Formveränderung und inhaltliche Weiterentwicklung

Umfangreiche und komplizierte technische Detailarbeit beschäftigt mich in diesen Wochen. Eigentlich ist das ganz passend, da der unwirtliche nass-kalte Winter nicht so viele Alternativen lässt, die an Natur, Landschaft und Bäume in direktem Kontakt denken lassen. So bewege ich mich im Bereich meines Lieblingsthemas weiterhin auf symbolischer Ebene, immer wieder neue Ansätze dazu findend und weiterentwickelnd. Natürlich gehören auch Überlegungen dazu, die auf eine Neugestaltung der Wunschbaum-Interpräsenzen hinzielen. Nur ist das eben ein sehr komplexes Vorhaben, für das die nötigen Freiräume vorhanden sein müssen. Möglicherweise wird es da zunächst bei Ansätzen bleiben, von denen ich hoffe, dass sie in absehbarer Zeit auch schrittweise umgesetzt werden können. Denn mit der Formveränderung kommt häufig auch in inhaltlicher Entwicklungsschub, der gelegentlich auch für mich selbst überraschend und motivierend war.

Gartenbaumplanungen

V. hat den alten Feigenbaum heute noch einmal zurückgeschnitten. Aber natürlich ist das eigentlich unnötig gewesen, wird der Baum doch das Frühjahr nicht mehr erleben können. Es lag eigentlich nur am miesen Wetter, dass wir ihn nicht schon im Spätherbst ausgegraben haben, um Platz für seinen Nachfolger zu schaffen. So sieht zumindest mein Plan aus, denn der kleine Feigenbaum im Pflanztopf, der letzten Sommer so enorm in die Höhe geschossen und jetzt schon höher ist als der drei Jahre ältere, verbringt den Winter im Haus. Wir wollten auf Nummer sicher gehen und sorgen zwischenzeitlich für moderate Bewässerung. Ich hoffe, er wird im Frühjahr noch fit genug sein, dass wir ihn an die Stelle des alten Baums in die Erde pflanzen können. Dann wird er sich behaupten müssen an diesem nicht ganz so günstigen Standort, der von einer Seite von dem immer höher herauswachsenden Nashibaum in den Schatten gestellt wird. Bei dem alten hat das natürlich dazu geführt, dass er in der hellen Jahreszeit enorm lange Triebe gebildet hat, die versuchten, dem Halbschatten zu entgehen. Eine gleichmäßige Krone ist so nicht zu erwarten. Aber solange V. an seinem Nashi festhält, wird sich an der Situation wohl nichts ändern. Insgesamt ist das Gartenareal in Sachen Bäume damit ohnehin schon ausgelastet. Mehr Bäume wären nicht gut, da sie sich dann gegenseitig Konkurrenz machen würden. Mit der Anzahl, Auswahl und Platzierung bin ich bis hierhin allerdings sehr zufrieden.

Baumtagebuch ohne Kompromisse

Das Baumtagebuch hat in den letzten beiden Jahren deutlich stärkere Resonanz gerade von Seiten anderer Blogbetreiber oder anderer Interessierter gefunden, die eine thematische Nähe zum Themenfeld hergestellt haben. Teilweise auch von Unternehmen, die sich die Suchmaschinenoptimierung auf die Fahnen geschrieben haben und den Textumfang des seit über 13 Jahren mit täglichem Inhalt gefüllten Tagebuchs attraktiv finden. Natürlich freuen mich besonders die auf das Thema bezogenen Anfragen und Kooperationsangebote, auch wenn ich die in den wenigsten Fällen wirklich mit meinen eigenen Kriterien und der eigenen Motivation zum Betreiben des Blogs in Einklang bringen kann. Oft wird deshalb nichts aus einer möglichen Kooperation. Dabei scheint es mir besonders wichtig, vielleicht sogar existenziell für ein langfristig angelegtes Blogprojekt, jederzeit glaubwürdig zu bleiben und nicht von der eigenen Linie abzuweichen. Fremde Inhalte, die nicht ganz deutlich darauf Bezug nehmen oder sich nahtlos ergänzen, sind da deplatziert und wirken nur destruktiv. Schließlich geht es im Tagebuch nicht darum, irgendetwas zu erreichen, mehr darum, die eigenen Gedanken, Beobachtungen, Überlegungen und Sichtweisen zu teilen. Jede Rückmeldung, jede Reaktion ist dann erwünscht und trägt zur Weiterentwicklung des Projekts bei. Wenn Kooperationsvorschläge dazu kommen, ist das in Ordnung. Dem Sinn muss das Ergebnis dann aber immer entsprechen.

