Gartenbaumbesonderheiten dieses Sommers

Die Gartenbäume entwickeln sich in diesem Sommer sehr gut und bilden üppiges Grün. Gerade der Walnussbaum hat jetzt schon eine erstaunliche Dichte im Kronendach erreicht und präsentiert sich gewaltiger als jemals zuvor. Gleichzeitig verteilt er immer mehr Schatten um sich herum, was für die angrenzend platzierten Chili-Pflanzen nicht ganz so günstig ist, aber geeignetere Sonnenplätze kann ich für die nicht frei machen. Auch Ginkgo und Nashi haben sich bisher vital gezeigt, ebenso die beiden kleinen Feigenbäume. Und die Gleditschie zeichnet sich nach dem ziemlich heftigen Rückschnitt vor einigen Wochen dadurch aus, dass sie an den verbliebenen Ästen, teils auch direkt am Stamm, umso dichteres Laub austreibt. Das ist bekanntermaßen sehr licht und filigran, wirkt in dieser Dichte aber ungewohnt wuchernd. Das allerdings passt nicht ganz zu der Baumart. Ich hoffe, diese Anmutung wird sich im Laufe des Sommers wieder auflösen, spätestens aber im Folgejahr, denn ein ähnlich starkes Zurückschneiden wird bis dahin wohl nicht mehr nötig sein. Nur der Pfirsichbaum wird sich bezüglich seines Blattkleides wohl nicht mehr erholen können. Er trägt Blätter, die sind aber durch einen Pilz vor Wochen schon stark zusammengeschrumpelt bzw. gar nicht mehr vorhanden und verteilen sich auch stark unregelmäßig an dem jungen Baum. Deshalb ist zu befürchten, dass die schon vorhandenen, noch kleinen und grünen Pfirsiche wohl bis zum Hochsommer nicht mehr die gewohnte Größe und Reife erreichen können. Das allerdings ist jammerschade, stellten sie doch in den Vorjahren ein echtes Highlight im Garten- und Erntejahr dar.

Feiertagswandlungen

Es ist eines der Charakteristika des Frühsommers, dass sich die Feiertage häufen, gerade die in der Wochenmitte. Ich denke, auch für solche, die im christlichen Sinne nichts damit anzufangen wissen, können dieses Feiertage eine besondere Aura entfalten, die sie von anderen freien Tagen unterscheidet. Das hat mir heute jemand im Gespräch bestätigt, deshalb scheint es keine individuelle Erfahrung zu sein. Ich finde das gut, denn ich bemühe mich seit Jahren, die Aufmerksamkeit auf Traditionen zu lenken, die religiöse, volkstümliche oder in der Jahreszeitenkultur liegende Hintergründe haben. Einfach weil sie ein Teil unserer mitteleuropäischen Lebensweise sind und unsere Wahrnehmung stark beeinflussen. Wenn in diesen Traditionen Bäume eine Rolle als Lebenssymbole spielen, finde ich das besonders spannend. Frontleichnam gehört nicht zu diesen vegetativ bedeutsamen Feiertagen, ist eher aus der katholischen Kirchengeschichte heraus zu begreifen. Aber eine biografische und dorfgeschichtliche Bedeutung hat es allemal, viele im Dorf knüpfen gerade an diesen Feiertag noch vielfältig Erinnerungen, die bis in Kindheitstage zurückreichen, als er noch feierlicher und aufwändiger inszeniert und ehrfürchtiger wahrgenommen wurde.

Wohltemperierter Frühsommer

Der Frühsommer ist jetzt einmal in eine gemäßigtere, nicht ganz so strahlungsintensive Phase übergegangen. Das finde ich gut, weil es auf eine ausgedehnte Sonnenzeit hindeutet, die für die bisherigen Verhältnisses dieses Jahres erstaunliche Konstanz zeigt. Eine längere Phase mit tagsüber ziemlich konstant hohen Temperaturen, viel Sonnenschein und im Schnitt wenigen Wolken. In Verbindung mit den abgekühlten Nächten, die Erholung bedeuten, tut das den Bäumen, überhaupt den Grünpflanzen sichtlich gut. Bisher war es auch noch nicht übertrieben, so dass ein Stressbelastung mit Dauerhitze noch ausgeblieben ist. Ich hoffe, das bleibt auch so. Denn bedeutet für uns einen entspannten Sommer und für das Baumobst z. B. eine gute Entwicklung und viele saftige Früchte im Herbst. Aber an Ernte will ich noch gar nicht denken. Ich nehme lieber das lichte Grün, die Sonne und die wohltemperierte Luft dieser ansonsten so krisengeschüttelten Zeit in mir auf.

