Sommerliches Gartenleben

Die Aufteilung meiner verschiedenen Wochenendprojekte ist mir ganz gut gelungen. Wohnungsrenovierung und Holzarbeit unter einen Hut zu bringen, verlief problemlos, wenn auch mit nicht wenig Anstrengung verbunden. Jedenfalls ist die Renovierung abgeschlossen und die Holzarbeit kann ich Anfang der kommenden Woche fertigstellen. Damit hat sich wieder einmal ein Stau aufgelöst und weniger termingebundene Arbeiten können in den Vordergrund treten. Davon gibt’s jede Menge, so dass ich gerade diese Hochsommermonate für ihre Erledigung nutzen will. Am schönsten sind die kleinen Zwischenphasen, bewusst gesetzte Pausen, die wir gerne zusammen im Garten verbringen. Die Blumen vor allem machen uns in diesen Wochen jede Menge Freude, ganz besonders die nach und nach zur Blüte kommenden Strohblumen, von dem gekauften Exemplar des Vorjahres abgesehen eine Novum für uns. Aber auch die Riesensonnenblume, die mit aktuell ca. 3 Metern Höhe schon fast die Ausmaße eines Baums angenommen hat. Ein besonders hoch gewachsenes Exemplar, das wir schon seit Jahren nicht mehr hatten, und dass sich interessanterweise selbst gezüchtet hat. Gepflanzt haben wir jedenfalls keine. Es sind solche Neuerungen und ungeahnte Akzente im Verlauf der Vegetationsperiode, die das Leben mit und im Garten so spannend und anregend gestalten.

Melezitose – von Lärchen, Fichten, Läusen und Honigtau

Nach all dem Auf und Ab bei Vs Bienenvölkern, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, ist dieses aktuelle Phänomen eine spannende Sache. Und mit dem Fachbegriff Melezitose habe wir nun auch die wissenschaftliche Bestätigung unserer Beobachtungen. Der von mir spontan als Betonhonig bezeichnete Waldhonig wird tatsächlich, ganz ähnlich, Zementhonig genannt. Es ist also keine lokale Besonderheit, sondern eine bekannte Variante des normalen Waldhonigs oder Honigtaus, der sich durch einen hohen Anteil eines besonderen Zuckers auszeichnet, der den Namen Melezitose trägt. Dieser Dreifachzucker, der zwei Moleküle Glucose und ein Molekül Fructose vereinigt, wurde erstmals in einem Auszug der Lärche gefunden und deshalb in Anlehnung an das französische Wort für Lärche „mélèze“ benannt. Alles, was man darüber nachlesen kann, deckt sich mit unserer eigenen Erfahrung. Vor allem, dass der Honig schon in den Wabenzellen auskristallisiert und sich beim Schleudern nur teilweise überhaupt aus den Waben lösen lässt. Für viele, die nur das fertige Produkt in Glas kennen, dürfte dies verwunderlich sein, dass nämlich dieser Zucker von Blattläusen synthetisiert wird, und zwar aus Saccharose und Glucose. In der für die Entstehung von Honigtau typischen Art. Lärchen und Fichten scheinen aber die bevorzugten Baumarten zu sein, aus denen die Entstehung dieses Zuckers und dann des Melezitosehonigs möglich ist. Regelmäßig wird dies nicht geschehen, jedenfalls haben wir zuvor diese Variante des Waldhonigs noch nicht kennengelernt. Ich will noch einiges mehr über das Thema lesen, um vielleicht der Frage näher zu kommen, unter welchen sonstigen Bedingungen das Phänomen begünstigt wird. Und V. wird in den nächsten Wochen alle Hände voll zu tun haben, um das von manchen Fachleuten empfohlene Umtragen des Honigs zu initiieren. Das kommt einer Art Überlistung der Bienen gleich, die dazu veranlasst werden sollen, den bereits erzeugten Melezitosehonig an seinem Speicherort anzutragen und an anderer Stelle wieder einzulagern, wodurch er seine Zusammensetzung verändert und schleuderbar wird. Ich bin gespannt, ob Vs angedachte Methode das gewünschte Ergebnis bringt.