Wenn Jahreszeiten und Bäume unsichtbar werden

Das mit dem Verschwinden der Jahreszeiten ist offenbar für immer mehr Menschen eine Art Gewissheit. Oft wird es anders ausgedrückt, aber im Kern vermissen viele die deutliche Abgrenzung und Erkennbarkeit der Jahreszeiten, bedauern die Unvorhersehbarkeit, die extremen, oft unpassenden Schwankungen. Und auf der anderen Seit steht das erworbene und eingelebte Bedürfnis nach einem Leben im Einklang mit dem, was wir einmal als Jahreszeiten kennengelernt haben. Eine Bekannte Ms hat das heute auch so zum Ausdruck gebracht, dass sie es sich nicht vorstellen könne, in einem Land zu leben, in dem die Temperaturen und das Wetter immer gleichmäßig sind. Der Gedanke ist mir schon sehr häufig gekommen. Und jedes Mal sehe ich mich in einer Art privilegierter Position, umgeben von einem Klima, das von üppigen Wäldern reguliert wird, die nicht nur Sauerstoff produzieren und CO2 verarbeiten, an denen man vor allem den Gang und das Wechseln der Jahreszeiten beobachten und quasi ablesen kann. Im Idealfall und so wie man es eigentlich kennt. Mit dem Verschwinden dieser Verhältnisse werden auch die Bäume unsichtbarer. Ein wechselseitiger Prozess, dessen Auswirkungen auf unser auch kulturelles Empfinden und Wirken noch gar nicht abzusehen ist und die ich mir nicht wirklich vorstellen will.

Starke Symbolthemen

Selbst die kunsthandwerklichen Projekte schiebe ich derzeit vor mir her. Es scheint so, dass die Zeit dafür noch nicht reif ist. So weit weg ist diese Witterung von dem, was an Wachstum und lichte Neuentwicklung denken lässt. Ich glaube, die Menschen haben sich schicksalshaft in diesen skurrilen Winter eingegraben und machen keine Anstalten mehr, aufzutauchen, bis das Licht zurückkommt und ein Motivationsschub von außen spürbar wird. Solange setze sich das Bearbeiten und Verarbeiten, das Lernen und Neuentwickeln zwischen vier Wänden fort. Eine Phase des intensiven Eintauchens ohne jegliche Ablenkung, wenn nicht die Fastnachtsaison anstünde, die den einen oder anderen doch noch nach außen zieht. Keine Zeit für Naturbeobachtung, schon eher für die Nutzung der Natursymbolik als kompensatorische Maßnahme. Natürlich läuft alles, was die Bäume an Lichtem und Dynamischem in sich tragen wie eine Gewissheit im Untergrund weiter. Das ist das Schöne an den starken Symbolthemen.

Warten auf den Motivator

Kaum Zeit, aufzuschauen und die Arbeitsroutine mit Blick auf Allgemeineres zu verlassen. Solche Phasen müssen vielleicht auch sein, auch wenn man sich diese endlos scheinende Fortsetzung bald als beendet herbeiwünscht. Da sterben die Themen fast schon aus. Das ist schlimm, da thematische Kommunikation ohnehin im Abstieg befindlich ist und die Menschen mittlerweile zu erschrecken scheint. Es wäre ein Fortschritt, wenn wir die Motivation von außen, durch natürliche Verstärker sozusagen, nicht mehr bräuchten. Eigentlich wären wir als Menschen doch schon so weit. Aber derzeit scheint solcher Fortschritt vergessen und alle warten auf den oder das, der Anstöße gibt und den Aufbruch vorwegnimmt. Nur scheint sich da nicht wirklich etwas zu rühren. Ein Reden über Bäume wirkt da so gut wie aussichtslos. So manche Anfrage oder Reaktion zeugt aber von Ausnahmen, die mich zwischendurch optimistischer stimmen.

