Zwischen Kunsthandwerk und Sommerblumen

Nun habe ich die aktuellen Armbänder so weit fertigstellen können, dass ich die Arbeit morgen wahrscheinlich abschließen kann. Eine ausschließliche Schleifarbeit, bevor die nächsten Projekte auf dem Plan stehen. Der Tag morgen wird aber vor allem im Zeichen der Sommerblumen stehen, die wir zunächst in der Gärtnerei aussuchen und dann in unsere diversen Tröge, Kübel und sonstigen Pflanzgefäße einpflanzen. Auch die Pflanzerde ist schon wieder rar geworden, so dass wir auch davon erneut größere Volumen besorgen müssen. Das ist eine Arbeit, die uns immer viel Freude macht, vor allem, weil dann die versiegelte Fläche vorm Haus diese munteren Farbakzente erhält und die Blumen sich in den nächsten Wochen zu ihrer ganzen Pracht entwickeln werden. Das zu beobachten ist immer wieder eine Freude. Sehr viele Eigenzüchtungen werden wir dabei nicht verwenden können, die sind vor allem für das Pflanzen in die Gartenerde geeignet. Aber ich überlege, ob zumindest der Kübel mit den Strohblumen in Mitten des Ensembles der eingekauften Pflanzen einen Platz finden könnte. Wir könnten das mal versuchen und uns für später, wenn die einzelnen Blumen in die Höhe schießen, eine ansprechende Abstützvorrichtung überlegen.

Vielversprechende Gartenaussichten

Was den Stand des Gartens angeht, ist die Pfalz ungefähr auf demselben Stand wie wir. Das konnte ich bei dem Besuch bei J. und W. heute feststellen. Alles schon ziemlich grün, aber noch relativ wenige Blüten. Eine spannende Zeit, vor allem für die Blumen und Stauden. Die Gartenbäume haben da ohnehin einen längeren Atem und entwickeln sich weniger dramatisch, dafür aber beständig weiter. Aber wegen des drängenden Wachstum wird unser Eindruck des Frühlings oder Frühsommers in diesen Wochen wesentlich von den nicht verholzten Pflanzen geprägt, die in der Hinsicht schon etwas weiter fortgeschritten sind. Ich wünsche J. und W., dass sich ihr Garten so schön weiterentwickelt, wie es im Augenblick zu erwarten ist, und sie möglichst alles werden genießen oder ernten können, was sie sich vorgenommen haben. Die Aussichten dafür stehen gut, vor allem, wenn es über die Sommermonate keine krassen Ausreißer, Nachfröste oder Unwetter gibt, die Blüten, Blätter oder Früchte zerstören. Auch zu lang anhaltende Trockenheit kann manchmal schaden. Hoffen wir also auf ein moderates Sommerwetter.

Um Gartenbäume bangen und trauern

Ausgerechnet am Feiertag werden wir das erste Wettertief der letzten Tage erleben. Für die Pflanzen ist das natürlich eine Erholung, und wir sparen uns einmal das Gießen. Den Wassertank dürfte es auch wieder auffüllen. Nachdem wir das Reservebecken, das kleine Springbrunnenbecken im Zuge der Rund ums Haus Reinigungsaktion habe ablaufen lassen, ist der Tank erst einmal die einzige Regenwasserquelle, deshalb sind einzelne Tage mit anhaltendem Regen vorteilhaft. Was die Gartenbäume angeht, mache ich mir Sorgen eigentlich nur noch um den kleinen Feigenbaum, der sich ja nicht so entwickelt hat, wie wir das im Vorjahr vorauszusagen glaubten. Er wird Durchhaltevermögen zeigen müssen. Oder eben aus einem im unteren Stammabschnitt ausgetretenen Seitentrieb einen Neuanfang versuchen müssen. Die Stechpalme, ein Jammer, ist dagegen wohl endgültig verloren. Ich weiß nicht genau, ob es Sinn macht, sie noch länger an ihrem Platz zu belassen. Allerdings vermute ich, dass der Baum im Wurzelbereich so geschädigt ist, vermutlich durch kreisrunden Rindenfraß, dass er einfach nicht mehr regenerationsfähig ist. Das tut mir in der Seele weh, hat gerade dieser Baum in einer Ecke des Gartens immer eine solche Robustheit und Stärke ausgestrahlt. Ich hätte niemals gedacht, dass er so verletzlich sein könnte. Irgendwann werde ich die Ursache genau kennen. Spätestens, wenn wir ihn ausgegraben und die Wurzel genauer unter die Lupe genommen haben.

