Gefährliche Holzarbeit

Wenn das kein Schreck war. Nachdem wir auf As Wunsch hin einige dicke Eichenbohlen mit der Starkstrom-Kreissäge auf Maß gesägt hatten, war der letzte Abschnitt an der Reihe. Allerdings endete As Versuch, das kurze Ende des Abschnitts zu kürzen mit einer unschönen Verletzung und anschließender Versorgung im Krankenhaus. Zum Glück waren noch alle Finger dran, aber eben eingeschnitten und zum Überfluss auch noch gebrochen bzw. angebrochen. Das Projekt, den Schuppen zu befestigen, ist damit erst einmal aufgeschoben.

Sommergartenerfahrungen

Auf den Regen kann man sich nicht verlassen, aber er sollte im Form von Schauern und Gewitterregen in den nächsten Tagen kommen. Auch um die Wasservorräte für die Gartenbewässerung wieder aufzufüllen. Nur hoffe ich, dass die Güsse nicht zu heftig ausfallen, v.a. dass kein Hagel dabei ist. Der hatte in den Vorjahren schon mal die empfindlichen Stauden, v. a. die Rizinusstauden mit ihren großflächigen Blättern, geschädigt und auch die schweren und hochgewachsenen Sonnenblumen zum Umstürzen gebracht, wenn die vorher staubtrockene Erde in kurzer Zeit mit viel Regen aufgeweicht wird. Ich versuche, diese Hochphase des Gartensommers sehr bewusst wahrzunehmen, denn sie ist so schnell vorbei und geht dann auch schon Ende August in den Altweibersommer mit ganz anderem Charakter über. So freue ich mich über all das Grünen, Blühen und Fruchten bei Bäumen, Sträuchern und Blumen und hoffe, ein lang ausgedehnter Sommer wird uns vergönnt sein.

Ausnahmezustand und wohltuender Abstand

Schade, den Heimatort hätte ich schon gerne als Deutschlands heißesten Ort gesehen. Nur wegen des Spektakulären, natürlich nicht, wenn man bedenkt, was diese Wetterextreme wirklich bedeuten und wie schädlich das für unser aller Lebensbedingungen ist und noch werden kann. Denn gestern Abend, im Wetterbericht, wurde doch tatsächlich unser Ort in einer Reihe weiterer deutscher Gemeinden als möglicher Kandidat für den neuen Hitzerekord am Folgetag genannt. Nun ist es doch ein anderer geworden, ausgerechnet in Niedersachsen, wo man das eher nicht erwartet hätte. Und natürlich auch nur vorläufig, denn wer weiß, was in den folgenden Wochen noch passiert. Ich bin froh, meine jüngste Holzarbeit am Nachmittag abgeschlossen zu haben. Trotz der Hitze ging mir diese Feinarbeit gut von er Hand. Und ehrlich gesagt, mag ich die Hitze auch. Sie schafft eine besondere Art von Ausnahmezustand und Abstand, die wohltuend wirken. In Verbindung mit der ohnehin sich anders anfühlenden Stimmung in diesen Urlaubswochen hat das schon etwas Besonderes, das uns auch die Vorzüge der jahreszeitlichen Wechsel erkennbar machen kann.

Auf dem Weg zur Rekordhitze

Heute war die spätnachmittägliche Holzarbeit draußen schon grenzwertig. Aber morgen könnten wir hier im Südwesten tatsächlich den neuen Sommerhitzerekord erleben, denn es stehen die 42 Grad zur Diskussion, also mehr als vor ca. 16 Jahren, als schon einmal eine unserer Grenzgemeinden als die heißeste in Deutschland erklärt wurde. Nun gut, ich finde, auch das seinen Reiz, und wer kann, muss sich ja nicht unbedingt zu lange im Freien aufhalten. Schlimm ist es für manche Blumenarten, die trotz intensiver Wässerung zwischendurch schlapp machen und teilweise abgeschattet werden müssen. Unseren Gartenbäumen geht es bisher noch gut, aber auch darauf will ich in den nächsten Tagen ein Auge behalten, um auch diese zwischendurch zu wässern, was ich gewöhnlich nicht tue.

