Die richtige Zeit für Weihnachtsmusik

Noch zwei Wochen bis zum Wochenende vor Heilig Abend. Es war heute Zeit, meine Weihnachtsmusik erstmals aufzulegen. Beim Frühstück ist das schon eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtstage, aber auch auf den einzelnen Tag des Advents. Ich beginne meist mit den amerikanischen Weihnachtsliedern und gehe Richtung Weihnachten mehr zu den deutschen über. Die Auswahl ist inzwischen ziemlich groß, so dass ich immer wieder etwas Neues hören kann, bis sich die Reihe irgendwann wiederholt. Aber leid werde ich diese Musik ohnehin so schnell nicht. Beim Abschmücken des Weihnachtsbaums nach dem 6. Januar wird sie mich das letzte Mal für diese Saison begleiten.

Neuer Weihnachtsbaum-Pin

Nach einigen Jahren Pause habe ich nun unsere kleine Sammlung von Weihnachtsbaum-Pins doch wieder um ein Exemplar erweitert. M. hat zuletzt eine Vorliebe für die kleinen Pins gegenüber den größeren Broschen geäußert. Die sind allerdings seltener und in guter Qualität und ausgewogener Gestaltung recht schwierig zu finden. Dieses eine Stück hat mir aber ausnehmend gut gefallen. Schlicht, reduziert und lebendig zugleich, vor allem aber in der richtigen Größe. Das wird die Reihe würdig ergänzen und einen neuen kreativen Akzent hinzufügen. Damit die Auswahl künftig noch etwas größer ist und die Entscheidung noch etwas schwerer, welches Teil denn nun für welche Gelegenheit das passendste ist.

Der Weihnachtsbaum als Symbol der Feiertagskultur

Die emotionale Bestimmung im Advent, ein besonderer Augenmerk auf die Ästhetik vorweihnachtlicher Symbole und Formen, das hat mein Erleben früherer Jahre in dieser Zeit des Jahres immer sehr geprägt. Ich merke, dass sich das, nachdem es in den vergangenen Jahren etwas abgeblasst war, nun doch wieder einholt und meine Aufmerksamkeit sich der damaligen ähnelt. Es ist ganz spannend, das an mir selbst zu beobachten, da sich auf anderen Ebenen natürlich vieles verändert hat. Es gibt aber diese Themen und die Formen, sich ihnen zu widmen, die wie überzeitlich wirksam sind, wodurch ich oft Déjà-vus erlebe. Das Symbol des Weihnachtsbaums ist ein wichtiges Element dieses Erlebens. So finde ich immer wieder Gefallen an den alten und kontinuierlich neu erfundenen und kreierten Formen, den Weihnachtsbaum als Symbol des weihnachtlichen Ereignisses zu fassen und ihn als anziehendes und motivierendes Zeichen mit tiefer Bedeutung einzusetzen. Dieser Faszination kann sich meiner Beobachtung nach kaum jemand entziehen. Und wenn M. in diesen Tage immer wieder von wild fremden angesprochen wird auf ihre Weihnachtsbaum-Pins und kleinen am Revers angebrachten Broschen, dann zeugt das von einer zeitlosen Ästhetik, die Menschen unterschiedlichen Alters und sonstiger Couleur begreiflich ist und bleibt. Es ist schön, solche Konstanten in ansonsten so unbestimmten und wechselhaften Umfeldern zu erblicken. Gut ist das für die Seele, aber auch für die Stabilität und Lebendigkeit feiertäglicher Kultur.

