Sonnenlicht, Baumdetails und naturnahe Lichtsimulation

Bald werde ich bei meinen Fotoshootings das Tageslicht in Innenräumen noch besser imitieren können. Ohne künstliches Licht geht da selten etwas, und ich habe oft den Eindruck, es ist immer noch nicht genug. Deshalb die neue Anschaffung mit supermodernen LED-Lichtpanels, die der diffusen Anmutung des Tageslichts noch besser entsprechen sollten als die bisherige Technik, und die zudem noch variabler handhabbar sind. Dann ist es im Idealfall so, als ob die Szene draußen in der Landschaft stattfinden würde. Diese besonderen Momente und Eindrücke beim Fotografieren, die vom Licht selbst inspiriert sind, vor allem bei meinen Landschaftsstreifzügen, die Nahaufnahmen von Bäumen und Baumdetails zum Ziel haben, sind für mich der Maßstab, an dem auch Innenraumaufnahmen zu bemessen sind. Wenn man diesem Ideal des satten natürlichen Sonnenlichts möglichst nah kommt und das bei den Einstellungen und fotografischen Ideen mitberücksichtigt, können Aufnahmen entstehen, die einen emotionalen Eigenwert erkennen lassen und sich gut für sinnhafte Illustrationen eignen.

Wiedersehen mit meiner alten, aber noch lebendigen Baumstammskulptur

Heute habe ich das lange aufgeschobene Vorhaben umgesetzt, bevor es gar nicht mehr dazu kommt. An meiner Stammskulptur hatte sich ein Baumpilz, einer von dieser schirmförmigen Sorte, festgesetzt, was deren Form natürlich unerwünscht beeinflusste. Das war vor einigen Jahren an genau derselben Stelle, im Bereich des tiefen, bis in die Stammmitte reichenden vertikalen Einschnitts, schon einmal vorgekommen. Und ich hatte damals schon dasselbe Werkzeug verwendet, um ihn abzustoßen. Diese schwere Eisenstange mit großer Kugel an einem und einer Art Stechbeitel an dem anderen Ende eignet sich dafür sehr gut, da man schon mit einiger Kraft daran gehen muss und sie andererseits in den engen Spalt passt. So ist es mir erneut gelungen, den Pilz vollständig abzuschaben. Mit einem Stechbeitel habe ich dann noch die feineren Verwurzelungen entfernt. So schnell wird er wohl nicht wiederkommen. Und meine inzwischen schon 22 Jahre alte Skulptur hat ihre gewollte Form wieder zurück. Zu meiner großen Freude haben die Jahre keine wesentlichen Spuren hinterlassen. Alles noch ein wenig mehr abgerundet, ein Resultat des Jahrzehnte währenden ständigen Wettereinflusses. Aber die Form und ihre Einschnitte sind noch genau dieselben, eben wie es das Konzept damals vorsah. Das finde ich Klasse. Nicht so schön ist, dass tatsächlich alle anderen Arbeiten, das waren 3, nicht mehr an ihrem Standort zu finden sind. Zwei ganz zerstört und ein zu einer Sitzgelegenheit umfunktioniert. Wie ich heute erfahren habe, ist auch der Mitorganisator des damaligen Kunstprojekts auf Seiten der Gemeinde inzwischen schon in Rente. Das konnte ich kaum glauben, wie viel Zeit seitdem vergangen ist.

Feigenholzspezialitäten

Das gerade erworbene Feigenbaumholz habe ich heute in einem ersten Schritt aufgesägt, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, aber vorerst noch nicht in die endgültige Kantelform gebracht. Das wäre zu früh gewesen, da das Holz erst in diesem Jahr geschnitten wurde und beim Sägen noch spürbare Restfeuchte aufweist. Es wird sich also bei diesen hochsommerlichen Temperaturen noch ein Stück weit verziehen. Bei diesen sehr schmalen Abschnitten kann das dann ausschlaggebend dafür sein, wie viel Material als Arbeitsgrundlage daraus zu gewinnen ist. Deshalb zunächst das Besäumen und Entfernen der Schalen und anschließendes Wachsen der Hirnholzflächen. So vorbereitet sollte es in den nächsten Wochen recht schnell richtig austrocknen, ohne sich erheblich zu verformen. Bei dem zweiten Schritt muss ich extrem sparsam sein und vielleiht sogar per Hand sägen, um zumindest aus einigen Abschnitten mehr als nur einen Stab zu gewinnen. Wenn das gelingt, hätte ich mindestens für zwei Jahre wieder ausreichende Vorräte dieser Holzart zusammengetragen.

