Natürliche und symbolische Bäume mitten im Hochsommer

Vielleicht ist es ein bisschen skurril, aber für mich dennoch nicht ungewöhnlich, dass mich gegenwärtig, auf dem Höhepunkt des Hochsommers, der Inbegriff von Symbolbäumen, nämlich die Weihnachtsbäume, mindestens genauso viel beschäftigen wie die lebenden Bäume da draußen. Das hat natürlich v. a. mit meinen Entwicklungsreihen und kreativen Versuche mit der Bildgenerierung auf Grundlage generativer KI zu tun. Da Weihnachten zu meinen umfangreichsten und auch erfolgreichsten Motivfelder innerhalb meiner Microstock-Portfolios gehört, habe ich einen ersten Schwerpunkt auf die Ausweitung eben dieses Motivfelds gelegt. Naturgemäß sind da sehr viele Weihnachtsbaum-Dekorationsobjekte mit abgebildet, oder der Weihnachtsbaum und seine dekorativen Pendants Adventskranz und Weihnachtsgesteck sind zumindest als Bokeh-Lichtquelle im Hintergrund für die warme Weihnachtsstimmung verantwortlich, die im besten Fall von allen Motiven ausstrahlt. Auch Glas-Weihnachtsaumskulpturen gehören zu den Hauptmotiven. Dabei konnte ich einige Exemplare virtuell generieren, die mir live bisher noch nicht vorgekommen sind und die auch in unseren umfangreichen Weihnachtsdekorationskisten so nicht vertreten sind. Insofern sind die Bilder aus generativer KI tatsächlich eine kreative Bereicherung, allein schon wegen der Möglichkeit, Dinge zu erschaffen, die man v. a. in dieser Kombinationsvielfalt ohne Riesenaufwand niemals zusammentragen und erste recht nicht fotografieren könnte.

Bessere Lichtbedingungen für die Sommerblumen im Garten

Ein bisschen Gartenarbeit war heute schon noch angesagt. Aber der Übergang in eine ganz heiße Phase des Augusts hat uns auch alle geschwächt, so dass wir den Samstag eher in gemäßigter Aktivität verbracht haben. Dass im Garten die Gartenbäume so dominant geworden sind, weil ihre Kronen im Sommer immer größere Abschnitte beschatten, wenn das Kronenlaub am dichtesten ist, ist uns in den letzten Tagen wieder sehr bewusst geworden. Einfach weil die Blumen im Hinterhausgarten dadurch einen sehr schweren Stand bekommen haben. Es ist kaum noch möglich, einen Spot zu finden, der regelmäßig und ausreichend von der Sonne beschienen wird. Und das ist bei den meisten Sommerblühern doch notwendig. So denke ich daran, im nächsten Frühjahr oder Spätwinter wirklich zahlreiche untere Kronenäste bei den Gartenbäumen zurückzuschneiden, so dass mehr Sonnenlicht zum Gartenboden wird vordringen können. Die oberen Kronenäste werden die Bäume dann immer noch ausreichend mit Energie versorgen und das weitere Höhenwachstum ermöglichen. Abe die oberen Äste werden möglicherweise zumindest der tieferstehenden Sonne mehr Durchdringen erlauben und auch bei höherem Stand um die Mittagszeit wahrscheinlich die Kronen insgesamt durchlässiger für das Licht der Sonne machen. Dann sollten auch die Sommerblumen wieder bessere Bedingungen vorfinden.

Vegetabile Konstanten in schwierigen kulturellen Umfeldern

Ganz so toll wie vorhergesagt, war das Sommerwetter dann heute doch wieder nicht. Wir sind tatsächlich noch weit entfernt von den extrem sonnenreichen Tagen früherer Hochsommermonate. Das scheint ein Phänomen dieses gesamten Jahres zu sein, denn eigentlich ist es schon seit Monaten alles unnormal, mit viel zu viel Niederschlag, zu wenig Sonnenlicht und auch die Temperaturen sind nach mehreren Jahren mit Allzeithoch-Rekorden nicht so, wie man es von der Jahreszeit erwartet. Alles sehr gewöhnungsbedürftig und nicht geeignet, das Vertrauen der Menschen in die Zukunft zu stärken, die Motivation wieder auf ein Normalmaß hinaufzuschrauben. So orientiere ich mich an dem, was wirklich zeitlos ist, die Naturwahrnehmung, die Naturbeobachtung im Detail, denn dass die Bäume blühen, grünen, fruchten und Blätter im Herbst abwerfen, hat sich glücklicherweise noch nicht geändert. Der Verlauf ist heute zwar anders als früher, aber das Zyklische ist geblieben. Dafür bin ich wirklich dankbar, denn das vom jahreszeitlichen Vegetationszyklus bestimmte Klima unserer mittleren Breiten ist schon ein wesentlicher Kulturfaktor, der unser Denken, Wahrnehmen und auch Handeln stark dominiert. Zumindest an dieser Konstante können wir uns in diesen so schwierigen Zeiten orientieren.

