Ausnahme für Rüster

Letztlich komme ich immer wieder auf die altbewährte Methode zurück, den Rüster quer zur Wachstumsrichtung zu bearbeiten. Ursprünglich war das meine bevorzugte Arbeitsweise für alle Hölzer, bis ich dazu übergegangen bin, mich an der natürlichen Wachstumsrichtung zu orientieren. Dabei hat sich dann herausgestellt, dass dies bei allen Hölzern möglich und sinnvoll ist, außer beim Rüster. So halte ich an dieser Abweichung fest, auch wenn der Aufwand deutlich höher ist. Der Lohn ist eine besonders lebendige Anmutung und eine Ausstrahlung, die mit der von mir wahrgenommenen Eigenart der Ulme kongruent geht und sie unterstützt. So wie es bei diesem Produkt auch sein soll.

Erinnerungsmedium

Heute konnte ich die neue Karte bereits fertigstellen und in den Druck geben. Ich bin sehr gespannt, Ende nächster Woche sollte sie geliefert sein. Die Vorderseite zeigt ein Baumkreis-Armband vor dem Hintergrund einer Baumscheibe, um das herum zu jeder Perle die jeweilige Baumart zugeordnet ist. Im inneren Kreis sind die zugehörigen Zeitphasen des Baumkalenders angeordnet. Ich denke, das ist eine sehr anschauliche Illustration des gesamten Manufakturprojekts, weil es ein exemplarisches Produkt zeigt und mit der Baumkreis-Systematik auf die symbolischen Implikationen leicht nachvollziehbar hinweist. Diese Karte als Anlage zu jeder Lieferung wird sicherlich ein sehr gutes und passendes Erinnerungsmedium darstellen.

Baumkreis-Karte

Nach der abschließenden Neugestaltung des Logos habe ich heute auch einen ersten Entwurf für die Baumkreis-Karte angelegt. Auch da gibt’s eine Reihe von Details, die das Ganze runder machen und gegenüber der aktuellen Karte einen Fortschritt darstellen. Das quadratische Format kommt dem runden Motiv besser entgegen. Und dass künftig das echte Baumkreis-Armband zu sehen ist, statt einer schematischen Zeichnung, macht die Zuordnung zu den einzelnen Baumarten und Geburtstagsphasen natürlich noch viel anschaulicher. Eigentlich kann man sich so die Anmutung eines jeden der Lebensbaum-Hölzer bzw. – Armbänder gut vorstellen, ohne jedes Band als Ganzes gesehen zu haben. Noch einige Korrekturläufe, auch zur Rückseite, und dann kann es in den nächsten Tagen in Druck gehen.

Logo-Update

Nun bin ich doch zu einer überzeugenden Lösung für das Logo der Wunschbaum-Manufaktur gelangt. Es geht dabei um ganz kleine Details, die insgesamt betrachtet jetzt in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Keine radikale Änderung gegenüber dem bisher verwendeten Logo, aber doch so, dass der neuerdings hervorgehobene Manufakturcharakter eine optisch erkennbare Plausibilität erhält. Morgen werde ich einen letzten Schliff anlegen und dann verschiedene Varianten u. a. in Schwarz-Weiß bzw. monochrom anlegen, die ich u. a. für die geplante Neuauflage der Baumkreis-Postkarte benötige. Ich freue mich auf die Änderungen und die verschiedenen kleinen Wunschbaum-Projekte, die in den kommenden Wochen auf mich warten.

Themenwahl und Selbstbeobachtung

Die Reportage über Helikoptereinsätze im Hochgebirge, bei denen u. a. riesige Baumstämme an hundert Meter langen Seilen geborgen und abtransportiert werden, hat V. sehr beeindruckt. So wie ihn vor Monaten ein ähnlicher Beitrag ihn schon einmal gefesselt hat. Da kommt offenbar eine Art Abenteuerlust zum Vorschein, gepaart mit Aktivitäten, denen er selbst gerne nachkäme, wenn der körperliche Zustand es zuließe. Rückblickend kann ich diesen gemeinsamen Arbeiten beim Roden und Fällen von Bäumen im eigenen Wald durchaus einen Erinnerungswert zuerkennen. Dennoch wäre es mir lieber, V. würde sich endlich von diesen Themen entfernen und sich heute relevanteren zuwenden. So ist das eben mit den Themen. Sie machen nur in ganz eng umgrenzten Kontexten wirklichen Sinn, in anderen wirken sie umgekehrt eher hemmend. Das ist eine Erkenntnis, die viel Selbstbeobachtung und laufende Selbstvergewisserung erfordert, die nicht selten schmerzlich ausfallen kann. Das verstehe ich schon, sehe aber doch die Notwendigkeit.