Bäume sind die besseren Vorhersager

M. sagt, heute Nachmittag sei im Garten tatsächlich schon eine Amsel an ihrem Gesang zu hören gewesen. Das ist Ende Januar geradezu unglaublich und bestätigt nur das immer wieder konstatierte Verschwinden der Jahreszeiten, das manchmal eben auch eine gegenseitige Überlagerung früher einmal aufeinanderfolgender Jahreszeiten bedeutet. Man ist versucht, so etwas als Vorzeichen zu interpretieren, da mit gutem Grund die Sensibilität der Tiere für längerfristige Veränderungen des Wetters höher eingeschätzt werden kann als die von uns Menschen. Aber wir haben schon allzu häufig auch in Vorjahren beobachtet, dass die Vögel punktuell sangen und dann Wochen später der Winter doch wieder zurückgekehrt ist. Ich meine, die Bäume sind im Bezug darauf noch vorsichtiger und insofern auch zuverlässiger. Wenn die ersten Blätter treiben, oder bei manchen Arten vorher auch die Blüten, wie z. B. beim Spitzahorn, dann kann man schon sicherer von einem Aufkeimen des Frühlings sprechen. Das konnte ich bisher bei den Bäumen und Sträuchern so deutlich noch nicht erkennen und stelle mich vorerst noch auf eine längere Phase des Schmuddelwetters ein, das irgendwo zwischen winterlicher Kälte, novembergleicher Dämmerung und undefinierbarer Ganzjahresnässe liegt.

Warum Kreationen mit Holz Bedeutung haben sollten

Wenn ich unter anderem durch Pinterest auf fremde Kreationen mit Holz stoße, bin ich erstaunt, wie ideenreich und technisch versiert viele Handwerker und Künstler sind. Wie unendlich viele und überraschende Facetten sie dem Material und seiner Oberflächenästhetik abgewinnen. Das zeigt, wie inspirierend gerade dieses Naturmaterial sein kann, und wie zeitlos sich daran Generationen von Kreativen austoben. Was auf der Oberfläche faszinierend, ungewöhnlich und reizvoll wirkt, ist aber nicht immer auch tiefgängig und nachhaltig. So vermisse ich gerade bei den auffälligsten Schöpfungen oft eine Symbolik, eine über die Oberfläche hinausgehende oder unter die Oberfläche reichende Bedeutung, die ich selbst so schätze und die bei einem Material, das einmal Gerüst eines starken Lebewesens war, auch erwartet werden kann. Wahrscheinlich hätte ich diese langjährige Begeisterung für Bäume und Hölzer nicht so entwickelt, wenn nicht diese symbolische Ebene wäre, die ich auf verschiedenen Ebenen versuche in Formen zu gießen. Mein Gefühl dazu: Diese Arbeit wird nie zu einem Abschluss kommen, sie wird mich immer wieder vor Herausforderungen stellen, allein schon weil ihre Tiefe und Vielfalt unendlich wirkt und die Zeiten, mit ihnen die Menschen sich ändern. Gerade auch wegen dieser menschlichen Abhängigkeit kann das wechselhafte sich aufeinander Beziehen von Mensch und Baum nur eine Daueraufgabe sein, die zu allen Zeiten ihre Berechtigung, ihren Reiz und ihren beiderseitigen Nutzen haben wird.