Eindrucksvolle Erscheinung in der Welt der Bäume

Die Baumlandschaft präsentiert sich immer noch ziemlich unscheinbar und farblos. Aber bei dem Spaziergang heute Mittag sind mir die Fruchtkapseln der Pfaffenhütchen erstmals aufgefallen. Die haben sich zwischenzeitlich schon zu ihrer endgültigen Form entwickelt und immerhin schon ein äußeres Blass-Rosa aufgelegt. In manchen Jahren bleibt die Blässe auch, aber im Idealfall färbt es sich später noch intensiv Rosa. Das ist dann im Kontrast mit dem Knall-Orange der Samenkerne ein echter Hingucker. Aber erst im weiteren Verlauf des Spätsommers, wenn die äußere Kapsel aufbricht und die meist zwei Samenkerne sichtbar werden. Für mich ist diese Einheit einer spektakulären Naturform mit einem sagenhaft fast schon unnatürlich wirkenden Farbkontrast eine der eindrucksvollsten Erscheinungen bei den Bäumen und Sträuchern. Makrofotos davon versuche ich immer wieder, jedenfalls wenn die Kapseln schön satt gefärbt sind, was nicht in jedem Jahr der Fall ist. Aber vielleicht versuche ich irgendwann auch ein Video, um den Zauber dieser Erscheinung festzuhalten.

Nützlichkeit vs. Symbolik der Bäume

Die Geschichte rund um unsere Mirabellenkuchenaktion hat bei vielen Bekannten die Runde gemacht und einiges Erstaunen hervorgerufen. In jedem Fall ist es eine schöne Geschichte, gerade auch, weil kaum jemand sich vergleichbar umfangreich mit Baumobst und seiner Verarbeitung heute noch beschäftigt. Aber in unserer Familie hat das eine lange Tradition, die natürlich damit zu tun hat, dass wir immer schon Obstbäume, v. a. auf einer Streuobstwiese zur Verfügung hatten und uns um die Pflege der Bäume, das Mähen der Wiese und natürlich das Ernten des Baumobstes gekümmert haben. Das hinterlässt gewisse Spuren, wenn man mit diesem Thema von Klein auf konfrontiert ist. Übrigens nicht nur positive Spuren, denn es gab in meiner Wahrnehmung oft auch Übertreibungen auf diesem Gebiet, die ich nicht gut finden konnte und die ich dann, wenn sie auftraten, eher als Belastung wahrgenommen habe. Meine eigene Einstellung und das enge Verhältnis zur Biologie, Symbolik und Ästhetik der Bäume hat ja auch weniger mit der Nutzbarkeit und der kulinarischen Verwertung zu tun. Das war und ist auch heute noch für mich eher nachrangig.

Doch noch ein Baumobsterfolg in diesem Sommer

Was für ein holpriger und geschäftig ausgefüllter Tag. Der stand am Morgen unter dem Einfluss bzw. den Nachwirkungen des gestrigen Mirabellenkuchenbackens. Denn natürlich mussten die abgekühlten Blechhefekuchen auch verpackt und eingefroren werden. Das war bei den großen rechteckigen Blechkuchen erwartungsgemäß aufwändig, da ich die teilen musste und dann auch noch zwei zurechtgeschnittene Tortenpappen überlappend unterschieben musste, um einigermaßen transportable Pakete zu erhalten. Am Ende hat es dank des geeigneten Equipments funktioniert, und Platz in den Gefrierschränken haben wir auch noch ausreichend gefunden. So haben unsere kleinen Mirabellenbäume uns in der Mitte des Hochsommers doch noch einen Baumobsterfolg beschert, mit dem wir vor Wochen noch nicht gerechnet hätten.

