Traditionelle Vorbereitung der Gartensaison

Ein intensiver und langer Gartenarbeitstag. Dafür war das Wetter ideal. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die traditionell vor Ostern durchgeführte und schon fast rituell zu nennende Rund-ums-Haus-Reinigung mit dem Hochdruckreiniger heute abschließen konnten. Inklusive der Eröffnung der Gartenmöbelsaison, der Reinigung von Pflanzgefäßen, dem Ausmustern solcher Pflanzen, wie z. B. einer unserer kleinen Gleditschien, die den Winter nicht überstanden haben, und dem Schneiden von Palmzweigen für die morgige Palmsonntagssegnung. Letzteres lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Bei uns wird überwiegend der Buchsbaum als Palm verwendet. Nachdem die Zypressenhecke weg ist, war besonders gut an den Buchsbaumbusch heranzukommen, der auf der Seite, die der Hecke zugewandt war, aktuell leider keine Zweige hat. Ich hoffe, er wird in den Folgejahren vollständig zuwachsen, da er ja jetzt Licht und Luft von drei Seiten erhält. Endlich kann er sich zu einem richtigen Buchsbaumstrauch mit kugelrunder Krone weiterentwickeln. Den kreativen Gartenprojekten, allen voran der Auswahl geeigneter Bäume als Ersatz für die entfernte Hecke, können wir uns in den nächsten Wochen nun in Ruhe widmen. Zum Ansäen des neuen Rasens bleibt danach auch noch Zeit.

Neuer Mutterboden für die Rasenfläche im Garten

Der Mutterboden von der Grünschnittdeponie hat eine sehr viel bessere Qualität als erwartet. Es ist kein grob verrotteter Grünschnitt, sondern sehr feine Muttererde, die für das spätere Ansäen von Rasen gut geeignet ist. Auch die Menge haben wir gut kalkuliert. Jedenfalls ist von den ca. 1,3 Kubikmetern kaum noch etwas übrig. Damit sollte der Bodenverlust durch das Entfernen der Zypressen ausgeglichen sein. Sicher wir die frische Erde auch den angrenzend wachsenden Bäumen und den neu zu pflanzenden Bäumen und einjährigen Pflanzen gut tun. Bezüglich der Auswahl des künftigen Heckenersatzes sind wir zwar noch nicht weiter gekommen. Aber die Neuanlage der Rasenfläche ist jetzt primär. Vielleicht kommen wir ja morgen auch schon zur jährlichen Reinemachaktion im Garten und können die Gartengarnituren und alles, was dazu gehört, schon hervorholen.

Baumblüten – ein schwieriges Fotomotiv

Blüten fotografieren ist wirklich schwierig, aber die jüngsten Erfolge haben mich doch bestärkt, das Portfolio in diesem Motivfeld zu erweitern. Es gibt eine Reihe spannender Baumblüten, wie von der demnächst blühenden Traubenkirsche,der Mispel, der Quitte, der Mangolie und vieler anderer, die ich gerne noch einmal angehen würde. Dabei ist natürlich der richtige Zeitpunkt der Blüte selbst und die das optimale Licht wichtig. Nicht einfach und meist mit mehreren Anläufen verbunden, bis die Bedingungen stimmen. Ich will auf ein lichtreiches Frühjahr hoffen, das genügend Gelegenheiten bietet.

Der Baumblütenfrühling kommt in Form

Die Ahornblüte ist erstaunlich spät in diesem Jahr. Erst jetzt beobachte ich die ersten noch kompakten Blütenstände an manchen Bäumen. Die meisten sind aber noch nicht geöffnet, so dass das dafür typische grün-gelbe Farbenspiel noch keine dominierende Wirkung entfalten konnte. Ich freue mich sehr, wenn die Bäume übervoll mit ihren Blüten geworden sind und sich gleichzeitig die Blätter entfalten. Dann kommt erfahrungsgemäß die Baumblüte auch bei anderen Arten in Schwung und wir erleben bald schon den echten Baumfrühling, in dem das gleichzeitige Blühen vieler Arten den Landschaftseindruck bestimmt. Eigentlich schön, zwei Wochen vor Ostern. Wäre doch toll, wenn der Höhepunkt auf die Ostertage fällt und uns dann auch noch lichtreiche Feiertage geschenkt würden.

Schlehdornweiß

Die zweite, einen Schwarzdornzweig eher isoliert darstellende Aufnahme, die ich vor einigen Tagen aufgenommen und jetzt ausgewählt habe, gibt die Schönheit dieser hellen Blütenstände fast noch besser wieder. So werde ich mein Portfolio in diesem Jahr sicher auch um einige neue Pflanzenfotos ergänzen können. Eigentlich habe ich erst jetzt, nach vielen Jahren des empathischen Fotografierens in der Landschaft, erst einen Zugang zum eindrücklichen Festhalten von Blüten gefunden. Gerade die weißen Blüten sind da eine große Herausforderung. Gleichzeitig sind sie es, die mich am meisten faszinieren, weil sie zu Beginn des Frühlings das Licht in so unvergleichlicher Form reflektieren und damit dem Frühling erst seine Aura verleihen.