Verhinderte Spaziergänge

Die Bäume sind so weit weg in diesen Tagen, dass mir die Kulisse, so unwahrscheinlich sie ohnehin schon scheint, noch unwirklicher vorkommt. Tatsächlich kann ich mich an kaum eine Jahreswende erinnern, in denen es tatsächlich nicht möglich war, einen ausgedehnten Spaziergang zu unternehmen. Das ist diesmal vollkommen ausgefallen, inklusive all der Eindrücke, die auch im Winter in der Baumlandschaft entstehen können, wenn denn die Gelegenheit dazu vorhanden ist. Auf diese Weise wird dies ein namen- und konturloser Winter, in dem die traditionelle Reihe meiner Baum-Winter-Fotografien keine Fortsetzung finden wird. Bei der Fahrt gestern bin ich wieder an dem hohen Stapel aufgeschichteter Stämme vorbeigefahren, um festzustellen, dass er fast komplett abtransportiert wurde und nur noch Reste zu sehen sind. Auch diese Gelegenheit, die Stammquerschnittprofile in einigen Nahaufnahmen festzuhalten, was bei dieser Formation sehr günstig gewesen wäre, habe ich auf Grund der widrigen Witterung also verpasst. Nun setze ich Hoffnung auf das Frühjahr und hoffe vor allem, es wird uns in diesem Jahr ein vorgezogener Frühling vergönnt sein, der den verschwundenen Winter vergessen lässt. Auch wenn damit das Verschwinden der Jahreszeiten eine Fortsetzung findet.

Nebellandschaftskulissen

Einer der wenigen Ausflüge in diesen verschlafenen Tagen hat uns über die Grenze geführt. Und wie passend zum Verschlafenen war fast den ganzen Weg über die Landschaft in eine dichte Nebeldecke eingetaucht, teilweise mit einer Sicht unter 50 Metern. So setzt sich dieses Träumende fort, das ich seit Beginn des Jahres feststelle und das sich in den Gemütern festgesetzt zu haben scheint. Alles ist unwirklich, vor allem auch, wie sich die Vegetation in diesem Nicht-Winter präsentiert. Überall sind Frühjahrsblüher zu sehen. M. hat gar eine neue Mohnblume entdeckt, jetzt zum Ende des Januars. Ansonsten trieft alles vor Nässe und hinterlässt einfach nur traurige Eindrücke. Ich bedauere es jetzt, zu Beginn des Winters den alten und nicht mehr zu rettenden Feigenbaum nicht gefällt bzw. seinen Wurzelstock ausgegraben zu haben. Die Ruine des Baums wirkt in diesen nassen Tagen besonders hinfällig. Wir werden das bei schönerem Wetter nachholen müssen und einige Wochen später wohl den kleinen, über Winter ins Haus geholten neuen Feigenbaum an diese Stelle setzen. Ich hoffe, das kleine, erst vielleicht drei Jahre alte Bäumchen wird den Hausaufenthalt über Monate verkraften und sich an seinem neuen Standort mit Freude anpassen.

Baumgedichte bewegen die Menschen zu allen Zeiten

Es gehört zu den Konstanten in der Beschäftigung mit Bäumen, dass die lyrische Modellierung von Baumgedanken und Baumreflexionen besonders große Resonanz erzeugt. Schon vor Jahren war es für mich überraschend zu sehen, dass die Webstatistik besonders regelmäßige und umfangreiche Zugriffe gerade auf die Sammlung von Baumgedichten unter wunschbaum.de verzeichnet hat. Dieses hat sich bis heute nicht geändert. Vielleicht ist es die kompakte Form der überschaubaren Gedichte, in Verbindung mit ihrer symbolischen Dichte und der Möglichkeit, den eigenen Gedanken anhand der Gedichtform freien Lauf zu lassen. Man ist dann ganz nah bei dem, was die Bäume uns sagen können, und das heißt bei dem, was wir über uns und unsere Beziehungen aus der Beschäftigung mit den Bäumen verstehen und was wir dadurch gewinnen können. In dem Bereich sind Zugriffsstatistiken tatsächlich einmal aussagekräftig, da sie Zeugnis eines echten Interesses sein können, und da sie Hinweise auf Präferenzen, bevorzugte Wahrnehmungs- und Reflexionsroutinen geben. Ein Grund mehr für mich, die Baumgedichte neben den Fotografien und meinen kreativen Baumprojekten wieder stärker in den Fokus zu rücken.