Guter Sommer für Wunderbäume

Ein arbeitsreicher Hochsommertag. Die Wunderbäumchen kommen bei diesem subtropischen Klima ganz auf ihre Kosten, fühlen sich dabei offensichtlich wohl. So sollten gegen Ende des Hochsommers mindestens 4 Wunderbäumchen unterschiedlicher Größe den Garten bereichern. Schön, dass das in diesem Jahr so erfolgreich umsetzbar war.

Zeitlose Unwahrscheinlichkeit

Ein richtig schöner Hochsommertag, an dem die Urlaubsstimmung auf ihrem Höhepunkt angekommen zu sein scheint. Während ich selbst viel arbeite, nehme ich das als sehr anregendes Setting wahr, das eine zeitlose Unwahrscheinlichkeit mit sich trägt. So hat dieser Arbeitstag einmal mehr, wie schon so häufig in jüngster Zeit, meine fotografischen Ambitionen im Bereich der Porträtfotografie gefordert. Eine ganze andere Aufgabe als das Festhalten natürlicher und situativ geprägter Details in der Landschafts- und Baumfotografie. Während mir die seit vielen Jahren vertraut ist, eben jene „stillen“ Motive, erfordern die Porträts viel Kommunikation und Einlassen auf die Wünsche und Erwartungen der Porträtierten. Eine Aufgabe, in die ich in den letzten Jahren hineingewachsen bin und die mir Freude macht, weil es ganz neue Seiten der Kreativität anspricht. Und wenn die Menschen mit den Ergebnissen zufrieden sind und sich darin wiederfinden, ist das auch jedes Mal eine Bestätigung.

Die Baumlandschaft wird welker

Für einen 21. war dieser Sonntag relativ unspektakulär. Aber die moderate Sonne hat mich am Nachmittag in die Baumlandschaft hinaus gezogen, den Kopf freimachen, was zurzeit dringend notwendig scheint, zumindest am Wochenende. Die Ruhe dabei war das Wichtigste. Die Landschaft selbst präsentiert sich in diesen Tagen eher schmucklos, wohl eine Folge der langen Hitzephasen mit zu wenig Regen. Fast alle Bäume und Sträucher tragen schlapp gewordenes grünes Laub. Hinzu kommt, dass derzeit kaum eine Blüte zu sehen ist, und für die Früchte ist es noch etwas zu früh. Nur die Fruchtstände des Gemeinen Schneeballs sind mir ins Auge gefallen, auch weil die normalerweise erst viel später im Jahr diesen Zustand zeigen. Sie sind nämlich schon ganz verschrumpelt und zeigen quasi herbstliche Ambitionen, eben auch eine Folge dieses Wetters. Andere Arten, wie die Pfaffenhütchen, bewegen sich langsam in Richtung der Fruchtreife. Die Hütchen beginnen gerade erst, sich vom Grün in Richtung Rosa zu verfärben. Recht früh dran sind die Haselnüsse. Die Sträucher, denen ich begegnet bin, sind übervoll mit den noch grünen Nüssen. Irgendetwas an unserem derzeitigen Klima scheint dieser Art in die Karten zu spielen, während die meisten anderen erkennbar leiden.

