Untergründige Anpassungs- und Lernprozesse dieser Zeit

Es ist so eine anhaltend schwebende Unentschlossenheit, vielleicht auch Ratlosigkeit, die die Menschen auch nach einem Monat im neuen Jahr noch gefangen hält. Ich habe dennoch den Eindruck, dass sich unter dem Deckel sehr viel bewegt. Da finden enorme Anpassungs- und Lernprozesse statt, bei fast jedem, die sich nur noch nicht an der Oberfläche zeigen, weil es schwierige, langwierige Prozesse sind. Das kommt mir vor allem an einem solchen Sonntag in den Sinn, wenn ich ein paar kontemplative Stunden erübrigen kann. Für mich bedeuten die vielen Aufgaben, die in den kommenden Monaten anstehen, dass sich dieses Anpassen und Lernen mitlaufend, nebenbei vollzieht. Das ist für mich allerdings nichts Besonderes und unterscheidet mich vielleicht von anderen. Denn gefühlt ist mein ganzer Alltag immer schon von beobachtendem und selbstbeobachtendem Lernen begleitet gewesen. Nur manchmal verdichtet sich diese Tendenz so stark, dass es selbst mir zu viel werden kann. Dann kommt mir meistens die kunsthandwerkliche Arbeit entgegen, die so ganz abseits von abwägendem, korrigierenden Kalkül die grundlegenden Dinge in den Blick nimmt. So wie wir an den Bäumen diese Erdung wieder wahrnehmen und erinnern können, ist es auch durch Symbolformen wie den Lebensbaum-Armbändern möglich, die ursprüngliche Lebensenergie und Vitalität der Bäume an uns selbst gespiegelt zu sehen.

Wenn die Baumblüte nicht mehr dasselbe bedeutet

Eine wirkliche Überraschung war das für mich nicht. Aber leider hat sich das Vorausgesagte heute bestätigt, dass nämlich von den über den Sommer mühsam hochgepäppelten gerade zuvor neu eingekauften Bienenvölkern nicht mehr übriggeblieben ist. Wie schon in den drei bis vier Vorjahren haben sie den Winter nicht überlebt. Diesmal war das noch wahrscheinlicher, weil neben den schon lange bekannten Bedrohungen und Belastungen seit letztem Jahr auch noch die asiatische Hornisse hinzukam, die für uns klar sichtbar ja die gerade erst im Erstarken befindlichen Bienenvölker schon während des Sommers attackiert und letztlich zugrunde gerichtet hat. Es ist wirklich traurig, nicht nur wegen der Bienen. Es ist damit auch eine sehr prägende Familientradition zu Ende gegangen. V. will jedenfalls keinen erneuten Anlauf und Versuch mehr unternehmen, was ich gut nachvollziehen kann. Wenn künftig die ersten Blüten beim Spitzahorn, den Apfelbäumen, dem Weißdorn, später bei den Akazien, Brombeeren und Esskastanie erscheinen, wird das für uns nicht mehr dieselbe, die gewohnte Bedeutung haben. Es sind dann eben nur noch Zeichen der heimischen Baumblüte und der jeweiligen Jahreszeit, sie zeigen aber keine Honigtrachten mehr an, die sonst bei uns immer mit vielerlei Arbeiten, vor allem aber auch mit freudigen Erwartungen verbunden waren. Schade, dass eine solche Tradition makabererweise ausgerechnet durch aus dem Ruder gelaufene Vorgänge in der kultivierten Natur beendet wird. Es ist schwer, hinter dieser Entwicklung einen Sinn zu erkennen.