Wurzelkonkurrenz

Immerhin, die Renovierungsarbeiten habe ich lange aufgeschoben, allerdings für diese Hochsommermonate auch vorgesehen. Ich bin froh, heute den Anfang gefunden zu haben. Die Vorbereitung ist bei dieser Arbeit ohnehin die halbe Miete, morgen also die Feinarbeit. Und dann kann der Winter kommen, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen. Am Abend, kurz bevor erneuter Regen kam, habe ich zusammen mit M. den Fächerahorn vom Efeubewuchs befreit. Wir hatten zuvor einige Wochen lang gerätselt, warum der kleine Baum, der sich in den beiden Vorjahren so prächtig entwickelt hat, sich plötzlich derart geschwächt zeigt und trotz sorgfältiger Bewässerung dürre Blätter trägt. Der Grund war, darauf hat uns einer unsere Nachbarn, der auch als Hilfsgärtner tätig ist, hingewiesen, dass im selben Pflanzgefäß, rund um seine Wurzeln, auch Efeu gepflanzt war. Ich weiß nicht mehr genau, ob wir es aus optischen Gründen hinzugesetzt haben oder es sich selbst gezüchtet hat. Jedenfalls haben dessen Wurzeln denen des Ahorns mächtig Konkurrenz gemacht und ihm offensichtlich Kraft und Energie abgezweigt, was zu den Trauerreaktionen führte. Anders kann es eigentlich nicht gewesen sein. Wie weitverzweigt und dicht das Wurzelgeflecht des Efeus ist, war mir bis vorhin nicht bewusst gewesen. Tatsächlich war es sehr schwierig, das Geflecht herauszuziehen, ohne die Wurzeln des Ahorns gleichzeitig zu beschädigen. Ganz gelungen ist es deshalb nicht, die Gefahr, etwas zu verletzten, war mir zu groß. Auch kann es natürlich sein, dass der Efeu aus verbliebenen Wurzelsegmenten erneut austreibt. In dem Fall müssten wir den gesamten Wurzelstock herausheben und versuchen, das Geflecht zu entwirren. Hoffen wir, dass dem Baum diese Prozedur erspart bleiben kann.

Rahmenbedingungen der Kontemplation

Für meine Holzarbeiten ist mir in letzter Zeit ein gutes Timing gelungen. Gerade in Verbindung mit den sommertypischen Ernte-, Zubereitungs- und Gartenaktivitäten, die zwischendurch immer wieder eingestreut sind. Und in den nächsten Tagen kommt noch eine Renovierungsaktivität dazu. Jedenfalls sind die Arbeiten immer rechtzeitig fertig oder so weit abgeschlossen, dass sie fristgerecht versendet werden können. Das ist gut, denn Ruhe und Ordnung gehören für mich zu dieser Art von Arbeit, deren kontemplatives Element ohne diesen Rahmen nicht wirklich funktionieren kann. Deshalb ist es mir auch wichtig, mit Voraussicht die richtigen Bedingungen zu schaffen, damit der Sinn der kreativen und kommunikativen Arbeiten erfüllt werden kann. Zusammen ergibt das eine Form, die jedem einzelnen Element in der Kette eine Schlüssigkeit verleiht. Ich bin sicher, dass diese Schlüssigkeit auch nach außen wahrnehmbar ist und die Kommunikationsabsichten unterstützt.

