Auch im Radiowetterbericht war heute vom Altweibersommer die Rede, bzw. davon, dass er sich noch nicht wirklich zeigen will. Aber das hatten wir auch schon, dass das schöne Septemberwetter erst in der zweiten Hälfte des Monats kam und bin in den Oktober hinein reichte. Das wurde dann ein ,,Goldener Oktober“. Jedenfalls wäre es schade, wenn uns diese schöne Zeit entginge. Ein langsamer Übergang in den Herbst ist auch deshalb so anregend, weil er viele Wochen bedeutet, in denen das Laub der Bäume sich von Grün- in Rot-Gelb-Braun-Nuancen verfärbt und dabei immer spröder und löchriger wird, bis es ganz zerfallen ist oder einfach abfällt, um erst auf dem Boden zu verrotten. Viele Menschen nehmen im Herbst erst die Bäume wirklich war. Sie benötigen diese starken Farbsignale, das Bunte, das sich so deutlich vom eher ablenkenden Grün des Sommers abhebt. Das Bunte zieht dagegen die Aufmerksamkeit auf sich. Für mich macht das keinen wirklichen Unterschied. Der Herbst ist genauso attraktiv wie der Sommer oder der Frühling, aber eben Herbst. Nur mit dem Winter kann ich mich in punkto Natur nicht mehr wirklich anfreunden. Ein Wintersport-Fan könnte ich nie werden. Und selbst Spaziergänge durch den Schnee können mich nicht wirklich begeistern. Warum? Ich glaube, weil dann alles zugedeckt ist, abgeschlossen, so als ob es nicht mehr atmen könnte. Ich mag es aber abgegrenzt und strukturiert. Der Schnee bewirkt das Gegenteil. Nach den teils heftigen Schneefällen des letzten Winters kann das von mir aus jetzt wieder 10 Jahr auf sich warten lassen. Ich wünsche mir vielmehr einen Winter, der kalt und gleichzeitig sonnig ist. Einen mit strahlend blauem Himmel. Das lässt dann die Kälte vergessen und macht die blattlosen Silhouetten der Bäume besonders eindrucksvoll.