Zur symbolisch-ästhetischen Ausgestaltung der Weihnachtszeit

Diese Tage und Nächte fühlen sich so richtig wie Winter an. Nicht unbedingt die angenehmste Ausformung des Winterwetters, aber eine, die uns das Verabschieden und Abschließen dieses Jahres leicht macht. Tatsächlich mehren sich jetzt schon die Mails und sonstigen Mitteilungen, die Weihnachts- und Neujahrsgrüße vorwegnehmen, so als ob Heilig Abend unmittelbar vor der Tür stünde. Als wenn manche es nicht erwarten könnten. Gefühlt ist aber noch enorm viel zu erledigen, zum Abschluss zu bringen, neu zu initiieren, bevor das neue Jahr seine eigenen Startverzögerungen mit sich bringt und die Dinge mit erneuertem Schwung wieder aufgegriffen oder weitergeführt werden können. Es ist uns dank der Dekorationsanstrengungen ganz gut gelungen, die weihnachtliche Stimmung schon zu Beginn der Adventszeit wahrzunehmen und zu schätzen. Umgeben von so vielen kleinen Weihnachtsbaumsymbolen und -figuren aus verschiedensten Materialien und mit unterschiedlichster Gestaltung sowie anderen Weihnachtssymbolen ist das allerdings auch leicht. Nein, ich empfinde dieses Gefallen an der symbolisch-ästhetischen Ausgestaltung der Weihnachtszeit, wie sie in den letzten Jahrzehnten in unserer Region entstanden ist, keineswegs als kitschig oder abschreckend. Ich finde das im Gegenteil bereichernd, zumal es dazu beiträgt, Weihnachten als christliches Hochfest in seiner ganzen tiefen und die Seele berührenden Bedeutung zu erfahren.

Allerletzte Gartenarbeiten

Vollständig haben wir es nicht geschafft, den Garten winterklar zu machen. Zum Beispiel steht immer noch das große Pflanzgefäß mit den vergangenen Strohblumen im Regen. Und die Pflanzbottiche, in denen die Chilipflanzen wuchsen, jetzt nur noch mit verbrauchter Erde gefüllt. Die Strohblumen geben jetzt kein schönes Bild mehr. Und die Kunststoffpflanzgefäße könnten unter strengem Frost Schaden nehmen, wenn sich die feuchte Erde ausdehnt und die Wände sprengt. Ich werde wohl all diese Gefäße entleeren müssen, bevor die richtig tiefen Temperaturen kommen. Allein schon, um im Frühjahr eine Grundlage für die neuen Pflanzungen zu haben und die Gefäße nicht zu beschädigen. Also ist die Gartensaison immer noch nicht abgeschlossen. Unterdessen wünsche ich mir den Holzofenbrand und die typische, wohlige Wärme der Ofenheizung mit gut abgelagertem Holz herbei. Bei so ungemütlichem Wetter ist das genau die richtige Gegenmaßnahme. Bin gespannt, wann M. sich dazu durchringen kann. Ich denke aber nicht, dass es dazu kommt, bevor der Weihnachtsbaum seine Symbolfunktion für das neue Weihnachtsfest übernommen hat.

Stimmungsvoller Rahmen für die Adventszeit

Nun konnten wir auch die vorerst letzten Arrangements für den adventlichen Wohnungsschmuck noch realisieren. Das Entzünden der ersten Kerze am Adventskranz war ein Erlebnis, da der Kranz für unsere Gewohnheit ungewöhnlich groß ausgefallen ist und auch die dazu passenden Kerzen. Das Ganze ist sehr stimmig und ganz sparsam dekoriert, überzeugt vor allem durch die Kombination der gemischt gebundenen immergrünen Zweige von Tanne und Zypresse mit den dunkelroten Kerzen. Ich schätze, dieses Bild wird bis Heilig Abend erhalten bleiben, da wir die Kerzen immer nur an den Adventssonntagen entzünden und bei der Kerzengröße die erste sicher bis dahin noch nicht heruntergebrannt sein wird. Ich freue mich, wenn wir bei allem, was die Vorweihnachtszeit an Arbeit und Abschließen noch bedeutet, in diesem schönen Rahmen die stimmungsvollen Momente werden in uns aufnehmen können.