Kuchen backen, die zweite

Einer der gestrigen Mirabellenkuchen ist bereits größtenteils vertilgt. Den zweiten haben wir eingefroren. Und dazugekommen sind weitere vier Mirabellen- und zwei Pflaumenkuchen. Die Früchte für letztere hat uns R. heute vorbeigebracht. Nicht die uns vertrauten Wiesenzwetschgen, die sich m. E. besser als Kuchenbelag eignen und auch geschmacklich überlegen sind, sondern eine größere und fleischigere Pflaumensorte, die beim Backen viel Saft freisetzt. Zusammen macht das doch einen recht ordentlichen Blechkuchenvorrat, auf den wir in den kommenden Monaten zugreifen können. Ich glaube, Vs und Ms Bedarf sind nach diesem intensiven Arbeitseinsatz zunächst gedeckt, so dass wir wahrscheinlich auf den wild wachsenden Mirabellenbaum nicht mehr zugreifen werden, zumal der nach Vs Auskunft ohnehin dieses Jahr nicht so viel und vor allem nicht viele gut erreichbare Früchte trägt. Am Nachmittag konnte ich u. a. das neue Musterarmband aus dem Holz des Quittenbaums fertigstellen. Noch ein paar Tage trocknen, und dann kann ich es fotografieren und das Angebot der Wunschbaum-Manufaktur um eine weitere Holzart ergänzen.

Erste Mirabellenkuchen

V. hat uns heute sehr überrascht, als er am Nachmittag mit einem ganzen Korb voller frisch gepflückter Mirabellen zurückkam. Am Morgen noch hatte er erzählt, dass die kleinen Bäumchen, die er am Rand der großen Apfelbaumstücks gepflanzt hatte, im letzten Jahr die ersten, wenn auch wenigen Früchte getragen haben. Umso überraschender, dass es diesmal so viele waren. An dem wildwachenden Baum, den wir sonst bevorzugt haben, da er erfahrungsgemäß sehr große und saftige Mirabellen trägt, hat er es bisher noch gar nicht versucht. Vielleicht einige Tage zu früh, denn einige der Früchte sind noch nicht ganz ausgereift. Aber insgesamt doch erfreulich, auch wenn sie in diesem Jahr etwas kleiner als gewohnt ausfallen. Die ersten beiden Kuchen sind am Abend schon im Backofen gewesen, nachdem V. die Früchte entkernt, M. den Teig zubereitet und ich die Kuchen nach meiner bewährten Methode dicht belegt hatte. Dass wir es wieder auf 14 Mirabellenkuchen bringen, wie im Vorjahr, ist unwahrscheinlich. Das war damals so eine spontane Idee – einen Kuchen für jeden Monat des kommenden Jahres, am Ende sind es dann noch zwei mehr geworden. Aber mehr als diese zwei werden es wohl doch werden, die nächsten aber, nach dem kurzen Exkurs in die Ölquarkteigmethode, wieder traditionell mit Hefeteig.

Sommermarktkommunikation

Obwohl M. zuletzt von dieser Station unserer traditionellen Antikmarktausflüge nicht mehr so angetan schien, ist es doch einmal wieder ein sehr schöner Tag gewesen. Das Wetter war für einen solchen Besuch eines Marktes unter freiem Himmel ohnehin unübertreffbar. Zwischendurch konnte man kurze Ruhepausen unter Schatten spendenden Bäumen einlegen, um den nächsten Abschnitt bei wunderbarem Hochsommerlicht zurückzulegen. Untrennbar mit dem Marktereignis verbunden sind natürlich die Gespräche mit bekannten und bisher noch nicht gesehenen Händlern, und mit Bekannten, die man teils regelmäßig bei solchen Anlässen sieht, und teils ganz unverhofft an diesen Orten auftauchen. Es ist immer wieder schön, Zeit in dieser Atmosphäre gemeinsam zu verbringen. Ganz unabhängig davon, ein Stück zu erhaschen, wie es mir heute mit drei etwa 150 Jahre alten handgeschriebenen Briefen vergönnt war, deren Schriftbild ich faszinierend fand.

