Seltsam kommunikationslos verlaufen diese Tage. Es scheint so, als ob die Menschen das Missverhältnis zwischen Datum und jahreszeitlicher Realität nicht gut vertragen und sich eher in sich zurückziehen. Ganz anders könnte das Sozialverhalten in diesen Tagen aussehen, wenn wir einen durchschnittlichen Frühling erleben würden. So kommen einem dagegen Herbstgedichte in den Sinn, wenn man einen Blick in die regnerische Gartenkulisse wirft oder in den regenfreien Phasen einzelne Gartenarbeiten erledigt, z. B. das berühmte von Rilke: „… Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, …“. Vielleicht wird die Gartenausstellung zwischen Christi Himmelfahrt und dem folgenden Wochenende die Wende bringen und diese merkwürdige Herbststimmung wieder auflösen.
Wie treffend und auch traurig, dass der 30. April diesen Jahres an ein Herbstgedicht denken lässt.
Obwohl sich der regennasse Wald mit den frisch entfalteten Blättern und Blüten besonders farbintensiv präsentiert, sehne ich mich nach einem strahlend blauen Himmel, nach starke Kontrasten zwischen Licht und Schatten. Ich hoffe, dass der Frühling schon bald mit aller Macht das Grau vertreibt und ‚Bunt‘ bestimmend wird. Ich fühle mich bereit… ;-)