Vier Wunderbäume

Der kleine Ersatzwunderbaum hat sich wunderbar entwickelt. Dass er noch recht klein ist, liegt an seinem kleinen Pflanztopf. Da der am Zaun in die Erde gesetzte sich aber sehr schön entfaltet hat, habe ich den kleinen jetzt danebengepflanzt. So kann er tiefe Wurzeln bilden und hoffentlich bald auch höher und breiter werden. Wie es aussieht, wird das ein ganz gutes Jahr für die Rizinusstauden. Sie lieben die Sonne und auch die Wärme, vermutlich weil sie das an ihre Heimat erinnert, wo sie sich teilweise zu mehrjährigen Gehölzen auswachsen, was bei uns leider nicht möglich sit. Mit etwas Glück und dem richtigen Wetter könnten es gleich vier in unserem Garten werden. Das verspricht vier eindrucksvolle Blickfänge und jede Menge Samen für das Neupflanzen im nächsten Jahr.

Flüssige Holzarbeit bei hochsommerlichem Licht

Wieder eines meiner typischen Holzarbeitswochenenden, das am Freitagabend mit dem Drechseln begann und heute mit den restlichen Arbeitsprozessen auch schon zum Abschluss kam. Auch wenn alle ob der Hitze stöhnen, finde ich gerade die Arbeit mit Holz an so heißen Tagen sehr anregend. Auch geht sie mir trotz der Temperaturen sehr flüssig von der Hand. Aber ausschlaggebenden und motivierend ist wohl weniger die Temperatur als das Licht, das eben gerade gleichzeitig mit der Temperatur traumhaft zu nennen ist. Hochsommertage vom Feinsten, könnte man sagen. Und dann auch noch mit ein wenig Wind. Dann ist direkt echtes Urlaubsfeeling da, was für mich als überzeugten Nicht –Urlauber einen besonderen Reiz mit sich trägt.

Mystischer Porträthintergrund mit Bäumen

Eines meiner fotografischen Porträts mit einem künstlerisch gestalteten Hintergrund zu kombinieren, der eine mystisch silhouettierte Waldlandschaft wiedergibt, ist etwas Neues. Die Idee kam wohl daher, dass das Vorgängerporträt vor einem Wandbild aufgenommen wurde, das ebenfalls eine dezente Naturszene wiedergab. Dieser gestaltete Hintergrund hatte mir immer schon gut gefallen. Aber diesmal ging es eben darum, etwas Ähnliches nachträglich als Hintergrund zu gestalten. Und in dem Zusammenhang bin ich auf diese wunderbare Computergrafik gestoßen, die nach gewissen Veränderungen auch die Akzentfarbe der Website aufgreift und im Übrigen das Porträt in sehr plastischer Weise hervortreten lässt. Natürlich ist auch inhaltlich eine Aussage mit dieser Wahl verbunden. Nicht ohne Vorteil, wenn das Porträt als Illustration eines Seitenthemas dient, in dem Fall der Kontaktseite. Wie ich nachträglich sehen konnte, war es ein Glücksfall, ein Werk dieses Grafikers entdeckt zu haben. Dessen Portfolio umfasst nämlich eine große Anzahl phantastischer 3D-Grafiken, denen ich echte Bewunderung entgegenbringe.

Hochzeit für Licht und Wärme liebende Arten

Nun erleben wir die möglicherweise heißesten Tage des Jahres schon im Juni. Auch einmal etwas Neues. Wenn der Sommer lange hält, ist mir das auch recht, zumal heute zur Dauersonne und hoher Temperatur auch ein kühlender Wind kam, der die ganze Szene in ein mediterran anmutendes Licht und eine von Leichtigkeit geprägte Atmosphäre tauchte, bis in den Abend hinein. Jetzt nehmen die Sonnenblumen erst richtig Fahrt auf. Und auch andere Licht und Wärme liebende Arten, wie z. B. unsere Feigenbäume und die Bananenstauden, fühlen sich sichtlich wohl und breiten ihre Blätter aus. Mit der Kehrseite, der nahezu vollständigen Abwesenheit von Kooperationsbereitschaft, versuche ich mich gerade zu arrangieren.

Sommerfreude vs. zielstrebiges Engagement

Das Aufmerksamkeitsdefizit des Hochsommers, das ich so häufig schon bemerkt habe, schien heute, am bisher heißesten Tag des Jahres, seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Die Menschen wirkten wie nicht vorhanden bzw. sind erst gar nicht in Erscheinung getreten. Kaum vorstellbar, dass so ausgeprägte Sommerseligkeit sich lange fortsetzen kann. Für die zahlreichen in Entwicklung befindlichen Projekte wäre das ganz ungünstig. Aber ich hoffe, dass sich die Haltung nicht verstärkt und man verbreitet Sommerfreude und zielstrebiges Engagement miteinander zu verbinden weiß. Wer die Sommertage nicht gerade im kühlenden Schatten der Bäume verbringen kann, könnte sich aktuell etwas weniger Sommer wünschen. Da aber die Bäume für mich immer auf die eine oder andere Art präsent sind wünsche ich mir, wie immer schon, den Sommer bewusst zu verfolgen und dennoch ungebremst weiterarbeiten zu können.