Erkenntnisfortschritte mit Pflanzen

Im eigenen Garten scheint es in diesem Jahr eher ein Stauden- und Blumensommer zu werden. Diesen Vergleich mit den Bäumen habe ich ja schon öfter angestellt, weil einmal die Gartenbäume, einmal die blühenden Pflanzen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, je nach Ausprägung ihrer Präsenz. Und die Bäume sind generell weniger dominant, scheinen vom Frühjahr an bis jetzt eher gehemmt, was man an eher kleinen Blättern, weniger sattem Grün und durchaus sich im Rahmen bewegender Wuchsfreude äußert. Es müssen kosmische Faktoren dafür verantwortlich sein, dass solche Unterschiede zwischen den Pflanzen und solche Schwankungen zwischen den Jahren festzustellen sind. Ich würde mich freuen, wenn ich im Laufe meiner langjährigen Beschäftigung mit den Pflanzen auf dem Gebiet Erkenntnisfortschritte machen könnte.

Sommer-Gartenarbeit und Baumhighlights

Der Besuchszeitpunkt war genau richtig, auch weil wir J. und W. bei der Gartenarbeit behilflich sein konnten. Die war dringend angesagt, hatten gewisse Stauden und kleine ungewollte Bäumchen, v. a. kleine Feldahorne, den Vorgarten überwuchert. Da musste das Laub verblühter Stauden zurückgeschnitten werden, viel Unkraut herausgezogen und verrottetes Laub entfernt werden. Jetzt haben die verbliebenen, noch blühenden oder immergrünen Pflanzen wieder Platz, Licht und Luft, um sich vernünftig im weiteren Verlauf des Sommers zu entwickeln. Hinterm Haus waren es mehr Reinigungsarbeiten. Dort haben sich die Bäume schön entwickelt und auch die Sonnenblumen, Rizinusstauden u. s. w. kommen jetzt langsam, wie bei uns auch, zum Höhenwachstum. Am meisten hat mich beeindruckt, wie Js und Ws Esskastanie im Vorgarten sich entwickelt hat. Vor einigen Jahren noch ein Winzling, zwar schon kräftig, aber eben noch sehr niedrig und eher buschig, ist inzwischen ein sehr kräftiger Baum mit starkem Stamm und unbändig sich verzweigenden Kronenästen geworden. Und eine Menge Biomasse in Form der schon abgefallenen Samenstände produziert er auch schon. Zusammen mit dem ausladenden Walnussbaum direkt neben ihm ist er heute schon das Highlight des Gartens.

Schwierige Holzsuche

Schade, das Feigenbaumholz ist noch nicht eingetroffen. Eine der häufigen Verzögerungen bei gewissen Versandunternehmen. Aber wichtig ist, dass es überhaupt ankommt. So werde ich kommende Woche die Abschnitte sichten und so viele Kanteln wie möglich daraus zu gewinnen versuchen. Es ist immer eine Frage des durchschnittlichen Durchmessers der Abschnitte. Aber wenn ich auch nur einen Stab pro Abschnitt werde erzeugen können, wären es immerhin 16 zusätzliche Kanteln für meine Vorratskiste. Und wenn das Material selbst dann auch noch sauber geschnitten wurde und nicht verrottet ist, was allerdings beim Feigenholz sehr schnell passieren kann, dann bin ich erst einmal zufrieden. Solche nicht im Handel erhältlichen Hölzer muss ich mir wohl auch in Zukunft in eher unkonventionellen Quellen ausfindig machen.