Schlehdornblüte

Entblätterte Holzstruktur

Verwitterter, ursprünglich weiß gestrichener Holzverschlag

Es sind meist dieselben vertrauten Wege im Dorf. Und doch gibt’s von Zeit zu Zeit noch Neues zu entdecken. Die Serie der Grunge Wood-Bilder ist so um einige weitere Motive reicher. Eines davon die blätternde Oberfläche eines Fensterverschlags aus Holz, der ursprünglich einmal weiß gestrichen war. Die zum Vorschein kommenden Bretter lassen Spekulationen zu, um welche Holzart es sich wohl handelt. Die Rotfärbung wirkt ungewöhnlich. Da könnte durchaus ein exotisches Holz verarbeitet worden sein. Oder es stammt aus der Zeit, als man mit rötlich färbendem Holzschutzmittel nicht zimperlich umgegangen ist.

Frühlingsweiß

Die Baumlandschaft wird jetzt bunter, aber zurzeit noch dominiert durch die jungen Blattknospen mit ihrem meist zarten Grün und durch die weiß blühenden Bäume und Sträucher. Die frühblühende Traubenkirsche zeigt schon die noch geschlossenen Blütenknospen. Und vorherrschend zurzeit sind die Schlehdornsträucher, die ganze Strecken am Flussdamm in flirrendes Weiß tauchen. Es sind die leuchtend weißen Blütenblätter, nur dezent gemischt mit den gelben Staubblättern, die diesen Eindruck vermitteln. Und dann wird das Frühlingslicht so schön darin reflektiert, das das viele Licht die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben kann.

Junge Schlehdornblüte

Gartenzaun Phase II

Nun ist auch der zweite Abschnitt des Zauns fertig. Diesmal gings schneller, da der Abschnitt frei zugänglich war und man sich nicht in engen Spalten bewegen musste. V. hat dabei eine Reihe von Verfahrensvorschlägen eingebracht, die ich alles andere als sinnvoll fand und die zudem im Widerspruch zum Vorgehen beim ersten Abschnitt standen. Ein Kompromisszaun also, aber in dieser schlichten Form m. E. die beste Lösung, um der sperrigen Zypressenhecke eine lichte Alternative entgegen zu setzen. Auf der heute abgeschlossenen Seite des Gartens sollte es auch bei dieser offeneren Lösung bleiben, mit mehr Bodenraum zum Bepflanzen mit Rasen, Stauden und einjährigen Blumen. Und für die angrenzende Seite mit dem unschönen Hintergrund wird eine vernünftige Entscheidung erst gefunden werden müssen. Ich ahne schon, dass die auch nur ein Kompromiss sein kann, soll es künftig pflegeleichter angelegt werden als bisher.

Gartenzaun Phase I

Das Projekt ist schneller als gedacht vorangekommen. Immerhin hat V. tagsüber die Pfosten schon vorbereitet und den ersten Spanndraht gespannt. Die übrigen Drähte, den eigentlichen Maschendrahtzaun und die Verklammerung haben wir dann am späten Nachmittag bis Abend für die Hälfte der Zaunlänge mit zum Eckpfosten realisieren können. M. meint, sie freue sich, wenn endlich dafür wieder Bäume gepflanzt wären. Vorerst aber wollen wir die zweite Strecke noch realisieren, die diesmal an den historischen Betonpfosten befestigt wird. Vielleicht wird diese technische Aufgabe morgen abgeschlossen sein, so dass wir uns anschließend wieder der eigentlichen Gartengestaltung widmen können.

Zaun und Gartengrenze

Ein dunkelgrüner Maschendrahtzaun wird an die Stelle der Zypressenhecken treten. Die klassische Lösung sozusagen, und außerdem entspricht das dem ursprünglichen Zustand. Denn in Kindertagen bin ich regelmäßig über den aktuell noch vorhandenen Maschendrahtzaun zu meinem besten Freund in der Nachbarschaft gestiegen. Die ausgetretene Masche ist heute noch zu sehen. Jahrzehntelang hinter der hohen Zypressenhecke versteckt ist er jetzt wieder zum Vorschein gekommen und wird demnächst durch ein neues Exemplar abgelöst. Die Einzelteile inklusive Spanndraht, Bindedraht, Spannelementen und Pfosten haben wir heute besorgt. Spannend wird aber vor allem die spätere Entscheidung werden, welche Pflanzen vor dem Zaun die neuen Begrenzungen und auch einen gewissen Sichtschutz bilden könnten. Da geht die Spanne noch weit auseinander. Noch nicht sicher ist, ob die Wahl wieder auf ein Gehölz fallen wird.