Tief im Menschsein verwurzelt

Rechtzeitig zum Wochenende kam doch wieder ein Auftrag für Holzarbeiten. Mir scheint, dass das dem Freizeitrhythmus der Menschen entspricht. Und es ist auch kein Wunder, ist Symbolisches für viele doch eher etwas, dem man sich widmet, wenn alles andere abgearbeitet und bewältigt worden ist. Eine Art Luxus, für viele, wie gesagt. Ich selbst kann mir den Alltag ohne diesen Blick aufs Symbolische, in der Kommunikation vor allem, eigentlich nicht vorstellen. Meine eigenen Äußerungen sind stark vom Symbolischen geprägt und kitzeln nicht selten auch auf Symbole bezogene Äußerungen bei anderen hervor. Eine Art Spiel, und für mich sehr schön, wenn sich andere darauf einlassen und ebenfalls Freude daran haben. Das ist es nämlich, worum es bei meinen Baumprojekten eigentlich geht. Die Bäume sind in erster Linie Symbole für etwas, das tief in unserem Menschsein verwurzelt ist.

Die Motivation des Zeitlosen

Es ist gerade das Zeitlose und so gar keiner Mode Unterworfene, was ich an der Auseinandersetzung mit den Bäumen, ihrer Symbolik und Ästhetik so schätze. Deshalb freut es mich besonders, wenn „alte“ Bekannte oder Auftraggeber manchmal nach Jahren wieder Kontakt aufnehmen und mir von zurückliegenden Erlebnissen und Einschätzungen erzählen. Das zeigt mir, bei rein inhaltlichen Themen wie auch bei den Erzeugnissen der Wunschbaum-Manufaktur, dass diese Dinge die Gemüter und Seelen bewegen und tatsächlich Wirkungen hinterlassen. Eine schönere Motivation, die Projekte weiterzuverfolgen und möglichst zu optimieren, kann ich mir nicht vorstellen.

Gießwassermangel und Extremklima

Schon wieder wird das Regenwasser knapp, jedenfalls ist einer unserer gerade erst gefüllten Tanks schon wieder leer und ich musste den zweiten nutzen. Die Bäume verkraften das bisher noch gut. Aber die einjährigen Blumen benötigen unbedingt die tägliche Portion Regenwasser. So wird es in Zukunft wohl immer wieder zu diesen Gießwasserengpässen kommen. Ich hoffe, wir werden nur selten tatsächlich Gießwasser aus dem Wasserhahn abzapfen müssen. Das widerstrebt uns, nicht nur wegen der Wasserkosten, auch weil zumindest auf dem Gebiet Nachhaltigkeit eigentlich möglich sein sollte – wenn das Klima nicht so extrem wäre.

Sonnenlicht, Baumdetails und naturnahe Lichtsimulation

Bald werde ich bei meinen Fotoshootings das Tageslicht in Innenräumen noch besser imitieren können. Ohne künstliches Licht geht da selten etwas, und ich habe oft den Eindruck, es ist immer noch nicht genug. Deshalb die neue Anschaffung mit supermodernen LED-Lichtpanels, die der diffusen Anmutung des Tageslichts noch besser entsprechen sollten als die bisherige Technik, und die zudem noch variabler handhabbar sind. Dann ist es im Idealfall so, als ob die Szene draußen in der Landschaft stattfinden würde. Diese besonderen Momente und Eindrücke beim Fotografieren, die vom Licht selbst inspiriert sind, vor allem bei meinen Landschaftsstreifzügen, die Nahaufnahmen von Bäumen und Baumdetails zum Ziel haben, sind für mich der Maßstab, an dem auch Innenraumaufnahmen zu bemessen sind. Wenn man diesem Ideal des satten natürlichen Sonnenlichts möglichst nah kommt und das bei den Einstellungen und fotografischen Ideen mitberücksichtigt, können Aufnahmen entstehen, die einen emotionalen Eigenwert erkennen lassen und sich gut für sinnhafte Illustrationen eignen.