Frühsommerliche Arbeitskulisse

Das ist schon fast Hochsommer. So bin ich für die handwerkliche Arbeit am Nachmittag nun endgültig ins Gartenatelier umgezogen. Das ist relativ simpel, weil ich im Grunde nur den Arbeitstisch und den Stuhl neu platzieren muss. Aber das Arbeiten selbst ist schon ein ganz anderes, so mit grünender und blühender Gartenkulisse, der ganz anderen Geräuschkulisse und der am Nachmittag wärmenden Sonne im Rücken. Am wohltuendsten ist dabei das natürliche Licht, das ich für diese Detailarbeiten den ganzen Winter über sehr vermisst habe. Bestimmte Routinearbeiten gehen so schneller und irgendwie leichter von der Hand. Bei anderem habe ich den Eindruck, dass der Arbeitsplatz an der freien Luft auch mit vergleichsweise stärkerer Ablenkung verbunden sein kann. Für das Schleifen der Perlen aus Apfelbaum- und Olivenbaumholz war dieses Setting heute genau das richtige. Nun hoffe ich, nicht gleich wieder zurückziehen zu müssen, und dass das frühsommerliche Wetter anhält.

Immerhin Entspannung für den Buchsbaum

Viele nervenaufreibende Arbeiten rund um technische Konfigurationen. Da können auch wenige Pausen im Garten oder in der Landschaft keine wirkliche Entspannung bringen. Immerhin, bei einem Blick auf den Buchsbaum konnte ich zumindest keine neues Wuseln und Kriechen der Raupen mehr entdecken. Sie sollte also paralysiert worden sein. Ich hoffe, das Problem wird dann in einigen Tagen auch erledigt sein und hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Vor allem hoffe ich auf eine schnelle Erholung des Strauchs. Dass er in diesem Jahr seine Form wieder findet und die Seite, die auf Grund der früher angrenzenden Zypressenhecke gar keine Äste hat, dass diese Seite auch noch zuwächst, damit der kleine Baum bald eine kugelige Krone erhält.

Unangenehme Sonntagserfahrungen

Der anstrengende Gartenarbeitstag steckte uns heute noch in den Knochen. Und dennoch hat es uns am Nachmittag wieder in den Garten gezogen. Da sind noch gewisse Dinge im Hinterkopf, die zu einem Start in die Gartensaison gehören und die wir noch nicht umsetzen konnten. Immerhin stehen jetzt auch die Gartenmöbel und machten zum ersten Mal in diesem Jahr das Sitzen draußen wieder möglich. Zwischendurch gabs einige Unruhe, einen Bienenschwarm betreffend. Die Nachbarn des Bienenhauses riefen an, dass sich ein Schwarm selbstständig gemacht habe, den sie auf einem ziemlich hohen Baum entdeckt hatten. Tatsächlich hatte sich einer der wenigen verbliebenen Völker auf den Weg gemacht, dem Ruf einer unentdeckten Königin folgend, und zwar in die Krone eines ziemlich hohen Apfelbaums in unmittelbarer Nachbarschaft. Als wir eintrafen war schon ein anderer Imker vor Ort. Aber auch der sah die Vergeblichkeit aller Versuche, den Schwarm in dieser Lage einzufangen. So bleibt nur die Hoffnung, dass er sich in den nächsten Tagen noch eine Etage tiefer bewegt. Dann bestünde eine Chance. Ansonsten provoziert dieser Verlust wieder einmal einen fast vollständigen Neuanfang für V. in dieser Saison. Am späten Nachmittag habe ich das gestern nicht mehr realisierte Vorhaben umgesetzt, dem Buchsbaumzünsler an den Kragen zu gehen. Das biologische Mittel ließe sich gut mit Wasser anrühren, glücklicherweise hatten wir auch das richtige Sprüh-Equipment zur Verfügung, so dass ich das, mit einer dichten schließenden Schwimmbrille ausgestattet, gefahrlos wagen konnte. Im Idealfall sollte den Raupen jetzt schon der ansonsten riesige Appetit vergangen sein. Und vielleicht ist das Problem in einigen Tagen auch vollständig gelöst. Der Busch ist natürlich jetzt schon ziemlich zerrupft. Nicht nur wegen des Raupenfraßes. Auch weil ich ihn um die Gespinste herum zweimal in Folge ein gutes Stück ausgedünnt hatte. So dürften wir der Plage am ehesten Herr werden können. Ich hoffe, der Traditionsbaum wird auf