Vom Nutzen fotografischer Hintergründe und Texturen

Über die gute Resonanz auf meine jüngsten Background- und Texturen-Motive freue ich mich sehr. Die natürlichen Oberflächenstrukturen von Baumstrukturen oder industriellen Holzprodukten halten sich mit mineralischen oder künstlich hergestellten Oberflächen u. a. aus Beton, Kunststoffen oder Metallen die Waage. Ich denke, das Interesse gerade an solchen Fotos hängt mit ihrer ziemlich vielseitigen Verwendbarkeit zusammen, als Hintergrund eben für Gestaltungen unterschiedlichster Form, auf Websites, auf Printprodukten oder auch als prominentes Motiv auf Merchandisingprodukten. Aufgrund dieser guten Resonanz will ich versuchen, die ohnehin schon umfangreiche Reihe dieser Motivreihen weiter auszubauen. Dafür heißt es gerade in meinem fußläufigen Umfeld, die Augen aufzuhalten. Natürlich ist es oft einfach Zufall, aber aufmerksames Beobachten kann auch helfen, sonst eher missachtete Objekte genauer zu betrachten und sie unter dem Gesichtspunkt der Verwendbarkeit in Gestaltungen fotografisch festzuhalten.

Baumgrün, Hochsommer und Baumschatten

Das sind die Tage, an denen das Baumgrün so richtig zu seiner Hochform gelangt. So satt grün und wuchernd erscheint es sonst noch nicht oder nicht mehr im Laufe des Sommers. Später, im Verlauf des Hochsommers, wandelt sich dieses Grün in ein eher ledriges Dunkelgrün, das das Sonnenlicht nicht mehr so schön halbtransparent durchscheinen lässt oder glitzernd reflektiert. Dann ist es so, als ob alles Licht von den Blättern absorbiert würde und auf der anderen Seite vor allem der Schatten sich breit macht. Nicht die schlechteste Wandlung, denn dann benötigen wir den Schatten ja auch dringend. Das dürfte für die meisten Lebewesen in dieser Hochsommerphase gelten, nur nicht für die besonders lichtbedürftigen Arten. So habe ich die Pflanzkübel und -töpfe mit meinen Chilipflanzen noch weiter in zentrale Flächen des Gartens gezogen, die am wenigsten von den sich breiter machenden Baumschatten betroffen sind. Denn bei dieser Art wirkt die pralle Sonne besonders wachstumsfördernd, immer in Verbindung mit der Wärme, die wir jetzt auch reichlich haben. Ich hoffe, das setzt sich so fort, damit meine Pflanzungen auch noch rechtzeitig zur Blüte und zum Früchte Tragen kommen.

Regenwassertankprobleme

V. hat heute den großen Regenwassertank ganz ausgepumpt und in die Kunststoff-Regenbehälter umgefüllt. Die wären nämlich in Kürze wieder leer gewesen – nicht gut bei den vielen Pflanzen, die wir derzeit täglich wässern müssen. Der große Tank hat sich zu einem Problemfall entwickelt, weil er sich aufgrund seines enormen Gewichts in den vergangenen Jahren immer wieder verlagert hat, was dann kraftraubende Korrekturen notwendig machte, .v a. um den Ausgusshahn wieder auf die richtige Höhe zu bringen. Aber auch, um annähernd das frühere Fassungsvermögen wiederherzustellen. Zuletzt reichte der nutzbare Regenwasserinhalt gerade mal für eine Woche während der Gießsaison, ein Umstand, der mit den verschiedenen Überlauföffnungen des Tanks zu tun hat. Ich hoffe, wir werden ihn diesmal wieder richten können, ohne uns dabei zu verheben. Und hoffentlich wird auch der Efeubewuchs, der ihn fast schon unsichtbar gemacht hat, dabei nicht erneut zerstört und beschädigt, denn das Nach- und Zusammenwachsen der Efeuranken kann sehr lange dauern.