Erfolg- und arbeitsreiche Adventsvorbereitungen

Was für ein extrem arbeitsreicher Samstag. Aber die geplanten Adventsdekorationen habe wir fast vollständig umsetzen können. Und zwischendurch auch noch die Winterreifen, für die es bei dem Wetter höchste Zeit war. Ich bin sehr froh, dass jetzt der künstliche Baum mit seinen bernsteinfarben leuchtenden LEDs steht. Ich habe ihn diesmal mit mehr Kugeln als sonst geschmückt. Nur das Beschweren mit einem zuvor extra zusammengenähten und dann mit Quarzsand gefüllten Sack hat sich als noch schwieriger als in den Vorjahren erwiesen. Dafür muss ich endlich eine bessere Lösung finden. Mit aller Mühe sollte der Baum aber jetzt stabil stehen, jedenfalls wenn keine extremen Windböen kommen. Die Lichterkette und der vegetabile anmutende Schmuck des Wohnraumschranks ist auch fertig. Und den Adventskranz, der in diesem Jahr einen größeren Durchmesser als gewohnt hat, konnten wir mit den zuvor ausgewählten Kerzen besetzen. Ich bin froh, mich mit der Größe der Kerzen durchgesetzt zu haben. Sie passen proportional sehr gut zu dem größeren Kranz. Die Befestigung war unproblematischer als sonst. Und weil der Komplementärkontrast zwischen den dunklen Grüntönen der gebundenen Koniferenzweige und den dunkelroten Kerzen so schön und stimmig ist, haben wir sonst nur wenig Schmuck angebracht, zwei kleine Glöckchenbündel zu zwei Seiten und zwei rote Schleifen an den beiden anderen reichen vollkommen aus, um den Kranz wirklich festlich aussehen zu lassen. Nun fehlt nur noch ein Kranz für die Tür. Den werden wir morgen früh nachholen. Und dann kann ich auch meine eigenen Lieblingsweihnachtsbäumchen aus Glas auspacken und arrangieren, pünktlich zum ersten Advent.

Gehört irgendwie dazu: Weihnachtseinkäufe und Dekoration

Für die noch ausstehende Weihnachtsdekoration dürften wir jetzt alles zusammen haben. Einige Accessoires für den Adventskranz haben wir beim heutigen Einkauf noch entdeckt, und nebenbei ein Geschenk, um das ich mir ansonsten noch einmal hätte Gedanken machen müssen. Im Einkaufszentrum selbst ist natürlich jetzt, kurz vor dem Beginn der Adventszeit ohnehin alles auf Weihnachten ausgerichtet. Die verbreitete Glitzerästhetik mit LED-Bäumen und Ähnlichem, aber auch einiges Originelles, obwohl ich in diesem Jahr nicht die ganz großen Innovationen oder spektakulären Kreationen ausfindig machen konnte. Ich bin froh, dass wir das jetzt schon hinter uns gebracht haben. Damit bleibt morgen Zeit zum Aufbauen und Schmücken des künstlichen Baums im Eingangsbereich und das Anbringen der Lichterdekoration im Wohnraum. Auch will ich meine eigenen Weihnachtsbaumfigürchen aus Glas und anderen Materialien auspacken und arrangieren. Der Adventkranz ist mit Kerzen zu bestücken und über das gemischte Immergrün hinaus ein wenig auszuschmücken. Genug Arbeit für den größeren Teil des Tages. Aber eine, auf die ich mich freue.

Aus dem Bokeh leuchtende Weihnachtsimpressionen

Meine Vorjahresaufnahmen vom weihnachtlich geschmückten und erleuchteten Wohnzimmer mit Weihnachtsbaum, die ich mit dem Gestaltungsmittel der abstrakten Unschärfe festgehalten habe, haben sich nach einigen Gestaltungsdurchgängen als sehr gute, weil ungewöhnlich eindrucksvolle Grundlage auch für Weihnachtsgrußkarten erwiesen. In der digitalen Bildschirmversion kommen die aus dem Dunkel heraus leuchtende Transparenz des Bokehs und die Wärme der Lichtpunkte noch deutlicher zum Ausdruck als in der ausgedruckten Form. Aber inzwischen habe ich den Eindruck, dass mehr Menschen das Gestaltungsmittel verstehen als ich dachte. Umso mehr verwundert es mich, wenn einige Bildredakteure die Aufnahmen mit der Begründung nicht akzeptierten, es fehle ein konkreter Schärfepunkt oder die Aufnahmen hätten technische Mängel. Da sind wohl einige nicht auf der Höhe der Zeit oder haben schlicht nicht richtig hingesehen. Ich freue mich aber besonders, dass bei den meisten Agenturen diese Fotos aufgenommen und verbreitet wurden und sich infolge dessen auch international eine Reihe von Abnehmern dafür gefunden habe. Ein Erfolg und eine Bestätigung, dass es lohnend sein kann, auch einmal mit ungewöhnlichen Gestaltungsformen in Erscheinung zu treten.