Der Buchsbaum hat sich gut erholt

Es tut gut zu sehen, wie der im Vorjahr so extrem gebeutelte Buchsbaum sich in diesem Sommer sichtlich erholt. Die Radikalkur mit starkem Rückschnitt und zweimaliger Behandlung mit einem biologischen Mittel, einem natürlichen Feind des Buchsbaumzünslers hat damals immerhin dazu geführt, dass der massive Befall gestoppt werden konnte. Der Strauch allerdings war danach kaum mehr wiederzuerkennen, hatte kaum noch ein Vierteil seines ursprünglichen Volumens und war außerdem total aus der Form geraten. Natürlich geht das nicht so schnell, aber aus der Distanz hat doch schon wieder eine erkennbare Strauchform und er bemüht sich auch, langsam die großen Löcher zuwachsen zu lassen, die durch den Rückschnitt besonders stark befallener Zweige entstanden waren. Ich hoffe, die Plage wird sich so schnell nicht mehr wiederholen. Immerhin weiß ich jetzt, wie man sie effektiv bekämpft, ohne der Pflanze und empfindlichen Insekten zu schaden.

Guten Zeit für Updates

Diese Hochsommerzeit, besonders, wenn wie bei uns gerade die Ferien begonnen haben, hat etwas Unvergleichliches. Ich finde das sehr anregend und irgendwie wohltuend, vor allem, weil ich mich auf die Projektarbeit noch besser konzentrieren kann und weniger Ablenkung und externe Irritation erfahre. Das hat bei guter Auftragslage enorme Vorteile. So ist es nicht zufällig, wenn ich gerade in diesen Tagen endlich einmal dazu komme, die Grundlagen meines Wunschbaum-Manufaktur-Projekts zu pflegen, Material zu besorgen, Vorräte aufzufüllen. So bin ich den Bäumen in der hellsten und wärmsten Zeit des Jahres in besonders intensiver Form verbunden. Thematisch wie das ganze Jahr über sowieso, und in Form der Beschäftigung und praktischen Arbeit mit den Hölzern wiederum von einer anderen Seite aus. Möge es möglich sein, für die restliche Sommerzeit diese Konzentration zu bewahren und die Grundlagen der Manufaktur up-to-date zu halten.

Weiteres Vorratsthema

Das Vorratsthema in Bezug auf die Projekte der Wunschbaum-Manufaktur hat mich auch heute wieder beschäftigt. Diesmal ging es aber nicht um die Vorräte am Symbol- und Energieträger Holz, sondern um die Kordeln, mit denen ich die Lebensbaum- und Wunschbaumperlen einfädele. Ein sehr großer, bislang vertrauter Vorrat an bewährten Kordeln ist dabei, endgültig auszugehen. So ist dringend ein Ersatz notwendig. Die Suche nach Alternativen gestaltet sich wie in der Vergangenheit schon als schwierig. Nicht, weil es keine Alternativprodukte gäbe, vor allem, weil es kaum möglich scheint, genau dieselbe Farbe wieder zu besorgen. Durchmesser, Qualität und Oberflächenanmutung scheinen zwar ähnlich verfügbar zu sein. Aber genau diese Farbe konnte ich bisher nicht finden. Vielleicht gibt es sie auch nirgendwo. Jedenfalls bin ich dabei, verschiedene Muster zu vergleichen. Schließlich ist dieses praktische Utensil nicht ganz unwichtig für den Eindruck, den die Perlenarmbänder als ganze machen. Ich hoffe, auf dem Gebiet nicht zu Kompromissen genötigt zu sein.

Vorausschauende Holzbevorratung

Einen genauen Überblick meiner Holzvorräte hatte ich nicht mehr. Deshalb habe ich mich bei den Abschnitten der traditionell problematischen Hölzer noch einmal genauer umgesehen und bin zu dem beruhigenden Schluss gekommen, dass doch noch für fast alle Arten mittelfristig ausreichende Vorräte vorhanden sind. Der eigentlich geplante Nachkauf bestimmter Hölzer kann also noch etwas warten. Bei der neuerlichen Durchsicht der Angebote bei den recht wenigen Spezialhandlungen für seltene oder schwierig zu besorgende Holzarten bin ich aber quasi nebenbei auf ein Angebot mit frisch geschnittenem Feigenbaumholz von privater Seite gestoßen. Das habe ich dann auch gleich genutzt, auch wenn die Abschnitte eigentlich zu schmal sind, aber das ist ohnehin das Hauptproblem bei dieser Art. Ich hoffe, dennoch eine gewisse Anzahl guter Kanteln daraus gewinnen zu können. Engpässe dabei sind nämlich doch schwieriger auszugleichen, da bin ich lieber möglichst vorausschauend.