Strohblumensommer

Orangefarbene Strohblumenblütenköpfe

Die Strohblumen stehlen zurzeit unseren so vitalen Bäumen des Gartens die Schau. Dabei hatte ich bis vor zwei Wochen kaum noch Hoffnung, dass mein erstes Experiment, die Blumen aus Samen zu ziehen, überhaupt noch Erfolg haben könnte. Tatsächlich haben sie monatelang nur lange grüne Stängel und Blätter gebildet. Aber mit der Wärme kamen dann doch noch die Blüten, häufig sogar mehrere, da die Blütenköpfe oben oft Seitenäste bilden. Die orangenen haben es mir besonders angetan, aber auch die anderen Farben sind schön. Vor allem freut es mich, dass ich endlich herausgefunden habe, wie man sie am geschicktesten trocknet und wann der geeignete Zeitpunkt ist, sie zu schneiden. So werden wir sehr wahrscheinlich am Ende des Sommers einen Trockenblumenstrauß aus ganz unterschiedlich farbigen und geformten Strohblüten zusammenstellen können. Der Nachmittag stand, um den Bäumen doch noch zu ihrem Recht zu verhelfen, wieder im Zeichen der Vorbereitung neuer Armbandprojekte. Der erste Arbeitsschritt ist bereits realisiert. Eine gute Grundlage, mit den Abschnitten von Kiefer, Quitte, Walnussbaum, Esskastanie und Tanne in der nächsten Woche schöne Holzperlen inmitten unserer sommerlichen Gartenatmosphäre herzustellen.

Mehr aktuelle Abbildungen für Holzarmbänder

Jetzt ist auch noch das Kirschbaum-Armband in der zuletzt realisierten Fassung auf der Website der Wunschbaum-Manufaktur abgebildet. Allmählich ersetze ich alle älteren Abbildungen durch neuere, auf denen die Perlen in der veränderten Kantenform zu sehen sind. Das Gesamtbild dabei mutet weniger kantig an und bringt damit schon auf der Oberfläche den verbesserten Tragekomfort zum Ausdruck. Aber auch die Charakteristik der verschiedenen Hölzer ist m. E. besser erkennbar. Eine irgendwann einmal realisierte responsive Fassung der Website wird dann die Abbildungen noch einmal auf ein höher aufgelöstes Niveau bringen. Das wird viel Zeitaufwand bedeuten, da die Zahl der Einzelhölzer und Zweier-Kombinationen schon groß ist und weiter anwächst.

Neue Baum-/Hölzer-Kombinationen ergänzt

Nun kann ich wirklich sagen, dass die Wunschbaum-Seiten wieder auf dem neuesten Stand sind. Es hat einigen Aufwand bedeutet, all die in den letzten Monaten realisierten neuen Armband-Kombinationen freizustellen und in das für die Webseiten notwendige Format zu bringen. Jetzt aber ist die Auswahl erneut um einiges angewachsen und die Wahrscheinlichkeit, genau die Wunschkombination zu finden, ist noch größer geworden. Außerdem habe ich einige Optimierungen an den Lebensbaum-Armbändern vorgenommen sowie Fehler korrigiert. Genau das richtige für den Hochsommer, denn später ist für Anpassungen dieser Art doch keine Zeit. Nun hoffe ich auf eine positive Weiterentwicklung meiner Projekte, deren Illustration nun auf dem neuesten Stand ist.

Kräuter- vs. Bäumesommer

Es scheint, dass in diesem Sommer die Kräuter stärker im Fokus stehen als die Bäume. Sie zeigen mehr Präsenz, laden eher zum Betrachten, Sammeln und zur Verwendung in dekorativen Arrangements ein. Tatsächlich hat sich die ewig feucht-nasse Witterung förderlich erwiesen für deren Wachstum. Gerade vom Rainfarn sind an Wegrändern und in Wiesen große Areale mit strahlend gelben Fächerblüten zu finden. Ideal, um Kränze zu binden. Den Mischkranz aus Rainfarn und Lavendel haben wir ja schon realisiert. Heute hat M. angeregt, noch einmal etwas zu sammeln, um einen größeren Kranz, vielleicht nur mit Rainfarn zu realisieren, vielleicht auch mit einer Mischung verschiedener Sommerblüten und -früchte, z. B. mit den skurril geformten Fruchtständen und Lianen der Waldrebe, die später im Herbst eine regelrechte Wolle ausbilden. Auch wenn diese Kräuter uns derzeit so viel Freude machen, wünsche ich mir dennoch noch eine sommerliche Phase, die mich in die Baumlandschaft hinaus leitet und während derer ich mindestens eine Fotoreihe umsetzen kann, die das Licht des Sommers im Grün und in den Holzstrukturen der Bäume spiegelt.