Wenn der Holzofen angefeuert werden könnte

Der November gestaltet sich gegen Ende so ungemütlich nass-kalt, dass wir uns den Holzofen bereits herbeiwünschen. Natürlich könnten wir ihn jetzt schon anfeuern, aber M. ist eigentlich immer dagegen, im alten Jahr damit zu beginnen. Es wird darauf ankommen, wie sich das Wetter entwickelt. Lang anhaltende Kälte mit Regen könnte den Entschluss beschleunigen. Schließlich ist die Holzofenwärme am sinnvollsten, wenn es besonders unangenehm draußen wird. Und gut abgelagertes Holz haben wir ausreichend gesammelt. So bin ich gespannt, wie sich die diesjährige Ofensaison zeigen wird, und wann wir erstmals die besondere wohlige Wärme des schamottierten Gussofens genießen.

Eleganz und Wärme der kaukasischen Walnuss

Das Holz der kaukasischen Walnuss ist etwas ganz Außergewöhnliches. Ich hatte dieses Holz vor vielen Jahren bei einem darauf spezialisierten Händler besorgt und habe immer noch kleinere Reste davon auf Vorrat. Die Art unterscheidet sich botanisch möglicherweise nicht grundlegend vom hiesigen Walnussbaum, aber das Holz ist doch ganz anders, viel dunkler, kakaobraun mit dunklen, fast schwarzen und unregelmäßigen Linien, die der Oberfläche wie marmoriert erscheinen lassen. Wenn es dann später noch im Öl getränkt wird, verstärkt sich diese tiefe Farbsättigung und verleiht ihm einen besonders edlen Ausdruck. Jetzt habe ich nach längere Zeit wieder die Gelegenheit, das Holz zu verarbeiten und bin ganz begeistert von seiner dichten Konsistent, von dem aromatischen, unverwechselbaren Geruch des feinen Holzstaubs, der sich beim Sägen, Bohren und Schleifen verbreitet, und von der Eleganz und Wärme, die sich optisch mit dem Holz verbindet. Der spätere Träger kann sich freuen, auch darüber, dass er sich für die kaukasische Variante der Walnuss entschieden hat, die im Vergleich zum normalen Walnussbaum, der sich selbst schon durch vergleichsweise edle Optik auszeichnet, exotisch wirkt.

Festliches Dekorieren gegen das Unschöne im Winter

Immerhin ist schon mal der Anfang gemacht. Da wir am kommenden Wochenende schon den ersten Advent feiern, war es mir wichtig, schon vorab meine Regale und Ablageflächen frei zu machen und mit den ersten Weihnachtsdekorationen zu besetzen. Ganz konnte ich das natürlich noch nicht zu Ende bringen, aber der Rest ist dann eher Kür und wird sicherlich in einer sonnigen Wetterphase mehr Freude machen. Daneben gibt’s gerade vor dem ersten Advent auch im Umfeld viel vorzubereiten. Zum Beispiel der künstliche Weihnachtsbaum am Eingang, für den ich noch geeignete Säcke zum Beschweren organisieren muss, da der sonst verwendete Sandsack im Vorjahr gerissen war. Und die verschiedenen LED-Beleuchtungen in der Wohnung, die viel zur weihnachtlichen Atmosphäre beitragen und die ich deshalb versuche, schön zu arrangieren. M. wird sich sicherlich auch um das Schmücken des Adventskranzes kümmern, und die dafür notwendigen Kerzen werde ich vorab ebenfalls noch aussuchen und aufstecken. Bei dem ungemütlichen, nass-kalten Wetter draußen wirkt solche Dekorationsarbeit wie ein Ausgleich, der den Winter liebenswerter gestaltet, ein schöner Nebeneffekt über den weihnachtlichen Sinn hinaus. Und in der übrigen Zeit wünsche ich mir ein konzentriertes und möglichst nicht hektisches Arbeiten an all den Projekten, die noch vor den Feiertagen abzuschließen oder weiterzuentwickeln sind.