Naturbezogene und künstliche Oberflächentexturen

Heute bin ich endlich dazu gekommen, die jüngste Auswahl an überwiegend Oberflächenstrukturen und -texturen in meine Microstock-Portfolios hochzuladen. Immerhin eine Agentur hat ganz schnell alle eingereichten Motive akzeptiert und freigegeben. Das finde ich gut, denn gerade bei diesen Bildern hatte ich ein gutes Gefühl, was ihre Eignung für Microstock betrifft. Wie überhaupt in jüngster Zeit gerade die Oberflächen, Hintergründe und Materialtexturen zu den erfolgreichsten Fotoreihen überhaupt gehören. Wohl weil sie in so vielen unterschiedlichen Bereichen verwendbar sind. Aber ich habe auch ein ganz gutes Auge für solche Motivfelder. Diesmal gibt’s also eine Erweiterung meiner Betonoberflächen, die Abdrücke der Holzlattenverschalung tragen, in die sie einmal hineingegossen wurden. Diese Sichtbeton- oder Strukturbetonflächen haben etwas sehr Reizvolles, da sie schon farblich, aber natürlich vor allem strukturell sehr an die Positivform, nämlich die Holzbretter aus Naturmaterial erinnern, beim ersten Blick wie ein Duplikat derselben wirken. Das wird aus der Fotoreihe, die von einer extremen Nahaufnahme bis hin zu einer Weitwinkelperspektive auf eine solche Sichtbetonwand reicht, sehr schön erkennbar. Aber auch die beiden Bilder der ursprünglich mit heller Farbe lackierten und jetzt schon zur Hälfte abgeblätterten Zinkplatte sind außergewöhnlich. Einmal eine ganz unnatürliche Textur, die durch die sich häutende Lackoberfläche aber in diesem verwitterten Zustand fast schon etwas Natürliches angenommen hat.

Rätselhafte Honig-Begünstiger

V. scheint es aktuell schon fast etwas zu viel, dabei sind wir insgesamt doch angenehm überrascht, dass es nach Jahren unterdurchschnittlichen Ertrags nun doch erstmals wieder mehr Honig gibt. Immer noch kein Vergleich zu früheren Hochzeiten, aber gemessen an der geringen Anzahl der Völker doch ermutigend. Womit das zusammenhängt, ist allerdings nicht zu ergründen. Schließlich hatten wir vor diesem erstmaligen Auferstehen des Sommers eine lange Phase mit Lichtarmut und extrem ungemütlichem Wetter. Einer dieser Frühlinge, die sich mehr nach Winter anfühlen. Und da in der Zeit ja auch die frühen für die Frühtracht relevanten Baumarten blühen, hätte man wie so oft auch mutmaßen können, das sei eher ungünstig für die Blüte selbst und für die Vitalität der Bienen, wenn es ums Einsammeln geht. Aber irgendetwas an der diesjährigen Konstellation scheint doch positiv und begünstigend gewesen zu sein. Würde mich sehr interessieren, wie das genau zu erklären ist. Nun aber rätseln wir weiter – und freuen uns doch über das endlich wieder bessere Honigjahr.

Sonne, Licht und moderater Sommer

Nun geht der Mai genauso sonnenreich zu Ende wie er begonnen hat. Das wird dann auch einer der perfektesten Sommeranfänge der letzten Jahre – wenn es schon in den Wochen zuvor reichlich sommergleiches Licht gab. Das wirklich Sommerliche wird sich dann noch in höheren Temperaturen ausdrücken, hoffentlich aber nicht in Form extremer Hitze, denn das ist uns allen in der Vergangenheit eher schlecht bekommen, wenn es zu langanhaltend ausfiel. Und die Bäume leiden dann ohnehin unendlich. Nein, so schöne Sonnentage wie aktuell, gemischt mit einigen Regenschauerphasen und nächtlicher Abkühlung, die Erholung bringt, ist eigentlich das, was wir uns für die kommenden Sommermonate wünschen können.