Ein neuer Familienrekord beim Mirabellenkuchenbacken

Es war die geplante Fortsetzung des Mirabellenkuchenbackens, die den heutigen Tag zum größeren Teil ausgefüllt hat. Am Ende waren wir zu dritt an dem Projekt beteiligt, was auch notwendig war, um bis zum späten Abend durch zu sein. Allerdings müssen wir dann morgen noch die ganzen Bleche spülen und natürlich die verschiedenen Kuchen einpacken und einfrieren. Mit den 5 bereits in der Vorwoche gebackenen kommen wir damit auf insgesamt 16 Kuchen. Dabei sind allerdings zwei große rechteckige Bleche. Wenn wir die auf die traditionellen Rundbleche verteilt hätten, wären mindestens 18 Mirabellen-Hefekuchen dabei herausgekommen. Die 16 entsprechen ungefähr dem, was wir vor einigen Jahren schon einmal realisiert hatten, damals waren aber noch einige Zwetschgenkuchen darunter. Diesmal also ausschließlich Mirabellenkuchen, die wirklich gut gelungen sind, auch wenn M. bei dem zweiten heute Nachmittag angesetzten Hefeteig Problem mit der Konsistenz hatte. Schlussendlich ist aber dieser Problemteig noch gut aufgegangen und ließ sich gut auf die Bleche verteilen. Wir sind heute Abend ziemlich erschöpft, aber auch froh, einen schönen Obstkuchenvorrat für die nächsten 12 Monate zur Verfügung zu haben.

Das Beste aus unterschiedlichen fotografischen Welten

Doch ein reiner Rekreationssonntag. Aber nach der recht dicht getakteten Woche war das auch wichtig und notwendig, bevor der Hochsommermonat in die nächste Runde geht. Den geplanten Ausflug haben wir wegen des Rekreationsbedürfnisses dann auch ausgelassen, die nächste Gelegenheit gibt’s Anfang September. Und ansonsten bin ich schon recht froh, wenn ich während der Woche, in freien Zeitphasen, meine fotografischen Spaziergänge durch die nahe Baumlandschaft wieder aufnehmen kann, die in diesem Sommer bisher zu kurz gekommen sind. Das konventionelle Fotografieren will ich auf keinen Fall vernachlässigen, sehe ich doch, wie groß die Qualitätsunterschiede in vielen Motivbereichen zu dem ist, was über generative KI möglich ist. Natürlich, wenn tatsächlich einmal die Pixelgrößen moderner Vollformatkameras über die KI zu realisieren sind und die Ergebnisse denen einer echten fotografischen Optik tatsächlich nahekommen sollten, dann bedeutete das eine echte Konkurrenz, wenn auch noch nicht eine Ablösung des Fotografierens mit Kamera und Objektiven. Aber davon sind wir noch weit entfernt. Für mich Grund genug, das Beste aus beiden Welten weiterzuverfolgen und kreativ in den jeweiligen Stärken zu nutzen.