Symbolformen verinnerlichen – und was uns die Weihnacht sein kann

Die Weihnachtsausstellung in S. war wieder schön, mit einer wunderbaren auf die Adventszeit einstimmenden Atmosphäre, vielen ästhetischen Anreizen und neuen Dekorationsideen und Interpretationen weihnachtlicher Symbolik. Dieses Feld ist so weit und tiefgründig, dass es ganz sicher nie zu einem Ende kommt, immer wieder weitergedacht, weiterentwickelt, zeitgemäß in Formen umgesetzt werden kann. Und dennoch trauere ich den früheren Jahren auch dieser speziellen Ausstellung nach, die m. E. deutlich stimmungsvoller und eindrücklicher waren. Auch kreativer und noch mehr auf die vegetative Symbolik der Weihnachtszeit ausgerichtet, damals mit vielen Weihnachtsbaumformen und mit immergrünen Zweigen arrangierten weihnachtlichen Dekorationen, die mir noch heute wegen ihrer Originalität in Erinnerung sind. Heute ist das deutlich abgeschliffener, mundgerecht gemachter, auf durchschnittliche Vermarktungsfähigkeit hin ausgerichtet. Heute ist es auch noch mehr mit künstlichen Materialien umgesetzt, noch weniger mit echtem Baum- und anderem Pflanzenmaterial. Ich frage mich dann immer, ob das andere Besucher, die diese Ausstellungen seit Jahren verfolgen, überhaupt ebenfalls bemerken. Aus der Beobachtung kann ich das eher nicht erkennen. Und dann wünsche ich mir auch im Umgang mit Symbolformen wieder mehr Innerlichkeit, wieder genaueres Hinsehen und kritische Distanz, wo Innerlichkeit nicht direkt und fraglos angesprochen, sondern über Hintertüren konstruiert werden muss. Letzteres ist dem Anspruch und dem eigentlich nicht angemessen, was uns die Weihnachtszeit sein kann und wie sie uns in Bezug auf unsere Entwicklung als geistige Wesen Fortschritte ermöglichen kann.

Worin die Freude am Garten gründet

Bei J. und W. war dieses Jahr ähnlich turbulent wie bei mir. So konnten sie zwar ihren Garten mit allem, was die Jahreszeiten an Attraktionen bieten, sehr genießen, aber allem gleichzeitig nachzukommen, ist eben doch nicht möglich. Walnüsse von dem schon hoch gewachsenen Baum im Vorgarten gab es dieses Jahr reichlicher als zuvor. Und die konnten auch gesammelt und als Vorrat getrocknet werden. Aber die jüngere Esskastanie trägt inzwischen auch schon viele Kastanienfrüchte, die nicht nur blind in ihrer stacheligen Hülle stecken. Nur die konnten sie eben aus Zeitmangel nicht ernten. Das meiste dürfte deshalb leider verloren sein. Der Vitalität der Baums wird das keinen Abbruch tun, aber ein kleiner Teil des Garten- und Erntejahrs ist damit ungenutzt geblieben. Ich finde, die Freude an alle dem, was man ganz nah im Garten übers Jahr beobachten und mitverfolgen kann, ist die Hauptsache, die uns bereichert. Ertrag und Effizienz ist da zumindest für mich nachrangig. Es wäre auch schlimm, wenn der so grassierende Leistungsgedanke nun auch noch die Freude am Garten und der Gartenarbeit trüben würde.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.