Energetische Traditionsverluste

Das Sonnenstundenergebnis des vorjährigen Januars noch zu erreichen, dürfte schwierig werden. Dabei sah es zwischendurch ganz gut damit aus, wegen der einzelnen sehr sonnenreichen Tage, die uns vergönnt waren. Aber dann schlägt es doch immer wieder in typisches Winterwetter um, das heißt wenig Licht, Kälte, Regen. Eben Biowetter und ein Problem für alle Wetterfühligen. Umso mehr genießen wir den Holzofen und seine Wärme, zumal der Holzvorrat sichtbar zuneige geht und wohl kaum länger als bis Mitte bis Ende Februar ausreichen wird. Dann wird eine lange Familientradition erst einmal zu Ende gehen, denn ungeschnittene Vorräte haben wir jetzt keine mehr. Und der kleine Wald existiert auch nicht mehr, so dass kein Nachschub an Holz von eigenen Bäumen mehr zu erwarten ist. V. spricht von der Möglichkeit, mit einem anderen Ofentyp und mit Holzpellets als Heizmittel ab dem nächsten Jahr weiterzumachen. Ein Thema, das uns vielleicht noch länger beschäftigen wird, an dessen Sinnhaftigkeit ich aktuell aber zweifle. Die leidige Kostenfrage steht eben bei dem Thema über allem, und die ist mit gesetzlichen Regelungen, teuren technischen Vorrichtungen, die offenbar notwendig sind und nicht sinkenden Preisen für den Brennstoff sicherlich so schnell nicht aufgelöst. Am Ende scheint das alles vor allem als Verlust an Alltagskultur und regional und familiär geprägter Tradition, auch an überlieferten Symbolwerten und Symbolformen. Ein Verlust, der für das Thema Heizen zunehmend offensichtlich wird.

Attraktive Baum-Makros finden Gefallen

Es freut mich ungemein, dass in jüngster Zeit meine neueren Baum-Makrofotografien wieder oder erstmals mehr Aufmerksamkeit finden. Es sind v. a. die reifen Früchte des Pfaffenhütchens, die ich zuletzt im Spätsommer letzten Jahres festhalten konnte und die jetzt offenbar bei verschiedenen Microstock-Agenturen auf Interessenten stoßen. Ermutigend ist nicht nur der Erfolg neuer Motive, v. a. freut es mich, dass andere meine Faszination für bestimmte Baummotive teilen. So sind es v. a. die Nahaufnahmen der Pfaffenhütchenfrüchte, die offenbar Gefallen finden, gerade diese reifen Früchte, die im Spätsommer ihre Kapseln öffnen und knall-orangene Samenkerne freilegen, um geben vom der rosafarbenen Kapselhülle, deren Form eben an einen Pfaffenhut erinnern. Eine echte Attraktion unter den hiesigen Baumdetails und eines der eindrucksvollsten Details, die mir aus der hiesigen Baumlandschaft bekannt sind.

Ein Verbindungsbogen zwischen technischer Entwicklung und Naturwahrnehmung

Manchmal ergeben sich auch im Alltag Situationen und Anlässe, mit Menschen über Bäume zu reden oder von meinen Baumprojekten zu erzählen, die sonst nie mit solchen Themen zu tun haben. Einfach weil die Gelegenheit da ist und es thematisch stimmig wirkt. So heute dieses Gespräch mit einem Heizungstechniker, der in ganz anderem Kontext von KI und ChatGPT sprach und dem ich von der KI generierten Zusammenfassung des Baumtagebuch-Projekts als Beispiel einer gelungenen und hochwertigen textlichen Anwendung des Tools erzählte. In dem Zusammenhang war diese Thematisierung sinnvoll, weil es der Veranschaulichung und Differenzierung diente. Aber natürlich habe ich auch den Bezug zum Arbeitsbereich des Gesprächspartners hergestellt und das Anwendungsbeispiel des Suchens und Identifizierens von Ersatzteilen in der Industrie genannt. Eine Anwendung, die offenbar stark nachgefragt wird, was den aktuellen Arbeitsschwerpunkt von Stable Diffusion erklärt. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich inzwischen mit dieser so eindrucksvollen Technologie beschäftigen. Wenn in dieser Diskussion, im Gespräch, dann auch noch der Bogen zur zeitgenössischen Naturwahrnehmung geschlagen werden kann, finde ich das klasse. Das bereichert auch die sonst in Leere laufende Einschätzung der technischen Entwicklung.

