Neue Partnerkombinationen

Es hatten sich einige neue Partnerkombinationen angesammelt: Birke & Weide, Feigenbaum & Pappel, Ulme & Walnussbaum. Außerdem noch Apfelbaum Kern & Apfelbaum Splint, das habe ich aber erst einmal zurückgestellt, da es außer der Reihe liegt, und werde es eventuell später noch hinzufügen. Die drei Paare aber konnte ich heute endlich einmal freistellen: In der bis zu vierfachen Vergrößerung funktioniert das ziemlich exakt, ist aber doch zeitaufwändig. Das Umfärben der Hintergründe und das anschließende Zusammenstellen der Paare sowie die eigentlichen Webgrafiken fehlen noch. Das werde ich morgen erledigen und die neuen Beispiele in meiner Übersicht ergänzen. Ich denke schon, dass es Sinn macht, alle realisierten Kombinationen auch abzubilden, da Interessenten dann mit höherer Wahrscheinlichkeit genau ihre Wunschhölzerkombination entdecken können. Und das ist natürlich bei individuell hergestellten kunsthandwerklichen Produkten das beste Argument überhaupt.

Mondholz

Das Buch von Erwin Thoma liegt nun schon seit Monat auf meinem Stapel noch ungelesener Baumliteratur. Heute waren die lang anhaltenden Sonnenphasen des ruhigen Nachmittags endlich einmal Anlass, es hervorzuholen. Der Schreibstil, die sehr persönliche und atmosphärisch dichte Form der Darstellung, vor allem aber das Thema sprechen mich sehr an. Schon nach dem ersten Viertel des Buches ist klar, dass das so genannte Mondholz im Vordergrund der Ausführungen steht. Der Einfluss der Mondphase, zu der Holz bevorzugt in der saftarmen Zeit des Winters geschlagen wird, auf dessen Qualität als Bau- und Konstruktionsholz und dessen Widerstandsfähigkeit z. B. gegenüber Borkenkäfer- oder Pilzbefall wird sehr ausführlich mit lebendigen Beispielen aus der konkreten Erfahrung des Autors erläutert. Sehr glaubwürdig, wie ich finde. Natürlich treffen solche Betrachtungen sehr genau mein derzeitiges Lieblingsthema, nämlich die Abhängigkeit von Leben, Wachstum und Entwicklung bei allen Lebewesen vom Lauf und der Konstellation der Gestirne. Natürlich ist der Mond nicht der einzige kosmische Einflussfaktor, aber vielleicht der bekannteste. Plastisch wird das bei Thoma dadurch, dass er neben dem privaten Interesse auch seine berufliche Existenz eng mit diesen Erkenntnissen verknüpft und er seine Erfahrungen damit in die Konstruktion von Häusern ganz aus Holz einbringt. Damit stellt er sein Wissen anderen indirekt zur Verfügung und verhilft ihnen zu ganz neuen und noch recht seltenen Lebenserfahrungen. Für mich vor allem spannend ist zu sehen, dass es hier wie so oft nicht um neue Erkenntnisse geht, sondern um die Wiederentdeckung und das moderne Nutzbarmachen alten Wissens. Solches Wissen war in der Kindheit Thomas in ländlichen Regionen noch verbreitet, aber dann sehr schnell verschwunden. Den Faden diesbezüglich nicht dauerhaft abreißen zu lassen, ihn wieder aufzunehmen und mit modernen ökologischen Ansätzen nachhaltiger Bauweise und nachhaltigen Wirtschaftens zu verbinden, ist eine nicht unerhebliche Leistung.