Der große jährliche Freiluftputz und einige aufgeschobene Gartenprojekte

So lange hat das große Rund-ums-Haus-Frühlingsputz noch nie gedauert. Ich hatte den Eindruck, dass sehr viel mehr Moos und Algen abgetragen werden mussten als üblich. Und zwischendurch hat dann auch noch der Hochdruckreiniger mehrere Male gestreikt. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen. So ist am Ende eine den ganzen Tag füllende Arbeit daraus geworden. Die Gartenmöbel werden wir deshalb erst morgen arrangieren können. Immerhin ist aber sonst alles vorbereitet, so dass der Gartensaison eigentlich nicht mehr allzu viel entgegenstehen dürfte. Auch das kleine Becken haben wir abgelassen, denn das darin gesammelte Regenwasser war voll von Algen und gesättigt mit dem gelben Blütenstaub, der sich in diesen Tagen über alles legt. Jetzt sind auch dessen Fliesen wieder ansehnlich und es ist fit für das kommende, dann wahrscheinlich von Blütenstaub freie Regenwasser. Eine Sache ist mir morgen dann doch noch wichtig, die ich heute nicht mehr erledigen konnte. Das biologische Bekämpfungsmittel gegen den Buchsbaumzünsler soll unseren kleinen, aber schon ziemlich alten Busch noch retten. Händisch haben wir die am stärksten befallenen Bereiche schon entfernt. Aber ohne dieses Bakterium, das zu den natürlichen Feinden des Buchsbaumzünslers gehört, wird die Plage nicht zu beseitigen sein. Und so ein weitgehend, wenn nicht komplett kahl gefressener Baum tut einem wirklich weh. Ich hoffe, die Maßnahme kommt nicht zu spät.

Vitaler Maulbeerbaum

V. wollte heute unbedingt nach den Bienen sehen. Das hatte er notgedrungen in den letzten Wochen vernachlässigt. Jetzt war es höchste Zeit, die Honigräume aufzusetzen, bei der üppigen Tracht von Weißdorn, Apfelbaum und anderen Obstblüten ist das sicher überfällig gewesen. Bei der Gelegenheit konnte ich mit Freude feststellen, dass der vor einigen Wochen erst zurückgeschnittene Maulbeerbaum frisches Blattgrün ausgetrieben hat und mit Blüten nur so übersät ist. Ich freue mich sehr, wenn er dieses Jahr mehr Früchte trägt und sich weiterhin so gesund und vital zeigt wie seit dem Zeitpunkt des Einpflanzens. Denn er gehört zu den wenigen, die fast nie geschwächelt haben. Von einigen Verzögerungen und Rückschlägen wegen unverhoffter Fröst zur Unzeit einmal abgesehen. Aber selbst das konnte er immer gut kompensieren, indem er einfach einen zweiten Anlauf nahm. Ein toller Baum, der sich leider die meiste Zeit außerhalb unserer Sichtweite befindet.

