An diesen Fastnachtstagen nehme ich einen eigentümlichen Kontrast zwischen der medial und aus Distanz beobachteten Fastnachtsaktivität und einer Art vorsichtiger Zurückhaltung, einer eher gegenteiligen Innerlichkeit wahr. Vielleicht eine subjektive Wahrnehmung, aber eigentlich bin ich in der Einschätzung von globalen Stimmungen recht treffsicher, was ich manchmal erst im Nachhinein bestätigt sehe. Und vielleicht ist es ja tatsächlich ein deutsches Phänomen, diese eingebaute Ängstlichkeit in Zeiten scheinbarer Prosperität. Die gilt aber eben lange nicht für alle, und sie ist näher betrachtet auch nicht wirklich vorhanden. Sollte in einer so nivellierenden Betrachtungsweise die analytische Stärke, die einmal zu den typischen deutschen Tugenden zähle, allmählich verloren gehen. Ich würde mir wieder mehr von jener fleißigen Kreativität wünschen, die hinter dem Bild von den Dichtern und Denkern steckt. Nur der Mut dazu scheint tatsächlich eher zu verblassen. Gut, dass ich mit den Wunschbaum-Projekten mich auf einer Ebene bewegen darf, die solchen Fragen vorausgeht.