Den Winter am besten vergessen

Die Sonnenlichtbilanz ist im Januar generell nicht berauschend. In diesem Monat aber habe ich kaum einen Blick auf die Kilowattzahlen des Sonnenstroms gelegt, so dauertrüb, dunkel und regnerisch hat sich der gesamte Januar 2015 präsentiert. In Verbindung mit den Schneetagen, die die ganze Anlage lahmgelegt haben, kann das Ergebnis also nur erbärmlich ausfallen. Sobald wieder Strom fließt, sehe ich es mir natürlich an, an die Vorjahresanfänge kann es aber in keinem Fall heranreichen. Das Gute daran ist natürlich, dass es nur noch Steigerungen geben kann. Dabei ist der Strom weniger wichtig als das Licht an sich, das für unser Wohlbefinden und die Ausgeglichenheit eine so wichtige Rolle spielt. So hoffe ich auf einen zügig sich abwickelnden Restwinter und eine nahes Frühjahr, das seinen Namen verdient. Meine Gedanken richten sich jetzt schon mehr auf das Grünen und Blühen der Bäume als auf die Schwarz-Weiß-Muster der Baumlandschaft im Schnee, der mir in diesem Winter keine Atmosphäre zu vermitteln hat. Am besten wir vergessen diese Jahreszeit ganz schnell, die mir außerhalb Weihnachten nicht viel Erhebendes entgegen gebracht hat.

Katalysator für die Kommunikation

Die Kellerarbeit ging mir heute leicht von der Hand. Vielleicht Resultat einer Gewöhnung an den Winter, der entschlossen scheint, sich in dieser Form noch eine ganze Weile fortzusetzen. Auch weil die Erkältungswelle für unser Umfeld jetzt abzuklingen scheint, gehen meine Gedanken aber schon in Richtung der lichteren Tage. Wahrscheinlich denken viele so und genau das ist der Grund für die auffallende Zurückhaltung in der Kommunikation. So als ob man sich den nächsten Schritt für eine Zeit mit besseren Rahmenbedingungen aufsparen wollte. Wie es meiner Arbeit und Aufgabe entspricht, versuche ich, unabhängig von diesen Beobachtungen, diese Zurückhaltung etwas schneller aufzulösen, den Zukunftsblick schon in die Gegenwart zu integrieren. Das ist relevant für die Wunschbaum-Projekte und ebenso für die Agenturarbeit, deren eigentlicher Kern meiner Erfahrung nach genau darin besteht, die Prozesse zu konzentrieren und zu beschleunigen, die in weiterer Ausdehnung ihre Form verlieren und konturlos werden müssten.

Hoffnungsvoller Rest-Winter

Nun habe ich den Faden der Holzarbeit wieder aufnehmen können. Wahrscheinlich wird das Wochenende wieder damit ausgefüllt sein. Erfahrungsgemäß ist die Resonanz vor und nach den Fastnachtstagen eher mäßig. Gut, denn so kann ich langsam zurückfinden und den Winter ohne allzu große Hektik von hoffentlich schöneren Seiten erleben als bisher. Ahorn, Tanne, vielleicht später noch Zypresse stehen auf dem Programm. Und der Keller wartet bei künstlichem, aber wärmendem Licht, das die fehlende Sonne dieser Tage kompensiert. Gut, dass die aktuelle Projektarbeit zwischenzeitlich zu einem Etappenabschluss gelangt ist. Das lässt mich beruhigt in die kommenden Wochen blicken.

Holzofenwärme gegen klamme Winterkälte

Bei diesen dauerklammen Tagen sind wir doch jetzt sehr froh mit dem Holzofen. Wenn er schon morgens angeworfen wird, verbreitet er den ganzen Tag über eine wohlige Grundwärme, die lange anhält, bis in die Nacht, da die Schamottesteine doch für einige Stunden ihre Wärme weiter abgeben. Da wir überwiegend Nadelholz aus dem eigenen Bestand verwenden, hält es zwar nicht ganz so lange an, aber die Wärme selbst ist natürlich außerordentlich. Insofern bin ich mit Vs Dauerthema verwöhnt, da wir ja tatsächlich bei so unangenehmer Winterwitterung einen echten Gewinn daraus ziehen. So leisten die hohen Fichten in ihrer Nach-Weihnachtsbaumzeit ihren letzten sinnvollen Dienst. Und das sicher noch für ca. 10 Jahre oder länger, wenn wir zwischendurch warme Winter erleben, die den Holzbrand überflüssig machen.

