In Frage gestellte Entscheidungsfreiheit

Nun geht der nasseste April seit fünfzehn Jahren zu Ende, und bleibt dem Eindruck treu, den wir von ihm gewinnen mussten. Da kann der Start in den Mai nur noch Steigerung sein bzw. einen ersten wirklichen Frühling bringen, in dem die Gemüter sich aufhellen und die Natur sich jahreszeitgemäß entwickeln kann. Bisher war das ein großflächiger Ausfall, mit allen Folgen, die das für die psychosoziale Verfassung der Menschen spielt, nicht nur für die Entwicklung der Bäume und anderen Grünpflanzen. Selten ist die biologische Abhängigkeit der Menschen so deutlich gewesen, was sich allerdings in zahlreichen Schwankungen seit vielen Jahren wiederholt, die die so wertvoll geglaubte Entscheidungsfreiheit auf ganz kompromisslose Weise in Frage stellt. Wenn uns das nicht zu denken geben muss.

Dem fehlenden Frühling mit Gartenarbeit trotzen

Es scheint so, dass auch viele andere den Samstag für die Gartenarbeit genutzt haben. Jedenfalls kann ich das an der verschwindend geringen Zahl von Anrufen und Mails an diesem Tag ablesen. Dabei war der Tag nicht gerade von super Frühlingswetter geprägt, bei dem die Gartenarbeit wie von selbst von der Hand ginge. Aber in der Gartenabteilung des Baumarkts, den ich am Vormittag besucht habe, konnte man sehen, dass sich sehr viele in der Abteilung für Erde und Dünger sowie Gartenwerkzeuge aufgehalten haben. Man weiß einfach, es ist höchste Zeit, sich mit dem Benötigten für die Pflanzsaison einzudecken. Und dann muss man eben über das nicht ganz typische Frühlingswetter hinwegsehen. Immerhin hat es ohne Regen durchgehalten. So konnte ich den Rasen mähen, das Überhand nehmende Unkraut entfernen, blanke Stellen im Rasen harken und Schattenrasen ansäen, Goldmohn und Silberlinge am Zaun entlang direkt in die Erde säen, die Sessel und Polster für die Gartenmöbel herunterholen und platzieren, eine neue Anzuchtschale mit Pflanzerde befüllen und darin die Strohblumensamen säen – und zwei Reihen zusätzlicher Samen von zwei scharfen Chilisorten. Ein heute geliefertes Möbel, das auch im Gartenbereich zum Einsatz kommen soll, habe ich auch noch zusammengebaut. Jede Menge fast pausenlose Arbeit, nach der wir aber nun eine gute Grundlage für die weitere Außenarbeit gelegt haben. Nachdem die Bäume schon früher zurückgeschnitten wurden und nun zum Teil schon blühen oder Blätter bilden, wird das im Befüllen und Bepflanzen zahlreicher Pflanzgefäße, der Sandsteintröge und Tonkübel vorm Haus, den Pflanzkübeln und Keramikgefäße hinterm Haus, und sicher auch noch einiger Pflanzen, die wir in die Gartenerde direkt pflanzen. Auf das Aussuchen der eingekauften Sommerblumen freue ich mich schon, aber auch auf das Auspflanzen der selbst gezüchteten Blumen und Gemüsesorten.

Gartenwochenende

Ich freue mich auf das Wochenende, das mit Arbeit im Garten unbedingt nötig ist, um in dem Wust von technischen Herausforderungen nicht unterzugehen. Der Abstand wird erholsam sein und mich wieder näher an mein Lieblingsthema, das Mensch-Natur-Verhältnis heranführen. So hoffe ich, mit meinen Pflanzaktivitäten, der Erde und den Pflanzgefäßen, aber auch mit den Gartenmöbeln etwas weiter zu kommen.

Erholsamer Teil des Alltags

Am Wochenende werden wir wohl endlich die Gartenarbeit fortsetzen können. Rasenmähen, die Pflanzkübel vorbereiten und natürlich die Gartenmöbel so ausstatten, dass man sich wieder bequem setzen kann. Ich hoffe, das Wetter spielt mir und es wird möglich sein, all das Aufgeschobene abzuarbeiten, ohne dass es in Stress ausartet. Uns wird schon einiges an Geduld abverlangt. Aber ich hoffe, die Dinge werden wieder ihren vertrauten jahreszeitlichen Lauf nehmen und wir werden das Grün, die bunten Farben und die Bäume des Gartens als erholsamen Teil des Alltags erleben können.

