Die nächsten Kreativvorhaben

Auch heute konnten wir uns das Gießen einmal wieder sparen. So viel konnte nicht verdunstet sein. Glücklicherweise sind unsere Gießwasservorräte wieder ein Stück weit aufgefüllt. Und auch der Regen an sich war natürlich wohltuend und wichtig für die Pflanzen, die sich in den letzten Tagen erholen konnten. Zwischendurch kommen schon wieder längere Sonnenphasen, ein Zeichen, dass der Hochsommer einen langen, aber voraussehbaren neuen Anlauf nimmt. Also noch genügend Gelegenheit, die Möglichkeiten des neuen Weitwinkels an den Bäumen als Ganzen auszutesten. Vielleicht finde ich in den nächsten Wochen auch wieder etwas mehr Ruhe dafür. Damit die Arbeit an meinen Microstock-Portfolios nicht zu erliegen kommt. Das neue Vater, Mutter & Kind-Armband-Set habe ich heute abfotografiert. Zusammen mit einer früheren Dreier-Kombination werde ich es demnächst zu meinen Beispielansichten gesellen und vielleicht diesen Armbandtyp auch stärker herausstellen. Denn in jüngster Zeit ist das Interesse dafür gewachsen.

Erste Feigen

Die ersten Feigen dieses Jahres kamen ganz unverhofft. Ich hatte ihr Heranreifen während der letzten beiden Wochen tatsächlich nicht bemerkt. Wie das so oft vorkommt, wenn die Früchte noch grün sind und mit dem Grün des Laubs konkurrieren. V. hat mich am Nachmittag wild gestikulierend darauf aufmerksam gemacht und mir die Ernte überlassen. Eine davon besonders dick, die andere oberflächlich schon leicht von Insekten angefressen und bereits überreif. Jetzt können wir wieder eine neue Strichliste auf unserer Schiefertafel anlegen. Ich bin gespannt, wieviele in diesem Sommer zusammen kommen, bei dem doch schleppenden Start in die Saison. Das Wahnsinns-Hochdruckwetter der letzten Wochen, gepaart mit jetzt öfter auftauchenden Regentagen sind natürlich ganz gute Bedingungen, die die Verspätung kompensieren könnten.

Erweiterte Optik

Landschaft an der Saar
Baumgrundstück mit exotischen Bäumen an der Saar

Es war der erste Test für das neue Objektiv. Bei nicht gerade idealen Lichtverhältnissen, aber immerhin ohne Regen. An den Weitwinkel muss ich mich erst noch gewöhnen. Aber jetzt schon ist klar, dass es die Perspektiven erheblich erweitert. Welche Blende bei welcher Belichtungszeit in welcher Situation die richtigen sind, dafür habe ich nach diesem ersten Mal schon einige Anhaltspunkte. Überrascht bin ich darüber, dass auch Details erstaunlich scharf abgebildet werden, bei idealen Bedingungen bis in die Randbereiche hinein. Insofern ist es nicht nur die 1. Wahl für Landschaften, Innenräume und Außenarchitektur. Auch Bäume als Ganze lassen sich mit diesem Objektiv gut abbilden. Wenn man vom Makrobereich kommt, ist das zunächst sehr ungewohnt. Man steht dicht vor dem abzubildenden Objekt und kann es dennoch in seinem Kontext vollständig erfassen. Fast wie ein Vergrößerungsglas, denn mit den eigenen Augen ist dieser Winkel nicht abbildbar. Insofern bin ich gespannt auf die Entdeckung der Gestaltungsmöglichkeiten, die ich mit dem Weitwinkel jetzt integrieren kann.

Weitwinkelsichten

Nach den arbeitsreichen Tagen dieser Woche und all den Extremwetterumschwüngen freue ich mich auf einen Sonntag, der wohl temperiert zu werden verspricht. Ob ich das zu einem Spaziergang nutzen kann, hängt wesentlich davon ab, ob es längere regenfreie Phasen geben wird. Ich würde mich freuen, denn dann könnte ich endlich das neue Weitwinkelobjektiv testen. Natürlich muss es dabei um Landschaft gehen, aber auch um die Möglichkeiten, diese Brennweite 16-35 mm gewinnbringend für die Aufnahme näher liegender Gegenstände zu verwenden. Es ist immer spannend, bei neuen Techniken zu ergründen, welche Chancen sie bieten und wie man sie für die eigenen Gestaltungs- oder Dokumentationsvorstellungen nutzen kann. Die Ausweitung meines Baumfoto-Portfolios um neue Perspektiven und vielleicht auch neue Motive ist ein Projekt der nächsten Monate.