Naturfotografien als Platzhalter

Gut, dass mein Fotoarchiv so umfangreich ist. So habe ich auch für eigentlich themenfremde Projekte immer provisorisch einsetzbares Bildmaterial, das als Grundlage für das Layout dient. Auch wenn die Fotos von Bäumen und Sträuchern, die Nahaufnahmen von Texturen und Holzflächen, nicht wirklich zum jeweiligen Thema passen, können sie doch hilfreich sein, wenn es darum geht, die spätere Anmutung z. B. einer Website zu simulieren. Später geht’s dann nur noch um das Austauschen der Illustrationsbilder. Eine eher technische Aufgabe. Wenn im Februar hoffentlich das Sonnenlicht an Stärke gewinnt und pro Tag länger zur Verfügung steht, wird auch das Fotografieren wieder attraktiver. Die „Wanderfotografie“ ist in letzter Zeit bei mir zu kurz gekommen. Es wird notwendig sein, das wiederzubeleben, um meine favorisierten Motivserien fortsetzen zu können.

Anspruchsvolle Aufgabe

Der Projektalltag schleift sich jetzt doch allmählich ein. Gestern hatte ich das noch anders wahrgenommen. Aber wenn man durchgängig dranbleiben kann, kommen die Dinge wieder ins Fließen. Dieses Fließen, das für erfolgreiches und motivierendes Arbeiten so wichtig ist. Ich wünsche mir, dass die Wunschbaumprojekte, meine kommunikative Konstante sozusagen, eine inspirierte Weiterentwicklung erfahren, die Besucher ebenfalls inspirieren mag. Die Wahrnehmungen, Kommunikationsgewohnheiten und Themenschwerpunkte ändern sich. Deshalb ist es wichtig, auch auf der Ebene des inhaltlichen Angebots und seiner formalen Darstellung diese Veränderungen zu berücksichtigen. Damit die Menschen, die Resonanz entwickeln können, auch die Gelegenheit dazu erhalten. Eine immerwährende und anspruchsvolle Aufgabe.

Aufgeschobene Themen

Nun habe ich die letzten Weihnachtsrelikte auch aus meinem Arbeitszimmer entfernt. Die weihnachtlichen Glasobjekte, geschliffenen Kristallweihnachtsbäumchen und andere liebgewonnene Dekorationen sind jetzt wieder in den Weihnachtskartons verpackt. Dennoch ist das neue Jahr für mich noch nicht wirklich angekommen. Oder vielleicht bin ich es, der in diesem Jahr noch nicht richtig Fuß gefasst hat. Gerade die themenorientierten Projekte scheinen in weitere Ferne gerückt, als ich es Ende Januar erwartet hätte. Wieder einer dieser ungeahnten Jahresverläufe, die kaum Prognosen zulassen. Eins steht fest, der Wunschbaum wird mich weiter begleiten. Die Schwerpunktlegung allerdings wird sich erst finden.

Manufakturvorhaben

Wieder einmal Schnee, aber der wird sich bei uns nicht lange halten. Die Wiederaufnahme meiner Manufakturarbeit kommt mir jetzt häufiger in den Sinn. Aber etwas stabiler muss ich zuvor schon noch werden. Drum herum gibt’s zudem noch eine Reihe liegengebliebener Projekte, u. a. die Neuauflage der Baumkreis-Postkarte, die ich in einem anderen Format und veränderter Gestaltung anlegen möchte. Sie wird dann das Konzept noch besser transportieren und die eine oder andere Anregung zusätzlich liefern. Verschiedene Partner-Armband-Kombinationsbeispiele werde ich in Kürze auf der Manufakturseite ebenfalls ergänzen. Da ist inzwischen wieder einiges zusammengekommen. Leider ist das größere Vorhaben mit einem neuen Armband-Konzept noch nicht weiter fortgeschritten. Dazu benötige ich mehr Zeit, um die Hintergrundinformationen genauestens aufzuarbeiten und auf dieser Grundlage einen Prototypen herzustellen.

Stillstehende Zeit

Eine stillstehende Zeit, die mir immer unwahrscheinlicher vorkommt. Selten habe ich einen solch verschlafenen Jahresanfang erlebt. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich das einordnen und bewerten kann. Aber letztlich hat jedes Jahr seinen ganz besonderen Charakter, die im Nachhinein betrachtet einen gewissen Sinn ergibt. Nun hoffe ich, dass der diesjährige Verlauf Anregungen für kreatives Arbeiten bietet, meine Wunschbaum-Projekte befördert und weiter lebendig hält und mich wieder zu einer neuen Serie von Fotografien in der Natur und zu natürlichen Motivfeldern führt.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.