Gegenteilige Perspektiven

Dass mich in diesen Tagen die technischen Aufgaben derart ununterbrochen in Beschlag nehmen, hätte ich nicht gedacht. Da war auch einiges nicht Geplantes, wenn auch Interessantes dabei. Und viele noch deutlich anspruchsvollere Aufgaben werden in den nächsten Monaten folgen. In der Hinsicht ein intensives Jahr, in dem der Gegenpol, die Arbeit an und mit der Natur bisher noch zu kurz kam. Ich bin sicher, das wird sich auch wieder ändern. Immerhin konnte ich im Bereich der Wunschbaum-Manufaktur mit einer umfangreichen Produktion in den ersten drei Monaten schon etwas vorlegen. Aber das Licht und die Wärme gehören schon auch dazu. Die im Winter im Mittelpunkt stehende Wendung nach Innen, das Abtauchen in die lichtlose, aber die quasi von innen leuchtende Energie und Symbolik der Bäume braucht auch die gegenteilige Perspektive, das Beobachten im Wachsen und der Veränderung der Bäume im Wechsel der Jahreszeiten. Jetzt ist spätestens die Zeit, wieder in diese Phase übergehen zu können.

Energiereserven wieder mobilisieren

Die Gesundheit ist in diesen Tagen mal wieder großes Familienthema, mit allen zeitraubenden Erledigungen und Erkundigungen, die damit zusammenhängen. Dabei denkt man, es sei allmählich mal genug der Ausnahmen, Abweichungen, Krisen und Katastrophen. Es ist für uns alle derzeit schwer, das Gleichgewicht zu halten, immer wieder herzustellen, die kreativen Potenziale auch tatsächlich in Formen und Kommunikationen umzusetzen. Deshalb erwarte ich mir vor allem von unserer natürlichen Umgebung eine Unterstützung auf diesem zurzeit so steinigen Weg. Der Frühling soll bitte endlich so in Erscheinung treten, dass wir ihn am Grünen und Blühen der Bäume flächendeckend auch erkennen können. Dann werden sich auch die eigenen Energiereserven besser mobilisieren lassen.

Das Ausbleiben der Jahreszeit

Der Frühlingsentzug ist wirklich unangenehm, weil uns so vieles entgeht bzw. das in eine unbestimmte Zukunft verschoben wird, was unter normalen Umständen längst erlebt werden kann. Keine normale Gartenarbeit ist so möglich, die selbst gezogenen Pflanzen keimen bzw. wachsen aus Lichtmangel nicht richtig, das Festhalten der Jahreszeit in Fotografien z. B. der sonst schon überall sichtbaren Baumblüte kann nicht funktionieren, weil alles um Wochen zu spät an ist. So bleibt uns nichts als Vorbereitungen und Planungen und die Gewissheit, dass irgendwann der Frühling immer noch kam. Aber es kann sein, dass es diesmal ein kurzer wird, der sogleich in Sommer übergeht. Alles nicht das, was man sich wünscht, weil man das Ausbleiben der Jahreszeit nur als Verlust wahrnehmen kann.

Krise, Nachhaltigkeit und gemeinsame Ursprünge

Ein Sonntag, der nach dem anstrengenden Gartenarbeitstag gestern Ruhe und Erholung brachte, die Stimmungslage der letzten Woche ansonsten aber fortführte. So schwimmen wir alle zusammen weiter in dieser Krisenstimmungswelle und warten auf Anreize von außen, am naheliegendsten von der Natur, dem Frühling als Jahreszeit mit traditioneller Aufbruchssymbolik, um selbst innere Kraftquellen hervorholen zu können, die wir uns derzeit aus eigener Kraft nur begrenzt erschließen. Ein echter Baumfrühling, der in durchschnittlichen Jahren gerade jetzt auf dem Höhepunkt angekommen wäre, könnte ein solcher Anreiz sein. Nur lässt der bisher noch auf sich warten. Ich denke aber, dass die überwiegend menschengemachten weltweiten Probleme der Gegenwart durch menschliche Gegenmaßnahmen alleine nicht aufzulösen sind. Wir benötigen diese Rückkopplung mit unseren natürlichen Wurzeln, um fehlgelaufene Entwicklungen wieder auf einen Nullpunkt zurückzubringen und von dort aus mit neuer Erfahrung wieder zu starten. Ich sehe den Boom des Nachhaltigkeitsgedankens in dieser wenn auch oft latenten Erkenntnis begründet. Aber der Gedanke müsste tiefer und weitergehend sich entwickeln, damit die Diskussion sich nicht in ökonomischen und sozialpolitischen Erwägungen erschöpft, sondern den gemeinsamen Ursprung menschlicher Umwelt und Mensch in den Blick nimmt, über die immer weiter nachzudenken eine wirkliche Lösung bedeuten könnte.