Nussbaumfortschritte

Der Walnussbaum hat in den letzten Wochen doch an Stammstärke zugelegt. Bis kürzlich hatte er immer dieses Stängelartige, mit einer im Verhältnis zu seinem jungen Alter und dem kleinen Stammdurchmesser enormen Höhe. Wahrscheinlich hat die Biologie des Baums nun doch für eine Korrektur gesorgt und die Grundlagen dafür gelegt, dass er mittelfristig nicht völlig aus der rechten Proportion fällt und instabil wird. V. hatte dem zuletzt nicht ganz getraut und ihn deshalb von verschiedenen Richtungen aus mit Seilen und einer Stange stabilisiert. Vielleicht können wir im nächsten Jahr schon darauf verzichten und uns allein auf die Holzstütze für den Stamm beschränken. Jetzt schon kann man erkennen, dass er sich zu einem der dominierenden Bäume des Gartens und zu einem echten Blickfang und guten Schattenspender im Sommer entwickeln wird.

Tropisch

Nun musste ich doch noch nicht auf das Leitungswasser zum Gießen zurückgreifen. Glücklicherweise ist unser Tank noch ziemlich voll, so dass es damit noch einige Tage ausreichen sollte. Bis dahin kommt vielleicht tatsächlich der schon mehrfach angesagte Regen. Als Abkühlung und zwischenzeitliche Erholung für uns, die Bäume und Blumen. Ein Sommer ist das, wie ich ihn in dieser durchgängig heißen Form noch nicht erlebt habe. Man fühlt sich fast wie in den Tropen.

Stumme Kommunikation

Die Sommerseligkeit scheint noch lange nicht zu Ende. In unserem Bundesland dürfte sie für viele gar erst richtig mit dem Wochenende beginnen, wenn die Schulferien starten. Für mich ist das eigentlich spannend, da diese Urlaubsstimmung meine Konzentration während der Arbeit unterstützt. Es gibt nicht ganz so viel, was ablenken kann. Dann ist es auch noch leichter, trotz der durchgängigen Projektarbeiten, die kurzen Phasen im Garten oder beim Spaziergang, den punktellen Dialog mit den Bäumen des Gartens und die Nähe zu allen Pflanzen so zu erleben, als ob sie länger andauernd wären. Die Dauer des Kontakts ist eben kein Qualitätskriterium, eher die Fähigkeit, in dem Moment achtsam und fokussiert zu sein. Das ist gut bei allem Arbeiten, und es ist ebenso gut und wichtig bei dieser meist stummen Form der Kommunikation mit den Wesen der vegetabilen Welt.

Sommerblättertransparenz

Das war einmal wieder ein stimmiger Einundzwanzigster. Diese Tage haben meist etwas Anregendes. Und tatsächlich bin ich heute sehr gut mit verschiedenen im Abschluss befindlichen Projekten vorangekommen. Und dann dieses Hochsommerklima, das am Nachmittag mit voller Wucht zurückgekehrt ist. Man kann sich schon wie im Urlaub fühlen, so mediterran wirken die sommerlichen Szenen inzwischen im Südwesten Deutschlands. Unsere Sonnenbäume mögen das, und die eher mit Schatten assoziierten zeigen sich bisher zumindest nicht gestört. Unterdessen wuchert das Grün im Garten immer weiter und wird zunehmend die lichte Transparenz des Laubs sichtbar werden lassen. Baumblätter im Gegenlicht gehören dann auch zu meinen Lieblingsmotive während dieser Jahreszeit. Mit dem neuen Objektiv will ich in den nächsten Wochen eine neue Serie dazu ins Leben rufen.

Feigenbaumzeit

Unser neuer kleiner Feigenbaum ist seit dem Rückschnitt mit seinem Kronenwachstum zwar ins Stocken geraten. Er trägt aber schon zahlreiche Früchte, die sich ganz gut entwickeln. In der Hinsicht scheint der etwas vitaler als der alte Baum, der sich in dieser Saison bisher sehr schwer getan hat und erst in den letzten Tagen erkennbar mehr Energie und Substanz in die Früchte leitet. Obwohl sie nur an den Endtrieben sitzen, sind es zahlenmäßig doch recht viele. Die große Frage ist dann aber, ob sie bis zum Spätherbst noch reifen können. Eigentlich ist es dafür schon etwas zu spät, müssten sie schon weiter sein. Aber alles hängt eben vom weiteren Verlauf des Sommers ab. Wenn die Hochsommerlage noch lange andauert, kann das so manches Wärme- und Lichtdefizit des Frühjahrs kompensieren.