Wiedersehen mit meiner alten, aber noch lebendigen Baumstammskulptur

Heute habe ich das lange aufgeschobene Vorhaben umgesetzt, bevor es gar nicht mehr dazu kommt. An meiner Stammskulptur hatte sich ein Baumpilz, einer von dieser schirmförmigen Sorte, festgesetzt, was deren Form natürlich unerwünscht beeinflusste. Das war vor einigen Jahren an genau derselben Stelle, im Bereich des tiefen, bis in die Stammmitte reichenden vertikalen Einschnitts, schon einmal vorgekommen. Und ich hatte damals schon dasselbe Werkzeug verwendet, um ihn abzustoßen. Diese schwere Eisenstange mit großer Kugel an einem und einer Art Stechbeitel an dem anderen Ende eignet sich dafür sehr gut, da man schon mit einiger Kraft daran gehen muss und sie andererseits in den engen Spalt passt. So ist es mir erneut gelungen, den Pilz vollständig abzuschaben. Mit einem Stechbeitel habe ich dann noch die feineren Verwurzelungen entfernt. So schnell wird er wohl nicht wiederkommen. Und meine inzwischen schon 22 Jahre alte Skulptur hat ihre gewollte Form wieder zurück. Zu meiner großen Freude haben die Jahre keine wesentlichen Spuren hinterlassen. Alles noch ein wenig mehr abgerundet, ein Resultat des Jahrzehnte währenden ständigen Wettereinflusses. Aber die Form und ihre Einschnitte sind noch genau dieselben, eben wie es das Konzept damals vorsah. Das finde ich Klasse. Nicht so schön ist, dass tatsächlich alle anderen Arbeiten, das waren 3, nicht mehr an ihrem Standort zu finden sind. Zwei ganz zerstört und ein zu einer Sitzgelegenheit umfunktioniert. Wie ich heute erfahren habe, ist auch der Mitorganisator des damaligen Kunstprojekts auf Seiten der Gemeinde inzwischen schon in Rente. Das konnte ich kaum glauben, wie viel Zeit seitdem vergangen ist.

Feigenholzspezialitäten

Das gerade erworbene Feigenbaumholz habe ich heute in einem ersten Schritt aufgesägt, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, aber vorerst noch nicht in die endgültige Kantelform gebracht. Das wäre zu früh gewesen, da das Holz erst in diesem Jahr geschnitten wurde und beim Sägen noch spürbare Restfeuchte aufweist. Es wird sich also bei diesen hochsommerlichen Temperaturen noch ein Stück weit verziehen. Bei diesen sehr schmalen Abschnitten kann das dann ausschlaggebend dafür sein, wie viel Material als Arbeitsgrundlage daraus zu gewinnen ist. Deshalb zunächst das Besäumen und Entfernen der Schalen und anschließendes Wachsen der Hirnholzflächen. So vorbereitet sollte es in den nächsten Wochen recht schnell richtig austrocknen, ohne sich erheblich zu verformen. Bei dem zweiten Schritt muss ich extrem sparsam sein und vielleiht sogar per Hand sägen, um zumindest aus einigen Abschnitten mehr als nur einen Stab zu gewinnen. Wenn das gelingt, hätte ich mindestens für zwei Jahre wieder ausreichende Vorräte dieser Holzart zusammengetragen.

Erkenntnisfortschritte mit Pflanzen

Im eigenen Garten scheint es in diesem Jahr eher ein Stauden- und Blumensommer zu werden. Diesen Vergleich mit den Bäumen habe ich ja schon öfter angestellt, weil einmal die Gartenbäume, einmal die blühenden Pflanzen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, je nach Ausprägung ihrer Präsenz. Und die Bäume sind generell weniger dominant, scheinen vom Frühjahr an bis jetzt eher gehemmt, was man an eher kleinen Blättern, weniger sattem Grün und durchaus sich im Rahmen bewegender Wuchsfreude äußert. Es müssen kosmische Faktoren dafür verantwortlich sein, dass solche Unterschiede zwischen den Pflanzen und solche Schwankungen zwischen den Jahren festzustellen sind. Ich würde mich freuen, wenn ich im Laufe meiner langjährigen Beschäftigung mit den Pflanzen auf dem Gebiet Erkenntnisfortschritte machen könnte.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.