Es lag sicher an der für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Witterung, mit dichter Wolkendecke und einer Landschaftswirkung, die so gar nicht zum Weihnachtsspaziergang einladen wollte. Der ist ohnehin anscheinend aus der Mode gekommen, war aber in manchen Jahren mit viel Sonne über Weihnachten nicht ausgeschlossen. Diesmal also ein extrem ruhiger erster Weihnachtsfeiertag, an dem sich die Familien in ihren Wohnungen eingeigelt haben. Vielleicht auch die beste Möglichkeit, die Ruhe in mehr oder weniger Gesellschaft zu genießen und aus dem Feiertag Kraft für den Übergang ins neue Jahr zu schöpfen. Und eine, bei der die Festbeleuchtung so richtig zur Wirkung kommen konnte. Ich bin sehr froh, dass ich in diesem Rahmen eines meiner Rituale pflegen konnte, die Lektüre der Texte Rudolf Steiners, die sich auf das Weihnachtsfest und seine Symbole beziehen. Es sind ausnahmslos Vortragsmitschriften. Ich habe mich diesmal entschlossen, die Texte chronologisch durchzugehen, beginnend mit dem einmaligen Vortrag von 1909 über den Weihnachtsbaum als Symbolum, danach die Vorträge der beiden Folgejahre zum historischen Wandel des Weihnachtsfestes und zu den inspirierenden Wirkungen des Festes für die geistige Entwicklung der Menschen. Die beiden weiteren Hefte meiner kleinen Sammlung sollen in den nächsten Tagen folgen. Aus einer Fußnote im Weihnachtsbaumvortrag habe ich erstmals auch entdeckt, dass es drei weitere Vorträge aus früheren Jahren gibt, die sich mit der Weihnacht und ihren Symbolen beschäftigen. Natürlich genau mein Thema. Die werde ich mir besorgen und ab dem nächsten Weihnachtsfest meinem Lektüreritual hinzufügen.