Endlich wieder ein Maulbeerjahr

In diesem Sommer scheint es beim Bienenhaus deutlich erfolgreicher zuzugehen als in den Vorjahren. Die Bienen selbst präsentieren sich vitaler und sind erfolgreicher bei der Honigernte, auch wenn es nicht mehr so viele Völker sind. Das ist nach Jahren der Durststrecke und Rückschläge eine wirkliche Wohltat. Und jetzt hat V. mir mitgeteilt, dass auch der Maulbeerbaum seit mehreren Jahren erstmals wieder Früchte trägt. In den letzten 3-4 Jahren war die Maulbeerernte fast vollständig ausgefallen, nur ganz wenige winzige Früchte waren an den Zweigen erschienen. Aber diesmal scheinen alle Einflussfaktoren positiv zusammengewirkt zu haben. Leider konnten wir noch nicht herausfinden, was dabei wesentlich ist. Es könnte eine Rolle spielen, dass wir diesmal auf den Rückschnitt des Baums vollständig verzichtet haben. Der war in den beiden Vorjahren kräftig ausgefallen, auch um die Krone nicht völlig aus der Form geraten zu lassen und um der Fülle der Asttriebe Herr zu werden. Aber der Baum hat das bezüglich seiner Fruchtreife nicht gut vertragen, hat sich offenbar an den radikalen Rückschnitten doch gestört. Allerdings war ein früherer Versuch, auf das Schneiden zu verzichten, nicht so erfolgreich. Deshalb gehe ich davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenwirken, um ein gute Maulbeerjahr zu begünstigen. Ich hoffe jetzt, dass die Beeren auch ordentlich ausreifen, denn zurzeit sind sie noch grün. Aber es sollen viele sein – endlich eine Chance, die Vorräte an leckerer Maulbeermarmelade aus eigener Herstellung wieder aufzufüllen.

Beton-Holz-Wand

Es ist interessant zu sehen, dass im vorletzten Jahr tatsächlich fast dieselben Tage zu den sonnenreichsten des Jahres gehörten. Auch 2021 wies der Zeitraum 30.05. bis 01.06. eine fast identische und ungewöhnlich hohe Sonnenstundenbilanz auf. So scheint es bei aller Unberechenbarkeit des Wetters doch auch gewisse Konstanten zu geben, denn diesmal ist vom 28.05. bis 21.05. mit einer solchen Sonnenhochzeit zu rechnen. Gestern habe ich das besondere von früh bis spät präsente Licht in verschiedenen fotografischen Motivreihen festgehalten. Interessanterweise waren es gerade die naturfernen, aber mit natürlichen Anklängen versehenen Aufnahmen einer Sichtbetonwand, die ich schon früher in verschiedensten Ausschnitten fotografiert hatte, die das Licht dieser Tage am besten widerspiegeln. Eine dieser Aufnahmen zeigt die Wand in größerem Ausschnitt, aus dem die Abdrücke der Holzlatten mit ihrer markanten Maserung und den Knoten sehr deutlich zu sehen sind:

Sichtbetonwand mit Holzstrukturabdrücken

Pfingsten, der Heilige Geist und das Individuum

Ein wirklich strahlend heller, lichtdurchwirkter Pfingsttag hat die Idealvorstellung von diesem Feiertag wieder einmal bestätigt. Nach den Gartenarbeiten gestern war das eigentlich der erste wirkliche Ruhetag, an dem wir die erwachte Gartenatmosphäre entspannt auf uns wirken lassen konnten. Der erste wirkliche Einstieg in die Gartenaufenthaltssaison. Ich freue mich, bei dem zu erwartenden anhaltend sonnigen Wetter, nächste Woche erstmals wieder mein Gartenatelier beziehen zu können, wenn es an die Bearbeitung des jüngsten Auftrags für ein Lebensbaum-Armband geht. Das ist wohl der späteste Auftakt der Manufaktur-Freiluftsaison, an den ich mich erinnern kann. Wohl, weil in Krisenzeiten alles etwas anders ist, sogar die Verteilung und die Anteile von Innen- und Außenarbeiten. Die Symbolreflexion angesichts des Feiertags kam heute auch nicht zu kurz. Am Nachmittag habe ich eine der Vortragsmitschriften aus dem Gesamtwerk Rudolf Steiners herausgesucht, die im Zusammenhang mit der Osterthematik steht und sich explizit auch auf die Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist bezieht. Wie zu erwarten war, verortet Rudolf Steiner die Rolle des Heiligen Geistes an ganz anderer Stelle als z. B. M., die ihn mit dem menschlichen Geist im Sinne von Kognition in Verbindung bringt. Bei Steiner geht es eher um die individuelle Vereinzelung des Geistigen, das in einer bestimmten Epoche der Menschheitsentwicklung quasi aus der kosmischen Umgebung in die Individuen eingezogen ist und sie damit durchgeistigt hat. Ein spannender Gedanke, der die traditionell vermittelte christliche Bedeutung des Pfingstfestes eigentlich in einem anderen, viel weiter gefassten Rahmen erscheinen lässt.

