Auftrieb zu erfahren.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.