Gleichgewicht und Ausgewogenheit

Eine schöne Überlandfahrt, die wegen einer Sperrung notwendig war, mich bei der Gelegenheit aber durch unbekannte Dörfer und kühlende Waldabschnitte geführt hat. Das war eine willkommene Abwechslung in diesen arbeitsintensiven Tagen, die mich ansonsten kaum zum Durchschnaufen kommen lassen. Und eine Gelegenheit, an alte Themen rund um die Kunst anzuknüpfen. Ich hoffe, solche Ausgleichstage auch in der nächsten Zeit erleben zu dürfen. Und dass es mir immer wieder gelingt, das Gleichgewicht zu halten und die Ausgewogenheit zu pflegen.

Gemäßigte Sommerfreuden

Gut, dass wir im Vorjahr bereits einen zusätzlichen Wassertank im Garten installiert haben. Der war zwar kürzlich schon reparaturbedürftig, weil der Ausguss einen Defekt hatte. Aber wieder hergestellt ist er eine große Entlastung, zumal der Ausguss breit ist und die Gießkannen in Sekunden gefüllt sind. Obwohl wir deutlich weniger Sonnenblumen als im Vorjahr gepflanzt haben, ist die Gesamtmenge der Blumen doch groß, so dass etliche Gießkannen an warmen Tagen nötig sind. Mit den verschiedenen Reservoirs dürfte das nicht mehr zu Engpässen führen, auch bei längeren Hitzephasen ohne Regen. Jetzt freuen wir uns die sommerliche Gartensaison und all die anderen Vorzüge der Sommerzeit, die zumindest phasenweise das Leben leichter erscheinen lässt. Nur zu heftig darf es mit der Hitze nicht werden. Damit das Sommererlebnis nicht zur Belastung wird und die Bäume und anderen Grünpflanzen nicht unter Stress geraten. Gerade bei den Bäumen kann sich das nämlich noch Jahre danach in Form größerer Anfälligkeit für Schädlinge und reduzierter Vitalität auswirken. Gemäßigte und möglichst lange anhaltende Sommerwärme mit gewisser Gleichmäßigkeit, das steht wettermäßig für die nächsten Monate auf meiner Wunschliste.

Hoffnungsvoller Neustart mit zwei Feigenbäumchen

Nach all den Dramen der letzten Jahre rund um unsere kleinen Feigenbäume bin ich froh, dass sich die beiden aktuellen nach dem Winter stabil entwickelt haben. Der stärkere und etwas ältere der beiden ist zwar immer noch klein und schon fünfzig Zentimeter über dem Boden bereits in drei Kronenäste verzweigt, strebt jetzt aber schon in die Höhe. Zusammen mit den großen lappigen Blättern wirkt er jetzt schon fast wie ein Baum. Der kleinere auf der anderen Seite des Pfads ist noch viel jünger, der Nachfolger unseres früheren Baums, der einige Jahre reichen Fruchtertrag gebracht und dann über Jahre immer mehr eingegangen war. Leider hat er nach einem problemlosen Winter, der nicht zu kalt ausfiel ausgerechnet im Frühjahr, wohl in wenigen sehr kalten Nächten, seine frischen Sprosse verloren. Dann dauerte es sehr lange, bis sich neue Ersatzknospen gebildet haben. Und jetzt setzt auch dieses kleine Bäumchen erste Blätter an. Ich hoffe, im Verlauf des Sommers wird er weiter erstarken und sich im nächsten Frühjahr schon robuster präsentieren.

Unbeobachtete Fortschritte

Die Entwicklung mancher Gartenbäume erfüllt mich gelegentlich mit Verwunderung, wenn ich sie längere Zeit nicht unter genauerer Beobachtung hatte und dann die Aufmerksamkeit wieder neu auf sie fällt. So war mir schlicht entgangen, wie stark sich der junge Walnussbaum im letzten Jahr entwickelt hat. Das Zurückschneiden des sehr ausladenden und nicht zur Symmetrie der Krone passenden Seitenastes hat sich, vom Formkalkül einmal abgesehen, offenbar auch auf das Wachstum des Baums positiv ausgewirkt. Der Stamm ist erstaunlich stark geworden. Und nach Anlaufschwierigkeiten, die in diesem Frühjahr bei allen Bäumen zu beobachten waren, hat er in den letzten vier Wochen auch eine ausgedehnte und dicht belaubte Krone entwickelt. Erstmals scheint nicht das Höhenwachstum primär zu sein. Vielmehr bewegt sich der Baum in Richtung einer solideren Stammachse und der Kräftigung seiner vorhandenen Kronenarchitektur. Damit bleibt er hinter dem Ginkgo immer noch der zweithöchste Baum unseres Gartens. Seine Gesamtstatur wird ihn aber, wegen der opulenteren Ausstattung mit verzweigten Ästen und den vielen großen Blättern, schon in wenigen Jahren als den optisch dominanten Baum innerhalb des kleinen Ensembles erscheinen lassen.

