Der Spitzahorn hat mir diesmal während der Mittagspause kaum Schatten gespendet. Deshalb habe ich darauf verzichtet, unter seiner Krone Platz zu nehmen. In früheren Sommern war das anders. Da sorgten die tief liegenden Äste noch für Abkühlung. Dieselben Äste, die im Winter der Baumsäge zum Opfer gefallen sind. Schatten adé, und auch Walnüsse adé, die an den unteren Ästen des großen Nussbaums griffbereit waren, und die nun unerreichbar geworden sind. Das habe ich also der Baumschnittwut des dortigen Gartenbauingenieurs zu verdanken, der seine Aufgabe sehr gründlich wahrnimmt und dabei sein Ingenieursein ausspielt. Für mich und andere bedeutet das: einmal wieder weniger Zauber, eine Art Verlust, die durch nichts zu ersetzen ist. Gott sei Dank tun sich an anderer Stelle neue Erfahrungsmöglichkeiten auf. Und, fairerweise gesagt, so viel Bäume, gerade im Innenstadtbereich, hat es nie gegeben. Es wird tatsächlich immer grüner, auch wenn das eine bürokratischere Denkart nach sich zieht.