Obwohl er im Wesentlichen ein Keramikmarkt ist, sehen wir auf dem traditionellen Antikmarkt in W. doch immer wieder auch andere Vintage-Utensilien. Dabei fallen mir ab und zu einfach Objekte ins Auge, die vielleicht den meisten nicht so präsent sind. Gerade Dinge, die mit dem alltäglichen Schreiben und Lesen in früherer Zeit zusammenhängen, finde ich besonders interessant. Tintenfässer und Schreibfedern zum Beispiel, Ablagen für Schreibutensilien oder Briefsiegel, Brieföffner oder eben Brillenetuis und Brillen. Ein Exemplar aus der letzten Kategorie habe ich heute gefunden. Eine Brille mit Metallbügeln und einer Gläserfassung aus Horn, wobei die Metallbügel an den Enden flexibel biegbar sind. Ein solches Exemplar hatte ich bisher nie gesehen, und dieses ist erstklassig erhalten, sieht eigentlich völlig unbenutzt aus. Anders als das sehr schöne, flache und den Enden kreisförmig abgerundet Etui aus eine Metalllegierung und einer fein ziselierten, irgendwie marmoriert wirkenden Oberflächenstruktur. Innen, zum Schutz für die Brille mit lila Samt ausgekleidet. Natürlich geht’s mir um eine Reihe von Fotografien, die ich mit diesem Objekt verbinde. Ich hoffe, dass ich dafür gute Bildideen entwickeln kann. Auch ohne einen solchen kleinen Fund ist der Besuch des Markts immer ein Gewinn. Den kühlenden Schatten der im Karree angeordneten Bäume des Marktplatzes haben wir heute nicht in Anspruch nehmen müssen. Zum ersten Mal seit Jahren war die Sonne mäßig, eher trüb und kühl, aber wir blieben doch von zwischendurch drohenden Regenschauern verschont.
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