Das ist gerade eine Übergangszeit, in der viele frühe Baumblüten schon wieder vergehen und andere Arten erst beginnen, ihre Blütenknospen zu öffnen. Immer wieder skurril finde ich, wie sich die Entwicklungsphasen der Bäume über lange Zeitphasen überschneiden können und dabei manchmal zwei Stationen überbrücken. Aufgefallen war mir das schon vor Tagen an manchen Wildapfelbäumen, deren kleine Äpfelchen wie schwarz verschrumpelte Kohlen an den Zweigen hängen. Der Winter und all der Regen und Frost konnte sie noch nicht von den Zweigen lösen, während sich neues Frühlingsgrün neben ihnen ausbreitet. So beobachte ich dasselbe heute bei den Schlehdornhecken, die immer noch fast mumifiziert wirkende Früchte vom Vorjahr in großer Zahl tragen, während ihre neue Blütephase schon wieder fast abgeschlossen ist. Das strahlt eine doppelte Morbidität aus und lässt das Vergehen in den Zwischenzeiten üppigen Frühlingswachstums immer wieder hervorscheinen, um bald schon wieder von reichem Blattgrün und neuen Früchten abgelöst zu werden. Bei den Heckenrosen sind es die eingeschrumpelten, dunkelrot bis schwarz gewordenen Hagebutten, die immer noch zu sehen sind, während sich die neuen Blätter schon breit machen. Es ist, wie wenn die Bäume und Sträucher mitten in der Weiterentwicklung die andere Seite der Auflösung mit sich tragen und das zwischendurch auch zeigen.