Traditionelle Frühjahrsreinigung erfolgreich abgeschlossen

Jetzt bin ich doch ganz froh, dass wir die traditionelle Reinigungsaktion rund ums Haus heute doch realisieren konnten. Das Wetter war nicht ganz so toll wie gedacht, hat aber bis zum späten Nachmittag gehalten, erst dann kam der Regen. Insofern war das ideal. Die vielen Algen und das Moos, das sich übers Jahr auf dem Waschbeton, auf den Fliesen und dem Trottoir angesammelt hat, ist jetzt wieder weg und alles sieht sauber und frisch aus. Es so zu lassen, ist eigentlich auch keine Möglichkeit, da es sich sonst irgendwann nicht mehr reinigen lässt und das Material darunter auch einfach leidet. Die Gartenmöbel herzurichten für die Freiluftsaison, dazu sind wir dann nicht mehr gekommen. Aber da die Folgetage wieder nass und kühler sein sollen, wäre das ohnehin noch nicht interessant gewesen. Das können wir auch während der Woche nachholen, und dann auch die übrigen Gartenarbeiten bei hoffentlich wirklich frühlingshaftem Wetter weiterverfolgen. Ich freue mich schon darauf, dann auch mit meiner Wunschbaum-Manufaktur wieder ins „Gartenatelier“ umziehen zu können.

Wieder erholte Zahlensymbolik

Die Einundzwanzigsten werden in jüngster Zeit wieder besser. Zuletzt hatte die Zahlensymbolik an Macht eingebüßt. Umso mehr freue ich mich, dass ich mit der Einundzwanzig wieder etwas Belebendes, Zukunftsgewandtes verbinden kann. Jedenfalls machten die Versuche der Sonne, heute immer wieder sich Bahn zu brechen Mut und lassen uns zuversichtlich auf den morgigen Arbeitssamstag blicken, der der schönste und wärmste Tag des bisherigen Frühlings werden soll. Ideal für die Reinemachaktion rund ums Haus, die bei schlechtem Wetter und vor allem Kälte nicht durchführbar wäre. Vor allem freue ich mich auf das Einläuten der Gartensaison, auch wenn nach dem Saubermachen sicher erst einmal das Schuddelwetter zurückkehrt. Aber egal, es ist dann alles gerichtet, um mit dem Pflanzen der Blumen und des eigenen Gemüses weiterzumachen, sich wieder öfter und länger im Garten aufzuhalten und dort zu arbeiten, uns am Vegetationsfortschritt der Bäume zu erfreuen, die bis zum Spätherbst immer wieder ein anderes attraktives Bild bieten und die Gartenkulisse somit optisch einrahmen.

Fotografische Expertise

Die Arbeit mit Bildern nimmt zurzeit einen großen Teil meiner Arbeit ein. Das ist immer wieder herausfordernd, weil es um sehr unterschiedliche Motivfelder geht und bei der Verwendung von Fotografien für illustrative Zwecke es sehr auf die ganz feinen Details und Nuancen ankommt. Das gilt natürlich insbesondere für die Auswahl von Microstock-Agenturen, bei denen sich selbst für ausgefallene Motivreihen oft Tausende Möglichkeiten ausfindig machen. Immerhin bieten die die Möglichkeit an, Layoutversionen downzuloaden, so dass man mit Varianten experimentieren kann. Aber auch danach bleibt noch viel zu tun. Aber es lohnt sich, denn eine wirklich treffende, spontan verständliche und dem Content zugeordnete Fotoillustration ist viel wert. So hoffe ich, meine Expertise auf dem Gebiet durch die vielen Stunden intensiver Auswahl, Bearbeitung und Optimierung in immer wieder anderen Motivbereichen auch weiter verbessern zu können. Für mich selbst ist es überraschend, wie sich das anfänglich allein auf die Bäume konzentrierte fotografische Interesse über die Jahre so stark ausgeweitet hat und nun auch ganz naturferne Themenfelder umfasst, die sich als nicht weniger spannend und im Zeitverlauf sich immer wieder wandelnd gezeigt haben.