Lücken schaffen und wieder schließen

Der Ärger über die vollkommen missglückte Rückschnittaktion bei den Zypressen ist noch nicht vergangen, da setzt V. schon seine Beseitigungsarbeit fort. Es standen noch einige Baumstümpfe in der Erde, die selbst mit Stahlseil und elektrischer Winde nicht entwurzelt werden konnten. Am Ende war es dann eine Mischung zwischen diesem Versuch, manuellem Hin- und Her-Bewegen und Hebeln sowie zwischenzeitlichem Freihacken einzelner Wurzelstränge mit der Axt, die den Erfolg brachten. Zwar konnte dadurch nur ein kleinerer Teil der tief gehenden Wurzeln wirklich herausgezogen werden, aber mit dem, was noch unter der Erde langsam verrotten wird, dürfte es dennoch nicht schwierig sein, etwas Neues an selber Stelle zu pflanzen, zumal die Abstände ja andere sein dürfen. Wie die Lücke konkret zu schließen ist, darüber sind wir uns noch gar nicht im Klaren. Ohne Bäume wird es aber kaum machbar sein, die unschönen Hintergründe zu kaschieren. Dafür sind nämlich mindestens 2,50 Meter in der Höhe von Nöten.

Action Painting auf Pressspanplatte

Grunge Scratched Texture

Diese fotografischen Details liegen irgendwo zwischen abstrakten Materialtexturen und der Simulation von Action Paintings. Von der Vielfalt der unterschiedlichen Einzelmotive, die ich von dieser vielleicht einen Quadratmeter großen beschichteten Pressspanplatte gewinnen konnte, war ich vor Ort schon überrascht. In der späteren Auswahl und Bearbeitung offenbarte sich dann aber der ganze Reiz dieser zufällig entstandenen Strukturen. Wie in diesem Beispiel ersichtlich sind diese Strukturen ein Ergebnis des Zusammenspiels mineralischer Baumaterialien, Wasser und mechanischer Vorgänge auf der Baustelle. Letztere haben u. a. tiefe Kratzspuren in der Spanplatte hinterlassen und damit die schwarze Oberfläche durchbrochen. Einschnitte, die dem Strukturgebilde besondere Tiefe verleihen.

Das Ende der Zypressen

Was V. und M. heute gemeinschaftlich zu der noch verbliebenen Zypressenhecke beschlossen haben, konnte ich im Nachhinein kaum fassen. Es wundert mich sehr, dass ich darin nicht eingebunden war, zumal das Ergebnis so krass ausfiel, dass eine Überlegung dahinter nicht erkennbar scheint. Nun werden einige Korrekturmaßnahmen nötig werden, um ein einigermaßen verträgliches Gesamtbild im Garten wiederherzustellen. Schließlich sind die Umgrenzungen nicht unwesentlich, da jeder Blick darin zum Ruhen kommt. Ich hoffe sehr, dass sich eine vernünftige Lösung finden wird.

Zwischen Motivsuche und Materialstudien

Den riesigen Stapel auf Maß gekürzter Baumstämme, den ich Anfang der Woche auf dem Weg entdeckt hatte, konnte ich heute leider nicht mehr im Foto festhalten. Ich hatte mich sehr auf die Aufnahmen gefreut, weil sich so eine Gelegenheit nicht häufig ergibt, quasi in Kopfhöhe die Querschnittprofile einer solchen Wand aus Stämmen abzulichten. Das wären sicher sehr abwechslungs- und kontrastreiche Bilder geworden. Aber der Stapel ist wohl in den vergangenen Tagen abtransportiert worden. Übrig waren nur noch wenige Stämme am Rand, die für das Foto nicht mehr taugten. Als Ersatz habe ich den Sonntag genutzt, um die während der Woche so hoch frequentierte Baustelle zu inspizieren. Wie erwartet waren dort einige interessante Motive ausfindig zu machen. Das aller interessantesten aber nicht aus dem Motivfeld der Holzstrukturen. Es war eine schwarze Platte, deren Funktion mir nicht erkennbar war, die aber am Boden liegend eine so spannende Textur aus verwischten Flächen, eingegrabenen Ritzspuren, weißen, kalkigen, teils pastös hervorstehenden, gemischt mit braunen und sehr wässrigen, den dunklen Grund durchscheinen lassenden Materialrelikten offenbarte. Wahrscheinlich als Abstellplatte für irgendwelche Baumaterialien gebraucht mischte sich auf ihr alles Mögliche zusammen. Das Ergebnis wirkte wie ein abstraktes Gemälde mit heftigem Gestus, das fotografisch in zig Varianten und Perspektiven erfasst ebenso viele unterschiedliche „Gemälde“ in sich birgt. Ich bin zuversichtlich, aus dieser Reihe eine größere Zahl wirklich eindrucksvoller Grunge-Background generieren zu können.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.