Zuversichtlicher Garten- und Ernteauftakt

Es ist schön, dass wir uns auf typisches Pfingstwetter freuen können und es auch schon heute erleben durften. Tolle Sonne und eine angenehme Wärme sind endlich Zeichen des Sommers. Dann macht die Gartenarbeit erst richtig Spaß. So habe ich heute meine letzten auf der Fensterbank vorgezogenen Pflanzen in Töpfe und Kübel draußen eingepflanzt. Gerade die Chilis sind zwar eigentlich noch viel zu klein für diesen Schritt, aber noch länger wollte ich nicht warten, und dieses Jahr ist es mit dem Vorziehen eher schwierig gewesen. Sonst waren es schon mindestens doppelt so hohe Pflanzen, aber diesen Sommer müssen sie das Verpasste draußen, bei Wind, richtiger Luft und direkter Sonneneinstrahlung hoffentlich schneller als zuletzt nachholen. Ich hoffe nur, dass sie überhaupt noch dazu kommen, rechtzeitig zu blühen und später auch Schoten auszubilden, die noch rechtzeitig ausreifen können. Spannend ist in diesem Jahr aber die Sortenvielfalt und natürlich, ob es mir gelingt, den Großteil davon zum Wachsen und Gedeihen zu bringen. Ganz so schlecht scheinen die Aussichten für diesen Sommer nicht zu sein, hat V. mit seinen Bienen doch schon überraschend gute Erträge erzielt – das war in den letzten Jahren bei der Frühtracht leider nicht der Fall gewesen. Aber dieses Jahr haben Ahorn und Weißdorn üppig geblüht und die Witterung war zur Blütezeit auch aus Sicht der Bienen günstig, so dass sie den Nektar gut einsammeln konnte. Wäre schön, wenn sich diese positive Tendenz für den Rest der Saison fortsetzt.

Zeitlose Aufmerksamkeit mit vegetabiler Symbolik

Über Pfingsten scheint sich tatsächlich das Wetter einzustellen, das wir von dem Feiertag meistens kennen oder das man idealerweise mit dem Feiertag verbindet. Auch weil er neben der christlichen Bedeutung für den frühlingshaften Aufbruch steht, den er in manchen europäischen Regionen heute noch in diversen vegetabilen Bräuchen zum Ausdruck bringt. So habe ich schon vor Jahren einen Text verfasst, der die Pfingstbräuche beleuchtet, bei denen Bäume eine Rolle spielen: Von der Bedeutung von Bäumen im Pfingstbrauchtum. Da gibt’s interessante Traditionen u. a. in der Schweiz, die hierzulande ganz fremd wirken, deren Sinn sich bei näherer Betrachtung aber plastisch vor Augen führen lässt. Dabei sieht man ganz gut, wie vegetabile Symbolik, z. B. durch immergrüne Zweige zum Ausdruck gebracht, den Gleichklang von christlichem Gemeinschaftsfest und erdgebundenem Wachstumsgedanken erkennbar macht. Auch für solche, die mit Pfingsten als christlichem Feiertag nichts mehr anfangen können. Diese universelle Verstehbarkeit von Symbolen waren damals mein Hauptmotiv für die Beschäftigung mit der Feiertagssymbolik in Verbindung mit Bäumen. Denn gerade von solcher Traditionssymbolik haben wir heute einfach zu wenig, um die situationsabhängige Krisenkommunikation in zeitloser Aufmerksamkeit auf Wesentliches aufzuheben.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.