Durchschnittsfebruar

Gefühlt war das bisher ein eher lichtarmer Februar. Im Vergleich der Sonnenstromresultate der letzten Jahre liegt es aber durchaus im Bereich des Durchschnitts für diesen Monat. Jedenfalls, wenn die zweite Monatshälfte nicht total einbricht. Wie ich vor einigen Tagen schon bemerkt habe, scheint trotz der zwischendurch immer wieder durchziehenden Kälte der eigentliche Winter schon vorbei. Es ist so, als ob man den Frühling schon ahnt, wenn auch noch nicht viel davon zu sehen ist. Außer den absoluten Frühblühern, allen voran dem Haselstrauch, und einigen Blumen – ich habe gestern die ersten Schneeglöckchen in einer Ecke des Gartens entdeckt – liegt die gesamte (Baum-)Landschaft noch Grau in Grau vor uns, wenig Reize und Motivationen in sich tragend. Ich freue mich auf jene nicht allzu ferne Nacht, innerhalb derer sich der plötzliche Wandel vollzieht. Nach der man auf einmal weiß, jetzt ist der Frühling angekommen.

Die neue Baumkreiskarte ist da

Wunschbaum-Manufaktur: Baumkreis-Armband mit Lebensbaum-/Geburtstag-Zuordnungen nach keltischem Baumkalender
Wunschbaum-Manufaktur: Rückseite einer Info-Karte zum keltischen Baumkalender

Heute wurden die neuen Baumkreis-Karten geliefert. Das quadratische Format gefällt mir sehr gut, da es als Rahmen für die runde Armbandabbildung mit der Beschriftung einfach stimmig wirkt. Auf dem Recyclingpapier wirken die einzelnen Perlen ein wenig stumpf. Dennoch kommt das der realistischen Anmutung der Hölzer näher, als wenn ein Lack darüber liegt. Schließlich behandele ich die Hölzer nie mit Lack, sondern nur mit dem tief einziehenden Öl, und vertraue allein auf den genuinen Charakter der jeweiligen Art und ihrem oft vorhandenen Eigenglanz. Alle künftigen Kunden der Wunschbaum-Manufaktur erhalten eine solche Karte und haben damit u. a. einen ganz guten Anhaltspunkt für das Aussehen der verschiedenen Holzarten des keltischen Baumkreises. Zudem sind zum Nachschlagen sozusagen die Geburtstagsphasen zugeordnet.

Natur als Wahrnehmungsprodukt

Die ersten sonnigen Stunden seit Wochen durften wir am Nachmittag heute erleben. Noch keine Reize gehen derzeit von der Baumlandschaft aus. So richte ich meine Aufmerksamkeit noch auf die Verarbeitung der symbolischen Aspekte dieser Rückzugszeit, die uns gerade durch die lange Abwesenheit von Licht und Grün den neuen Zyklus ins Bewusstsein rückt und den Frühling in der Empfindung vorwegnimmt. Irgendwann ist er dann da. Und in dieser Perspektive fühlt sich diese Zeit schon nicht mehr wie Winter an. Sondern wie etwas, das katalysiert durch die Fastnachtstage bereits abgewickelt ist und nur noch aus formalen Gründen auf seine Auflösung wartet. Es ist interessant zu sehen, wie wir selbst unsere Wahrnehmungen im Kopf bereits viel früher vorbereiten und gewissermaßen kreativ ausgestalten. Das macht die Natur nicht zu einem von uns Unabhängigen, sondern ein Stück weit zu einem Produkt unseres aufmerksamen Lebens.

Vorfrühlingsplanungen

Der erwartete Umschwung in Richtung Frühling blieb heute noch aus. Ich hoffe jetzt auf eine Veränderung in den nächsten Tagen. Dann wird es vielleicht schon etwas mit der Arbeit draußen. Die Wunschbaum-Projekte machen zurzeit eine kleine Pause, nachdem ich die Überarbeitung der Manufaktur-Logos erfolgreich abschließen konnte. Als nächstes werden einige Abbildungen neuer Hölzerkombinationen auf dem Programm stehen, die in der Auswahlübersicht ergänzt werden können. Und natürlich die Konzeptarbeit zur Vorbereitung des neuen Produkts. Das liegt mir sehr am Herzen, wird aber noch viele hoffentlich ruhige Sonntage in Anspruch nehmen.

