Eigentlich ist jedes Jahr wieder anders, und das erlebe ich auch Heiligabend. In der Christmette konnte ich heute den besonderen rituellen Charakter katholischer Gottesdienstgestaltung deutlicher wahrnehmen als je zuvor. Gleichzeitig schien mir die Atmosphäre im Vergleich zu Kindertagen deutlich entzaubert. Wäre da nicht die rührende Gesangsstimme eines einzelnen kleinen Mädchens gewesen, das die Weihnachtslieder quasi als Solistin mit kindlich gebrochener Stimme über Mikrofon anstimmte und quasi begleitete, die Messe wäre dann weniger weihnachtlich empfunden worden. Diese zarte Stimme aber hat die meisten Besucher versöhnt. Bei der Bescherung war der Weihnachtsbaum an diesem Heiligen Abend viel präsenter als in den Vorjahren. Seine Wärme hat ihre Strahlen im ganzen Raum verteilt und uns in ruhiger Weihnachtsstimmung gewiegt.