Textbeitrag in „Der Warndt – ein industriell geprägter Naturraum im Wandel“

Es freut mich sehr, dass einer meiner Texte zur Symbolik der Bäume in einem gerade erschienenen regionalkundlichen Sammelband Einzug gehalten hat. Der zweite Band eines umfangreichen Buchprojekts über die saarländisch-lothringische Wald- und Kulturlandschaft „Warndt“ ist nun nach einer längeren Verzögerung doch noch erschienen: Beitrag in der Saarbrücker Zeitung über die Buchpräsentation. Das über 800 Seiten umfassende Buch wurde vom Heimatkundlichen Verein Warndt e.V. herausgegeben, so wie schon der erste Band in 2006 und der dritte, der noch folgen soll. Während der erste Band sich im Schwerpunkt mit der historischen Entwicklung des Waldgebiets befasst hat, ist dieser zweite mit teilweise zweisprachig wiedergegebenen Beiträgen von mehr als 30 deutschen und französischen Autoren auf den Naturraum Warndt, der aktuellen Fauna und Flora, den Gewässern, dem Habitat- und Artenschutz sowie der historischen und gegenwärtigen Landnutzung im grenzüberschreitenden Warndtgebiet konzentriert. Zwischen den überwiegend naturwissenschaftlich orientierten Beiträgen von Biologen, Botanikern, Geographen, Geologen und anderen Fachleuten sind einige Abschnitte mit literarischen Betrachtungen der Natur dies- und jenseits der Grenze, Beispielen für eine Poesie des Waldes und Texten über die Symbolik von Wald und Baum eingefügt. Letzteres trifft natürlich genau mein Lieblingsthema. Ich freue mich deshalb, dass mein Text über den christlichen Lebensbaumbegriff jetzt Bestandteil des umfangreichen Bandes ist, in der Form, wie ich ihn vor einigen Jahren zur Verfügung gestellt habe. „Zwischen Sündenfall und Erlösung: Der christliche Lebensbaum“ findet sich auf den Seiten 587-588 des Bandes und ist mit der Reproduktion einer im 18. Jahrhundert im ehemaligen Eisenwerk zu Geislautern gegossenen Takenplatte illustriert, die passenderweise den Sündenfall und den Baum der Erkenntnis darstellt. Im thematischen Rahmen des Gesamtbandes mag der Text im ersten Augenblick exotisch wirken. Aber ich finde, als Beitrag für die überleitenden Abschnitte ist er gut geeignet. Schön ist auch, dass sich ein Text von Ulf Stegentritt über die von mir ebenfalls sehr geschätzten Baumbetrachtungen Hermann Hesses anschließt. Die habe ich selbst ja bereits in meinem Text „Lebensbaum und Lebenslauf: Zur biografischen Bedeutung der Bäume“ näher unter die Lupe genommen, der im Übrigen vor einigen Jahren in dem Sammelband „Diktynna. Jahrbuch für Natur und Mythos“ veröffentlicht wurde. Dem sehr gelungenen neuen Buch über den Warndt, in dem erkennbar viel Mühe verschiedener Ehrenamtlicher steckt, wünsche ich viel Aufmerksamkeit und Erfolg.

