Beim Besuch an Gs Grab haben wir auch verschiedene andere Gräber besucht. Viele Menschen geben sich sehr viel Mühe mit der Gestaltung, man kann dem Zustand der Gräber geradezu ansehen, in wie engem Verhältnis die Angehörigen zum Verstorbenen standen und über den Tod hinaus stehen. Die Bäume spielen für den Friedhof und auch die Begleitung der Verstorbenen eine ganz wichtige Rolle. Als von der Gemeinde bewusst gepflanzte Begrenzungsbäume zwischen den Gräbern und heckenartig angelegt am Rand des Friedhofareals. Auf den einzelnen Gräbern, hier vor allem Buchsbaum, Zypressen, Eiben und Efeu. Und manchmal auch als Gestaltungselement der Grabsteine. Einer ist mir heute besonders aufgefallen. Es ist ein Marmorstein mit einer kreisförmigen Aussparung in der Mitte. In diesem Kreis ist ein bronzener Lebensbaum eingesetzt, vollplastisch ausgeformt mit Stamm, Ästen und Blättern. Ein schönes Lebenssymbol, das besser als alles andere deutlich macht und erfahrbar machen soll, dass der Tod zum Leben dazugehört. Dass mit dem Tod ein neues Leben beginnt. Und dass den jetzt Lebenden das Jenseits als andere Lebenswelt gelten kann. Eine Welt, die parallel und gleichzeitig mit unserem diesseitigen Dasein existiert, in der uns liebe Menschen aufgehoben sind und in einer ganz anderen Existenzform weiter mit uns leben.