In den Startlöchern der Gartensaison

In den Abendstunden strahlt die tief stehende Sonne dann doch noch frühlingshafte Wärme ab und lässt die Szene in diesem gleißenden Licht erscheinen, die den ganzen Tag über in kühler Lichtarmt verharrt. Kurzzeitige Anflüge der Jahreszeit, die eigentlich schon präsenter sein müsste, was einfach Wirkungen auf das Gemüt und die Motivation der Menschen hat. Immerhin soll der Samstag ein Zwischenhoch mit Sonne und höhere Temperatur bringen. Das wäre von Vorteil, da wir dann unsere Frühjahrsrundumshaussäuberungsaktion durchführen könnten. Eine Aktion, die den ganzen Tag in Anspruch nimmt und anstrengend ist. Deshalb geht das eigentlich nur an einem schönen, angenehmen Frühlingstag. Wäre gut, wenn wir das erledigen könnten, denn danach gibt’s noch genug im Garten zu tun, was die Vorbereitung der Blumen und Gemüsepflanzungen betrifft, das Auspflanzen auf der Fensterbank vorgezogener Sorten, das Unkrautjäten im Bereich der Randstreifen des Gartens, das Mähen und Ausbessern bzw. Nachsäen des Rasens. Wenn dafür ein Abschluss in Sicht ist, wird der Brennholzvorrat für den kommenden Winter ein Thema werden. So beginnt jetzt erst eine hoffentlich lange Gartensaison. V. hat heute die Rinde des kürzlich von extern mitgebrachten Kirschbaumstamms geschält, der jetzt mit sternförmig eingerissenen Enden der wärmeren Luft ausgesetzt ist. Eigentlich ein schönes Exemplar, allerdings weiß ich nicht, was damit geschehen soll. Der Kirschbaum neigt in dieser ganzen Form sehr stark zu Schwundrissen beim Trocknen. Deshalb wird der Stamm so wohl nicht bleiben können. Und wenn er geviertelt werden sollte, ist von seiner ursprünglichen Majestät nicht mehr so viel übrig. Mal sehen, ob wir dafür eine gute Lösung findet, die das jahrlange Aufbewahren des Stamms rechtfertigt.

Biologische Abhängigkeiten

Merkwürdig gleichförmig verlaufen diese Tage, die wir kaum mit Frühling assoziieren. Das liegt auch an der Konstanz des Wetters und daran, dass sich in der Gemütslage der Menschen nichts wirklich bewegt. Tatsächlich bräuchten wir zurzeit einen Anstoß von außen, diesen Motivationsschub, der in Zeiten der Hochtechnologie und universalen Vernetzung am ehesten von der natürlichen Umwelt zu erwarten ist. Und da die uns derzeit enttäuscht, fehlt, so scheint es, die nötige Energie für eine wie auch immer geartete Aufbruchstimmung. Wie so oft macht sich die starke biologische Bestimmtheit des Menschen wieder bemerkbar – und zeigt uns erneut, wie wenig wir selbst beeinflussen können. In der Situation ist die desaströse Situation des Kulturlebens und kultureller Äußerungsformen wirklich bedenklich, denn so verstärkt sich alles von selbst, und die Rückkehr zur Spur dessen, was wir einmal als normal wahrgenommen haben, scheint weit weg.

Geschärfter Blick auf illustratives Fotomaterial

Diese vom nicht vorhandenen Frühling geprägten Tage sind für mich mit viel bildbezogener Arbeit verbunden. Vor allem die Auswahl und Bearbeitung zur Illustration geeigneter Fotografien steht dabei im Mittelpunkt. Wie immer keine leichte und vor allem eine sehr zeitintensive Aufgabe, die sich aber letztlich lohnt. Wirklich gutes Illustrationsmaterial ist viel Wert, trägt oft sehr stark zum Gesamteindruck des Auftritts bei und erleichtert auch da das Vermitteln der textlichen Information. Diesmal ist es v. a. fremdes Microstock-Material. Aber gelegentlich nutze ich auch eigene Fotografien, sofern sie im Kontext passend sind. Das betrifft außerhalb eigener Projekte v. a. als Hintergrund geeignete Motive, die ja neben den Baum-, Holz- und Landschaftsaufnahmen inzwischen einen wesentlichen Anteil, wenn nicht den quantitativ größten Anteil an meinen Microstock-Portfolios einnehmen. Beim stundenlangen Durchforsten von Motivgruppen für nicht eigene Themenfelder schärft sich mein Blick auf die Anforderungen der Microstock-Plattformen immer weiter. So denke ich, in meinen eigenen Themenfelder deshalb auch ein gutes Gespür für interessante, weil zur Illustration von Gestaltern verwendbare Motive entwickelt zu haben. Nun muss es aber endlich wieder lichtreich und warm werden, damit die Themenportfolios auch wieder erweitern kann. Die ersten Baumblütenaufnahmen dieses Frühlings waren ein Anfang.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.