Außenarbeit wird einfacher

Das Wochenende wird wohl wieder eines mit viel Holzarbeit werden. Ich weiß nicht, ob V. vorhat, den Brennholzvorrat aufzufüllen. Aber auch ohne das wird die Arbeit an verschiedenen Armbändern auf dem Programm stehen. Ich freue mich sehr, dass der Teil, den ich draußen erledigen muss, dann leichter sein wird, da die Temperaturen doch steigen sollen. Zuletzt musste ich die Eingangsarbeit an den großen Maschinen wegen der Kälte mäßig dosieren und aufteilen. Aber wenn es in Richtung des Frühlings geht, machen mehr Wärme und Licht vieles einfacher. Bis zum Umzug des kompletten Arbeitsplatzes ins Freie wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Solange nehme ich mit dem Kellerquartier vorlieb.

Der ausgebaute Holzbrandofen ist ein Segen

V. beschwert sich immer wieder über den Holzhunger unseres Ofens. Dabei ist er vor zwei Jahren ausgebaut und vollständig mit Schamottesteinen ausgebaut worden. Natürlich gibt er seitdem die Wärme viel gleichmäßiger und mit einer weniger bulligen Hitze als zuvor ab. Auch strahlt der erlischende Ofen in der Nacht noch viel länger Wärmeenergie aus. Ein großer Vorzug in ungemütlichen Winternächten. Was V. vergisst: Dass wir seit der Umstellung auch bevorzugt das Nadelholz aus dem eigenen Fichtenbestand verbrennen. Ein gutes Brennholz für ordentliche Hitze, aber eben nicht so lange anhaltend wie früher die Buchen- oder Obstholzabschnitte. Also mehr Holzverbrauch bei demselben Heizergebnis. In früheren Jahren, das hat V. wohl vergessen, hätten wir dennoch jetzt schon den Vorrat wieder auffüllen müssen. Dass das noch ca. 2 Wochen Zeit hat, zeigt auch, dass insgesamt eine deutliche Brennstoffersparnis mit der ausgebauten Ofentechnik verbunden ist. Damit können wir eigentlich zufrieden sein, zumal er seitdem viel pflegeleichter ist und normalerweise nur einmal pro Woche die Asche entsorgt werden muss.

Symbolische Vorwegnahme

Dass eine Frühlingsausstellung mitten im unwirtlichen Winter bleibende Eindrücke hinterlässt, hätte ich nicht gedacht. Aber tatsächlich war ich von der Ausstellung im Blumenhaus W. sehr angetan. Natürlich gab es keine echten Blumen, sondern, wie fast immer in diesem Geschäft, jede Menge jahresspezifische Dekorationen, künstliche Blumen, Wohnaccessoires, Karten, Schmuck u. ä. Aber alles wieder so geschmackvoll arrangiert und thematisch stimmig, dass man sich am Gesamteindruck begeistern kann. Eine schöne symbolische Annährung an den Frühling also, der die Blüte der Bäume, neues Wachstum und nicht zuletzt das Osterfest an äußere Feiertagsmarke vorwegnahm und genau die richtige Anregung an diesem nicht sehr lichtreichen Wintertag darstellte.

Vorfreude auf den neuen Jahreszyklus

Ob der angehäufte Brennholzvorrat bis zum Ende der Holzofensaison wohl reicht. Das ist schwer einzuschätzen. Der Haufen ist überschaubar geworden, und nächste Woche ist ein Temperaturanstieg vorausgesagt. Das könnte es durchaus sein, dass der Winter sich schneller verabschiedet, als wir zuletzt dachten. Mir wäre das Recht, freue ich mich doch jetzt schon auf das erste Grün der Spitzahorne, das zunächst in Form ihrer Blüten sichtbar wird, und kurze Zeit später dann durch die Blätter. Bald darauf geht’s Schlag auf Schlag, bis wir wieder eingetaucht sind in dieses üppige Grün des Frühlings und der aufbauende Teil des neuen Jahreszyklus seinen Lauf nimmt. Die Wunschbaum-Projekte beschäftigen mich jetzt schon sehr. Es wäre schön, wenn sie durch das Frühjahr auch die dem entsprechende gute Resonanz dauerhaft erzeugen.

Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winter-Jahre

Tatsächlich kann mich der Winter in diesem Jahr nicht wirklich faszinieren. Die schönen Bilder aus Finnland und anderen Regionen, in denen prächtige Winterlandschaften und Baumsilhouetten zu sehen sind, wirken für sich gesehen eindrucksvoll, aber mit dem von mir wahrgenommenen Winter hat das nichts zu tun. Vielleicht kann man sagen, es gibt Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winter-Jahre. So würde ich es ausdrücken. Oft hinterlässt eine der Jahreszeiten einen bleibenden und prägenden Eindruck bei mir. Und das wechselt von Jahr zu Jahr. Jedenfalls habe ich mich selten so auf den Frühling gefreut, von dem ich hoffe, er wird nicht so lange auf sich warten lassen wie in 2013. Ein zeitiges Frühjahr gibt den exotischen Bäumen eine Chance, bis zum Frühherbst reife Früchte hervorzubringen. Eine Wiederholung fände ich klasse.

Ausnahme für Rüster

Letztlich komme ich immer wieder auf die altbewährte Methode zurück, den Rüster quer zur Wachstumsrichtung zu bearbeiten. Ursprünglich war das meine bevorzugte Arbeitsweise für alle Hölzer, bis ich dazu übergegangen bin, mich an der natürlichen Wachstumsrichtung zu orientieren. Dabei hat sich dann herausgestellt, dass dies bei allen Hölzern möglich und sinnvoll ist, außer beim Rüster. So halte ich an dieser Abweichung fest, auch wenn der Aufwand deutlich höher ist. Der Lohn ist eine besonders lebendige Anmutung und eine Ausstrahlung, die mit der von mir wahrgenommenen Eigenart der Ulme kongruent geht und sie unterstützt. So wie es bei diesem Produkt auch sein soll.

Erinnerungsmedium

Heute konnte ich die neue Karte bereits fertigstellen und in den Druck geben. Ich bin sehr gespannt, Ende nächster Woche sollte sie geliefert sein. Die Vorderseite zeigt ein Baumkreis-Armband vor dem Hintergrund einer Baumscheibe, um das herum zu jeder Perle die jeweilige Baumart zugeordnet ist. Im inneren Kreis sind die zugehörigen Zeitphasen des Baumkalenders angeordnet. Ich denke, das ist eine sehr anschauliche Illustration des gesamten Manufakturprojekts, weil es ein exemplarisches Produkt zeigt und mit der Baumkreis-Systematik auf die symbolischen Implikationen leicht nachvollziehbar hinweist. Diese Karte als Anlage zu jeder Lieferung wird sicherlich ein sehr gutes und passendes Erinnerungsmedium darstellen.

Baumkreis-Karte

Nach der abschließenden Neugestaltung des Logos habe ich heute auch einen ersten Entwurf für die Baumkreis-Karte angelegt. Auch da gibt’s eine Reihe von Details, die das Ganze runder machen und gegenüber der aktuellen Karte einen Fortschritt darstellen. Das quadratische Format kommt dem runden Motiv besser entgegen. Und dass künftig das echte Baumkreis-Armband zu sehen ist, statt einer schematischen Zeichnung, macht die Zuordnung zu den einzelnen Baumarten und Geburtstagsphasen natürlich noch viel anschaulicher. Eigentlich kann man sich so die Anmutung eines jeden der Lebensbaum-Hölzer bzw. – Armbänder gut vorstellen, ohne jedes Band als Ganzes gesehen zu haben. Noch einige Korrekturläufe, auch zur Rückseite, und dann kann es in den nächsten Tagen in Druck gehen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.