Punktuelle Ernteerfolge und unverhofft viele Mirabellen

Die Gartenbäume in G. waren bei unserem Besuch gestern gar nicht so sehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir haben uns mehr um die Blumen und vor allem die Gemüsepflanzen u. a. aus dem Hochbeet dort gekümmert und diese auch bewundert. Denn bei den Bäumen konnte man auch dort feststellen, was eigentlich flächendeckend dieses Jahr zu beobachten war. Dass die Bäume sich nämlich ziemlich gebeutelt und wenig vital präsentieren. Wie z. B. das Ebereschenpaar in der Mitte des Gartens dort, das ich immer besonders eindrucksvoll fand, weil es wie gleichgewichtig, eng zusammenstehend, wie eine bäumische Lebensgemeinschaft wirkte. Seit einem wohl von Hitze verursachten Schwächeanfall eines der beiden Bäume im letzten Jahr aber, war dieser Baum auf einmal stark reduziert, ein großer Ast quasi abgestorben, und die anderen sehr reduziert. Jetzt sieht dieser Baum wie der kleinere Bruder seines Nachbarn aus, das Ganze nicht mehr wie ein Baum-Ensemble. Und ich schätze, bei den größeren Bäume im Vorgarten, dem Walnussbaum und der Esskastanie, wird es sich ähnlich präsentieren, wir hatte aber keine Gelegenheit, uns das genauer anzusehen. Dieses Jahr also eher eines für die Gemüse-Nutzpflanzen. Immerhin konnten wir und konnten J. und W. auf dem Gebiet einige Erfolge erzielen. Einen weiteren Ernteerfolg hat V. gestern während unseres Ausflugs, allerdings mit viel Mühe, erzielt. Bei der zweiten Mirabellenpflückaktion in Folge kam diesmal schätzungsweise die dreifache Menge an Mirabellen zusammen. Alle noch ein bisschen ausgereifter als die letzten. Das werden dann wohl eine ganze Reihe weitere Mirabellenkuchen. Projekt, das wir in den nächsten Tagen zusammen angehen wollen. Und vermutlich wird die Menge die denkbare Kuchenkapazität übersteigen, so dass V. sicherlich vom Rest noch Marmelade kochen wird. Nach all den Ausfällen und Pleiten gerade auch beim Baumobst ist das doch mal eine erfreuliche Nachricht.

Goldene Opulenz und ein ästhetischer Vorgriff auf Weihnachten

Heute habe wir die gestern gebackenen Mirabellenkuchen auch zum größten Teil eingefroren. Einen werden wir zu J. und W. mitnehmen und gleich frisch verzehren. Und M. scheint auch vorzuhaben, doch noch eine zweite Obstkuchenbackaktion anzuschließen, sofern V. noch genügend Mirabellen pflücken kann. Mit Leiter könnte das vielleicht noch etwas werden, dann vielleicht auch mit richtig gut ausgereiften Früchten. Meiner vielleicht etwas skurrilen Vorliebe entsprechend haben ich an diesem Hochsommertag wiederum an meinen generativen Bilderfindungen gearbeitet. Und wieder oder immer noch rund um Weihnachten und seine reichhaltige Symbolik und Ästhetik. Tatsächlich lässt sich da noch enorm viel entdecken. Und tatsächlich kann ich auch Motivmodifikationen entdecken, die so nur mit der KI überhaupt denkbar und in einigermaßen vernünftigem Rahmen auch umsetzbar sind. Über einige Ergebnisse, die auf vorgängige selbst fotografierte Motivreihen zurückgehen, war ich heute richtig verblüfft. Ich hätte nicht gedacht, dass sich derartige Brillanz, so großer Detailreichtum und eine Art von Opulenz ins Bild setzen lässt, die mir mit „normalem“ Fotografieren wohl so nicht möglich wären. Zu diesen verblüffenden Bildresultaten gehören auch verschiedene weihnachtliche Stillleben mit gläsernem Weihnachtsengel, Weihnachtsbaumzweigen, Weihnachtskugeln und viel Gold bei den Kerzen und sonstigen Accessoires. Üppiger und atmosphärischer geht dann wohl kaum noch:

Weihnachtsstillleben mit Glasengel, goldenen Weihnachtskerzen und goldenen Accessoires

Bildquelle: Dieses Bild wurde mittels generativer KI erstellt.

4 Mirabellenkuchen und eine gemischte Neukreation

Immerhin, in der Neuauflage unserer fast schon traditionell gewordenen Hefekuchenaktion haben wir es heute auf immerhin 4 Mirabellen-Hefekuchen gebracht. Und einen fünften Kuchen konnte ich am Rand mit den restlichen Mirabellen belegen, die Mitte habe ich mit den heute eingekauften Heidelbeeren ausgelegt. Zumindest optisch ist diese unbekannte Variante ein Gewinn, auf den Geschmack mit den Heidelbeeren auf Hefeteig bin ich sehr gespannt. Wie immer hat M. den Hefeteig, diesmal nach einem neuen Rezept gemacht und auf die Bleche verteilt, das hat gut funktioniert, auch wenn der Teig etwas anders aussah und auch anders aufgegangen ist, als wir das gewohnt waren. V. hat den Eimer Mirabellen von der gestrigen Pflückung dann entkernt. Und meine Aufgabe war natürlich das fachgerechte Auslegen, nach der mir eigenen Methode, sehr dicht, hochkant gestellt und ziemlich konzentrisch. Die Ergebnisse sehen wie immer gut aus. Und morgen werden wir die meisten davon sicher gleich einfrieren.