Das Zusammenspiel von Licht und Pflanzen

Ein Sonnentag mit angenehmer Wärme und viel Licht, der zum Sommeranfang gut passte. Auch passend dazu präsentieren sich alle bislang zögerlichen Pflanzen sehr vital. Das erkenne ich an den Wicken, an den Chilis, an den Rizinusstauden und Sonnenblumen. Und auch die Ringelblumen und Strohblumen scheinen sich bei gleichzeitig sonnigem und warmem Wetter sehr wohl zu fühlen. Jetzt strebt der Gartensommer seinem Höhepunkt entgegen. Und das dichter werdende Laub der Weinreben, die breiter werdende Kronen der Gartenbäume, die zunehmend mehr Schatten werfen, tauchen die Gartenkulisse in diese Mischung aus Lichtspots, halbtransparent von den Blättern gefilterten Flächen und ganz abgeschatteten Stellen. Dann entsteht wirklich hochsommerliche Gartenatmosphäre, die eben nur in diesem Zusammenspiel von Pflanzen und Licht möglich ist.

Kommunikative Arbeit und globale Schwingungen

Der Feiertag war mir willkommen, wenn er auch weniger feiertäglich auf mich wirkte als sonst. Dennoch haben Feiertage immer etwas Kontemplatives, diesmal mit viel Arbeit überlagert, aber eben doch so, dass man sich ganz auf die aktuelle Aufgabe einlassen kann. Das ist gut, bei allem, was in den kommenden Monaten noch ansteht. In dieser Situation ist es auch gut und eine sinnvolle Fügung, wenn die Holzarbeit zunächst in den Hintergrund tritt, um sicher bald wieder ihr Recht zu fordern. Bevorzugt, wenn es insgesamt passender ist und dann einen wohltuenden Ausgleich schafft. Die globalen Schwingungen und die persönliche Auftragssituation laufen bei mir sehr häufig im Gleichschritt. Das ist schön, weil es mir zeigt, dass ich in der kommunikativen Arbeit in der Lage bin, die feinen Schwankungen zu registrieren und im Dienste des Gesamtprozesses zu verarbeiten und in Grenzen zu steuern.

Kunst – Sommer – Andere Umstände

Schwül-hitziges Klima, und meine Gedanken gehen jetzt häufiger in Richtung einer Ausstellung mit Baumskulpturen, die ich noch im Sommer besuchen will. Und auch in Richtung meiner eigenen früheren Baum-Kunst-Projekte, deren Fortführung immer latent am Leben bleibt, allerdings in dieser Sommerzeit besonders ins Gedächtnis drängt, weil ich damals eine Arbeit für den öffentlichen Raum im Hochsommer abgeschlossen habe und auch der größere Teil der Entwicklung in den Sommer fiel. Das sind schöne und anregende Erinnerungen, nicht nur wegen des Ergebnisses, da heute noch bewundert werden kann. Auch wegen dieser ganz neuen Erfahrung einer künstlerischen Kooperation und den sehr interessanten Kommunikationen im Umfeld. Unter anderen Umständen kann ich mir durchaus vorstellen, noch einmal ein solches Projekt anzugehen. Und wer weiß, andere Umstände können ja auch wieder vorkommen.

Jahreszeiten im Spiegel naher Bäume

M. hat die längere Auszeit endlich hinter sich und beginnt, sich ans richtige Leben wieder zu gewöhnen. Nach langer Abwesenheit merkt man, wie wichtig alles Wachsende, Sprießende und Blühende in dieser Jahreszeit ist. Die Reaktion bei der Rückkehr zeigte mir, dass es zu dem gehört, was man am meisten vermisst und wirklich mit der Jahreszeit verbindet. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn die Deutschen immer mehr Wert auf die Gestaltung ihrer unmittelbaren Umgebung einschließlich des Gartens legen. Natürlich kann man die Bäume im Wald erleben und überall in der Landschaft. Aber dem Garten und Haus nahe Bäume sind eben doch präsenter, irgendwie persönlicher und das ganze Jahr Gegenstand der Beobachtung und Reflexion. Es ist uns eine Bereicherung, die Jahreszeiten in ihrem Spiegel erleben zu dürfen.

Sommerblumen richtig gießen

Das schwüle Wetter macht gerade vor allem den Sommerblumen Probleme. Anders als die Gartenbäume, die in der Hinsicht mehr Feuchtigkeitspuffer und Toleranzspielraum zeigen, sind die Blumen sehr auf die richtige Menge und Frequenz der Wasserzufuhr angewiesen. Bei einigen Arten, die bisher sehr schön und gleichmäßig geblüht haben, ist mir das noch nicht gelungen. Bei einer habe ich gar die Vermutung, dass ich sie im Glauben, sie seien durstig, zu stark gewässert habe, wodurch die Blüten quasi eingegangen sind. Ich muss das noch weiter beobachten und hoffe, für jede Blumenart die richtige Herangehensweise herauszufinden. Damit wir über den gesamten Sommer ein schönes, ausgewogenes und farbenprächtiges Blütenmeer erleben können.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.