Eine andere Thematisierung der Holzofenwärme

Unheimlich aufgabenreich, aber wenig spektakulär war dieser erste Einundzwanzigste des Jahres. Aber wie so häufig hatte er eben etwas Besonders, das diesmal eher in der Quantität und Dichte zu verorten war. Unser Winterthema Holz und Ofen stand gerade heute wieder besonders im Mittelpunkt, da der eigentlich schon erwartete, aber meist schon gleich zu Beginn der Heizsaison auftretende Heizungsdefekt den Wert eines Holzofens besonders deutlich gemacht hat. Jedenfalls wäre es ohne diese Unterstützung des Heizens auch in den drei Hauptwohnräumen in diesen Tagen nicht mehr so gemütlich wie gewohnt. Für die anderen Räume müssen wir uns einige Tag mit improvisierten Lösungen zu helfen wissen. Und schon wissen wir das, was uns die Bäume selbst nach ihrem Ableben hinterlassen, sehr zu schätzen und verstehen es umso weniger, dass für die Form des Heizens neuerdings krasse Regeln gelten, die schwer einzuhalten sind, jedenfalls nicht ohne wiederum unsinnig hohe Investitionen. Schade, denn das Thema bewegt immer wieder viele Gemüter. Nur in die politische Perspektivformulierung ist das sehr unverständlicherweise noch nicht eingeflossen.

Winterlicher Holzofenhunger

V. sieht jetzt selbst, was ich schon vor Beginn der Holzofensaison vorausgesagt hatte. Unser „letzter“ Brennholzvorrat erschöpft sich sichtbar. Und zwar so rasant, dass wohl bis Mitte des kommenden Monats mit seinem kompletten Verbrauch zu rechnen ist. Das hat natürlich mit dem schlechten Brennwert des sehr alten und schon sehr mürben und faulen Fichtenholzes zu tun. Wobei es weniger um die Ofenwärme geht, denn das Material bringt eine sehr bullige Hitze. Aber es hält eben nicht lange an, erst recht nicht bei dieser schon halb zersetzten Qualität. So verbrauchen wir schon seit Wochen sehr viel pro Tag. Der größere Teil des Vorratsvolumens musste deshalb inzwischen aufgebraucht sein. Der andere Grund ist schlicht, dass wir sehr früh mit der Ofensaison gestartet sind, viel früher als sonst. Wir werden ihn wohl sehr vermissen, den Ofen und seine unvergleichliche Wärme. Aber vielleicht finden wir ja doch noch eine Möglichkeit, ihn regelkonform weiter zu betreiben. Und eine gute Quelle für das Brennholz, die auch kalkulatorisch Sinn macht.

Ganzjährige Weihnachtssymbolformen

Dass ich meine kleinen Glas-Weihnachtsbäumchen wie auch die anderen Weihnachtsdekorationsfigürchen, -accessoires und -anhänger in meinem Arbeitszimmer noch nicht weggeräumt und für die kommende Weihnachtssaison verstaut habe, stört mich gar nicht. Es hatte einfach Zeitgründe, ist mir aber auch ganz recht. So kann ich im kleinen Maßstab die Weihnachtszeit anhand dieser sehr lichtdurchlässigen und Licht reflektierenden Formen noch etwas in der Wahrnehmung verlängern. Das weihnachtliche Leinwanddruck einer meiner Fotografien mit dem – ebenfalls – Hauptmotiv eines Glasweihnachtsbaums hängt zudem ohnehin in diesem Raum. Allerdings schon seit der Vorweihnachtszeit 2023. Ich konnte mich das ganze über nicht davon trennen. Jetzt überlege ich, ob es über die Sommermonate vielleicht doch eine Ablösung haben könnte. Das Symbolbild im Hochformat eines Mädchens mit andächtiger gen Himmel gerichteter Gestik wäre die Alternative zwischen den Weihnachtszeiten. Aber ganz konnte ich mich noch nicht durchringen.

Balanceübungen für einen optimierten Aufbruch im neuen Jahr

Im Gespräch heute Nachmittag hat mir J. erzählt, dass der Weihnachtsbaum dort noch nicht abgeschmückt ist. Da werde ich fast neidisch, weil wir nun seit einer Woche die ästhetische Weihnachtszeit abgeschlossen haben. Aber es wäre bei uns auch schwierig zu organisieren gewesen, länger zu warten. Stehen doch so viele Vorhaben an, die mit dem Start ins neue Jahr zu tun haben. Das ist mit weihnachtlicher Kontemplation und Ruhe nicht ganz so gut zu vereinbaren. Aber ganz ist das Thema auch für uns noch nicht abgeschlossen, denn die ganz kleinen Dekorationsobjekte und Figuren haben wir noch nicht verpackt, die haben sich noch länger erhalten, und können von mir aus auch noch eine Weile so verbleiben. Ich freue mich trotz meiner Weihnachtsaffinität sehr über die Chancen und Aufgaben, die mir den rasanten Einstieg in dieses Kalenderjahr ermöglichen. Und ich suche noch nach der optimierten Einstellung, dem optimalen Gleichgewicht zwischen diesem Aufbruch- und Fortschrittsdenken und einer Haltung, die immer auch den Nullpunkt sucht, um Scheuklappen und Einseitigkeiten zu vermeiden. Immer ganz genau das richtige Maß und Verhältnis zu treffen, bleibt schwierig. Aber ich meine, bei dem Versuch zunehmend geschickter zu werden.