Wenigstens ein Eimer Mirabellen in diesem an Baumobst armen Jahr

Nun geht der Juli zu Ende. Und die Zahl der Sonnenstunden liegt tatsächlich noch ein wenig unter der des Vormonats. Das ist zwar nicht überraschend, nach den langen Phasen mit ausschließlich Regen und kaum Sonnenlicht. Aber im Jahresverlauf betrachtet, die komplett sonnenärmer war als im Vorjahr, ist es dennoch ein bisschen erschreckend, wenn nun selbst bis zum Höhepunkt des Hochsommers hin keine Steigerung, sondern sogar ein Rückgang zu beobachten ist. Immerhin gibt es zwischendurch einige Lichtblicke. So hat V. heute die angekündigten Mirabellen gepflückt, die an ganz kleinen strauchartigen Mirabellenbäumen am Rand unserer Streuobstwiese wachsen. Die Bäume auf der Wiese selbst haben dieses Jahr so gut wie keinen Ertrag gebracht bzw. werden keinen erbringen. Aber eben diese kleinen Bäumchen am Rand. So wird M. in den nächsten Tagen einige Hefeböden backen, die ich dann mit den Mirabellen belege. Für ein Dutzend Kuchen, wie schon einige Male, wird das gepflückte Eimerchen nicht reichen. Aber vielleicht werden es ja so ca. 5-6. Das hieße dann, dass wir alle zwei Monate einen Mirabellenkuchen aus dem Gefrierschrank holen, auftauen und uns an dem einmaligen Geschmack erfreuen können.

Durstige Pflanzen nach einem heißen Hochsommertag

Ein richtig heißer Hochsommertag, wie wir ihn in den Vorjahren so häufig und über Wochen ja erlebt haben, der aber in diesem Sommer selten geworden ist. Wir haben uns wegen der brütenden Hitze nicht sehr lange im Freien aufgehalten, konnten das Licht und die Wärme, die selbst bei heruntergelassenen Jalousien im Haus noch spürbar ist, aber von ihrer angenehmen Seite genießen. Gießen muss ich am Abend solcher Tage natürlich recht viel. Gut, dass die Regenwasserreservoirs gut aufgefüllt sind, und gut auch, dass die Bäume noch genügend Reserven in tieferen Bodenschichten zur Verfügung haben sollten, nach dem vielen Regen. So kann ich mich auf die Blumen und das selbst gezogene Chili-Gemüse konzentrieren und dort für ausreichenden Flüssigkeitsausgleich sorgen.

Hochsommerlicht, Grün und landschaftliche Farbakzente

Das war der sonnenreichste Hochsommertag seit langem. Aber an die Sonnenstundenwerte der Vorjahre kommt auch eine solcher Tag nicht heran. Das ist schon eigentümlich, es scheint, die Sonne hat an Strahlungsintensität verloren, und das eigentlich schon seit Beginn des Jahres. Schwer zu sagen, wie man das einordnen soll, vermutlich in die Reihe der Unbegreiflichkeiten, die für uns schon zum Alltag geworden sind. Für alles Grüne ist dieser Wechsel von Regentagen zu konstanten Sonnentagen ein starker Motivator. Ich beobachte, wie jetzt schon wieder die Efeuhecken in alle Richtungen neue Triebe schießen. Und bei den Bäumen wandelt sich unter dem Einfluss des hochsommerlichen Sonnenlichts die Laubfarbe langsam in Richtung eines dunkleren Grüns und die Konsistenz in Richtung von etwas Ledrigem. Auch in der Baumlandschaft draußen ist alles satt grün geworden, nur die Farbtupfer von Blüten und Früchten fehlen fast vollständig. Eigentlich konnte ich nur bei den Ebereschen in Form der knallroten Fruchtstände einen solchen Akzent beobachten. Alles andere ist noch fast grün oder noch blass, wie bei den Pfaffenhütchen, die zwar schon Fruchtkapseln ausgebildet haben. Aber die sind noch ganz unscheinbar und lassen die spätere irre Färbung in der Kombination von Lila und Knall-Orange bisher zur ahnen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.