Betonhonig

Heute gab es wieder diesen Betonhonig. Und morgen will V. den Rest bringen. Tatsächlich lässt sich der größte Teil des schon stark auskristallisierten Honigs nicht aus den Waben schleudern. V. hat die Vermutung geäußert, es könnte an einem hohen Anteil an Hainbuche liegen. Aber zum einen ist mir nicht bekannt, dass die Hainbuche überhaupt honigt. Zum anderen tragen die Bäume ja bereits seit einiger Zeit Früchte. Die Blüte liegt also schon länger zurück. Dieser Honig stammt aber aus den letzten beiden Wochen. Auch in der Hinsicht tuen sich also Rätsel auf. Gut nur, dass von den an sich gut gefüllten Waben wenigstens ein Teil zu gewinnen war. Das verbessert die zuletzt als desaströs gesehene Gesamtbilanz ein wenig.

Weitere Honigrätsel

Ganz so desaströs, wie es zuletzt schien, ist es möglicherweise bei den Bienen doch nicht. Jedenfalls hat sich beim Öffnen der Bruträume gezeigt, dass zum einen jede Menge neue Brut vorhanden ist und die Bienen zudem, was unüblich ist, sehr viel Honig in den Bruträumen eingelagert haben. Der ist zwar für uns nicht nutzbar. Es zeigt aber, dass es um die Vitalität der Völker nicht ganz so schlecht bestellt ist. Das steht in merkwürdigem Kontrast zu den immer noch vielen toten Bienen, die sich vor den Stöcken zeigen. Ich weiß nicht, ob wir dieses Rätsel werden auflösen können, hoffe aber, die Völker werden gesund in den Herbst und vor allem über den Winter kommen. Eine weitere Merkwürdigkeit: Der regulär im Honigraum eingelagerte jüngste Honig hat sich größtenteils als so zäh erwiesen, dass er mit keinem Mittel in der Schleuder von den Waben zu trennen ist. Das meiste davon blieb in den Wabenzellen stecken. So blieb V. nichts anderes übrig, als die vielleicht halb geleerten Waben wieder einzusetzen, so dass die Bienen sich selbst an den üppigen Resten bedienen können. Umso weniger muss gefüttert werden. Ich bin gespannt, welche Farbe und Konsistenz der jetzt geschleuderte Honig haben wird, der kaum durchs Sieb laufen wollte. Davon hängt es auch ab, welche Bezeichnung wir ihm geben können.

Sommersonntag in Ruhe

Ein Sonntag der Ruhe, und der war einmal wieder notwendig. Interessanterweise scheint dieses Bedürfnis allgemein verbreitet zu sein. Auch die Nachbarschaft und, nach der zurückhaltenden Geräuschkulisse aus der Ferne zu schließen, die weitere Region scheint auf Relaxen eingestellt zu sein. Der letzte Tag des Juli, da ist man schon gedanklich beim August, und bei dem Gefühl, dass der Sommer seinen Höhepunkt schon fast überschritten hat. Das dämpft die Aktivität und den Willen, jetzt schon neue Projekte anzugehen. Ich ertappe mich selbst dabei, dass ich mich dem konkreten Landschaftseindruck zurzeit weitgehend entziehe und mich auf das Beobachten der Veränderungen beschränke, die der Garten, die vielen blühenden Blumen und die sich prächtig entwickelnden Bäume dort in ihren Farben, Blütenformen und dem Blattgrün zeigen, vor allem aber im Licht, das mal reflektiert wird, mal durch transparente organische Strukturen hindurchgeleitet wird. Zusammen ergibt das diesen oasenhaften Eindruck, den wir inmitten grüner Pflanzen im Hochsommer haben können, wenn wir denn die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit aufbringen, die auch dafür unerlässlich ist.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.