Aufmerksamkeit und globale Schwingungen

Nun liegt Weihnachten schon einen Monat zurück. Und obwohl die fünfte Jahreszeit lange nicht mehr spürbar ist, hat die kommunikative Atmosphäre und die Stimmung der Menschen immer noch etwas von Auszeit und aufgeschobener Unentschlossenheit. Kein Winter, kein Frühling, stattdessen Dauerregen und Düsternis, keine Richtung erkennbar und damit auch kein Ziel. Das lähmt die Durchführung so mancher Projekte und lässt das Zusammengreifen und Koordinieren nur langsam in Fahrt kommen. Das ist wohl einer der zähesten Jahresanfänge, an die ich mich erinnere. Immerhin, durch einen Überhang vom Vorjahr wird der Januar nicht ohne kunsthandwerkliches Projekt geblieben sein. Und im Grunde genommen ist es mir auch lieber, wenn das Interesse und die Aufmerksamkeit in Richtung der Bäume echt sind und von innen kommen. Häufig geschieht das nach längeren Pausen ganz plötzlich und weit verbreitet. Da scheint es unsichtbare Verbindungen zu geben, globale Schwingungen, die gleichzeitig überall spürbar sind und die Gedanken und das Empfinden der Menschen in ähnliche Richtungen lenken. Auch die Zeit der Bäume wird in diesem Frühjahr wieder kommen.

Verschobene Erwartungen

Eigentlich schade, ich sehe die Chance auf eine Holzofensaison zunehmend schwinden. Wahrscheinlich wird es tatsächlich ein Winter ohne Holzbrand und die besondere Wärme des Ofens. Das liegt an den ungewöhnlich milden Temperaturen draußen, aber auch an Ms Antipathie und den Befürchtungen, die vor allem an der Staubentwicklung durch den Ofen hängen. Meine eigene Wahrnehmung ist da eher atmosphärisch und der Ausfall entsprechend ein Verlust. So hat das Verschwinden der Jahreszeiten noch ganz ungeahnte Folgewirkungen, die bis in die häuslichen Gewohnheiten und Erwartungen hineinreichen. Ich hoffe, das Gefühl für die Unterschiede von Frühling, Sommer, Herbst und Winter geht uns längerfristig nicht vollkommen verloren.

Vor der Rückkehr des Lichts

Es sieht fast so aus, als ob die Dinge zum ersten Mal in diesem Jahr ins Laufen geraten. Und wie so oft korrespondiert die Veränderung mit dem Wechsel im Außen, der für kommende Tage fast frühlingshafte Temperatur voraussagt. Mehr Licht haben wir zwar dadurch immer noch nicht, aber die natürliche Wärme ist allein auch schon ein Motivator, der die Menschen wieder wacher macht und aufrüttelt. So blicke ich mit einer gewissen Zuversicht auf eine Reihe kommender Projekte, und auf den Abschluss bereits fortgeschrittener Vorhaben. Ein nachgeholter Aufbruch und Abschluss zugleich, der zuletzt in der Vorweihnachtszeit ins Stocken geraten war. Meine Gedanken richten sich gleichzeitig schon stärker in Richtung des Frühlings und seiner Dokumentation in Fotografien, die ich in den letzten Jahren sehr vernachlässigt habe. Es ist wieder Zeit, die Baumblüten in den Blick zu nehmen und mit den neuen technischen Erfahrungen auch einmal andere Darstellungsformen zu versuchen. Die ersten Anlässe werden schon bald die länger werdenden Kätzchen der Haselsträucher und Erlen bieten. Und die ersten echten Farbakzente werden die hellgrün-gelben Blütenstände des Spitzahorns bieten. Auf diese Tage, in denen der Frühling erwacht freue ich mich sehr, da dann endgültig das Licht zurückkehren wird.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.