Sich an den inneren Kraftquellen wieder aufrichten

Bei diesem winterlichen Nicht-Wetter fällt es mir relativ leicht, die Außenwertstatt nicht zu betreten. Aber wenn der Frühling seine ersten Zeichen erkennbar werden lässt, freue ich mich schon darauf, wieder in die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz einsteigen zu können. In früheren Jahren gab es dabei sehr oft eine Art Winterpause, so als wenn die Menschen im Winter, wie die Bäume selbst, ganz weit von der Lebenssymbolik und Energie der Bäume entfernt seien und deshalb dem Thema kaum Aufmerksamkeit schenkten. Später war das Interesse und die Aufmerksamkeit gerade in der kalten Jahreszeit im Verlauf ausgedehnter Winter besonders ausgeprägt. Aber in den letzten drei Jahren ist die Einstellung und Situation wieder wie früher – sehr wenig Affinität zu dem, was uns an den Bäumen während der Jahreszeiten ihres Wachstums, Blühens, Grünens und Fruchtens so fasziniert. Meine Einschätzung, dass in Krisenzeiten gerade diese Basisthemen in den Vordergrund treten, weil die Menschen sich an das halten, was wirklich wichtig und beständig ist, trifft aktuell tatsächlich nicht mehr zu. Meine Vermutung: Weil die Krisenstimmung einen bestimmten Punkt überschritten hat, der Frust viel tief sitzt und weiter reicht, als wir das jemals zuvor kannten. Selbst so starke Lebenssymbolik wie die der Bäume hat es dann sehr schwer. Daran sehen wir: Auf Unterstützung von außen, selbst von der umgebenden Natur, können wir derzeit nicht mehr setzen. Wir müssen das, was uns wieder aufrichtet, aus unserem Inneren heraus- und hervorholen. Allerdings kann uns die Begegnung mit der natürlichen Welt da draußen auch heute noch bei dieser Aufgabe behilflich sein.

Mit dem weihnachtlichen Licht im Hintergrund im neuen Jahr bestehen

Wieviel die Sonne doch ausmacht. Die zwei extrem lichtreichen Tage, die hinter uns liegen, haben die Menschen richtig aufleben lassen, vielleicht sogar schon den Frühling erahnen lassen, trotz der noch anhaltenden Kälte. Aber heute war das schon wieder vorbei und die nicht mehr extrem kalte, aber unangenehme Nässe durchtränkt alles, auch die Gemüter, die zurzeit nicht so viel an natürlichem, von außen kommenden Stress vertragen. So kämpfen wir uns durch das Soziale, die Kommunikation und die eigenen Kulturprojekte und können keine Unterstützung von der äußeren Natur erwarten. Da ist es schon notwendig, das innere Licht anzuknipsen, die davon ausgehende Wärme in sich wachsen zu lassen, die wir zuletzt vor dem leuchtenden Weihnachtsbaum stehend so eindrücklich aus dem Innersten hervorholen und wahrnehmen konnten. Möglichst viel von diesem Licht und der Wärme der Weihnachtszeit ins neue Jahr mitzuführen, war mir immer wichtig. So wünsche ich mir und allen anderen, dass wir uns erinnern, dass Weihnachten gerade in so ungemütlichen Zeiten nicht verschwunden, sondern nur wieder bis zur neuen Adventszeit in den Hintergrund der Aufmerksamkeit gerückt ist.

