An einer Maiveranstaltung habe ich heute zwar nicht teilgenommen, wenn ich es aber getan hätte, wäre es wohl ziemlich ins Wasser gefallen. Diesig den ganzen Tag über, da kommt keine rechte Stimmung auf. Selbst der Spaziergang fiel da recht knapp und unspektakulär aus. Den Pflanzen tut es dagegen gut, wenn zwischendurch ein feuchtes, bisweilen subtropisches Klima herrscht. In der Kombination mit nachfolgendem Sonnenschein sind das gute Wachstumsbedingungen. Und so haben viele der vor wenigen Wochen radikal geschnittenen Sträucher in den Grünanlagen bereits wieder Asttriebe bekommen und sogar Blätter ausgebildet. Es ist jedes Mal wie ein Wunder, welche ungeheuere Regenerationskraft gerade in den Bäumen liegt. Das geht innerhalb weniger Tage, und schon ist die Landschaft wie verwandelt. Im kommenden Jahr schon wird um diese Zeit wohl niemand mehr daran denken, dass von diesen Bäumen und Sträuchern 13 Monate zuvor nur noch kurze und kahle Stammabschnitte übrig waren. So schnell werden sie ihre je eigene Baumgestalt wieder ausgebildet, aus sich heraus erneuert haben. Eine Gestalt, die ihre Veränderlichkeit und ihren unbedingten Lebenswillen dokumentiert. Für den unbedachten und einfach nur hinsehenden Menschen werden sie dagegen einfach wie Grün tragende Gehölze wirken, unbeachtet bleiben wird in der Regel ihre unfassbare biologische Kreativität.