Mit Frühlingssonne im Rücken

Es war das richtige Setting am späteren Nachmittag für diese Holzarbeit mit Olivenbaum und Apfelbaum. Denn die Sonne stand schon tief und fiel mir leicht wärmend in den Rücken. Bei Helligkeit und der Ahnung von Wärme macht diese Arbeit wirklich Spaß und man kann die grauen Wintermonate endgültig vergessen, wenn sich dieser erste Teil des Arbeitsprozesses bei klirrend tiefen Temperaturen abspielt und es anschließend in den Keller geht. Wann ich für die Feinarbeiten dem Keller wieder entfliehen kann, ist noch nicht ganz sicher. Manche Tage sind noch sehr kühl, so dass längeres Sitzen im Freien noch schwierig ist. Aber bald schon wird auch die Sicherheit da sein, dass man es wagen kann, das Atelier draußen aufzuschlagen. Dann schon vor dem Hintergrund der grünenden Pflanzen, die in diesem Jahr überwiegend selbst gezogen sind.

Exotisch fruchtige Partnerkombination

Nun scheint nach längerer Pause Richtung Wochenende hin wieder eine kunsthandwerkliche Arbeit anzustehen. Ein exotische Mischung ist es diesmal, Olivenbaum kombiniert mit Apfelbaum zu einer baumfruchtigen Partner-Kombination. Das verspricht eine ästhetisch ansprechende Arbeit zu werden, vor allem weil der Olivenbaum bei der Verarbeitung einen so würzigen Geruch verströmt. Aber auch wegen des zu erwartenden Ergebnisses. Zwei dichte Hölzer mit einer in feingeschliffenem Zustand seidenmatten Oberfläche, die das Öl satt in sich aufnehmen und dann entsprechend gesättigt auch wirken. Das ist auch eine schöne Farbkombination, das Braun-Rote im Kontrast mit dem Marmorierten, dessen Farbspektrum bei jedem Abschnitt wieder anders ausfällt, bei dem aktuell in Verarbeitung befindlichen Stück aber vermutlich eher in eng beieinander liegenden Dunkel-Tönen resultieren wird. Allein wegen des Unterschieds in der Struktur und Zeichnung wird die alternierende Anordnung der Hölzer aber schon attraktiv wirken. Das ist immer so, wenn die Hölzer farblich enger beieinander liegen und sie aber dennoch deutlich unterschiedlichen Charakter tragen.

Opulente Baumblütenlandschaft

Der viele Regen und die Abkühlung, die sich mit wärmeren Tagen in den letzten Wochen abwechselten, hatten eine positive Wirkung für die Baumblüte. Das konnte ich heute beobachten, nachdem ich die Sträucher am Damm längere Zeit nicht besucht hatte. Da hat sich innerhalb dieser Tage eine Explosion an Blattgrün und Baumblüten gezeigt, die mir sehr viel opulenter erscheint als in durchschnittlichen Jahren. Besonders prominent sind diesmal die Weißdorne, deren ausladenden Äste von dicht stehenden weißen Blütenständen nur so übersät sind. Auffällig, wenn auch weniger zahlreich, sind auch die Blüten des gemeinen Schneeballs, und am unauffälligsten, aber in voller Blüte stehend, die fast grünen Blütenstände des Feldahorns. Noch nicht geöffnet haben sich die Blüten des Pfaffenhütchens. Nachdem durch den Rückschnitt der Gemeinde die Pfaffenhütchen im Vorjahr sehr stark gelitten hatten und während des Sommers kaum noch eine Chance hatten, sich wieder auszuwachsen, präsentieren sie sich jetzt wieder sehr wuchsfreudig. Ich werde in den kommenden Tagen die Kamera mitnehmen, um meine Glück mit den Baumblütenmotiven zu suchen, vor allem einige Nachaufnahmen zu versuchen, in denen die Weißdornblüte kurz nach dem Öffnen zu sehen ist. Nur dann sieht man die rosa Staubfäden, die kurze danach schon von Insekten abgestreift oder vom Winde verweht sind. Fischig riecht diese Blüte vor allem in dieser kurzen frischen Phase, danach duftet sie eher neutral „grün“.