Nussbaum-Eldorado

Js und Ws Walnussbaum trägt dieses Jahr so viele Nüsse wie nie zuvor. In den Vorjahren waren es immer nur einzelne, obwohl der Baum ja schon beachtliche Größe erreicht hat. Und die waren dann auch recht schnell von den Eichhörnchen stibitzt worden. Zurzeit besteht die Gefahr noch nicht, da sie noch vollständig grün am Baum hängen. Wenn irgendwann die äußere Schale aufbricht und die braune Steinfrucht zum Vorschein kommt, könnte es wieder gefährlich werden. Letztlich müssten aber doch einige zum Ernten übrig bleiben. W. überlegt schon, den Baum im Spätherbst zu beschneiden, da seine ausladenden Äste sowohl in die Hausfront als auch über den Gehweg reichen. Es scheinen dort ein guter Boden und günstige klimatische Verhältnisse für Nussbäume zu geben. Jedenfalls sind wir auf dem Spazierweg zahlreichen stattlichen und schon älteren Exemplaren begegnet, die sich durch üppiges Blattwerk, ausladende Kronen und viele Früchte auszeichneten. Js und Ws Esskastanie daneben hat ebenfalls einen gewaltigen Wachstumsschub hingelegt. Trotz des Rückschnitts im Vorjahr hat er sehr viele neue Seiten- und Nebenäste ausgebildet. Auch sie muss wohl ausgedünnt werden, um nicht ihre ganze Kraft an die Blätter zu vergeben. Immer wieder beeindruckend finde ich das Ebereschenpaar im Hintergarten. Die Kronen sind heute schon miteinander verschränkt. Später wird das Paar wie ein großer Baum im Zentrum des Blickfelds wirken. Die Stämme müssen aber noch an Umfang gewinnen, da sie immer noch zu schwach sind, um den Baum ohne Stütze zu tragen. Ws Vermutung, der Farbunterschied zwischen den Früchten der beiden Bäume (Orange-Rot vs. Beige-Orange) hätte mit dem Geschlecht zu tun, musste ich natürlich widerlegen. Ich gehe davon aus, dass sie zeitlich nicht vollständig synchronisiert sind, so dass die Früchte des einen einfach schon weiter sind, während die des ersten sich noch im Übergang von Grün zu Orange bewegen.

Letzte Reserven

Unsere Wasserpumpe funktioniert viel besser, als ich es in Erinnerung hatte. Jedenfalls war der Rest des Beckens im Nullkommanichts leergepumpt. Das hat ausgereicht für das heutige Gießen, und die beiden Bütten werden auch noch genügend Wasser für morgen bereithalten. Danach könnten sich alle Vorratsbehälter neu füllen, denn für morgen sind teils heftige Gewitterregen vorhergesagt. Ich hoffe, sie werden regenreich, aber nicht zerstörend. Das wäre als Feuchtigkeitsintermezzo insbesondere für doch schon durstigen Bäume ein Segen. Denn die Bäume gieße ich normalerweise nicht, dafür würde das knappe Gießwasser nicht reichen. Bisher konnten sie die benötigte Flüssigkeit offenbar noch aus tieferen Erdschichten hervorholen. Aber jetzt tut echter Nachschub, nach der langen Trockenphase, doch Not.

Lichtverliebte Gleditschien

Die wuchsfreudigste und stärkste unter unseren drei kleinen Gleditschien strebt immer weiter zum Licht. V. hat jetzt eine noch höhere Stütze dazugestellt, die auch die zuletzt stark verlängerte Spitze stützen kann. Bald wird diese Spitze durch die Ebene der Weinreben vorgedrungen sein, worum es ihr vermutlich geht. Dabei haben wir den kleinen Baum ohnehin lichtexponiert platziert. Aber das zeigt, dass diese Art wirklich zu den Lichtbäumen gehört. Ich bin jetzt gespannt, wie er am Ende des Sommers aussieht und ob er den Winter schadlos übersteht. Ein Beispiel, dass jahrelange Beharrlichkeit sich bei der Aufzucht nicht so vertrauter Arten auszahlen kann. Dass nun ausgerechnet dieser so stark geworden ist, muss individuelle Gründe haben und ist sicher nicht allein dem Umstand geschuldet, dass ich ihm den größten Pflanztopf genehmigt habe. Es war vielmehr so, dass er den erkennbar benötigt hat, einfach weil seine besondere Wachstumsfreude schon im Frühjahr absehbar war.

Regenwasser wird knapp

Gemessen an der Zwischenbilanz verspricht das ein recht sonnenreicher Juli zu werden. Sofern wir nicht wieder eine dieser überraschend radikalen Wetterumschwünge erleben. Zunächst aber wieder Hitze und für uns immer drängender werdende Gießwasserknappheit. Höchstens noch zwei Tage wird das Regenwasser aus dem Becken reichen, dann müssen wir tatsächlich zum Wässern der Bäume und Gießen der Blumen Leitungswasser abzapfen. Vielleicht werden wir aber auch mit einem Gewitterregen beschenkt, der nicht zu heftig, aber doch lang genug ausfällt, dass sich die Becken, Tanks und Tonnen wieder ein Stück weit füllen können.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.