Zehrende Hervorbringungen während der Winterzeit

Bei einem dichten Arbeitspensum verfliegt die Zeit noch schneller als sonst. Das kommt zu der Beschleunigung mit zunehmendem Alter noch dazu. Umso wichtiger scheint es mir zu sein, zwischendurch „verlängernde“ Phasen einzulegen, wenn das irgendwie möglich ist, die den dahinfliegenden Fluss unterbricht und damit den Tag gefühlt wieder etwas verlängert. Das ist eben der große Nachteil umfangreicher Beanspruchung. Es fließt sehr viel in die Hervorbringungen und zu wenig in die eigene Entwicklung. Der kommende Frühling könnte dazu auch einen Beitrag leisten – vor allem, wenn sich wieder mehr Menschen für die symbolischen Dimensionen der Bäume erwärmen können. Dann bekommt die kunsthandwerkliche Arbeit eine Chance und mit ihr die aufbauende Arbeit mit der Lebenssymbolik der Baumarten und der Bäume als wichtige Mit-Lebewesen. Mehr davon wäre mir auch jetzt, in der Mitte des Winters, schon sympathisch, auch wenn es jetzt noch nicht so passend erscheint.

Winterzeiteindrücke zwischen Weihnachtslichtern und Frühlingsgedanken

Was für ein geschäftiger Tag. Aber trotz des dichten Arbeitsprogramms und der gedrängten Aufgabenliste hat das heute gerade in seinem Abwechslungsreichtum Spaß gemacht. Und bei dem erstmals seit langem wieder traumhaft hellen Wintertag sind diese Aufgaben umso leichter von der Hand gegangen. Das Sonnenlicht ist nach Wochen mit Regen und Dunkelheit ein wirklicher Segen und lässt sofort an Frühling denken. Schon ist man bei solchen Wetterumschwüngen auch ganz weit weg von der gerade erst zu Ende gegangenen Weihnachtszeit. Und doch ist vieles noch geblieben, was wir in diesen Wintertagen gleichermaßen schätzen: Der Holzofen mit seiner unvergleichlich wohligen Wärme. Die zwar nicht mehr weihnachtlich geschmückte, aber doch sehr gemütliche Wohnungseinrichtung mit vielen winterlichen Accessoires und echten Kerzen, die uns das weihnachtliche Licht noch weiter in dieses Jahr hinein verlängern. Und die Begegnungen in der warmen Stube, die eine andere Qualität haben als im Sommer, wenn man sich auch wieder mehr draußen aufhält und Menschen dort begegnet. Das enge Beisammensein im Haus ist auch einer der Vorzüge der sonst so Energie fordernden Winterzeit.

Herausfordernde inhaltliche Aufgaben zum Jahresbeginn

Nachdem die Weihnachtszeit und die Zeit der Jahreswende für mich sehr stark von präsentativen Aufgaben, dem Schaffen und Bearbeiten von Bildern und anderen visuellen Formen zu tun hatte, bin ich jetzt, in den ersten Wochen des neuen Jahres, wieder sehr tief in die inhaltliche Arbeit abgetaucht. Das hat auch mit den gerade anstehenden Kommunikationsaufgaben zu tun, die sich überwiegend im Anfangsstadium der Entwicklung befinden und insofern sich zunächst um die inhaltlichen Strukturen drehen. Und da gibt’s vieles, was gleichzeitig oder zumindest parallel im Raum steht – eine auch mit viel Erfahrung durchaus sportliche Herausforderung. Ich freue mich aber auf diese Konstellation, weil es meinen traditionellen Schwerpunkten und Kenntnissen nahe ist und ich bei aller Vielfalt und Neuigkeit doch aus einem reichhaltigen Erfahrungsschatz schöpfen kann. Den für neue Aufgaben fruchtbar zu machen und zu wirklich originellen Ergebnissen zu kommen, ist eine sehr schöne und aufbauende Erfahrung. Schön ist aber zwischendurch auch zu sehen, dass meine kreativen Erfindungen der jüngeren Zeit auch in so spröden Zeiten wie diesen auf Resonanz stoßen. So zum Beispiel einige meiner KI-Bilderfindungen zu nicht ganz alltäglichen Motivfeldern. Das gibt mir doch ziemlich Hoffnung, auch im Hinblick auf meine eher abstrahierten Weihnachtsmotive rund um das Weihnachtszimmer und den Weihnachtsbaum aus dieser gerade erst zu Ende gegangenen Saison.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.