Aprilwetter zum Aprilende

Zum Ende des Aprils wieder richtiges Aprilwetter, mit Sturm, Regen und merklich abgekühlt. Gut, dass wir am Wochenende den größeren Teil der Gartenarbeit erledigen konnten. Jetzt wäre das kaum mehr machbar. Ich hoffe allerdings, dass die frisch gepflanzten und umgetopften Pflanzen darunter nicht leiden. Gut, dass ich einen Teil noch geschützt auf der Fensterbank belassen habe. So werden wir einen untypischen ersten Mai erleben, der so gar nichts von frühlingshaftem Aufbruch bereithalten wird. Da können wir uns den Baumfrühling nur bald wieder herbeiwünschen, auf dass wir den Start der Aufenthaltssaison im Garten nicht mehr weit in die Zukunft schieben müssen.

Krisenzeit der Gartenbäume

Zurzeit scheint es bei den Gartenbäumen eine Krise nach der anderen zu geben. Erst war es das unerwartete Kränkeln des neu eingepflanzten Feigenbäumchens, das vor dem Winter so wunderbar gerade in die Höhe gewachsen war und dessen tadelloser Haupttrieb dann irgendwann während des Winters trotz der guten Pflege abgestorben war. Dann das Bluten des Walnussbaums. Gestern die entsetzende Entdeckung der Raupen am Buchsbaum, der dort schon ewig steht und der noch nie vergleichbaren Befall hatte. Und dann stelle ich heute auch noch eine merkwürdige Verfärbung und Konsistenzänderung bei der Steckpalme fest. Die hatte zwar um diese Zeit auch in den Vorjahren immer schon ihre Leidensphase. Aber das lag bisher immer an Läusen, die sich an den Blattunterseiten festgesetzt hatte. Die befallenen Blätter sind dann abgefallen und wurde rasch durch frisce ersetzt. Jetzt aber ist davon nichts zu sehen. Stattdessen sind alle Blätter ausnahmslos ledrig verändert und wirken, als ob sie jemand mit Braun-Goldfarbe angesprüht hätte. Ein Umstand, den ich mir gar nicht erklären kann, zumal der Baum sonst sehr vital wirkt und die Blätter auch keine Tendenz zeigen abzufallen, also nicht so aussehen wie im Herbst. Das scheint ja ein nervenaufreibendes Baumjahr zu werden, das uns noch so manche Sorge bereiten wird.

Garten intensiv

Ein wirklich intensiver Gartenarbeitstag, der alles umfasste: Pflanzerde und Pflanztröge einkaufen. Umtopfen von Sämlingen in größere Gefäße, in große Blumentöpfe oder die neu erworbenen Tröge. Einpflanzen einiger Strohblumen direkt in die Gartenerde. Reinigen nicht mehr benötigter Anzuchtschalen. Aussortieren leider nicht gut entwickelter Sämlinge. Füllen zahlreicher Einzeltöpfe mit Erde, vor allem für die Sonnenblumen. Zahlreiche hatte ich einige Wochen zuvor bereits direkt in den Garten gesät. Die sind jetzt noch sehr klein, sehen aber gesund aus. Die von der Fensterbank haben in den letzten zwei Wochen einen enormen Schuss gemacht, waren aber einfach schon zu groß für das Pflanztablett mit den kleinen Zellen. Die mussten jetzt mehr Erde und mehr Volumen für ihre Wurzeln bekommen. Ich will sie noch einige Wochen länger auf der Fensterbank großziehen, um sie dann dorthin zu setzen, wo die Vögel die Sonnenblumenkerne aus der Erde gepickt haben. Mit diesen Arbeiten rund um Strohblumen, Mittagsblumen, Chilis, Sonnenblumen, Rizinus und Mohnblumen bin ich heute ein sehr großes Stück weiter gekommen. Mit dem Verarzten des Walnussbaums konnte ich mich nicht mehr beschäftigten. Aber das steht auch wieder an, da er an den Schnittstellen immer noch zu viel blutet.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.