Die besonderen Bedürfnisse der Wunderbäume

Bei J. und W. haben sich die Wunderbäumchen auch gut entwickelt, was nicht verwundert, denn dort ist es noch ein wenig wärmer als bei uns. Aber schade ist eben, dass sie entgegen meiner Empfehlung in Pflanztröge gesetzt wurden. Das macht es dieser Art, die ein kräftiges Wurzelgeflecht ausbildet, sehr schwer, sich standesgemäß auszuwachsen. Auch im Vorjahr war das eine Exemplar dort, weil in ein kleines Gefäß gepflanzt, nicht über ein Bonsai-Dasein hinausgekommen. Diesmal soll der Trog größer sein, aber er kann eben nicht die nötige Tiefe aufweisen, damit sich die Wurzeln ordentlich ausbilden. So wird J. und W. wohl ein echter Wunderbaum mit annähernd 2 m Höhe und ausladenden Blättern verwehrt bleiben. Vielleicht kann ich sie im nächsten Jahr überzeugen, den Gartenboden vorzuziehen.

Sommerlicher Markt unter Kastanien

Der Ausflug am ersten Juli-Sonntag zum Antikmarkt an seinem traditionellen Platz unter schattigen Kastanien scheint im Augenblick fraglich, da M. sich die Anstrengung zurzeit noch nicht zutraut. Das wäre sehr schade, da wir immer zusammen dorthin gegangen sind und es eigentlich immer ein Erlebnis war. Die besondere Atmosphäre dieses Ortes, die auch mit dem überschaubaren quadratischen Platz und seiner Kastanienallee zusammenhängt, aber auch die vielen vertrauten Menschen unter den Händlern und Besuchern sind es, die uns den Besuch immer anregend erscheinen lassen. Dabei geht es uns beiden weniger um die Gegenstände des Markts als um die Marktatmosphäre selbst. Lassen wir eine Nacht darüber schlafen, vielleicht wird es doch noch möglich sein.

Julimotiv im Baumkalender

Nun habe ich tatsächlich bis eben nicht bemerkt, dass das Kalenderblatt des Baumkalenders noch nicht umgeschlagen war, und habe die letzten vier Tage das schöne Juli-Motiv verpasst. Das ist wirklich eindrucksvoll und gibt eine Park-Wald-Landschaft mit See und Spiegelungen auf der Seeoberfläche wieder. Eine eindrucksvolle Kulturlandschaft, die man sich gerade in der heißen Jahreszeit gut vorstellen kann. Ich fühle mich geradezu in diese Szene versetzt, die von viel schattigem Grün, dichtem Laubwald und der kühlenden Frische des Wassers geprägt ist. Am schönsten daran sind die verschiedenen Grüntöne und ihre zusätzliche Modifizierung durch die Spiegelung im Wasser. Gut, dass ich mich Ende des letzten Jahres für diese Monatskalender entschieden habe.

Zeit für neues Esskastanienholz

Mit meinem aktuellen Holzarbeitsprojekt bin ich schneller vorangekommen als gedacht. So wird das Arbeitswochenende nicht vollständig damit ausgefüllt sein. Etwas mehr Zeit für die übrige Projektarbeit, die in diesen Hochsommertagen ohnehin grenzenlos und endlos zu sein scheint. Da ist mehr Reserve durchaus sinnvoll. Esskastanie und Apfelbaum, zwei Arten, die jüngst öfter nachgefragt wurden, standen erneut auf dem Programm. Und bei der Gelegenheit musste ich mich daran erinnern, dass gerade die Vorräte an Esskastanienholz allmählich zu Neige gehen. Die aktuell noch in Gebrauch befindlichen Abschnitte stammen von unserem ca. 18 Jahre zurückliegenden Ausflug in ein Gebiet jenseits der Alpen, damals primär auf der Suche nach dem Holz des Zürgelbaums. Bei der Gelegenheit bin ich damals auch auf ein Sägewerk gestoßen, das mir die Kastanienabschnitte zur Verfügung stellen konnte. Nun ist es Zeit, diese Vorräte aufzufüllen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.